@ SunSun
Finde ganz interessant, was ein Professor für Sexualwissenschaft an der Hochschule Merseburg zu diesem Thema sagt:
"Vielmehr sorge die dauerpräsente mediale Nacktheit dafür, dass die leibhaftige Variante wieder beschämender aufgenommen werde, sagt Weller. Blanke Haut verliere ihre Unschuld. Der Blick sei ein anderer als in der entspannten und breit gelebten FKK-Kultur der DDR, die heute viele Heranwachsende nicht mehr erlebten."
Eine für mich nicht schlüssige Feststellung und Aussage.
@ Hajo
Das führt aber nicht dazu, das leibhaftige Auftreten "wieder beschämender" anzunehmen, oder?!
Deine Zweifel teile ich.
@ Seelöwe
Eule hat geschrieben:
@ Seelöwe
Mir erschließt es sich nicht, warum die Nacktheit als solches nicht zur sozialen Marktwirtschaft passen sollte
Weil man Nackten nicht so viel verkaufen kann, und der ständig gesteigerte Konsum eine der Säulen der (sozialen) Marktwirtschaft ist.
Ich habe noch keinen FKK'ler gesehen, der nicht über Kleidung verfügt. Dieses dein Argument greift nicht.
Nacktheit demonstriert auch Konsumverzicht, gerade wenn sie (wie in der DDR häufig) im Rahmen von „wildem“ FKK vorkommt.
Eule, ich bin hier noch eine Antwort schuldig, denke ich.
Der Zusammenhang ist für mich sehr anschaulich in der Vorstellung von „Not-FKKler“ beschrieben:
http://www.fkk-freunde.info/viewtopic.php?f=13&t=7203Dort word recht gut beschrieben, dass FKK auch aus der Überlegung, sich auf das wirklich Notwendige zu beschränken, motiviert sein kann.
Spezielle Badebekleidung, Schlafbekleidung und teilweise auch Sportbekleidung sind nur für den Konsum und die Wirtschaft wirklich notwendig.....
Das Argument, dass FKK auch aus dem Argument eines Konsumverzichts betrieben würde, ist für mich völlig neu und sehr fragwürdig. Solange in unserer Gesellschaft die Nacktheit in der Öffentlichkeit noch nicht grundsätzlich geduldet wird, kann auch ein Nudist, der aus Protest gegen den "Modewahn" auf Kleidung verzichten will, diesen Verzicht nicht realisieren.
Wie schwierig das Umsetzen der einfachen Nacktheit, also des Weglassens der Kleidung, ist, kann daraus ersehen werden, in welchen Umfange die FKK-Freiheit in den Gebieten der neuen Bundesländer zurück gedrängt wurde. Selbst an Badeseen, noch kaum Denkbar in öffentlichen Bädern, ist eine Duldung der Nacktheit durchzusetzen. So, wie keiner dazu gezwungen werden soll, seine Kleidung vollständig abzulegen, so sollte auch keiner gezwungen werden, diese anlegen zu müssen. Es sollte also selbstverständlich sein, dass beim Baden FKK'ler und Textiler miteinander das Bad im See oder in einer Badeanstalt genießen können. Ich kann mich als bekleideter sowie als unbekleideter Mensch moralisch gut oder eben auch unmoralisch verhalten. Das Fehlen der Kleidung hat hier keinen Einfluss darauf, wie ich mich moralisch verhalte. Ich muss also jetzt keinen "moralisch guten Grund" (hier also der Konsumverzicht) vorschieben, um mein Handeln zu begründen. So sehe ich es.
@ Nacktbube
Deine Vermutung, dass die mediale Nacktheit verantwortlich dafür zeichne, dass die private Nacktheit auch an Stränden und in der Erziehung (Schulschwimmen) verlustig gegangen sei, halte ich für einen Trugschluss. Weil wir "Wessis" in der Mehrheit der Nacktheit wenig zugeneigt waren, haben sich die "Ossis" angepasst, um nicht als "Primitiv" angesehen zu werden. Leider hat auch hier die Dummheit gesiegt.
Dieser Staat (auch die anderen), manipulieren und lenken doch ihre Bürger in allen Bereichen so geschickt, daß es die Meisten überhaupt nicht merken oder sogar hinnehmen !
Eine etwas seltsame Aussage. Wer ist der Staat, wer manipuliert und in welche Richtung?
@ Aria
http://fkk-freunde.info/viewtopic.php?f=9&t=8569&start=40#p107055Mit diesen deinen Ausführungen kann ich in Bezug auf die Aussage von Nacktbube nichts anfangen. Ich sehe hier keinen Bezug.
@ Nacktbube
http://fkk-freunde.info/viewtopic.php?f=9&t=8569&start=40#p107070Dein Wutausbruch verstehe ich nicht. Nur weil ein Artikel in der Presse erschienen ist, bedeutet dieses doch nicht, dass der Inhalt dieses Artikels unbedingt zutrifft.
@ Bummler
Naja, "von oben" ist schon ein wenig diffus und klingt nach Verschwörungstheorie.
Freilich gibt es auch eine "gefühlte" Bevormundung, die sich in zweierlei Hinsicht bemerkbar macht.
Hier stimme ich dir zu. Es handelt sich hierbei um die "gute bürgerliche Moral", bei einigen sogar religiös verbrämt.
Die weiteren Ausführungen von dir halte ich für ausgesprochen diskussionsbedürftig.
@ homo sapiens
http://fkk-freunde.info/viewtopic.php?f=9&t=8569&start=50#p107117Ich sehe hier keinen Bezug zu den bislang vorgetragenen Argumenten. Die sozialwissenschaftliche Genderdiskussion spielt hier keine Rolle.
@ Bummler
Bisher hätte ich Mühe, neben der üblichen Unterscheidung von männlich und weiblich auch das was man jetzt "divers" nennt zu erkennen.
Wenn auch in ihrer Zahl gering, so werden doch Menschen geboren, deren Geschlecht nicht eindeutig zu bestimmen ist. Hier soll jetzt abgewartet werden, welches Geschlecht sich als das richtige herausbildet. Dann gibt es noch die echten Zwitter, die in der Tat beide Geschlechtsorgane tragen.
Jeder, der weder zu der einen oder anderen der vorgenannten Gruppe gehört, kann meiner Ansicht nach nicht als "divers" eingetragen werden. Personen, die mit ihrer geschlechtlichen Ausrüstung nicht einverstanden sind und diese ändern wollen (Geschlechtsumwandlung), diese Menschen sind nicht "divers" sondern in der von ihnen gewünschten Geschlechtsform einzutragen.
Die sozialwissenschaftliche Gender-Diskussion beschäftigt sich nicht mit dem realen Geschlecht, sondern mit der Geschlechtsrolle. Diese kann, muss aber nicht, vom realen Geschlecht abweichen.
philosophischen Gesichtspunkten
Die Philosophie spielt hier keine Rolle. Es geht um sozialwissenschaftliche Fragen.
@ Aria
guenni hat geschrieben:das problem von transgendern, intersexuellen etc. offenbart sich nicht am nacktbadestrand, sondern in der wahl der badebekleidung, die "unwissende" manchmal irritieren kann.
Und damit auch in der Wahl der Toiletten-, Dusch- und Umkleideräume - Beispiel: Ein (biologischer) Mann, der sich als "divers" hat eintragen lassen, kann jetzt auch entsprechende Damenräume aufsuchen und niemand kann ihn deswegen belangen. Natürlich gilt das auch umgekehrt.
Diese deine Aussage halte ich für einen Trugschluss.
Wenn man bei Großveranstaltungen in der Schlange vor der Damentoilette steht, während vor der Männertoilette kaum jemand wartet, möchte Frau schon Mann sein.
Dass Frauen auch die Männertoiletten nutzen können, wenn kein Mann darin ist, habe ich schon häufig gesehen. Dazu muss man also nicht "divers" sein.