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Mein erster Urlaub alleine

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Mein erster Urlaub alleine

Beitrag von Möbel-Fahrer » Sa 13. Aug 2016, 00:31

An dieser Stelle möchte ich euch mal von meinem ersten Urlaub berichten, den ich alleine ohne Eltern gemacht habe.

Es war 1994. Ich war gerade 20 und im zweiten Ausbildungsjahr. Wie es so ist steht der Sommerurlaub auch damals bei mir vor der Tür. Bloß wohin, wenn man nicht viel Geld hat. Mein erster Anlaufpunkt war die ITB in Berlin. Da FKK-Urlaub bei mir an erster Stelle stand, klapperte ich sämtliche Infostände von der Nord- und Ostsee bis zum Mittelmeer ab. Durchs Raster fielen später die Mittelmeerländer, da einfach zu teuer. Übrig blieb als letztes Mecklenburg-Vorpommern. Mir war ein Katalog über den Ort Born am Darß in die Hände gefallen. Nachdem ich den durchgeblättert hatte, war die Entscheidung endgültig gefallen. Da wollte ich hin, 12 - 14 Tage. Jetzt hieß es nur noch eine kleine Ferienwohnung, 1 Zimmer Küche Bad, zu einem akzeptablen Preis zu finden. Und das Angebot kam dann einige Tage später. 12 Tage für 420,-- DM damals. Da machte ich dann Nägel mit Köpfen. Auch reifte der Entschluß einen Tag vielleicht mit dem Fahrrad hinüber nach Bornholm von Rügen aus zu fahren. Auch das verlief im Positiven mit den Schiffsverbindungen.

So ging es dann Ende Juni endlich los. Zuvor hatte ich noch einen Fahrraddachträger für meinen Golf 2 anpassen lassen. Zu dem Zeitpunkt gab es noch nicht einmal die A 20 und so verliefen die knapp 7 Stunden Fahrt fast nur über Landstraße querdurch. Die Sommersonne schien den ganzen Tag von einem wolkenlosen Himmel. Gute Musik von mitgeführten Cassetten machten die Fahrt zum reinen Vergnügen. Gegen frühen Nachmittag war Rostock erreicht. Jetzt noch das restliche Stück Landstraße und ich bin am Ziel. In Ahrenshoop hielt ich auf einen Parkplatz an, um einen ersten Blick auf den Strand zu werfen. Genial! Endlich erreichte ich meine Ferienadresse in Born. Die Frau des Hauses zeigte mir meine Wohnung, im Dachgeschoss mit Treppenaufgang von aussen. Super Bude! Schnell lud ich mein Auto aus. Die Koffer schmiss ich erstmal aufs Bett. Dann holte ich meinen Rucksack mit meinen Strandutensilien und montierte das Fahrrad vom Autodach ab. Ich wollte unbedingt an den Weststrand, der FKK-Meile schlechthin. Doch zuerst musste ich durch den Ort und dann noch 7 km durch den Wald fahren. Endlich am Strand. Das Badelaken ausgebreitet, Klamotten ausgezogen und ab in die angenehm temperierte Ostsee. Man war das ein Gefühl nackt hunderte Meter am Strand hin und her zulaufen. Am frühen Abend fuhr ich dann zurück zum Quartier. Inzwischen war auch der Herr des Hauses anwesend. Er hatte nicht mit so einem jungen Feriengast wie mich gerechnet und lud mich spontan auf ein Bier, das gute Rostocker natürlich, ein. So kam ich mit den Vermietern in Kontakt. Sie stellten sich als Christa und Klaus vor und boten mir auch gleich das "Du" an. Wow! So schnell hatte ich noch nie bei irgendwelchen Fremden ein Stein im Brett. Nachdem wir unser Kennenlernengespräch beendet hatten, zog ich mich erst mal zurück in meine vier Wände um meine Koffer aus zu packen und einen Happen anschließend zu essen. Der nächste Tag war auch wieder schön. Am frühen Vormittag schnappte ich mir nach dem Frühstück meinen Rucksack und schwang mich auf mein Fahrrad mit Ziel Strand. Den ganzen Tag so wie die anderen lag ich nackt dort und ließ den Allmächtigen einen guten Mann sein.

Fortsetzung folgt...

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Re: Mein erster Urlaub alleine

Beitrag von ostfriesenpaar » Sa 13. Aug 2016, 04:25

Schöner Beitrag.
Wir freuen uns auf die Fortsetzung. :)

Zumal wir diese Gegend auch schon mit dem Womo erkundet haben.

 

Re: Mein erster Urlaub alleine

Beitrag von pebo » Sa 13. Aug 2016, 08:50

Sehr schöner Bericht von dir, freue mich auch wenn Du weiter berichtest. Kann mir gut vorstellen, wie groß die Freude ist, wenn man den lang ersehnten FKK Strand erreicht hat um sich im Naturzustand zu erholen. Es ist immer wieder ein schönes Erlebnis.

 
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Re: Mein erster Urlaub alleine

Beitrag von Möbel-Fahrer » Sa 13. Aug 2016, 12:45

Fortsetzung

Am 8. Tag stand dann die Fahrradtour nach Bornholm an. Am Abend zuvor hatte ich mein Fahrrad auf mein Auto gepackt, denn mitten in der Nacht ging es bereits los. Die erste Fähre von Saßnitz nach Rönne fuhr schon um 5.00 Uhr. Wieder sollte es ein warmer, nein sogar heißer Tag werden. Schon in aller Herrgottsfrühe zeigte das Thermometer 23° C an. Die Überfahrt nach Bornholm rüber war ein Erlebnis, dass sich heute leider nicht mehr wiederholen läßt. Kurz nach Auslaufen aus Saßnitz stieg die Sonne aus der Ostsee empor. Alle Passagiere wollten sich dieses Schauspiel nicht entgehen lassen. Und die Kreideküste von Rügen wurde in rötlich warmes Licht getaucht. Um halb neun legte die Fähre in Rönne an. Als Fahrradfahrer konnte man natürlich als erstes vom Dampfer. Noch eben die Paßkontrolle über sich ergehen lassen, dann ging es los. Mein Ziel war die Bornholmer Südküste mit ihrer Dünenlandschaft bei Dueodde. Von Rönne waren das mal eben 30 Kilometer. Jetzt am Morgen brannte die Sonne schon gnadenlos. Nach knapp 1 1/2 Stunden war dann Dueodde erreicht. Auf den großen Parkplatz schloss ich mein Fahrrad an und ging an den Strand. Die FKK-Fans bevölkerten die rechte Seite. Dass am frühen Vormittag hier schon Platzprobleme auftraten verwunderte mich etwas, aber ich fand noch einen Platz. Ich breitete mein Handtuch aus, schlüpfte aus meinen Sachen, die teilweise schon verschwitzt waren, und stieg in die Ostsee. Hier mußte man schon ganz weit hineingehen, bis man endlich mal bis zu den Hüften im Wasser war. Der Strand ist bei den Einheimischen und sogar bei schwedischen Tagestouristen sehr beliebt und lädt förmlich zum FKK machen ein. Was das angeht sind unsere dänischen Nachbarn doch toleranter. Es wurde Nachmittag und die Sonne brannte vom Himmel. Es hieß Abschied von diesem schönen Flecken nehmen. Bei der Nachmittagshitze 30 km zurück auf dem Fahrrad ist schon eine körperliche Herausforderung. Ich ließ es etwas langsamer Angehen als am Morgen und so war ich nach zwei Stunden wieder in Rönne. Die Fähre nach Saßnitz war noch nicht da. Im Hafenbistro kaufte ich mir erst einmal eine große Flasche Cola. Die war natürlich fast in einem Zug alle. Als dann die Fähre da war und ich am Bord war packte mich auch der Hunger. Nach Auslaufen aus Rönne genehmigte ich mir im Restaurant erstmal einen Fischteller. Nach dem Essen ging es noch in den Bordshop um zollfrei, damals noch möglich, einzukaufen. So langsam senkte sich die Sonne. Die Kreidefelsen von Rügen waren schon in guter Sichtweite als die Sonne neben dem Leuchturm von Hiddensee im Meer versank. Etwas später legte die Fähre dann in Saßnitz an. Runter vom Schiff, wieder Paßkontrolle und ab zum Auto. Das Fahrrad noch auf´s Dach geschnallt und ab zur Ferienwohnung. Dort angekommen genehmige ich mir noch ein kaltes Bier zum Revue passieren des schönen und ereignisreichen Tages bis endlich nach fast 24 Stunden auf den Beinen das Bett ruft.

Fortsetzung folgt...

 
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Re: Mein erster Urlaub alleine

Beitrag von Lars2015 » So 14. Aug 2016, 11:11

Vielleicht sollte man gleich ein neues Themen- Forum "Fortsetzungsromane" einrichten ?!?

In meinen ersten Urlauben, sofern es nicht gerade beim Eisklettern in den Alpen war, war ich im Urlaub beim Camping oder im Garten so nackig wie, seit Kleinkindalter, in den Jahren zuvor mit Eltern, Freunden, Oma, Nachbarn oder Tanten und Onkeln...

Schade, dass dieser profane Vorgang noch nicht genug Stoff für eine längere Erzählung hergibt... :)

 
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Re: Mein erster Urlaub alleine

Beitrag von Möbel-Fahrer » Sa 27. Aug 2016, 12:17

Der 11. Urlaubstag und zugleich auch der letzte Strandtag begann. Wie immer holte ich morgens beim Bäcker zuerst ein paar Brötchen. Nach dem Frühstück ging es dann auf´s Fahrrad zum Weststrand. Ein letztes Mal sollte ich dort heute den ganzen Tag verbringen. Die Sonne schien von einem nahtlos blauem Himmel. Am frühen Vormittag hat man noch Chancen, die besten Plätze zu ergattern. Ich breitete mein Handtuch aus, entledigte mich meiner Kleidung und ging ins Wasser um mich abzukühlen. Durch die 7 km lange Fahrradfahrt war ich doch wieder leicht ins Schwitzen gekommen. Neben mir am Strand war eine kleine Clique von 3 Frauen und 2 Männern, ungefähr auch mein Alter damals, dabei ein Volleyballnetz aufzubauen. Als ich aus dem Wasser kam fragten die 5 mich direkt, ob ich Lust hätte mitzuspielen. Na klar hatte ich, ich war ja schließlich auch im Volleyballverein damals. Es war eine neue Erfahrung, zum ersten Mal nackt Volleyball zu spielen. Und das den ganzen Tag. Wir spielten in verschiedenen Konstellationen und nach jedem zu Ende gespielten Satz kühlten wir uns im Meer ab. Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, noch einmal am Strand nackt entlang zu wandern. Meine Sportskamaraden und ich tauschten am Ende des Tages noch die Anschriften aus. Aber leider schlief der Kontakt schon nach kurzer Zeit ein. Dann ging es mit dem Fahrrad zurück zu meinem Quartier. Es hieß so langsam Koffer packen. Ich war gerade mit dem ersten Koffer beschäftigt, als es an der Tür klopfte. Es war mein Vermieter Klaus, der mich fragte ob ich nicht zum Grillen mit ihm und Christa herunterkommen wollte. Die Sache kam mir ganz gelegen, denn weil ich noch ein paar Dosen Bier übrig hatte, brachte ich diese mit ein. Bis zum Sonnenuntergang saßen wir auf der Terrasse. Auch mit Klaus und Christa tauschte ich die Adressen aus. Dann verabschiedeten wir uns, weil ich am nächsten Morgen in aller Frühe losfahren wollte. Schnell noch packte ich meine Koffer zu Ende und packte sie ins Auto und das Fahrrad aufs Dach.

Mit Klaus und Christa entwickelte sich eine lange Freundschaft. Ich habe dort noch öfter meine Sommerferien verbracht. Und als die Kinder kamen riß der Kontakt ebenfalls nicht ab, weil wir uns keinen Urlaub groß mehr leisten konnten. Dafür habe ich die beiden des öfteren besucht, wenn ich beruflich dort in der Nähe war. Leider ist Klaus dieses Jahr im April nach langer schwerer Krankheit gestorben. Ich hoffe, dass der Kontakt zu Christa nicht abreißt.

Ich hoffe, dass euch dieser Urlaubsbericht gefallen hat oder tut.

Andreas.


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