also...
"JedenTagMehrWissen"
scheint nach seinem ersten und einzigen Beitrag wieder abgetaucht zu sein.
Erfreulich ist, dass daraus doch einiges Lesenswertes entstanden ist.
Unerfreulich, dass all das, was bei dem ursprünglichen Posting zwischen den Zeilen stand, wohl überlesen oder auch ignoriert wurde:
Dort ging es nebenbei um "harmlose" Perverse.
Wer bitte ist "pervers" und wer von denen wäre taxfrei "harmlos"?
Wieso wurde genau das Bild des harmlosen Perversen ohne zwingenden Zusammenhang eingefügt?
Ich möchte aus einer eigenen Erinnerung versuchen, diese Frage zu beleuchten:
Als ich (V.) ungefähr 12 war, gab es ein Mal im Monat "Schulschwimmen".
Das Schwimmen zählte zum Turnunterricht, das Duschen war vor-/nachher, jede/r konnte das nach Belieben nackt oder bekleidet tun.
Doch es war nur ein Teil des Sportbeckens reserviert, andere Bereiche blieben öffentlich: ... und schon gab es den einen oder anderen schwitzenden Mann mit einer auffälligen Vorliebe, statt zu schwimmen, eher warm-dampfend zu duschen (mal so formuliert).
Als ich duschte, kam - "irrtümlich" - einer von denen in die zum Gang hin offene Nische, in der ich stand, trat von hinten an mich ran und wollte mir unbedingt den Rücken einseifen. Wobei der Rücken irgendwo vorne mittig lag. Es gehe ihm um Hygiene, säuselte er, und stellte das Wasser auf "dampfend", das sei viel schöner so.
Er selber war nicht nackt, hatte eine Beule vor der Schlabberhose, ich nackt, und war damit besdchäftigt, die Lage irgendwie zu deuten, denn eigentlich war Einseifen ja schön, ich stellte sogar fest, dass ich anfing eine Erektion zu kriegen: Das genau war mir in dem Fall ur-peinlich.
Die Beharrlichkeit, das Bedrängtwerden von diesem Fremden, machten mich dann doch ängstlich und wütend: Nichts davon hatte ich erlaubt. Und was "schöner" sei, wollte ich selber entscheiden.
So schnappte ich wortlos die Badehose von dem Griff für Kaltwasser, wohin ich sie gehängt hatte - eine umfunktionierte dunkle Unterhose, was anderes kannte ich nicht - und schlüpfte zwischen ihm und der nassen Wand durch in eine andere Nische, um diese komisch riechende Seife loszuzwerden. - Kein Spaß an dem Tag.
Von B. kenne ich das Erlebnis, sie sei mit 11 von einem pubertierenden Jungen im Schwimmbecken an den Rand gedrängt und auf den Mund geküsst worden, so dass dessen Zunge sich "in sie hinein verirrte". Die Leute fanden das nett, sie nicht. Ihre Mutter warf ihr sogar vor, ihn "verführt" zu haben, sie solle sch genieren, sowas tue man nicht! - Das zu erleben und dafür noch gemaßregelt zu werden, muss entsetzlich sein! Und doch höre ich seit 30 Jahren oft ganz Ähnliches.
Also:
1. Nicht alles, was gesagt wird, muss genau so gemeint sein.
2. Nicht alles, was öffentlich abgeht, ist auch zwingend korrekt.Gutes Beispiel nackten Hohns:
zu 1. "Nümönd dönkt därön, öyne Mäuär zu bäuyen" (Walter Ulbricht, 1968).
Tragisches Beispiel Dezember 2021:
zu 2. "Es ist unser Recht, auf eigenem Staatsgebiet Manöver zur Übung der Truppen abzuhalten" (Putins Sprecher und Lawrow, als die Ukraine bereits im Norden, Osten und Südosten eingekessselt war und Selenskyj ertsmals öffentlich Alarm schlug).
Also ist es auch bei seltsamen Postings wie diesem Ausgangsposting nützlich, gelegentlich auch daran zu denken, dass hier evtl. jemand Bestätigung für nicht ausdrücklich formulierte Gedanken, Haltungen, feuchte Träume zu erschleichen beabsichtigt, die ihm ohne Absicht vielleicht sogar erteilt wird, denn wir können nicht wissen, wie etwas evtl. (um-)gedeutet wird, obwohl es eigentlich ganz klar formuliert ist.
Mag sein, dass es auch hier, unter FKK-FreundInnen, zu dem Thema durchaus geteilte Auffassungen gibt.
Wer solche Erfahrungen wie wir aber selbst nie gemacht oder gründlich vergessen hat, kann vielfach dieses spezielle Gefühl - eine Mischung zwischen natürlicher Lust, Ohnmacht und Ekel - nicht nacherleben. Auch den geschärften Blick für verborgene Botschaften erwirbt am ehesten der - häufiger: die - Betroffene, oder durch spezielle Ausbildungen.
Manchmal hilft es, die Berichte anderer zu hören, zu lesen, erst mal "bis zum Beweis des Gegenteils" für wahr zu halten.
Beispiel:
https://medpsych.at/Haslinger-MeinFall-Rez.pdfUnd nun geht's unter die Dusche.
Seid gegrüßt!
V.