@ Aria
Bummler hat geschrieben:
Nur ist Wunschdenken kein Denken, sondern wünschen.
Genau: Die Realität war und ist immer noch eine andere als die, die Jesus sich möglicherweise herbeiwünschte.
Welche Realität wünschte sich Jesus herbei. Und warum sollte dieses nur einem unerfüllten oder unrealistischem Wunschdenken entsprechen? Aria, ich will jetzt hier keinen Streit losbrechen und mich darüber streiten, was richtig und was falsch ist. Aber du argumentierst jetzt so, wie ich dieses von einigen Evangelikalen hörte. Auf dieses Wunschdenken hin will ich nur sagen, Jesus wollte keinen Gottesstaat. Es ging immer nur um die Frage der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit.
Weil er auch ganz andere Sprüche auf Lager hatte, die wenig von der Nächstenliebe, und noch weniger von Feindesliebe handeln.
Mir ist nicht deutlich, wo du diesen Widerspruch siehst. Wir müssen dieses Thema jetzt jedoch nicht vertiefen, weil dieses nicht Thema dieses Threads ist.
Interessant ist für mich der Hinweis von guenni auf den User Kantianer, der mir wohl mit Hilfe Kants und anderer Philosophen beweisen sollte, dass Jesus Recht hatte.
Bei den Aussagen von Jesus geht es nicht um das Recht haben. Es geht nur darum, was richtig und was als nicht richtig anzusehen sei. Dieses ist aber eine Leitlinie, an der du dich orientieren kannst, jedoch nicht musst.
Dass Jesus Unrecht hatte, beweist die beinahe 2000-jährige Geschichte des Christentums – mehr Krieg und Totschlag als Christen haben nicht einmal Kommunisten und Faschisten über die Menschheit gebracht, obwohl vor allem Tim007 nicht müde wird zu betonen, dass die Kommunisten die größeren Verbrecher waren als Faschisten und Nazis, um von den Christen, die leider, leider mehrheitlich die Botschaft Jesu nicht richtig verstanden haben, ganz zu schweigen.
Eine sehr zweifelhafte Beweisführung, die in sich selbst nicht schlüssig ist.
Für die AfD sind „Hitler und die Nazis nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.“, obwohl die 50 Millionen Tote ein anderes Zeugnis ablegen. Bin gespannt, was Eule, guenni und Tim007 sagen wollen zu den unzähligen Toten durch Christen, die über Jahrhunderte Andersgläubige umgebracht haben, und die übrigens – natürlich nur als arme Verführte –, auch bei den Nazis mitgemacht haben, denn unter der Naziherrschaft bekannten sich mehr als 90 % der Deutschen zum christlichen Glauben.
Die Antwort für mich ist recht einfach. Ich rechne nicht das Verbrechen der einen Seite mit dem der anderen Seite auf. Ich muss ein Fehlen der Christen in der Vergangenheit nicht deswegen entschuldigen, weil es Christen waren oder weil sie glaubten, das Richtige zu tun. So einfach ist mein Weltbild nicht.
Und was meine Vergangenheit betrifft: Was ich in meiner Kindheit und Jugend erlebte, haben vor mir Millionen in noch viel größerem Ausmaß erlebt.
Ja, dem kann ich voll und ganz zustimmen.
Aber laut Eule gehört dies jetzt endgültig der Vergangenheit an. Wirklich?
Gehört es für dich persönlich nicht der Vergangenheit an?
Bist du noch immer von dieser geistigen Enge gefangen?
Oder hast du dich persönlich nicht schon daraus zumindest teilweise befreien können?
Nein, nicht wirklich, denn noch immer wird den Kindern gedroht, wenn sie im Beichtstuhl bekennen, mit sich zu spielen, und wenn sie, was Gott bewahre, später homosexuell werden sollten, dann ist das eine Prüfung des sie liebenden Gottes, die keusch zu ertragen sie verpflichtet sind, andernfalls landen sie in der Hölle wie anno dazumal, denn nur die „Keuschheit verheißt Unsterblichkeit.“
Ich habe weder persönlich noch in meinem weiteren Umfeld eine derartige Bedrohung erlebt noch davon gehört. Dass dieses jedoch auch heute noch möglich ist, das nehme ich dir ab. Hier bedarf es noch eines großen Kampfes innerhalb der Kirche, bis hier ein Umdenken in den "Betonköpfen" mancher Geistlichen kommt. Dieses Kampf kann ich nur innerhalb der Kirche führen und nicht von außen durch Meckern und Vorwürfe. Es muss hier sehr exakt formuliert und hingehört werden, um diesen Kampf zu bestehen und zum Erfolg zu führen.
@ guenni
in einer gemeinde in meinem kirchenbezirk ist eine pfarrerin lesbisch, ihre frau, ebenfalls pfarrerin, hat gemeindeübergreifende aufgaben in der landeskirche.
Ich beneide diese Gemeinde für diese natürliche Haltung der Homosexualität gegenüber. Ich werde es wohl kaum noch erleben, dass ich als Katholik derartiges berichten kann.
Die Gemeinden, also das Kirchenvolk, ist hier so weit, jedoch die Amtskirche nicht.
Leider.
@ Bummler
Eule hat geschrieben:
@ Tim
Die Feindesliebe ... ist das die einzige Möglichkeit, um etwa die Gewaltspirale zu unterbrechen.
Sehr treffend und gut formuliert.
Dann hatte General Mielke also recht, als er bei seinem letzten Auftritt stammelte: Ich, ..ich liebe euch doch alle.
Der Mensch wird nicht danach beurteilt, was er sagt, sondern nach dem, was er tut. Bummler, ich hätte mir von dir hier einen intelligenteren Angriff gewünscht.
@ Aria
Offizieller Standpunkt der EKD war auch, dass man Hitler unterstützen und die Juden wegjagen müsse, wie Luther, der Gründer der evangelischen Kirche, es schon vor 400 Jahren wollte. Man solle auch ihre Bücher und Synagogen verbrennen, hatte er gesagt, was dann auch getan wurde.
Aria, ich hatte gehofft, dass du mit derartigen und dummen plakativen Aussagen nicht mehr kommen würdest. Bin ich hier einem Irrtum erlegen?