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Der Brombachsee: Ein Staussee auf dem Reißbrett

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Der Brombachsee: Ein Staussee auf dem Reißbrett

Beitrag von vanmoof » Mi 18. Okt 2023, 15:44

Am 16. Juli 1970 fasste der Bayerische Landtag einen Beschluss, der das südliche Mittelfranken nachhaltig verändern sollte: Auf dem Reißbrett entstand das Neue Fränkische Seenland, ein touristisches und wasserwirtschaftliches Projekt mit bis dato einzigartigen Ausmaßen in Deutschland. Binnen 30 Jahren verwandelte sich die landwirtschaftlich geprägte Region zwischen Gunzenhausen, Spalt und Roth in eine Seenlandschaft.
Der Hauptgrund für den Bau des Fränkischen Seenlandes war ein wasserwirtschaftlicher. Mit den Stauseen wollte die Staatsregierung dem regenarmen Norden Bayerns mehr Wasser zuführen, gleichzeitig sollten Altmühlsee und Brombachsee die einst verheerenden Hochwasser der Altmühl auffangen.
Als positiven Nebeneffekt erhoffte man sich eine touristische Erschließung des ehemals ländlich geprägten und strukturschwachen Gebiets. Und so wurden binnen 30 Jahren aus Äckern, Wiesen, Wäldern und Sandgruben großflächige Seen.
1972 wurde der Zweckverband Brombachsee als Körperschaft des öffentlichen Rechts gegründet. Mitglieder sind die heutigen Seeanliegergemeinden Absberg, Haundorf, Pfofeld, Pleinfeld und Spalt sowie die Stadt Gunzenhausen, die Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Roth und der Bezirk Mittelfranken.
Der Verband soll gemäß der Satzung im Namen des Freistaats Bayern „den Brombachspeicher für die Erholung der Bevölkerung erschließen“.

Die Entstehung des Brombachsees
Kleiner Brombachsee, Igelsbachsee und Großer Brombachsee sind durch zwei Vorsperren voneinander abgetrennt und bilden zusammen den Brombachsee. Er ist mit über 150 Millionen Kubikmetern Wasser und einer Oberfläche von 12,1 Millionen Quadratmetern nach dem Forggensee im Allgäu der zweitgrößte Stausee Deutschlands.
Baubeginn für das gigantische Vorhaben war der 4. Juli 1974 mit dem Stollenanschlag für den Überleiter zwischen Altmühlsee und Brombachsee. Auf fast drei Kilometern verläuft dieser Überleiter in einem unterirdischen Stollen.
Am 1. August 1986 übergab der damalige Bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß die neu geschaffenen Gewässer Kleiner Brombachsee, Igelsbachsee und Altmühlsee offiziell ihrer Bestimmung. Die Einweihung des Großen Brombachsees erfolgte erst 14 Jahre später durch Edmund Stoiber. Alleine die Flutung des 8,7 Quadratkilometer großen und bis zu 32 Meter tiefen Sees hatte mehrere Jahre gedauert.
Insgesamt mussten dem See elf Mühlen weichen. Das Talsperren-Neubauamt, das eigens für das Großprojekt „Fränkisches Seenland“ gegründet wurde, kaufte die Grundstücke und Gebäude und riss sie ab. Einzig die Mandlesmühle direkt unterhalb des großen Hauptsperrdamms blieb erhalten; sie wurde saniert und beherbergt heute das Seenland-Informationszentrum.

Quelle: https://www.zv-brombachsee.de/zweckverband/geschichte/

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Re: Der Brombachsee: Ein Staussee auf dem Reißbrett

Beitrag von Stephan_69 » Do 19. Okt 2023, 08:21

Um die Kurve zu den FKK-Freunden zu bekommen: Selbstverständlich gibt es dort auch einen öffentlichen FKK Strand. Schönes sauberes Gelände mit Sand, Wiese und Bäumen sowie Toiletten und Duschen.

 
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Re: Der Brombachsee: Ein Staussee auf dem Reißbrett

Beitrag von riedfritz » Do 19. Okt 2023, 10:29

Toiletten und Duschen.
Eine Kaltwasserdusche befindet sich auf dem offiziellen FKK-Gelände (am kleinen Brombachsee). Toiletten und andere Duschen sind nebenan (ausserhalb des FKK-Bereiches!) und stehen allen bekleideten Besuchern der Seen zur Verfügung, ebenso wie alle rund um die Seen regelmäßig zu findenden gastronomischen Einrichtungen.

 
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Re: Der Brombachsee: Ein Staussee auf dem Reißbrett

Beitrag von Standmixer » Do 19. Okt 2023, 12:18

Insgesamt mussten dem See elf Mühlen weichen
Somit sind die FKKler mitschuldig am Abriss der hübschen und vermutlich historischen Mühlen. :mrgreen:

 
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Re: Der Brombachsee: Ein Staussee auf dem Reißbrett

Beitrag von riedfritz » Sa 21. Okt 2023, 09:02

@Standmixer: Habe deinen Scherz wohl verstanden.
Inzwischen geht der Trend mit Bio-Produkten u. Hofläden wieder etwas in die Richtung "Einkauf beim Erzeuger," sodass die ein- oder andere Mühle, wie auch kleine Brauereien, wieder einen Markt haben, zur Bauzeit der Talsperren waren kleine und mittlere Mühlen (11 Mühlen auf 10 km!) wegen des Preisdrucks durch Massenproduktion aus Importen akut existenzgefährdet. Schade war es sicher um viele der Gebäude, aber davon kann man eben nicht leben. Ich kann mich erinnern, dass es im BR einen ausführlichen Filmbericht über dieses Tal mit seinen Mühlen gab. In der Mandlesmühle findet sich ein interessantes Infozentrum über die Geschichte des Tales inkl. Dokus zum Bau.

 

Re: Der Brombachsee: Ein Staussee auf dem Reißbrett

Beitrag von Wäller » Sa 21. Okt 2023, 10:25

Was da abgerissen wurde, waren doch vermutlich alles alte, durch ein Wasserrad betriebene Mühlen, ohne moderne Technik. So teuer können Biolebensmittel gar nicht verkauft werden, dass man die mit so einer Technik verarbeiten kann. Solche Mühlen kann man nur noch als Museum verwenden. Aber da reicht dann wirklich auch eine Mühle in der Region


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