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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Blood Moors » Do 26. Apr 2018, 21:18

Aria hat geschrieben:Was sind gute Sitten?

Leider hast du in dem Zitat meines Beitrags etwas wesentliches weggelassen:

Blood Moors hat geschrieben:... solange nicht ein Bild gegen die guten Sitten verstößt. Und selbst da gehen die Ansichten bekanntlich auseinander.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Mecki » Do 26. Apr 2018, 21:59

@

was nutzt es zu spekulieren, was "bei uns" wahrscheinlich verboten würde. Mit Spekulationen ist niemanden
gedient, weil es mehr und mehr die Leute verunsichert - egal worum es geht.

Vermutlich, offensichtlich, offenbar, wahrscheinlich, "es könnte sein", "möglich ist, dass....!" - die Medien sind voll davon, wenn es um vermeintliche "Nachrichten" geht. Es kann alles sein - muss es aber nicht!

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Mo 30. Apr 2018, 13:08

Aria hat geschrieben:
Bei uns wäre das wahrscheinlich verboten.


Ich hätte nichts dagegen. Freiheit sollte Vernunft nicht ausschließen.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Mo 30. Apr 2018, 14:50

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Bei uns wäre das wahrscheinlich verboten.
Ich hätte nichts dagegen. Freiheit sollte Vernunft nicht ausschließen.
Schon klar – weil du in einem Staat aufgewachsen bist, in dem alles verboten war, was nicht explizit erlaubt. Das prägt natürlich.

Hier ist es anders: Hier ist alles erlaubt, was nicht explizit verboten ist. Deshalb darf man prinzipiell überall nackt herumlaufen – bis sich jemand beschwert und die Staatsgewalt auf den Plan ruft. Da endet allerdings auch schon die Gleichheit von Angezogenen und Nackten, weil umkehrt, also sich beschweren, dass da jemand angezogen durch die Gegend läuft, keinen Eingriff der Staatgewalt zur Folge hat.

Zurück zum Bild: Alles, was es gibt, sollte man auch bildlich darstellen dürfen, weil das Verbot einer solchen Darstellung gleichbedeutend mit „unter-den-Teppich-kehren“ ist.

Und etwas gesellschaftlich Vorhandenes, aber nicht Gewünschtes unsichtbar werden zu lassen, ist eines der Kennzeichen einer totalitär regierenden Gesellschaft. Da sind Religionsgemeinschaften genauso dabei wie die Faschisten und Kommunisten.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Di 15. Mai 2018, 21:01

Der von mir schon vor einigen Jahren postulierte gesellschaftliche Wandel zu einem repressiven Staat schreitet fort – Zitat aus der Süddeutschen vom 14. Mai 2018: Die Sicherheitsapparate eines Polizeistaats dürfen alles, was sie können. Die Sicherheitsapparate eines Rechtsstaats können alles, was sie dürfen. Sie dürfen und können auch in einem Rechtsstaat ziemlich viel, aber das hat seine Grenze. Das neue bayerische Polizeigesetz überschreitet diese Grenze. Es macht aus einer guten Prävention eine schlechte, gefährliche, bürgergefährdende - eine repressive − Prä-Prävention.

Da protestieren mehrere 10.000 Menschen gegen das neue Polizeigesetz und der CSU-Generalsekretär Markus Blume nennt dies eine "Zusammenrottung des linken Lagers". Und der CSU-Bundestagabgeordnete Michael Kuffer sagte hinterher, dass nur „0,3% der Wahlberechtigten in Bayern“ gegen das neue Polizeiaufgabengesetz demonstriert hätten, was angeblich zeige, „dass die Bayern fast vollständig geschlossen hinter unserer konsequenten Sicherheitspolitik und dem neuen PAG stehen.“

An solchen (blödsinnigen) Rechnungen sieht man, dass man nicht tatenlos dabei stehen kann, wenn die Demokratie immer mehr ausgehöhlt wird: Man muss Flagge zeigen.

Leider gibt es auch in diesem Forum einige, die die Zeichen der Zeit nicht erkennen wollen.

PS: Auch diese Aktion, die auch das FKK-Gelände im Englischen Garten tangierte, hat nichts bewirkt, denn das neue Polizeigesetz wurde soeben im bayerischen Landtag durch die absolute CSU-Stimmenmehrheit angenommen.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von hajo » Mi 16. Mai 2018, 06:00

Aria hat geschrieben:Da protestieren mehrere 10.000 Menschen gegen das neue Polizeigesetz und der CSU-Generalsekretär Markus Blume nennt dies eine "Zusammenrottung des linken Lagers". Und der CSU-Bundestagabgeordnete Michael Kuffer sagte hinterher, dass nur „0,3% der Wahlberechtigten in Bayern“ gegen das neue Polizeiaufgabengesetz demonstriert hätten, was angeblich zeige, „dass die Bayern fast vollständig geschlossen hinter unserer konsequenten Sicherheitspolitik und dem neuen PAG stehen.“
Auch daran erkennt man die echten Demokraten.
Die EINE Stimme im Parlament, die den Ausschlag gibt, repräsentiert die "Mehrheit".

10.000 natürlich bleiben eine Minderheit.

Gelebte Demokratie.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Mi 16. Mai 2018, 08:52

Aria hat geschrieben:
Leider gibt es auch in diesem Forum einige, die die Zeichen der Zeit nicht erkennen wollen.



So ist es. Allerdings sind wohl diejenigen blind, die nicht erkennen dass die Demokratie deshalb in Gefahr ist, weil die Freiheitsrechte (jeder darf alles was nicht verboten ist) dazu genutzt werden, die Geselschaft auszunutzen und die freiheitlichen Abmachungen (kategorischen Imperativ) zu unterlaufen.
Das ist das Problem.

Insofern ist ein Gegensteuern nicht nur akzeptabel, sondern erforderlich. Im Kern geht es bei bei der Kritik an dem neuen Polizeigesetz wohl um die Frage, was denn eine drohende Gefahr wäre, die jetzt die Polizei abwenden dürfe.
Mir fielen da etliche Situationen ein.

Auch die Überwachung mit Kameras einschließlich dem Gesichtsscannen ist für mich überhaupt kein Problem, im Gegenteil, ich würde es begrüßen, wenn dadurch nur eine einzige Straftat verhindert oder aufgeklärt werden kann.

Denn, die eigentliche Frage ist doch, warum müssen solche Gesetze verschärft werden?
Die Antwort:
Weil in unserer freiheitliche Gesellschaft der Samen von Kriminalität nicht nur liegt, sondern auch keimen und wachsen kann.
Ursache ist letztendlich der Fokus auf der Individualität, der die Interessen des Einzelnen über die Interessen der Gesellschaft stellt.

Dieser Konflikt zwischen der Freiheit des Einzelnen und der Demokratie in der Gesellschaft verschärft sich momentan. Deshalb ist der Titel vom "gesellschaftlichen Wandel" auch korrekt. Freilich sind diejenigen, die nicht begreifen, das genau diese Freiheitsrechte eine Gefahr für die Demokratie sind, die Betonköpfe.

Interessant übrigens in diesem Zusammenhang, der Untergang der römischen Republik und der Übergang zum römischen Kaiserreich ca. 30 vor unserer Zeitrechnung unter Octavian.

Aus Wikipedia:

Unter der Devise der Wiederherstellung der Republik – restitutio rei publicae – betrieb er in Wirklichkeit deren dauerhafte Umwandlung in eine Monarchie in Form des Prinzipats. Damit setzte er dem Jahrhundert der Römischen Bürgerkriege ein Ende und begründete die julisch-claudische Kaiserdynastie. Seine Herrschaft, nach außen durch zahlreiche Expansionskriege geprägt, mündete im Inneren in eine lang anhaltende Konsolidierungs- und Friedensphase, die als Pax Augusta verklärt wurde.


Fettschrift durch mich. Ich fürchte, genau das steht uns auch bevor. Aber muss man sich vor einer "Friedensphase" wirklich fürchten?

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von hajo » Mi 16. Mai 2018, 09:34

Bummler hat geschrieben:Allerdings sind wohl diejenigen blind, die nicht erkennen dass die Demokratie deshalb in Gefahr ist, weil die Freiheitsrechte (jeder darf alles was nicht verboten ist) dazu genutzt werden, die Geselschaft auszunutzen und die freiheitlichen Abmachungen (kategorischen Imperativ) zu unterlaufen.
Aus Wikipedia:

...mündete im Inneren in eine lang anhaltende Konsolidierungs- und Friedensphase, die als Pax Augusta verklärt wurde.


Fettschrift durch mich. Ich fürchte, genau das steht uns auch bevor. Aber muss man sich vor einer "Friedensphase" wirklich fürchten?

Im Grunde beschreibst du, was ich seit langem befürchte:
Demokratie ist nichts für uns.
Menschen sind nicht so "gebaut".
Wir sind soziale Lebewesen. Aber devot.
Wenn ich mit irgendjemandem spreche, höre ich oft:

Das darf man doch nicht! Das geht doch nicht!
Das "gehört" sich nicht.
Da muss man doch was gegen machen!
Dass DAS erlaubt ist!


Die meisten Menschen WOLLEN nicht SELBSTverantwortlich sein. Sie wollen den anderen verantwortlich machen.
Videoüberwachung, Dashcam, Verwanzung - das ganze Programm.
Dazu bedarf es des "HERRschers".
Jede Religion funktioniert so (siehe Katholikentag, SED-Parteitag etc.)

Ich bin überzeugt:
Demokratie ist eine Fehlentscheidung.
Allein die ständigen Äußerungen in den asozialen Medien: "DIE Merkel!", "DER Tramp!" zeugen meines Erachtens vom WUNSCH, EINEN Despoten - nein: Diktierenden (früher auch Diktator) an der MACHT zu haben, der sagt, wo's langgeht.

Freiheit?

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Mi 16. Mai 2018, 10:29

Bummler hat geschrieben:Interessant übrigens in diesem Zusammenhang, der Untergang der römischen Republik und der Übergang zum römischen Kaiserreich ca. 30 vor unserer Zeitrechnung unter Octavian.
Aus Wikipedia:
Unter der Devise der Wiederherstellung der Republik – restitutio rei publicae – betrieb er in Wirklichkeit deren dauerhafte Umwandlung in eine Monarchie in Form des Prinzipats. Damit setzte er dem Jahrhundert der Römischen Bürgerkriege ein Ende und begründete die julisch-claudische Kaiserdynastie. Seine Herrschaft, nach außen durch zahlreiche Expansionskriege geprägt, mündete im Inneren in eine lang anhaltende Konsolidierungs- und Friedensphase, die als Pax Augusta verklärt wurde.
Fettschrift durch mich. Ich fürchte, genau das steht uns auch bevor. Aber muss man sich vor einer "Friedensphase" wirklich fürchten?
Du hättest im Zitat besser ein anderes Wort fettschreiben sollen: verklärt.

Außerdem: Diese „Friedensphase“ dauerte nicht sehr lange, denn nach Augustus kamen bald so Kaiser wie Caligula und Nero.

Wir dagegen leben in Deutschland seit mehr als 74 Jahren im wirklichen Frieden, der deswegen nicht verklärt werden muss. Nur die, die mal in einem Unrechtstaat aufgewachsen, gelebt und sich dort gemütlich eingerichtet haben, finden an Diktaturen nichts Schlimmes. Weil sie ihre eigene Vergangenheit verklären.

Für sie, die dort nicht erfahren konnten, was die bürgerliche Rechte für Menschen bedeuten können, sind diese Rechte natürlich entbehrlich oder nur insofern wichtig, dass sie dank dieser Recht ihren Unmut über diese Zumutung, Demokratie genannt, frei äußern können. Das ist etwas, was sie früher 40 Jahre lang nicht tun durften, und, sollten sie Erfolg mit ihrer Forderung nach der Abschaffung der Demokratie haben, auch wieder nicht werden tun dürfen.

Man könnte das auf die altbekannte Formel bringen: Sie wissen nicht, was sie tun. Oder: Sie wissen es - und gehen trotzdem sehenden Auges ins Verderben. Das erste ist entschuldbar, das zweite nicht.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von hajo » Mi 16. Mai 2018, 11:14

Aria hat geschrieben:Wir dagegen leben in Deutschland seit mehr als 74 Jahren im wirklichen Frieden, der deswegen nicht verklärt werden muss.

Stimmt.

1968: RAF-Gründer Andreas Baader und Gudrun Ensslin zünden am 2. April in zwei Frankfurter Kaufhäusern Brandsätze.
1970: Am 14. Mai befreit ein Kommando um die ehemalige „Konkret“- Journalistin Ulrike Meinhof den in Berlin inhaftierten Baader.
Mai 1972: Bombenanschlag auf den Terrace Club hinter dem Hauptquartier des V. US-Korps in Frankfurt am Main. 3 Tote.
1975/76: RAF-Terroristen besetzen am 24. April 1975 die deutsche Botschaft in Stockholm und nehmen zwölf Geiseln. 4 Tote
9. 5. 1976 Ulrike Meinhof erhängt sich in ihrer Zelle.

....
30. 11. 1989 Deutsche-Bank- Chef Alfred Herrhausen tot gebombt.
1. April 1991 Detlev Karsten Rohwedder wird von einem Scharfschützen niedergestreckt.
24. Juni 1993 Michael Newrzella kommt bei einer Festnahmeaktion in Bad Kleinen ums Leben.

17. 11. 1991 Hoyerswerda

... und so weiter und so weiter...

Die ganze - friedliche, nicht deutsche - Neonaziszene lass ich mangels eigener Recherchen mal außen vor...

Man kann sich die Welt auch schön reden ("lügen" verkneif ich mir).


"Stiefel trommeln auf den Straßen
Kahle Köpfe, Fäuste aus Stahl
Die Augen starr, Gesichter, die hassen."

(Rheinwacht: "Ohne Reue" 1998)

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