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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Mo 9. Nov 2020, 17:33

riedfritz hat geschrieben:
Wenn sie nicht nackt sein wollen, ist es noch sinnloser. Sieht dann ja sowieso keiner. Sehr komisch und unlogisch.
Dann erzähl das mal der Kosmetik- und Werbeindustrie, die ihr Enthaarungszeug verkaufen wollen und Millionen ausgeben, damit Frauen ihr Zeug kaufen und die modebewußten Mütter beeinflussen ihre Kinder, FKK hin oder her.


Was die verkaufen wollen, ist mir ziemlich wurscht. Und wenn FKKlerinnen wissen, daß das bei der FKK eben unwichtig ist, dann brauchen sie das auch nicht dafür. Niemand ist gezwungen, alles zu kaufen, was die Kosmetik- und Werbeindustrie anbietet.
Ich verwende auch mal kosmetische Sachen, aber sicher nicht am FKK-Strand. Und Enthaarungskram schon gar nicht. Höchstens Seife oder Duschbad, Hautcremes oder eben sonst notwendige Dinge wie Zahnpflege. Und da mein Freund keinen Bart haben will, rasiert er sich, aber sonst nirgends.
Daß die Rasiermittelindustrie den damaligen neuen Trend in den 90ern nutzte, um sie als Hygieneartikel zu verkaufen, weiß ich auch, denn das habe ich ja "hautnah" im Drogeriemarkt mitbekommen. Und wenn Mütter aus ihren Kindern Modepüppchen machen wollen, bitte sehr. Aber FKKler machen das sicher nicht alles mit. Das gehört eben auch zur Gesinnung und Lebenseinstellung der FKK, daß soviel Firlefanz nicht nötig ist, sondern so wenig wie möglich - soviel wie wirklich nötig. Und man muß sich nicht genötigt fühlen, jeden Modequatsch mitzumachen. Es soll sogar Leute geben, die sich nicht mal trauen, ungeschminkt zur Mülltonne oder zum Briefkasten zu gehen. Als Jugendliche hat sich das meine jüngere Tochter auch mal eingebildet, aber das hat sie sich schnell wieder abgewöhnt, weil es hirnrissig ist.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Di 10. Nov 2020, 18:04

Ja das mit dem Schamhaar ...
https://www.ardmediathek.de/mdr/video/f ... I2NjNhZTM/
Im Film "Go Trabi Go" (ab ca. 0:27) kann man davon reichlich sehen.
Musste natürlich in den Flim rein, die FKK. Ist aber leider nicht sehr typisch dargestellt.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von riedfritz » Di 10. Nov 2020, 18:28

@ Campingliesel: Mit dieser Einstellung stehst du, auch unter FKKlerinnen, ziemlich alleine da. Jetzt weiiß ich, wie ich dich am Brombachsee erkennen würde.

Gruß, Fritz

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Di 10. Nov 2020, 19:29

riedfritz hat geschrieben:@ Campingliesel: Mit dieser Einstellung stehst du, auch unter FKKlerinnen, ziemlich alleine da. Jetzt weiiß ich, wie ich dich am Brombachsee erkennen würde.

Gruß, Fritz


Wenn Du Dich da mal nicht irrst!

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Di 10. Nov 2020, 23:07

Bummler hat geschrieben:Ja das mit dem Schamhaar ...
https://www.ardmediathek.de/mdr/video/f ... I2NjNhZTM/
Im Film "Go Trabi Go" (ab ca. 0:27) kann man davon reichlich sehen.
Musste natürlich in den Flim rein, die FKK. Ist aber leider nicht sehr typisch dargestellt.


Was war daran nicht typisch? Oder was wäre für dich typisch gewesen?

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Do 12. Nov 2020, 13:55

Wieder ein paar Dokumente, die den laufenden gesellschaftlichen Wandel in Europa belegen:

Bekanntlich regiert Viktor Orbán Ungarn mit 2/3 Mehrheit im Parlament, was ausreicht, die Verfassung zu ändern. Das wurde schon bisher reichlich genutzt, aber jetzt stehen die nächsten Änderungen an – Zitate aus der Süddeutschen (Fettschreibung durch mich):

1. Im Gegensatz zur jetzt gültigen Fassung wird künftig herausgestrichen, dass "die Mutter eine Frau und der Vater ein Mann" sei. Damit wird die Ablehnung des Zusammenlebens von gleichgeschlechtlichen Paaren als Familie noch einmal verschärft.

2. Mit Blick auf die Rechte von Kindern soll in die Verfassung geschrieben werden, dass diese einen "Anspruch auf die geschlechtliche Identität haben, mit der sie geboren sind", was, nach einem Gesetz zum Verbot der Geschlechtsänderung in Geburtsurkunden, das im Mai beschlossen wurde, die Debatte um Genderfragen noch verschärft. Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare sollen unterbunden werden.

In der Begründung für die Verfassungsänderungen wird angegeben, "moderne Ideen, die traditionelle Werte" relativierten, seien Anlass zur Sorge. "Zeitlose Konzepte, die aus der Schöpfungsgeschichte" rührten, seien bedroht. Die Verfassung, die damit zum neunten Mal seit 2011 geändert würde, betont "christliche Werte und das Überleben der Nation" als Grundlagen des Zusammenlebens.

Mit anderen Worten, Erkenntnisse aus der Medizin werden durch Worte aus der Bibel ersetzt. Drei Mal darf man raten, wer bei diesen Verfassungsänderungen federführend am Werk war bzw. ist.

Aber damit nicht genug, ein weiteres zutiefst christliches Land bewegt sich weiter Richtung Mittelalter: Polen. Das polnische von der Regierung kontrollierte Verfassungsgericht hat am 22. Oktober 2020 Abtreibung selbst bei schwerer Schädigung des Fötus für verfassungswidrig erklärt.

Zitat aus der Süddeutschen (leider hinter der Bezahlschranke):

Im kommunistischen Polen war Abtreibung seit 1956 frei zugänglich - ein Recht, das 1993 auf Druck der katholischen Kirche abgeschafft wurde. Abtreibungen wanderten in den Untergrund.
(…)
"Viele Schwangerschaften und Abtreibungen könnten durch Aufklärung und Verhütung vermieden werden, aber echte Sexualaufklärung findet in Polen kaum statt", sagt die Ärztin. "Es kommen schwangere Teenager zu mir, denen Lehrer oder Priester gesagt haben, jegliche Verhütung sei Sünde; eine Frau, die auf Kondome besteht, liebe ihren Partner nicht, oder dass die Pille und andere Verhütungsmethoden zu Krebs führen. Und derlei Unfug ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Nicht nur in der Provinz, sondern auch in einer großen Stadt."


Tendenzen, das Rad der Geschichte wieder zurückzudrehen, gibt es überall in Europa, zuerst und vor allem in Ländern, die mit Fingern auf unaufgeklärte islamische Staaten zeigen, wenn es darum geht, Flüchtlinge aus diesen Ländern nicht aufzunehmen – in Wahrheit aber eifern sie denen nach, nur nicht unter dem Zeichen des Halbmondes, sondern des Kreuzes. Was zu beweisen war.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von kuma » Fr 13. Nov 2020, 09:28

Leider wird es wieder schlimmer, mit der Einmischung in der Politik. So das es in einigen Staaten, mal als Demokratisch bekannt, zu solchen Wandlungen kommt, die man eigentlich nur aus den Islamischen Staaten kennt.

Ich wäre das man diesen Staaten die der Europäischen Gemeinschaft angehören, nicht nur auf die Finger klopft, sondern mal auf die Füße tritt.
Nur wird leider, das Volk darunter leiden, und nicht die Regierenden.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Sa 21. Nov 2020, 02:19

Die Süddeutsche berichtet unter dem Titel „Nacktes Entsetzen“ von einer neuen Version der Prüderie – Zitat:

Immer mehr Denkmäler lösen Protest aus. Beim entblößten Körper im öffentlichen Raum trudelt derzeit die ganze klassische Tradition der Kunst in die Krise.
Gleich zweimal hat es in den vergangenen Wochen Aufregung um Statuen gegeben, deren Aufstellung in der Öffentlichkeit erst als feministisch apostrophiert wurde, um unmittelbar darauf als sexistisch verdammt zu werden. Beide Male ist die Nacktheit das Problem.


Es handelt sich um diese zwei Skulpturen:

Bild
"Medusa With The Head of Perseus" des Künstlers Luciano Garbati, aufgestellt vor dem Gericht in Manhattan.

Und
Bild
Die "Mother of feminism" von Maggi Hambling in Newington Green, London. Foto: © Kristian Buus/In Pictures/Getty Images

Die Süddeutsche schreibt dazu: In London wird das üppige Schamhaar beklagt, in New York wird das fehlende Schamhaar als problematisch beklagt.

Damit wird klar, dass es nicht das (fehlende) Schamhaar es ist, das Anstoß erregt, sondern die Nacktheit an sich.

Sind wir wieder so weit wie nach der Renaissance, als man die Nacktheit der Figuren nicht mehr ertrug und Hosenmaler engagierte, auf dass er Geschlechtsteile übermalte? Seinerzeit dauerte es nur 20 Jahre von der Fertigstellung des Jüngstes Gericht in der Sixtinischen Kapelle bis zur Übermalung. Mal sehen, wie lange es bei diesen beiden Figuren dauern wird, bis sie Hosen angezogen bekommen.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von HTJ » Do 3. Dez 2020, 12:01


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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Do 3. Dez 2020, 18:37

Zitat aus dem Artikel: Die größten Hasser von Schwulen sind womöglich selbst welche.

Ja, der Angriff ist die beste Verteidigung. Normalerweise.

Das machen die katholischen Bischöfe auch: Nicht ihre Priester sind schuld am vielfachen sexuellen Missbrauch an Kindern, sondern die Opfer. Und wenn diese Strategie fehlschlägt, dann werden die Täter zu Opfern erklärt und die Akten mit Verweis auf Opferschutz unter Verschluss gehalten – siehe Erzdiözese Köln.

PS: Jetzt wird wieder Tim007 kommen und das zum Einzelfall erklären, nicht ohne zu bemerken, dass Menschen fehlbar sind.

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