An dieser Stelle möchte ich euch mal von meinem ersten Urlaub berichten, den ich alleine ohne Eltern gemacht habe.
Es war 1994. Ich war gerade 20 und im zweiten Ausbildungsjahr. Wie es so ist steht der Sommerurlaub auch damals bei mir vor der Tür. Bloß wohin, wenn man nicht viel Geld hat. Mein erster Anlaufpunkt war die ITB in Berlin. Da FKK-Urlaub bei mir an erster Stelle stand, klapperte ich sämtliche Infostände von der Nord- und Ostsee bis zum Mittelmeer ab. Durchs Raster fielen später die Mittelmeerländer, da einfach zu teuer. Übrig blieb als letztes Mecklenburg-Vorpommern. Mir war ein Katalog über den Ort Born am Darß in die Hände gefallen. Nachdem ich den durchgeblättert hatte, war die Entscheidung endgültig gefallen. Da wollte ich hin, 12 - 14 Tage. Jetzt hieß es nur noch eine kleine Ferienwohnung, 1 Zimmer Küche Bad, zu einem akzeptablen Preis zu finden. Und das Angebot kam dann einige Tage später. 12 Tage für 420,-- DM damals. Da machte ich dann Nägel mit Köpfen. Auch reifte der Entschluß einen Tag vielleicht mit dem Fahrrad hinüber nach Bornholm von Rügen aus zu fahren. Auch das verlief im Positiven mit den Schiffsverbindungen.
So ging es dann Ende Juni endlich los. Zuvor hatte ich noch einen Fahrraddachträger für meinen Golf 2 anpassen lassen. Zu dem Zeitpunkt gab es noch nicht einmal die A 20 und so verliefen die knapp 7 Stunden Fahrt fast nur über Landstraße querdurch. Die Sommersonne schien den ganzen Tag von einem wolkenlosen Himmel. Gute Musik von mitgeführten Cassetten machten die Fahrt zum reinen Vergnügen. Gegen frühen Nachmittag war Rostock erreicht. Jetzt noch das restliche Stück Landstraße und ich bin am Ziel. In Ahrenshoop hielt ich auf einen Parkplatz an, um einen ersten Blick auf den Strand zu werfen. Genial! Endlich erreichte ich meine Ferienadresse in Born. Die Frau des Hauses zeigte mir meine Wohnung, im Dachgeschoss mit Treppenaufgang von aussen. Super Bude! Schnell lud ich mein Auto aus. Die Koffer schmiss ich erstmal aufs Bett. Dann holte ich meinen Rucksack mit meinen Strandutensilien und montierte das Fahrrad vom Autodach ab. Ich wollte unbedingt an den Weststrand, der FKK-Meile schlechthin. Doch zuerst musste ich durch den Ort und dann noch 7 km durch den Wald fahren. Endlich am Strand. Das Badelaken ausgebreitet, Klamotten ausgezogen und ab in die angenehm temperierte Ostsee. Man war das ein Gefühl nackt hunderte Meter am Strand hin und her zulaufen. Am frühen Abend fuhr ich dann zurück zum Quartier. Inzwischen war auch der Herr des Hauses anwesend. Er hatte nicht mit so einem jungen Feriengast wie mich gerechnet und lud mich spontan auf ein Bier, das gute Rostocker natürlich, ein. So kam ich mit den Vermietern in Kontakt. Sie stellten sich als Christa und Klaus vor und boten mir auch gleich das "Du" an. Wow! So schnell hatte ich noch nie bei irgendwelchen Fremden ein Stein im Brett. Nachdem wir unser Kennenlernengespräch beendet hatten, zog ich mich erst mal zurück in meine vier Wände um meine Koffer aus zu packen und einen Happen anschließend zu essen. Der nächste Tag war auch wieder schön. Am frühen Vormittag schnappte ich mir nach dem Frühstück meinen Rucksack und schwang mich auf mein Fahrrad mit Ziel Strand. Den ganzen Tag so wie die anderen lag ich nackt dort und ließ den Allmächtigen einen guten Mann sein.
Fortsetzung folgt...