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Über den Nutzen von Schutzimpfungen

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Re: Über den Nutzen von Schutzimpfungen

Beitrag von Eule » Mi 11. Feb 2015, 18:58

@ Nackidei
Andererseits muss die Frage erlaubt sein, ob es sinnvoll ist, bestimmte Schutzimpfungen gesetzlich vorzuschreiben, so wie es mit der Pockenschutzimpfung in Westdeutschland bis 1976 der Fall war (bis 1980 nur noch für einzelne Personengruppen).
Es gibt Menschen, die aus religiösen Gründen eine Impfung ablehnen. Dieser dein Gedanke, der für mich sehr verständlich und auch denkenswert ist, kommt aber schnell mit dem Grundrecht der freien Religionsausübung in Konflikt.

Ich halte es für ein Unding, dass ich viele Schutzimpfungen privat zahlen muss, bei einem fehlenden Impschutz und Erkrankung dann aber die Solidargemeinschaft für diese Kosten voll aufkommt. Ich würde es begrüßen, wenn alle Impfungen über die Solidargemeinschaft finanziert und bei einer Erkrankung ohne Imschutz bei dem Patienten eine angemessene Selbstbeteiligung verbleibt. In der DDR war es so, dass du dein Kindergeld nicht bekamst, wenn du nicht alle Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen durchführen ließt. Das ist wirklich eine bessere und wirklungsvollere Methode, den Impfschutz und eine Durchimpfung der Bevölkerung zu erreichen, als dieses über ein Gesetz zu regeln, welches dann gesondert überprüft werden muss.

 

Re: Über den Nutzen von Schutzimpfungen

Beitrag von Nackidei » Mi 11. Feb 2015, 23:01

Auf welche Art und Weise eine möglichst hohe Durchimpfungsrate ereicht wird wäre mir egal. Ich könnte mir auch durchaus das amerikanische System "No Vaccination - No School" vorstellen, welches z.B. in den USA und Australien auch für Kindergärten zählt. Leider ist das in Deutschland z.Z. nicht machbar. Aber nicht aus religiösen Gründen. Ich wüßte auch nicht, welche Glaubensgemeinschadft Schutzimpfungen ablehnt. Die Zeugen Jehovas nicht. Das ist auf http://www.zeugenjehovas.de nachzulesen. Nein, es ist vielmehr das Recht auf Selbstbestimmung und die ablehnende Haltung der Bürger gegenüber staatlichen Verordnungen. Wir haben fast jedes Jahr in irgend einem Kindergarten eine Masernepidemie, die manchmal zur vorübergehenden Schließung der Einrichtung führt. Aus dieser Erfahrung heraus wird immer wieder von einzelnen Trägern von Kindertagesstätten versucht, die Aufnahme eines Kindes von den wichtigsten Schutzimpfungen abhängig zu machen. Diese in der Vergangenheit unternommenen Versuche sind aber stets gescheitert. Viele Eltern verweigern auch die Vorlage des Impfpasses ihres Kindes oder drohen gleich mit dem Anwalt.

Immerhin ist eines erreicht worden: Gemäß dem im Dezember vergangenen Jahres beschlossenen Präventionsgesetz sollen zukünftig alle Eltern, die erstmals ein Kind in einer Kindertagesstätte anmelden zu einer Impfberatung bei ihrem Haus- bzw. Kinderarzt verpflichtet werden. Ob Eltern, die dieser Verpflichtung nicht nachkommen der Kindergartenplatz für ihren Sprößling verweigert werden kann, ist derzeit nicht geklärt. In welcher Form und in welchem Zeitraum der Nachweis erbracht werden soll und wie mit Verweigerern und deren Kindern verfahren werden soll ist nämlich Ländersache denn die sind für den Infektionsschutz zuständig.
Also mal wieder nichts Halbes und nichts Ganzes.

Übrigens werden von allen gesetzlichen Krankenkassen alle von der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Institus empfohlenen Schutzimpfungen gemäß dem jeweils aktuellen Impfkalender
http://www.rki.de/DE/Content/Kommission ... cationFile
voll, d.h. ohne jede Eigenbeteiligung übernommen. Einige Krankenkassen übernehmen sogar freiwillig zusätzlich empfohlene Reiseschutzimpfungen für das Ausland.

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Re: Über den Nutzen von Schutzimpfungen

Beitrag von Aria » Do 12. Feb 2015, 14:29

Zitat aus der Süddeutschen von heute:

Auch wenn Masern als Kinderkrankheit bezeichnet werden, was irgendwie läppisch klingt: Harmlos ist das Leiden nicht, im Gegenteil. Bei jeder tausendsten Infektion kommt es zu einer schweren Hirnentzündung; in 30 Prozent der Fälle verläuft die Enzephalitis tödlich, 20 Prozent der Betroffenen erleiden bleibende Schäden. Häufiger treten nach den Masern Mittelohr- und Lungenentzündungen auf. Letztere sind ebenfalls oft lebensbedrohlich.

 
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Re: Über den Nutzen von Schutzimpfungen

Beitrag von Calcit » Do 12. Feb 2015, 16:53

Zu dem aktuellen Masernausbruch mit der Quelle im kalifornischen Disneyland gibt es eine Karte mit der Verteilung der bisher 114 Infizierten auf einzelne Bundesstaaten:
http://www.cdc.gov/measles/multi-state-outbreak.html

Das ist eine besonders effektive Stelle zum Virenverbreiten mit vielen Besuchern, die zudem meist weite An- und Abreisewege haben, und außerdem ist anscheinend die Impfrate und damit die Herdenimmunität in Kalifornien unterdurchschnittlich.

Das hilft wohl wenig bei der Glaubensgemeinschaft der Irrationalisten:
NBC News, 20150122, hat geschrieben: Measles has been just about eliminated in the United States by vaccination. Before the vaccine was available, measles made about 500,000 people sick in an average year, and it killed around 500 of them.
http://www.nbcnews.com/storyline/measle ... rn-n291426

Für die, die trotz Impfung auftretende Infektionen als Argument benutzen, daß man die Impfung gleich sein lassen könne, folgendes nicht von mir stammendes einfach nachvollziehbares Rechenbeispiel mit 1000 Personen im Gedränge z.B. eines Vergnügungsparks, von denen seien 90% geimpft:
Ungeimpft, 90% Infektionsrisiko: 1000*(1.00-0.90)*0.90 = 90 Infektionen
Geimpft 3% Infektionsrisiko: 1000*(1.00-0.10)*0.03 = 27 Infektionen
Gesamt: 117 Infektionen
Wäre bei diesen Infektionsrisikozahlen niemand geimpft, hätte man 900 Infektionen, und wären alle geimpft, dann wären es 30 für den ungünstigsten Fall, daß das Infektionsrisiko konstant bliebe und nicht abnimmt mit abnehmender Häufigkeit der Begegnungen mit Infizierten, also keine Herdenimmunität aufträte.
Herkunft der Zahlen siehe:
http://www.wired.com/2015/01/vaccinated ... accinated/

Das Verhältnis von 30 gegen 900 Infizierte bei obiger Rechnung spricht deutlich gegen die Auffassung, daß man auf die Impfung verzichten solle, besonders wenn man die hohe Ansteckrate berücksichtigt mit laut zitiertem NBC-Artikel 11-18 Folgeansteckungen durch jeden Infizierten, die Viren freuen sich über eine so schöne Exponentialfunktion.

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Re: Über den Nutzen von Schutzimpfungen

Beitrag von Zett » Do 12. Feb 2015, 19:49

Nackidei hat geschrieben:1961 hatten wir in Deutschland eine Polioepidemie mit 4.600 Erkrankten und als Folge davon über 3.300 Gelähmte und 272 Tote. Die daraufhin in den Schulen und Kinderarztpraxen konsequent durchgeführten Impfaktionen zeigten eine durchschlagende Wirkung. Die Zahl der Polioerkrankungen ging schlagartig auf ein Minimum zurück.


Die Statistik (Kinderlähmung-Neuerkrankungen-Kurve) würde mich interessieren, wenn (ob) es wirklich ein "schlagartiger" Rückgang war.

Was allerdings nichts an dem Fakt ändert, dass die von Buchwald vorgestellte (amtliche) Statistik trotz einer Zeit massiv gesteigerter Impfraten keine Änderung der Verlaufskurve bewirkte. Diese Impfungen haben nicht Positives bewirkt. Ob das nun gefällt oder nicht.

Und Deine Argumentation: Seht, seit Einsatz der Impfungen sind die Neuerkrankungen zurückgegangen. Und dann auf das Gegenargument (Dies war auch schon zu anderen Zeiten nach Hungerszeiten): "als dass aus derartigen, zeitlich begrenzten Hungersnöten nur die gesunden und starken Menschen mit einem intakten Immunsystem überlebten"
Ja, das ist ja genau die Meinung von Buchwald: Dass der Hunger Schuld an den hohen Krankheitsraten war und dementsprechend nach den Hungerszeiten die Immunsysteme der Menschen wieder stabiler wurden. Wer weiß, ob das gleich nach einem Jahr wieder alles in Ordnung ist und nicht 10-12 Jahre braucht und damit durchaus die ersten schlimmen Nachkriegsjahre bis ins Jahr 1961 und weiter wirkten?

Ignor: Pul.., Be.., Eu.., no.., gu.., ho.., Kl.., Ar..

 

Re: Über den Nutzen von Schutzimpfungen

Beitrag von Nackidei » Do 12. Feb 2015, 21:05

Hallo Zett,
an der folgenden Historie des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes (Link) kanst du zweifelsfrei erkennen, was die von mir genannte groß angelegte Polio-Impfaktion 1961 und die danach konsequent erfolgten Schutzimpfungen in den Schulen und Arztpraxen für einen dauerhaften Erfolg zeigen:
http://www.nlga.niedersachsen.de/portal ... _psmand=20
Zweifelst du allen ernstes an den Erfolg des Poliio-Impfprogramms? Sprechen die Zahlen nicht für sich? jetzt komme mir nicht wieder mit deiner Hungerszeitentheorie. Weder in den 1950er Jahren noch später gab es in Deutschland eine Hungersnot.

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Re: Über den Nutzen von Schutzimpfungen

Beitrag von ynda » Do 12. Feb 2015, 21:34

Aber vielleicht waren in 62 die ersten Eisjogger unterwegs .... nein das ist jetzt gemein von mir,
ich nehm das zurück. ;) :?

Sorry Zett, aber das ist mir derart spontan in den Sinn gekommen, ... :D

 
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Re: Über den Nutzen von Schutzimpfungen

Beitrag von norbert » Do 12. Feb 2015, 21:52

Ignor: yn...

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Re: Über den Nutzen von Schutzimpfungen

Beitrag von ynda » Do 12. Feb 2015, 21:54

Nein, nicht doch :( Wie soll ich dann noch weiter leben :?

 
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Re: Über den Nutzen von Schutzimpfungen

Beitrag von norbert » Do 12. Feb 2015, 22:06

lebe geht weider

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