Wäller hat geschrieben:Ich will mich eigentlich nicht weiter in diese Diskussion reinhängen, aber eine Anmerkung muss ich dann doch mal loswerden:
Mich stört es etwas, mit welcher Leichtigkeit hier über solche geschlechtsangleichenden OP's geschrieben wird. Wenn man das so liest, könnte man den Eindruck gewinnen, das wären Standard-OP's auf dem Niveau einer Blinddarm-Entfernung oder eines Kaiserschnitts.
So eine Geschlechtsumwandlung ist aber viel mehr. Da geht es nicht einfach darum, einem Penis in ein Loch umzuformen oder an eine Vulva einen Penis dranzunähen, sondern da sind auch noch die ganzen Nerven, die funktionstüchtig angeschlossen werden müssen. Der entstehende Penis bzw. die neue Vulva dient schließlich nicht nur zum urinieren, sondern soll auch in sexueller Hinsicht funktionieren. Und da wird die OP dann hochkompliziert. Dass Transpersonen nach so einer Operation keine Kinder bekommen/zeugen können, ist eine Sache. Aber was nützt es der Transperson, wenn ihr Körper nach der OP zwar auch äußerlich zu Ihrem Geschlecht passt, aber Sie kann keine sexuelle Lust mehr empfinden oder keinen Orgasmus mehr erleben.
Im Klartext: so eine OP birgt nicht zu unterschätzende Risiken und ist daher nichts, was für eine Transperson als Abschluss des Identitätswandels einfach so dazu gehört. Und einer Transperson, der dieses Risiko zu groß ist und die sich daher entschließt, diese OP nicht zu machen, ist trotzdem ihrem neuen Geschlecht zuzuordnen, auch wenn ihr Körper dem äußerlich nicht zu 100% entspricht.
Da hast du definitiv Recht! Es ist ein wirklich schwerer und komplizierter Eingriff und es gibt Trans*Personen, die von Anfang an sagen, die brauchen diese OP, dann gibts welche die während der Hormontherapie merken, dass das männliche Geschlechtsteil nicht mehr zum Körper passt und dann gibts welche, die diese OP niemals haben möchten, weil es denen zu gefährlich ist. Bei Trans*Frauen macht aber der Großteil diese OP. Bei Trans*Männern machen viele nur die Mastek (Brustentfernung) und Hysto (Gebärmutter etc. entfernen), da der Aufbau ein noch komplizierterer Eingriff ist und noch mehr Risiken birgt als die Angleichung bei Trans*Frauen.
Und klar, diese OPs sind definitiv nicht mit Routine OPs wie Blinddarm etc. anzusehen, es gibt auch nicht so viele Kliniken in Deutschland, die sowas anbieten. Da muss man schon nach Essen, Hamburg oder München als Beispiel. Gut, Kliniken die sich drauf spezialisiert haben, da mag das dann irgendwann eine Routine sein. Von Hamburg habe ich gehört, die machen 2 abgleichende OPs in der Woche.