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Fuerteventura im November

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Re: Fuerteventura im November

Beitrag von riedfritz » Fr 9. Mär 2018, 08:05

Ausgewandert oder in die Städte gezogen sind sie wie überall, weil sie da mehr Geld zu verdienen gehofft haben.
Dazu wurden sie gezwungen, weil die ursprünglichen Gewerbe nicht soviel abwarfen, daß man vernünftig davon leben konnte.
Irgendwann haben sich die Ansprüche eben geändert, da wollte man nicht mit mehr Hühnern, Schafen und Ziegen in der Wohnstube zusammenleben und wollte den Kindern eine Schulbildung angedeihen lassen.

Viele Grüße,

Fritz

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Re: Fuerteventura im November

Beitrag von Bummler » Fr 9. Mär 2018, 08:27

Campingliesel hat geschrieben:Hättest mal den Film lieber anschauen sollen als darüber zu schimpfen.


Habe ich gemacht und muss mich entschuldigen. Du hast recht, das ist ein sehr gut gemachter Film.
Das Einzigste was man selber machen muss, das ist die Schlußfolgerung, warum das so ist.
Jeder der mich kennt, weiss was ich jetzt üblicherweise schreibe, also lasse ich das und überlasse diesen Schluss jedem Einzelnen.
Besonders Riedfritz.

Klar, das man bei 600 Euro Einkommen keine 600 Euro Miete zahlen kann.
Klar auch, dass das Einkommen, wie der Hotelier das so schön beschrieben hat, aus der Globalisierung resultiert (Konkurrenz mit Türken und Karibik -> Einkommen 200 Dollar), die Mieten jedoch aus der "Marktwirtschaft" resultieren, eben Angebot und Nachfrage.

Die Rolle der EU wird dann am Beispiel des geförderten Schwimmbades herrlich karikiert, der Part könnte von der AfD kommen.

Ja, das liegt alles am ....

Trotzdem sind die Kanaren für Urlauber eine herrliche Gegend. Und es wäre m.E. völlig verkehrt die sozialen Probleme mittels Boykott zu klären. Das funktioniert auch nicht.

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Re: Fuerteventura im November

Beitrag von Puistola » Fr 9. Mär 2018, 12:36

"Früher", und das ist gar nich lange her, gab es auf Fuerteventura fast keine Bevölkerung.
Gab es 1991 grad mal 36'000 Einwohner, sind es heute das dreifache (guck Wikipedia).
Die sind der Arbeitsplätze wegen gekommen, die der Tourismus geschaffen hat.

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Re: Fuerteventura im November

Beitrag von Campingliesel » Fr 9. Mär 2018, 19:49

Puistola hat geschrieben:"Früher", und das ist gar nich lange her, gab es auf Fuerteventura fast keine Bevölkerung.
Gab es 1991 grad mal 36'000 Einwohner, sind es heute das dreifache (guck Wikipedia).
Die sind der Arbeitsplätze wegen gekommen, die der Tourismus geschaffen hat.

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oder die sie geglaubt haben, daß sie bekommen könnten.

 
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Re: Fuerteventura im November

Beitrag von Campingliesel » Fr 9. Mär 2018, 19:58

Bummler hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:Hättest mal den Film lieber anschauen sollen als darüber zu schimpfen.


Habe ich gemacht und muss mich entschuldigen. Du hast recht, das ist ein sehr gut gemachter Film.
Das Einzigste was man selber machen muss, das ist die Schlußfolgerung, warum das so ist.
Jeder der mich kennt, weiss was ich jetzt üblicherweise schreibe, also lasse ich das und überlasse diesen Schluss jedem Einzelnen.
Besonders Riedfritz.

Klar, das man bei 600 Euro Einkommen keine 600 Euro Miete zahlen kann.
Klar auch, dass das Einkommen, wie der Hotelier das so schön beschrieben hat, aus der Globalisierung resultiert (Konkurrenz mit Türken und Karibik -> Einkommen 200 Dollar), die Mieten jedoch aus der "Marktwirtschaft" resultieren, eben Angebot und Nachfrage.

Die Rolle der EU wird dann am Beispiel des geförderten Schwimmbades herrlich karikiert, der Part könnte von der AfD kommen.

Ja, das liegt alles am ....

Trotzdem sind die Kanaren für Urlauber eine herrliche Gegend. Und es wäre m.E. völlig verkehrt die sozialen Probleme mittels Boykott zu klären. Das funktioniert auch nicht.


ist schon ok. Ich habe mich auch gefragt, ob es der richtige Weg wäre, wenn keiner mehr hinfährt. Ich denke schon. Sie hätten dann bezahlbaren Wohnraum, den ihnen die Hausbesitzer nicht mehr vorenthalten würden. Außerdem würden dann die Leute ihre eigene Lebensverhältnisse schaffen, also Geschäfte, in denen sie einkaufen können, was sie wirklich brauchen, zu Preisen, die sie sich leisten können, keinen überteuerten Touristenkram, den eigentlich niemand braucht. Und sie würden ihre eigenen Restaurants haben, wo sie ihre eigene Kultur pflegen können, wie es sie früher auch gab, bevor die großen Hotelanlagen alle aufkauften oder verdrängten. Außerdem brauchen die jungen Leute auch Ausbildungsmöglichkeiten und gute Zukunftsaussichten.
Natürlich müßte dann die Regierung Spaniens auch mithelfen. Aber das tut sie ja anscheinend in Spanien selbst auch nicht so richtig.

 
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Re: Fuerteventura im November

Beitrag von Thüringer » Fr 9. Mär 2018, 20:05

Sorry, ich finde diese Diskussion seltsam und fast irgendwie scheinheilig.
Es ist doch eine Binsenweisheit, das die Globalisierung überall auf dieser Welt in den letzten Jahrzehnten die Schere zwischen Arm und Reich weiter geöffnet hat. Auf den Kanaren, in Deutschland, USA, Russland, China, überall. Mir fällt momentan kein einziges Land ein, wo das nicht so ist, kenne aber auch nicht alle, vielleicht ist Costa Rica die Ausnahme oder irgendeine andere Karibikinsel, vielleicht gibt es Pazifikinseln die da eine Ausnahme bilden. Ich glaube auch nicht, das Arme auf den Kanaren, die es zweifelsohne gibt, und ich finde es auch gut das Filme immer wieder darauf aufmerksam machen, schlechter oder besser dran sind als anderswo, man sollte das überhaupt nicht versuchen zu relativieren.
Aber wenn das so ist wie es ist: Wo darf ich dann mit guten Gewissen Urlaub verbringen ? Wo darf ich überhaupt mit guten Gewissen leben, denn in Deutschland gibt es natürlich auch diese Schere. Ich kann auch nicht wirklich beurteilen, ob die Touristenströme, die beispielsweise Fuerteventura in den letzten Jahren erreichten, mehr Fluch oder mehr Segen für die Insel ist. Nach meinen persönlichen Eindrücken gab es Fehler und man ist dabei einiges zu korrigieren, aber das die Insel von Touristen überschwemmt ist kann ich nicht erkennen.
Natürlich ist es so das Fuerteventura für die einen im Urlaub eine Trauminsel ist und ein anderer fühlt sich dort wie in der Verbannung. Das ist aber völlig normal und auch gut so, nicht auszudenken wenn es „das Urlaubsziel“ für alle geben würde.
LG Thüringer

 
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Re: Fuerteventura im November

Beitrag von oheja » Fr 9. Mär 2018, 21:57

Ein interessanter Film.

Die Probleme sind jedoch vielschichtig und einfache Lösungen gibt es nicht.

Einen Touri-Boykott wird es niemals geben. Mal kommen mehr Touris, mal weniger, insbesondere wenn die islamischen Länder wieder anziehen, was bei der Türkei der Fall ist.

Thema Wohnungsnot: Gibt es übrigens auch in Städten wie München, Stuttgart, Düsseldorf, Köln .....

Was kann auf den Inseln gemacht werden: Die Umwandelung von normalem Wohnraum in touristische Objekte kann durchaus durch die Kommunen "vor Ort" durch Nutzungsbeschränkungen reguliert werden, so dass in bestimmten Gegenden die touristische Nutzung für Wohnungen/Apartments untersagt wird. Diese Untersagung muss jedoch auch überwacht und bei Verstößen deutlich spürbar sanktioniert werden. Das lässt sich durch baurechtliche Regelungen und Flächennutzungsplänen "vor Ort" regulieren. Auf diese Weise würden eine Vielzahl von Wohnungen wieder in den normalen Markt zurück überführt. Die Folge wären zwangsläufig niedrigere Mieten.

Löhne: Lohnfindung ist Aufgabe der Gewerkschaften. Ggf. müssen Tarifverträge für allgemeinverbindlich erklärt werden. Zuständig für Letzteres: Madrid.

Folge wären steigende Preise, die jedoch einen Teil der preissensiblen Touris verdrängen.

Mutterschutz: Da ist der Gesetzgeber in Madrid am Zug.

Verarmung: Wir dürfen nicht übersehen, das es in Spanien kein ALG II (Hartz IV) gibt. Nach einer gewissen Zeit purzeln Arbeitslose raus aus dem sozialen Sicherungssystem. Das kann man gut oder schlecht finden. Nur wir in D lösen das Problem nicht. Das wäre Aufgabe von Madrid.

Was kann ich als Touri tun: Ich fahre definitiv wieder hin, diesmal nach Teneriffa. Wir wohnen in einer reinen Touri-Apartmentanlage (kein umgewandelter Wohnraum) ohne Verpflegungsleistungen und gehen gerne raus essen, vorzugsweise bei Einheimischen. Wir geben stets gute Trinkgelder, auch fürs Zimmermädchen legen wir regelmäßig 3-5€ aufs Kopfkissen. Wenn jeder Touri dem Zimmermädchen/Taxifahrer/ Pförtner mal einen kleinen Betrag zusteckt, macht dass den Touri nicht arm, hilft aber der Servicekraft besser über die Runden zu kommen.

So mehr fällt mir derzeit nicht ein.

 
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Re: Fuerteventura im November

Beitrag von Campingliesel » Fr 9. Mär 2018, 22:07

Thüringer hat geschrieben:Sorry, ich finde diese Diskussion seltsam und fast irgendwie scheinheilig.
Es ist doch eine Binsenweisheit, das die Globalisierung überall auf dieser Welt in den letzten Jahrzehnten die Schere zwischen Arm und Reich weiter geöffnet hat. Auf den Kanaren, in Deutschland, USA, Russland, China, überall. Mir fällt momentan kein einziges Land ein, wo das nicht so ist, kenne aber auch nicht alle, vielleicht ist Costa Rica die Ausnahme oder irgendeine andere Karibikinsel, vielleicht gibt es Pazifikinseln die da eine Ausnahme bilden. Ich glaube auch nicht, das Arme auf den Kanaren, die es zweifelsohne gibt, und ich finde es auch gut das Filme immer wieder darauf aufmerksam machen, schlechter oder besser dran sind als anderswo, man sollte das überhaupt nicht versuchen zu relativieren.
Aber wenn das so ist wie es ist: Wo darf ich dann mit guten Gewissen Urlaub verbringen ? Wo darf ich überhaupt mit guten Gewissen leben, denn in Deutschland gibt es natürlich auch diese Schere. Ich kann auch nicht wirklich beurteilen, ob die Touristenströme, die beispielsweise Fuerteventura in den letzten Jahren erreichten, mehr Fluch oder mehr Segen für die Insel ist. Nach meinen persönlichen Eindrücken gab es Fehler und man ist dabei einiges zu korrigieren, aber das die Insel von Touristen überschwemmt ist kann ich nicht erkennen.
Natürlich ist es so das Fuerteventura für die einen im Urlaub eine Trauminsel ist und ein anderer fühlt sich dort wie in der Verbannung. Das ist aber völlig normal und auch gut so, nicht auszudenken wenn es „das Urlaubsziel“ für alle geben würde.
LG Thüringer


Natürlich gibt es überall diese Schere zwischen Arm und Reich. In jeder Stadt, vor allem den größeren Städten. In kleineren oder gar Dörfern gibt es meistens den alten Kern und die neuen Siedlungsgebiete.

Ich wohne z.b. auch in einem Urlaubsgebiet. Aber ich leide nicht darunter. Die Ortschaften, die jetzt rund um die Seen liegen, gab es ja vorher auch. Und es hat sich natürlich da viel getan. Viele ehemaligen Bauernhöfe haben ihre Gebäude umgebaut, Pensionen oder Fewos daraus gemacht. Es entstand ein völlig neues Erholungsgebiet mit Gaststätten, Hotels und Campingplätzen. Viele Restaurants oder CAfes sind regelrecht aufgeblüht. Es entstanden natürlich auch etliche neue Abeitsplätze. ABer keiner der Leute, die vorher hier wohnten, hat einen Nachteil dadurch.

Auf Inseln wie den Kanaren war das natürlich völlig anders.
Am besten liest man sich dazu auch mal den Wikipedia-Beitrag über die Inseln durch.

Wenn man bedenkt, daß den 2,1 Mio Einwohnern 13.1 Mio Touristen jährl gegenüber stehen, ist das natürlich was ganz anderes, als wenn in einem fest etablierten deutschen Urlaubsgebiet mal ein paar Mio Urlauber kommen.

Urlaub kann man auf die unterschiedlichsen Arten verbringen. Wer es sich einfach macht, der fährt oder fliegt einfach in ein All-inclusive Hotelanlage und bekommt von Land und Leuten so gut wie nichts mit, außer was man den Massen so scheinbar vorsetzt.

Meine Tochter und ihr Mann waren z.b. auch schon mal in Thailand. Aber ein Hotel hatten sie nur in der 1. Nacht nach der Ankunft. Den Rest organisierten sie sich selbst, reisten in Bussen und Zügen mit den Einheimischen, wohnten in kleinen Pensionen, die Einheimischen gehörten und suchten sich ihre Ziele, was sie sehen wollten, selbst. Da hatten sie auch Gelegenheiten, sich mit Einheimischen zu unterhalten, zu sehen, wie die Leute eigentlich leben, abseits von den Massentoruismus-Trampelpfaden. Also eben als Rucksacktouristen, wie das so nett heißt.

Wenn ich Camping mache, nutze ich auch keine Fewos, die eigentlich Wohnraum der Einheimischen waren. Auf Campingplätzen gibt es natürlich auch Fewos oder Bungalows, aber die sind eben für die Urlauber gebaut worden.
Und wir hatten auch schon Gelegenheiten, Einheimische persönlich in ihrer Wohnung, ihrem Umfeld und ihrer Lebenssituation kennenzulernen. In Kroatien ist das jedenfalls auch damals (1974/75) nicht so gewesen, daß die Leute unter den Touristen gelitten haben. Sie haben etwas daraus gemacht, um etwas davon zu haben. Vor allem die vielen kleinen gemütlichen Restaurants auf dem Land. Man kann die Situation dort jedenfalls nicht so mit der auf den Kanaren vergleichen. :|

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Re: Fuerteventura im November

Beitrag von Horst » Sa 10. Mär 2018, 00:22

Hallo,

bitte kommt doch wieder zum eigentlichen Thema dieses Threads zurück.

Gruß
Horst

 
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Re: Fuerteventura im November

Beitrag von Campingliesel » Sa 10. Mär 2018, 09:18

Horst hat geschrieben:Hallo,

bitte kommt doch wieder zum eigentlichen Thema dieses Threads zurück.

Gruß
Horst


soviel gibts da nun auch wieder nicht zu schreiben. Dem einen gefällt das, dem anderem nicht.
Im übrigen waren meine Tochter mit ihrer Familie im Februar auch 1 Woche mit einem Kreuzfahrtschiff rund um die Kanaran unterwegs. Das Wetter war allerdings nicht so toll, wie es normalerweise ist. Sie sagten aber auch, daß das zwar mal ganz interessant war, aber auch nicht so toll, daß man jedes Jahr unbedingt 1 oder gar 2 mal dort hin müßte. Eigentlich mögen sie den Massentourismus auch nicht. Aber sie wollten das halt mal ausprobieren.

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