Udo Nudo hat geschrieben:Wie dem es auch gewesen sei im alten Griechenland, als dieses noch jung war:
Wie sollte es heute sein? Was wäre eigentlich so schlimm, so verwerflich, wenn junge Frauen junge Männer betrachten könnten, wie diese gewachsen sind und wie sie sich bewegen?
Ja, es ist verwerflich, selbst in FKK-Kreisen. Aber es gibt Oasen der Freiheit: Man geht ins Theater und betrachtet mit Opernglas die Balletttänzer und –tänzerinnen in hautengen Kostümen. Das ist dann „Hochkultur“ und kein Voyeurismus.
Als man am Ende des 19. Jahrhunderts die olympische Idee wiederbeleben und dabei dem griechischen Original so nah wie möglich kommen wollte, diskutierte man auch die Frage, ob man die Athleten wie in der Antike nackt auftreten lassen sollte. Natürlich hatte diese Idee keine Chance, denn Europa war damals wie heute* durch Christentum zu prüde für so etwas geworden.
Auch sonst hat sich seit damals nicht viel verändert: Pierre Baron de Coubertin, der eigentliche Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit, hat 1 Jahr vor seinem Tod im Radio eine Rede gehalten, die auch diesen Satz enthielt:
„Eine willensschwache, stubenhockende Jugend will ich durch den Sport stählen, durch seine Gefahren, ja selbst durch seine Exzesse.“Willensschwache, stubenhockende Jugend gab es also auch damals schon – und das ganz ohne Videospiele, Smartphones und Internet.
* Dass auf der ganzen Welt nur noch angezogen Sport betrieben wird, ist aufgrund des Jahrhunderte dauernden Kulturtransfers nicht verwunderlich, aber dass selbst in FKK-Vereinen heute Sport oft angezogen betrieben wird, das hätten sich die einstigen Begründer der Freikörperkultur sicher nicht träumen lassen.