Aktuelle Zeit: Fr 29. Mär 2024, 10:53

FKK-Freunde.info

Das deutsche FKK-Forum

"Der Standard" in Österreich

Hinweis auf Sendungen in Radio und Fernsehen, sowie Artikel in Printmedien. Medienanfragen von Presse, Radio und TV.
 
Beiträge: 3261
Registriert: 17.03.2008
Wohnort: Oberpfalz

Re: "Der Standard" in Österreich

Beitrag von riedfritz » Mi 18. Dez 2019, 07:50

Kartunger hat geschrieben:Mit der Grundsicherung soll die Allgemeinheit von der Produktion durch die Roboter mit partizipieren.
Wie auch Aria schreibt, könnte ich diesen Satz auch unterstützen, dazu ist aber nötig, zugleich die Finanzierung des BGE auf dieser Schiene festzulegen, wie z.B. von Tim007 gefordert, und nicht, wie Eule feststellt, erst hinterher darüber zu sprechen.
Die Frage ist, ob die Produktion in Deutschland durch Roboter, die jetzt noch Arbeitsplätze sichert, nicht durch eine "Zusatzsteuer" so weit verteuert wird, dass wieder die Frage einer Verlagerung ins Ausland auftaucht.

Viele Grüße,

Fritz

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1513
Registriert: 07.06.2015
Wohnort: Nähe Osnabrück
Geschlecht: Männlich ♂
Skype: auf Anfrage
Alter: 69

Re: "Der Standard" in Österreich

Beitrag von Seelöwe » Mi 18. Dez 2019, 08:51

Das ist richtig,Fritz, und in unserem derzeitigen Wirtschaftssystem, das auf Arbeit und Kapitalrendite als Einkommen beruht, wird das nicht gelingen.
Roboter und alles produktiven Maschinen werden als Investitionen vin Privatpersonen oder Firmen getätigt, um mit dem eingesetzten Kapital Rendite zu erwirtschaften, je mehr desto besser. Von den Erfindungen und Verbesserungen bleibt somit für die Gesellschaft nichts übrig. Damit der Fortschritt in der Produktivität wirklich allen zu Gute kommt und nicht zu einer weiteren Vergrößerung der sozialen Ungleichheit führt, sind schon deutliche Veränderungen notwendig, damit der volkswirtschaftliche Mehrwert von Industrie 4.0 und Roboterproduktion als BGE allen zu teil wird.
Solange das keine Partei oder Gruppe wirklich klar formuliert, wird das BGE Illusion oder bestenfalls eine Art Almosen bleiben.
Grüße vom Seelöwen

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3196
Registriert: 05.12.2005
Wohnort: Lübben im Spreewald
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 68

Re: "Der Standard" in Österreich

Beitrag von Bummler » Mi 18. Dez 2019, 10:17

Eule hat geschrieben:
@ Bummler
Wirtschaftliche Entwicklungen und technische Entwicklungen kannst du nicht durch Gebote oder Verbote steuern.


Klar kann ich das. Das Glühlampenverbot ist doch das Beispiel dafür.

Übrigens, weil es hier so schön um die Steuern geht, die OECD plant eine Weltsteuer
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... anzen.html
die gerechter werden soll. Dummerweise würde das Länder wie Deutschland und die USA treffen, angeblich.
Aber sinnvoll wäre so eine weltweit einheitliche Besteuerung schon, damit das mit den Steuerflüchtlingen nicht so einfach wird.
Obs kommt, ist natürlich eine ganz andere Geschichte.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5133
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: "Der Standard" in Österreich

Beitrag von Aria » Mi 18. Dez 2019, 14:36

Tim007 hat geschrieben:Ein hoher Mwst-Satz schmerzt gerade Geringverdiener. Daher war versucht worden, lebensnotwendige Waren reduziert mit 7 % zu versteuern.
Dieser Steuersatz kann ja bleiben – für „lebensnotwenige Waren“. Dazu gehören ganz sicher nicht nur Luxuswaren wie Kaviar, Trüffel, sondern auch Mineralwasser, das in Deutschland kein Mensch braucht, weil unser ganz normales Leitungswasser besser und gesünder ist, auch weil täglich kontrolliert – das im Gegensatz zu Mineralwässern, die, wenn überhaupt, nur einmal jährlich von unabhängigen Laboren untersucht werden.

Es gibt absolut keinen Grund, dieses meist in Plastikflaschen abgefüllte Wasser zu kaufen – zumindest in Deutschland nicht. Deswegen könnte man darauf extra Steuer setzen, damit 1 Liter Mineralwasser nicht mehr wie bisher zwischen 19 und 50 Ct kostet, sondern mindestens 1 Euro. Wer dann trotzdem zu diesen Wässern greifen würde, der hätte auch Geld dafür, wozu die Nur-BGE-Empfänger sicher nicht zählten.

Weitere Lebensmittel, die Deutschland nicht braucht, sind Mandelmilch und -butter, Kokosnusswasser und –öl, glutenfreie Produkte für jedermann, Fruchtsäfte, die mehr als 5% Zucker enthalten. Dazu gehören auch sog. Erfrischungsgetränke wie Coca Cola und anderes Gepansche aus Wasser, Zucker und Aroma, die die Menschen dieses Landes bald genauso fett werden lassen wie die der USA.

Weitere Beispielskandidaten für höhere Besteuerung: Salat-Dressing, bestehend aus Wasser, Öl, Essig und ein paar Gewürze, portionsweise in die Plastiktütchen verpackt. Fertig gemischte Salate in der Plastiktüte. Geriebene Zitronenschale im Plastiktütchen. Das sind 3 Beispiele für Lebensmittel - es gibt davon aber Unzählige -, die nur faule Menschen kaufen. Sie sollen sie auch weiter kaufen dürfen, aber sie sollen dafür ordentlich mehr bezahlen als jetzt. Durch eine Extrasteuer.

Dass solche Extrasteuern möglich sind, beweist die sog. Sekt-Steuer, die 1902 zur Finanzierung der Kriegsflotte eingeführt wurde und noch heute besteht: Pro 0,75 l Flasche beträgt diese Steuer heute ca. 1 €.

Tim007 hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Vor allem aber müsste die Steuer auf Treibstoffe aus fossilen Quellen massiv erhöht werden, damit es sich nicht mehr lohnte, Produkte, die auch bei uns hergestellt werden könnten, aus weit entfernten Ländern zu importieren.
Die Grundidee ist richtig. Das Problem: Chinesische Schiffe werden woanders tanken.
Sollten sie. Aber auch China muss Erdöl importieren und dafür mit Dollars bezahlen. Und auch die chinesische Regierung wird sich mittelfristig die Einnahmen aus solchen Steuern nicht entgehen lassen, selbst wenn diese geringfügig niedrigen sein sollten als in Deutschland bzw. EU.

Tim007 hat geschrieben:Was gewollt ist, scheint mir ziemlich eindeutig zu sein.
Ein (teures) Experiment, das zum Scheitern verurteilt ist und diejenigen bestraft, die fleißig sind.
Nein, die Fleißigen werden weiter fleißig sein und ordentlich (zusätzliches) Geld verdienen. Weil sie sich schon jetzt nicht nur mit dem Nötigsten zufrieden geben, sondern sich bessere Wohnungen, Häuser, PKWs, Kleidung, Urlaube, Restaurants, etc. leisten wollen. Daran wird sich nichts ändern, weil, ich sagte es schon, Statussymbole wichtig sind: Für nahezu alle Menschen.

 
Beiträge: 5352
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: "Der Standard" in Österreich

Beitrag von Eule » Mi 18. Dez 2019, 16:00

@ riedfritz
Wie auch Aria schreibt, könnte ich diesen Satz auch unterstützen, dazu ist aber nötig, zugleich die Finanzierung des BGE auf dieser Schiene festzulegen, wie z.B. von Tim007 gefordert, und nicht, wie Eule feststellt, erst hinterher darüber zu sprechen.
Ist es dir ggf. entgangen, dass ich von einer neuen Gesellschaft gesprochen habe, über deren Ausgestaltung wir uns erst einmal klar werden müssen. Mein Hinweis, dass wir über die Finanzen, also wie z. B. das BGE finanziert werden soll und muss, erst dann reden können, wenn wir wissen, wie der BGE organisiert und was der BGE abdecken soll. Ich kann mich nicht über die Finanzierung einer Sache unterhalten, wenn nicht feststeht, was diese Sache ist und welche Kosten diese verursachen wird.

Bislang ist der BGE nur ein Name, eine Überschrift. Eine Vorstellung, die das unter Bedingungen gestellte Sozialsystem in unserer arbeitsorientierten Weltphilosophie ersetzen soll. Ich hingegen sage, dass das BGE eine der Lohn- oder Einkommensformen innerhalb einer philosophisch neu ausgerichteten Gesellschaft ist. Auch hier müssen erst die Parameter definiert werden, wie sich diese Gesellschaft aufstellt, es müssen die Kosten dieser neuen Gesellschaft abgeschätzt und ermittelt werden um dann anschließend die Frage der Finanzierung zu erörtern.

Da mir die Parameter dieser neuen Gesellschaft noch nicht bekannt sind, eine Vorstellung, wie sich diese neue Gesellschaft finanzieren soll, noch nicht vorhanden ist, kann ich jetzt noch keine Angaben darüber machen, welche Position wie zu finanzieren sei und welche Steuer in welchem Umfange hier herangezogen werden soll.

Der ganze Streit über das BGE und seine Finanzierung führt ihr hier im luftleeren Raum, weil bislang keiner von euch hier die Höhe des Kapitalbedarfs für das BGE bestimmt und keiner sagt, welche Steuer mit welchem Steuervolumen hier herangezogen werden kann oder soll. Also, über was streitet ihr euch eigentlich? :roll:

 
Beiträge: 119
Registriert: 26.04.2013
Wohnort: Kreis GT

Re: "Der Standard" in Österreich

Beitrag von Udo Nudo » Mi 18. Dez 2019, 18:17

Die letzten Seiten habt Ihr gefüllt mit sozialpolitischer Denke. Nonsens alles!

Denkt vom Ursprung her:
„alle Menschen sind gleich“ ist eine Unmöglichkeit, denn die Menschen sind ungleich.
Ebenso die Fanfare der Sozialisten: „soziale Gerechtigkeit“. Gerechtigkeit ist eine Utopie!
„neue Gesellschaft“? mit Menschen kann nur eine menschliche Gesellschaft entstehen.
Erkenntnis: finden wir heraus, was menschlich ist. Mit dem Filosofieren hierüber könnten wir zig Seiten im Forum füllen – und wären am Ende genau so schlau wie am Anfang jetzt.

Für mich teile ich Euch mit: ich freue mich auf die Erwärmung des Klimas! werde dann doch noch häufiger ohne Wams und Wolle Licht und Luft genießen können.

 
Beiträge: 3525
Registriert: 28.11.2005
Wohnort: Bremen

Re: "Der Standard" in Österreich

Beitrag von Tim007 » Mi 18. Dez 2019, 21:34

Nonsense alles?

Ich finde die Diskussion spannend.
Gleichzeitig empfinde ich den Ton als respektvoll.
Die verschiedenen Überlegungen sind zudem inspirierend.

Nonsense ist was anderes.

Nur am Rande: Wer sagt denn, dass alle Menschen gleich seien? Sie sind allenfalls gleich vor dem Gesetz und im Idealsfall gleichberechtigt.
Absolute Gerechtigkeit kann es nicht geben, aber das Streben danach darf nicht nachlassen.
Die Idee einer "neuen Gesellschaft" schließt nicht aus, dass sie menschlicher werden soll. Ob illusionär oder nicht, wäre zu klären.

Der Appell ist jedoch goldrichtig: "Finden wir heraus, was menschlich ist." Dabei kann auch eine Diskussion helfen. Andere sprechen neudeutsch auch von "brainstorming".

 
Beiträge: 767
Registriert: 21.07.2009
Wohnort: Potsdam

Re: "Der Standard" in Österreich

Beitrag von efkaka » Mi 18. Dez 2019, 23:06

Ok , Udo .
Was ist menschlich ? Wir als Menschen denken immer , was wir machen ist menschlich . Verhalten tun wir uns immer unserer Natur , wie jedes Lebewesen auch . Nahrung , das ist das Ziel ! Wir sind so , wie wir sind , gierig nach Nahrung und die anderen Lebewesen machen es uns gleich und das müssen sie , weil alle befriedigt sein wollen, denn alle sind eine Nahrung in einer Kette . ;)
Menschlich untereinander ist aber auch der Kampf um Nahrung . Eigentlich geht es um nichts anderes . Ich kann auch falsch liegen ?

 
Beiträge: 5352
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: "Der Standard" in Österreich

Beitrag von Eule » Do 19. Dez 2019, 02:14

@ Udo Judo
Die letzten Seiten habt Ihr gefüllt mit sozialpolitischer Denke.
Dieser deiner Feststellung kann ich nicht folgen. Ich habe den Eindruck, dass es sich hier um wirtschaftspolitische Grundfragen geht, die naturgemäß auch sozialpolitische Folgen haben.

Denkt vom Ursprung her:
„alle Menschen sind gleich“ ist eine Unmöglichkeit, denn die Menschen sind ungleich.
Was ist der Ursprung einer Gesellschaft? Der Satz: "Alle Menschen sind gleich." ist keinesfalls als Ursprung der menschlichen Gesellschaft anzusehen.
Ebenso die Fanfare der Sozialisten: „soziale Gerechtigkeit“. Gerechtigkeit ist eine Utopie!
Die Fanfare der Sozialisten ist nicht die soziale Gerechtigkeit. Und wenn du die Gerechtigkeit als eine Utopie bezeichnest, was willst du erstreben? Eine ungerechte Gesellschaft?
„neue Gesellschaft“? mit Menschen kann nur eine menschliche Gesellschaft entstehen.
Hat hier jemand davon gesprochen, eine nicht menschliche Gesellschaft aufbauen zu wollen? Mir erschließt sich der Sinn dieser deiner Bemerkung nicht.
Erkenntnis: finden wir heraus, was menschlich ist.
Gerne. Ich erwarte deine Vorstellung hierzu.

Für mich teile ich Euch mit: ich freue mich auf die Erwärmung des Klimas! werde dann doch noch häufiger ohne Wams und Wolle Licht und Luft genießen können.
:o :shock: :? Wie kann man derartig ignorant auf die Debatte um den Klimawandel reagieren? Bei der Erwärmung des Klimas wirst du nicht lange dich ohne Wams und Wolle in der Natur bewegen können.

@ efkaka
Menschlich untereinander ist aber auch der Kampf um Nahrung . Eigentlich geht es um nichts anderes .
Das, was den Menschen ausmacht, ist in meinen Augen nicht die Sorge um den Erhalt und die Absicherung der Nahrung. Dieses Bestreben findest du ebenfalls im animalischen Raum. Wenn hier von einer neuen Gesellschaft gesprochen wird, dann ist natürlich eine neue menschliche Gesellschaft gemeint, nämlich eine, die eben nicht schwerpunktmäßig arbeitsorientiert ist.

 
Beiträge: 119
Registriert: 26.04.2013
Wohnort: Kreis GT

Re: "Der Standard" in Österreich

Beitrag von Udo Nudo » Sa 21. Dez 2019, 17:59

von Eule » Do 19. Dez 2019, 02:14
Wie kann man derartig ignorant auf die Debatte um den Klimawandel reagieren? Bei der Erwärmung des Klimas wirst du nicht lange dich ohne Wams und Wolle in der Natur bewegen können.


@Eule: da derzeit wenig Zeit meine Antwort in Kurzform:
https://www.klimafragen.org/#questions
dort bitte Thema I „Vorteile der Erwärmung“ lesen.
Nachdenkenswert sind auch die Themenbereiche A bis H.

VorherigeNächste

Zurück zu FKK in den Medien

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 16 Gäste