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Wales: Ein Nacktwanderer und ein Anstoßnehmer

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Wales: Ein Nacktwanderer und ein Anstoßnehmer

Beitrag von Calcit » Di 31. Mai 2016, 15:25

Es gibt mal wieder ein Beispiel dafür wie die Öffentlichkeit durch die Presse indoktriniert wird, daß "einfache Nacktheit" etwas Verbotenes ist, so daß sich manche Streithammel gut fühlen können wenn sie die Polizei rufen:
South Wales Argus, 20160523/20160524, hat geschrieben: Concern over naked rambler on mountain
... Offences for someone being naked in public can range from indecent exposure to a public-order crime. ...
http://www.southwalesargus.co.uk/news/1 ... _mountain/

Jeder unbedarfte Leser meint auf so etwas hin, daß öffentliche Nacktheit etwas Kriminelles ist, daß dies aber ohne weitere Zutaten nicht der Fall ist wird dabei verschwiegen.

Ein Anstoßnehmer begegnete an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen mit seiner Partnerin morgens jeweils gegen 06:00 Uhr einem Nacktwanderer. Der Anstoßnehmer ging laut Eigenaussage zum athletischen Höhentraining (wohl ohne Sauerstoffgerät) einen Hügel hinauf, dessen Gipfel auf 362m NN liegt, es ist der Mynydd Machen oder Machen Mountain bei N51.6036, W03.1222, WNW von Newport und NNE von Cardiff im Süden von Wales, siehe:
https://en.wikipedia.org/wiki/Mynydd_Machen

Die Polizei konnte nichts machen, nicht etwa, weil nicht Gesetzwidriges vorgefallen war, sondern weil erst montags gepetzt wurde und der Wanderer dann seinen Ausflug beendet hatte und nicht mehr zu schnappen war:
South Wales Argus, 20160523/20160524, hat geschrieben: ... Alan Webb, who lives in Cwmbran, said he has spotted a naked man on Machen Mountain for the past three Sundays after walking with his partner at around 6am. Gwent Police have said as they were alerted to the incident a day afterwards, they could not do anything about the rambler. ...
http://www.southwalesargus.co.uk/news/1 ... _mountain/

Interessant sind die vielen Leserkommentare. In einem rückt der Anstoßnehmer Mr. Webb Nacktwanderer in die Nähe von Schafsbumsern und Gruppensexfreaks, gibt zu bedenken, daß zu der frühen Morgenstunde auch Kinder auf dem Hügel sein könnten, Joggerinnen ebenfalls, er jammert über andere Leserbriefschreiber, die nicht ihren Namen offen legen und erwähnt, daß es vielleicht ab 8. Juni mit einer Fernsehsendung von ITV Wales weitergeht mit dem Thema, wenn er aus seinem Mexico-Urlaub zurück ist. Dann hoffe ich nur, daß dort die von Drogenbanden Erschossenen züchtig bekleidet auf den Straßen herumliegen, sein zartes Seelchen könnte sonst noch mehr Schaden erleiden. Viele gelassene Kommentare weisen darauf hin, daß zu der Uhrzeit der Wanderer "Machenman", wie sich selbst nennt, gerade nicht wollte, daß er jemanden trifft und außerdem nichts Gesetzwidriges getan hat.

Was ist Gesundheitsforschung doch kompliziert durch die vielen Faktoren die man bei auf die Zukunft angelegten Studien übersehen kann: Manche bekommen einen Herzkasper beim Anblick von Nackten und diese bekommen einen weil so ein textiler Hügelbesteiger ihnen die Polizei an den Hals gehetzt hat. Die Gegend ist berühmt für kardiologische Langzeitforschung, mein Vorschlag, man sollte 5000 Nackte dort auf Dauer wohnen lassen und mit 5000 Textilen vergleichen, vielleicht härten sich beide Fraktionen dann gegenseitig ab und leben beide länger durch Streßabbau. In dem Zusammenhang noch was für die Allgemeinbildung: Den Bewohnern der Gegend ist zu verdanken, daß Acetylsalicylsäure in einer Dosierung von 100mg/Tag inzwischen Standardprophylaxe ist für Herzproblemgefährdete, siehe:
https://en.wikipedia.org/wiki/Caerphill ... ease_Study
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1633560/ (Historisches)

Von dem viel berühmteren Nacktwanderer in UK, Stephen Gough, ist erfreulicherweise nichts zu lesen, seine von ihm gepflegte Mutter lebt demnach noch.

Noch ein Querverweis zu meinem Anfangssatz, daß dieser Zeitungsartikel "mal wieder" eine Indoktrinierung der Öffentlichkeit ist. Es gibt einen geographisch näher liegenden weiterhin qualmenden ungelöschten Brandherd, bei dem bisher ungeklärt ist, wer der Brandstifter ist, siehe:
viewtopic.php?f=11&t=5466 (20160421: Richterin verurteilt Nudisten zu Geldstrafe)

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Re: Wales: Ein Nacktwanderer und ein Anstoßnehmer

Beitrag von Aria » Di 31. Mai 2016, 15:53

Calcit hat geschrieben:Es gibt mal wieder ein Beispiel dafür wie die Öffentlichkeit durch die Presse indoktriniert wird, daß "einfache Nacktheit" etwas Verbotenes ist, so daß sich manche Streithammel gut fühlen können wenn sie die Polizei rufen
Dieses sich dabei Gutfühlen ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen - Zitat aus einem Interview von ZEIT Wissen mit dem Psychologen Paul Bloom:

Wir fühlen uns sogar dann gut, wenn wir andere bestrafen, die etwas Schlechtes getan haben. Das zeigen Studien. Es fühlt sich gut an, weil es eine moralische Bestrafung ist. Ich setze also einen Moralkodex durch – ein weiterer Grund, warum Vergnügen so wichtig ist.

Man könnte also sagen, diejenigen, die sich am Verhalten von anderen Menschen stören und deswegen aktiv werden, suchen lediglich Vergnügen für sich selbst. Weil sie sonst nicht viel davon haben im Leben? :D


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