von Hans H. » Mi 25. Mär 2015, 18:17
Auf den Kanaren war ich inzwischen zu allen vier Jahreszeiten und kann nicht bestätigen, dass es im Sommer windiger wäre. Wir haben die stärksten Windverhältnisse im Februar erlebt, zeitweise auch mal recht stark im Oktober, nicht jedoch wenn wir in Zeiten zwischen Ostern und September dort waren. Auch die Brandung an den Westküsten der Inseln haben wir im Hochsommer manchmal recht ruhig erlebt, so dass das Baden sogar Kinder-geeignet war. In den Wintermonaten ist dagegen auf allen Inseln das Baden an den Westküsten und Nordwestküsten oft gefährlich, wobei natürlich die genaue Küstenlinie noch für lokale Unterschiede sorgt.
Im Juli ist die Temperatur auf den Kanaren auf jeden Fall angenehmer, als am Mittelmeer. Das ausgeglichene kanarische Atlantik-Klima sorgt für milde Winter und nicht so heiße Sommer. Natürlich ist die mehr südliche Sonneneinstrahlung dort mittags brutal heiß, wenn man sich innerhalb von Ortschaften bewegt, aber in der Landschaft hat man meistens ausreichend Luftbewegung, so dass man durchaus auch längere Touren unternehmen kann. Auf griechische Inseln gehe ich wegen der viel unangenehmeren Hitze nicht mehr zwischen Mitte Juni und Ende August.
Auf den Kanaren sind jedoch, wenn man jeden 2. Tag die Inseln erkunden will, die mit den Kanarenkiefern bewaldeten westlichen Inseln nach meinem Geschmack wesentlich besser geeignet, als Fuerte und Lanzarote. Letztere haben zwar mehr FKK-Strände (und überhaupt mehr Küstenabschnitte mit Strand), aber man findet auch recht ruhige FKK-Strände auf Teneriffa und Gran Canaria, und auch - wenn auch weniger - auf den kleineren der westlichen Inseln. Nur wenn die langen schönen Strände in der Priorität ganz vorn stehen und die sonstige Landschaft und Pflanzenwelt beim Inseln erkunden nicht so wichtig ist, dann würde ich sagen, ist Fuerte das richtige Ziel. Sonst sollte man auch TF, Gomera, La Palma und GC in Betracht ziehen.
In den mittleren Höhenlagen im Halbschatten durch die Kiefernwälder, Lorbeerwälder etc. und die verschiedensten duftenden Strauch-Wälder (u.a. mit Cistrose und verschiedenen endemischen Ginster-Arten) zu wandern und erst weit oben über teilweise baumlose (auf TF oben auch über der Baumgrenze) ganz in der Sonne ist für mich eben reizvoller, als die karge Landschaft der östlichen Kanaren. Wir fahren dazu nicht mehr mit dem Auto auf die abgelegenen Wege, sondern bis zu einem geeigneten Parkplatz für den Startpunkt einer Tour, und dann geht es zu Fuß weiter. Auf TF und GC gibt es auch kaum noch solche unbefestigte Fahrwege, auf denen man als Tourist fahren darf (das wird von den Naturpark-Rangern auch kontrolliert - war vor ca. 10 Jahren noch anders).
Deshalb nehmen wir als Mietwagen einen ganz einfachen Kleinwagen der Ibiza- bis Fiesta-Klasse, aber 4-Türig, weil meistens einer der 2 Koffer auf den Rücksitz muss. Durch die Kiefernwälder und über viele Gipfel von TF und GC habe ich zahlreiche FKK-Wanderungen (5-7 Std ohne Klamotten) gemacht, die ich schon nicht mehr zählen kann. Ich habe auch manche Leute kennengelernt, die mit entweder mitgebrachten oder gemieteten Mountainbikes die dafür geeigneten Wege und Pfade auf und ab gefahren sind. Der Fahrrad-Transport dorthin war mir aber einfach zu teuer, und um einen Vermieter mit guten Rädern hatte ich mich noch nicht gekümmert, aber das wäre auch noch etwas für mich.
Nun, jedem das seine, aber eine orgnisierte Downhill-Tour wäre wohl das Letzte, das mir in den Sinn kommen würde, denn jeder Km, der abwärts gefahren wird macht doppelt so viel Spaß, wenn man ihn aufwärts mit eigener Kraft gefahren ist. Außerdem ist man bei organisierten Touren doch sehr eingeschränkt in der eigenen Bewegungsfreiheit - außerdem dann nicht abseits des Massentourismus, denn die Organisatoren bieten alle dieselben Strecken (mit wenig verschiedener Auswahl) an.