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NACKT sein und Kunst sein

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NACKT sein und Kunst sein

Beitrag von Udo Nudo » So 11. Dez 2016, 08:25

Nackt sein kann Kunst sein – oder auch nicht.

Die „Neue Westfälische“, Regionalzeitung in OWL, läßt in ihrer Ausgabe vom 10.12.2016 lesen:
http://www.nw.de/kultur_und_freizeit/ku ... esetz.html

Neben anderen Beispielen wird „Flitzer Ernie“ vorgeführt; ich zitiere:

"Ernst Wilhelm Wittig wird als Flitzer Ernie aus Bielefeld auf Deutschlands Fußballplätzen bekannt. Auch in Supermärkten oder auf dem Fahrrad tritt er nackt auf. 1995 untersagt ihm die Stadt Herford mit einer Ordnungsverfügung, sich in der Öffentlichkeit ohne Kleidung zu präsentieren.
Ernie klagt dagegen, betrachtet er doch seinen Körper als Kunstwerk und sieht sich als Interaktionskünstler. Das Oberverwaltungsgericht Münster weist seine Klage ab.
„Auch bei großzügigem Verständnis der begrifflichen Anforderungen ist nicht erkennbar, dass das Verhalten des Klägers den Bereich des künstlerischen Schaffens zugerechnet werden könnte. Dem bloßen Nacktsein des Klägers ist keinerlei schöpferische Ausstrahlungskraft eigen“, so die Begründung. Seitdem ist Ernie mehrfach zu Geld- und Freiheitsstrafen verurteilt worden, u.a. wegen Hausfriedensbruch und der Erregung öffentlichen Ärgernisses."


Wenn man „Flitzer Ernie“ googelt, kommt man zu der Meinung, daß ein Nackter allein sehr viel eher als „öffentliches Ärgernis“ gewertet wird als eine Gruppe von nackten Menschen.

Dann kommt es noch auf die Örtlichkeit an. Flitzer Ernie zeigte sich an alltäglichen Örtlichkeiten, wo ein nackter Mensch tatsächlich ganz und gar nicht ein gewöhnliches Ereignis ist. Sobald indes ein Ereignis nicht mehr singulär ist, sondern öfter und öfter beobachtbar ist, hört es auf, ein außergewöhnliches zu sein, es wird ein gewöhnliches und verliert seine Eigenschaft, jemanden zu erregen. Ein Beispiel sind m.E. die Wanderstrecken, die an einigen Orten in D‘land von der gemeindlichen Turistik beworben werden.

 

Re: NACKT sein und Kunst sein

Beitrag von Eisbär » So 11. Dez 2016, 21:21

Schade eigentlich, dass Ernie nicht mehr sein "Unwesen" treibt. Ich bin ihm in jüngeren Jahren 2 oder 3 mal begegnet und fand's recht amüsant. Immerhin hat er's auf Postkarten und in Bücher geschafft.
Kann mich nicht erinnern, dass ihm in meinem Bekanntenkreis irgendwer böse gesonnen gewesen wäre. War halt ein aus den 70ern übriggebliebener Flitzer. :-)

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Re: NACKT sein und Kunst sein

Beitrag von Klaus_59 » So 11. Dez 2016, 22:17

Btw, weiß eigentlich jemand, was aus dem Nackten Jörg aus Frankfurt geworden ist?

 
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Re: NACKT sein und Kunst sein

Beitrag von Eule » So 11. Dez 2016, 22:24

Nacktheit an sich kann ich nicht als ein Kunstwerk ansehen. Wenn ich also unbebkleidet umher gehe, dann präsentiere ich keine Kunst, sondern nur mich, wie ich so bin ohne Kleidung. Zum Kunstbegriff gehört immer ein besonderer Effekt, also ein gestalterisches Moment. Ich kann mit einem unbekleideten Körper ein Kunstwerk darstellen. Nur muss dieser Körper dann in eine besondere Beziehung gesetzt werden. Als Beispiel hierfür sein der Nackttanz als eine besondere Form des Ausdrucktanzes genannt. Die Auffassung des Oberverwaltungsgerichtes Münster:
„Auch bei großzügigem Verständnis der begrifflichen Anforderungen ist nicht erkennbar, dass das Verhalten des Klägers den Bereich des künstlerischen Schaffens zugerechnet werden könnte. Dem bloßen Nacktsein des Klägers ist keinerlei schöpferische Ausstrahlungskraft eigen“, so die Begründung.
halte ich daher für richtig und zutreffend.

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Re: NACKT sein und Kunst sein

Beitrag von Zett » So 11. Dez 2016, 23:35

Udo Nudo hat geschrieben: Sobald indes ein Ereignis nicht mehr singulär ist, sondern öfter und öfter beobachtbar ist, hört es auf, ein außergewöhnliches zu sein, es wird ein gewöhnliches und verliert seine Eigenschaft, jemanden zu erregen. Ein Beispiel sind m.E. die Wanderstrecken, die an einigen Orten in D‘land von der gemeindlichen Turistik beworben werden.
Dass es bereits öfters zu sehen war, wird dir z.B. bei einer Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses nicht helfen. Dort zählt vor allem, ob es als sexuelle Handlung einzuordnen ist. Wenn der Richter sagt: "Ja", dann bist du dran, bekommst höchstens noch etwas mehr Strafe, wenn du es schön öfters gemacht hast.
Beim OWiG 118 ("Belästigung der Allgemeinheit") könnte es meiner Meinung nach hingegen schon eher positiv sein, wenn man bereits öfter straffrei nackt eine Strecke entlang ist. Also ich laufe seit 10 Jahren nackt, meine jetzige Strecke seit ungefähr 8 Jahren. Das ziemlich (bis auf ein paar Krankausfälle) 365 Tage im Jahr, also bereits rund 3.000 mal.

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Re: NACKT sein und Kunst sein

Beitrag von Horst » So 11. Dez 2016, 23:40

Klaus_59 hat geschrieben:Btw, weiß eigentlich jemand, was aus dem Nackten Jörg aus Frankfurt geworden ist?
Um den "Nakcten Jörg" ist es still geworden. Er ist nicht mehr gesehen worden.

Gruß
Horst

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Re: NACKT sein und Kunst sein

Beitrag von Klaus_59 » So 11. Dez 2016, 23:55

Schade. Er war immer so ein tolles Beispiel, wie unproblematisch das gehen kann.

 
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Re: NACKT sein und Kunst sein

Beitrag von Eule » Mi 14. Dez 2016, 18:07

@ Zett
Also ich laufe seit 10 Jahren nackt, meine jetzige Strecke seit ungefähr 8 Jahren.
Wobei du selbst eingeräumt hast, nicht immer vollständig nackt zu laufen.

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Re: NACKT sein und Kunst sein

Beitrag von Zett » Mi 14. Dez 2016, 20:37

@Eule
Du müsstest Dich vielleicht etwas konkreter ausdrücken, was Du beabsichtigst zu benörgeln. Wieso "wobei"? Habe ich geschrieben, dass ich die ganze Strecke nackt laufe? Nein. Hab ich ja schon hundert Mal gesagt, dass ich erst 1 km durch die Stadt muss.

Du kommst wohl nicht mehr so richtig mit, oder? Oder geht es einzig und allein darum, irgendwelchen Schwachsinn zu schreiben, nur damit ich darauf antworte und Du dann weiteren Schwachsinn nachschieben kannst - in der Hoffnung, wenn man nur genug Dreck schleudert, bleibt schon irgendwann etwas am anderen hängen.

 
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Re: NACKT sein und Kunst sein

Beitrag von Eule » Fr 16. Dez 2016, 23:41

@ Zett
Fällt es dir nicht auf, dass du hier durch alle Themen herum meckerst und andere User zu beleidigen versuchst?

So, jetzt kannst du, wenn es dir wirklich ein großes Bedürfnis ist, mich wieder beschimpfen. Beleidigen klappt nicht, denn dazu müsste ich mich erst einmal beleidigt fühlen. Vielmehr eröffnet sich in mir durch die Art und Weise deiner Argumentation der Verdacht nach einem bestimmten pathologischen Bild. Aber wie gesagt, tu, was du nicht lassen kannst.

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