Campingliesel hat geschrieben:Und Du hast die 70er auch nicht auf FKK-Plätzen erlebt.
Habe ich auch nie behauptet.
Campingliesel hat geschrieben:Wer in den 50ern bis Ende der 80ern FKK gemacht hat, war es sicher nicht peinlich. Weder Eltern noch ihren Kindern und Jugendlichen.
50er und 60er Jahre kannst du nicht in einen Topf mit den 70ern werfen. Dazu Zitat aus Wikipedia:
Seit der weitgehenden Enttabuisierung der öffentlichen Nacktheit – in der Bundesrepublik Deutschland in den 1970er und 1980er Jahren – wird auf einen besonderen Begriff für nackte Menschen zunehmend verzichtet. Während das Praktizieren der FKK noch in den 1950er Jahren streng auf Vereinsebene reglementiert war, etablierte sich Anfang der 1970er Jahre das freie („unorganisierte“) Nacktsein: Man war überall dort nackt, wo es nicht explizit verboten war und in vielen öffentlichen Schwimmbädern wurden Nacktbadezeiten eingeführt. Campingliesel hat geschrieben:Warum sollte uns Jugendlichen der 70er die Nacktheit der Eltern peinlich gewesen sein? Auf solche blödsinnigen Gedanken wären wir nicht gekommen.
Es mir schleierhaft, warum du das hier anbringst, schließlich habe ich genau das gleiche gesagt: Der Jugend der 1970er Jahre war die Nacktheit der Eltern nicht peinlich.
Campingliesel hat geschrieben:Aber in der Schule, Arbeit oder sonstigen Öffentlichkeit wurde auch nicht mehr darüber geredet als heute. Das mag vielleicht bei Hans H. zufällig so gewesen sein, aber sicher nicht überall.
Es könnte auch sein, dass auch das, was du erlebt hast, nur zufällig so gewesen ist, oder?
Campingliesel hat geschrieben:Der Grund war auch nicht, weil die Mehrheitsgesellschaft toleranter war, sondern weil die FKK nicht dieses schlechte und schmuddlige Image hatte.
In der 1950er Jahren, die du zu den FKK-freundlichen zählst, war öffentliche Nacktheit noch ein Tabu und deswegen nur in einem Verein möglich - siehe Fettgeschriebenes im Zitat oben. Später, in den 1970er, konnte darüber gesprochen werden, allerdings war bei dir eine besondere Situation: Dein Vater war Lehrer und war als solcher sicher vorsichtiger als jemand, der einen andern Beruf hatte.
Campingliesel hat geschrieben:Und Eule hat noch nie über irgendwelche FKK-Erfahrungen gesprochen. Nur über Gespräche und Studien und kurze Besuche.
Unterschätze Eule nicht: Er ist über 80 und hat aufgrund seines Berufes viel mit der Jugend zu tun gehabt.
Campingliesel hat geschrieben:In den 1920er Jahren fand die Freikörperkultur zunehmende Verbreitung. Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, in Deutschland als Zeit der Weimarer Republik assoziiert, war durch eine zunehmende Liberalisierung gekennzeichnet. Mit dem Untergang des Kaiserreiches kam es zu einer Auflockerung bürgerlicher Normen und Moralität. Die sogenannten goldenen Zwanziger Jahre zeichneten sich durch Hedonismus und soziale Unkonventionalität aus. Insbesondere in Berlin und dem Berliner Umland wurde das Nacktbaden – damals auch als „schwedisches Baden“ bezeichnet[91] – unter jungen Leuten immer beliebter.
Der Motzener See südlich von Berlin wurde zur „nassen Wiege der deutschen FKK-Kultur“.[27] Insbesondere junge Leute aus Berlin fuhren an den Wochenenden in die Gegend nördlich von Motzen, wo sich die „Märchenwiese“ als Zentrum der Freikörperkultur herausbildete. Der Motzener See, den die Bahn etwa auf halbem Wege von Mittenwalde nach Töpchin tangiert, wurde in dieser Zeit über mehrere Ausflugshaltepunkte in unmittelbarer Nähe zu den Badestellen erschlossen. Dies brachte ihr auch zu dieser Zeit den Beinamen Motzenersee-Bahn ein. Die nördlichste dieser Badestellen erhielt den klangvollen Namen „Märchenwiese“.
Also spielte sich das hauptächlich in dieser Gegend ab. Außer noch auf Sylt, wo der 1. öffentliche Strand in D entstand.
Du hast den Ausschnitt aus Wikipedia selektiv gelesen und dann noch falsch interpretiert: Das Wort insbesondere bedeutet nicht, dass es FKK hauptsächlich „in Berlin und dem Berliner Umland“ gab, sondern dass es dort
mehr FKK gab als anderswo. Dazu sagt Wikipedia – Zitat:
Zunehmend bildeten sich auch FKK-Vereine. Nachdem 1920 in Deutschland der erste offizielle Nacktbade-Strand auf Sylt entstanden war, schlossen sich die meisten FKK-Vereine 1923 zur „Arbeitsgemeinschaft der Bünde deutscher Lichtkämpfer“ (ab 1926 Reichsverband für Freikörperkultur) zusammen. Die sozialistischen Gruppen vereinigten sich separat unter dem Namen „Freie Menschen. Bund für sozialistische Lebensgestaltung und Freikörperkultur“ mit (1932) ca. 70.000 Mitgliedern.Mit anderen Worten: 1923 gab es schon so viele FKK-Vereine, dass sie sich zu einem Verband zusammenschließen konnten. Bis 1930 gab es schon 3 bürgerliche Verbände (Liga für frei Lebensgestaltung, Reichsbund für Freikörperkultur, Reichsverband für Freikörperkultur), und einen sozialistischen (Freie Menschen. Bund für sozialistische Lebensgestaltung und Freikörperkultur). Alles nachzulesen in der entsprechenden Literatur.