Bummler hat geschrieben:Da kann ich an den Verboten nun wirklich nichts aussetzen.
Hätte ich mir denken können. Ich aber sage: Was in Schlafzimmern einvernehmlich geschieht, darf den Staat nichts angehen. Punkt.
Bummler hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Und was ist mit den Paaren, die sich noch nicht länger oder gar nicht kennen? Oder was ist mit Menschen, die gar keine/n Partner oder Partnerin haben und auf Pornos angewiesen sind, wenn deren Fantasie nicht dazu ausreicht, sich im Kopf selbst einen Porno vorzuspielen?
Die gucken sich dann solche "unzensierten" Pornos an und wundern sich warum sie keine Partnerin finden. Das liegt vielleicht daran, dass sowas nur Perverse mögen und die sind nicht so zahlreich.
Das ist ein Vorurteil. Außerdem ist schon statistisch nicht möglich, dass jeder seine/n Partner/in findet. Weil die Geschlechter nicht gleich verteilt sind: Das Männer/Frauen Verhältnis in Deutschland liegt bei 1,2 zu 1,0. In Mecklenburg/Vorpommern ist dieses Verhältnis noch schlechter, weil dort viele Frauen in den Westen der Republik abgewandert sind, während die Männer zu Hause hocken und vermutlich vermehrt Pornos schauen. Was nach Lage der Dinge besser ist, als wenn sie sich betrinken, prügeln oder vergewaltigen würden, schließlich ist es nachgewiesen, dass Pornografie eine Ventilfunktion hat: Wer gerade seinen Orgasmus hatte ist friedlicher als jemand, der schon Tagelang ohne auskommen musste.
Zett hat geschrieben:Also, Du schreibst erst: "oder mit erigiertem Penis umher spazieren (Mann), was hierzulande bereits eine Straftat darstellen kann (Exhibitionismus)". Dann schreibe ich: "... und deshalb strafbar". Dann schreibst Du darauf wieder das Gegenteil, von dem, was Du als erstes geschrieben hast: "Ich wüsste nicht, dass schon die Existenz einer Erektion eine strafbare Handlung darstellt"
Wie soll man das verstehen?
Ganz einfach: Exhibitionismus liegt vor, wenn jemand sichtbar an sich herumspielt (z.B. masturbiert). Er begeht damit eine sexuelle Handlung, was verboten ist. Eine Erektion allein, also ohne Masturbation, ist aber keine sexuelle Handlung – jedenfalls in meinen Augen nicht, schließlich gibt es auch ungewollte Erektionen (volle Blase z.B., oder sexuelle Gedanken, die aber naturgemäß nicht nachweisbar sind, es sei denn, man führte Gedankenpolizei ein).
Zett hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Die Gesetze sind im diesen Fall nicht schwammig, sondern eindeutig: Verboten ist nur Sex mit Kindern und mit Tieren, alles andere geht den Staat (bisher) nichts an.
In diesem Fall war vor allem nicht das zentral Wichtige, ob und wie die Gesetze schwammig sind, weil es ging Dir(!) doch vielmehr in der Ausgangsfrage darum, wer entscheiden soll...
Außerdem ist es falsch, dass im Zusammenhang mit Sex nur Sex mit Kindern und Tieren verboten ist. Er ist u.U. auch mit Minderjährigen verboten, die keine Kinder mehr sind …
Nein, Jugendliche können einvernehmlichen Sex untereinander haben – und mit Erwachsenen auch dann, wenn der Erziehungsberechtigte es akzeptiert.
Zett hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Schon klar, du bist gegen Pornos, aber für Livesex. Verstehe das, wer will, ich verstehe es nicht.
Du musst nur mal die Augen öffnen: Es gibt gesunden und es gibt ungesunden Sex. Ich bin für den gesunden und gegen den ungesunden. Das ist so schwierig nicht.
Doch, es ist schwierig, weil es keine Definition für gesunden bzw. ungesunden Sex gibt. Mein Ansicht dazu kennst du bereits: Was Erwachsene einvernehmlich untereinander treiben, geht niemand was an, d.h. kein Außenstehender kann sich da einmischen und z.B. sagen: Was ihr da treibt ist „ungesunder“ Sex, das dürft ihr nicht.
Zett hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Du stellst falsche Zusammenhänge her, denn durch den (einvernehmlichen) Sex wird niemand geschädigt, durch Mord, Raub, Ladendiebstahl aber schon.
Was Du als Argument aufführst, ist aber kein Zusammenhang, Du meinst, es gibt Unterschiede. Darum geht es jedoch in diesem Moment gar nicht.
Doch, genau darum geht es: Wo kein Schaden, da kann es keinen Kläger geben.
Zett hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Niemand hat gefordert, dass alles erlaubt sein sollte.
Wie sonst soll man denn Deine Worte verstehen:
Aria hat geschrieben:denn wer Freiheit für sich und seine Vorlieben beansprucht, darf sie anderen nicht verweigern.
?
Gemeint war hier Freiheit in sexuellen Dingen. Siehe dazu auch
Sexualethik - Zitat:
In der Gegenwart werden die vielfältigen Ausdrucksformen menschlicher Sexualität weitgehend akzeptiert und zumindest dahingehend bewertet, ob sie anderen psychischen oder physischen Schaden zufügen oder nicht.Zett hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Zett hat geschrieben:Wie Du inzwischen wissen müsstest, geht es mir mehr darum, dass sich die Paare schon länger kennen, um genügend gegenseitiges Vertrauen und Wissen um den anderen haben.
Und was ist mit den Paaren, die sich noch nicht länger oder gar nicht kennen? Oder was ist mit Menschen, die gar keine/n Partner oder Partnerin haben und auf Pornos angewiesen sind, wenn deren Fantasie nicht dazu ausreicht, sich im Kopf selbst einen Porno vorzuspielen? Ich habe dir diese Frage schon mal gestellt, aber du hast es vorgezogen, nicht darauf zu antworten.
Auch hier bist Du wieder weg vom Ausgangsthema. Es geht um Sex in der Öffentlichkeit.
Eben. Du redest ständig nur von Paaren, die sich schon länger kennen, um genügend gegenseitiges Vertrauen und Wissen um den anderen haben, als ob nur sie berechtigt wären, Sex in der Öffentlichkeit zu betreiben.
Zett hat geschrieben:Nicht weil man geil ist, braucht man Pornos, um sich abreagieren zu können, sondern man wird unnötig durch Pornos geil gemacht.
Die Wissenschaft sagt da was anderes: Pornografie dient der Triebabfuhr.
Zett hat geschrieben:Es gab auch eine Welt vor den Pornos. Aber für Dich natürlich nicht, wenn für Dich steinzeitliche Höhlenmalerei und heutige Pornos das Gleiche sind.
Pornografie gibt es wahrscheinlich solange, wie es Menschen gibt - natürlich mit Mitteln und dem Umfang, die zu jeweiliger Zeit verfügbar waren. Insofern erfüllte sie vermutlich auch damals die gleiche Funktion: Triebabfuhr.
Zett hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Oder was ist mit Menschen, die gar keine/n Partner oder Partnerin haben und auf Pornos angewiesen sind, wenn deren Fantasie nicht dazu ausreicht, sich im Kopf selbst einen Porno vorzuspielen?
Jemand, der auf Pornos "angewiesen" ist, ist faktisch pornosüchtig.
So wie es Alkoholsüchtige gibt, gibt es auch Menschen, die pornosüchtig sind. Aber das ist jeweils eine verschwindet kleine Minderheit. Viel größer ist die Gruppe jener, die, wie den Alkohol, nur gelegentlich Pornos konsumieren. Und dann gibt es noch diejenigen, die keine andere Sexualität ausüben
können. Die Gründe dafür sind so vielfältig, dass wir sie hier nicht diskutieren können. Auf jeden Fall sind Pornos – und die damit verbundene Masturbation! – für sie sehr wichtig, aber daraus zu konstruieren, sie seien süchtig danach, ginge entschieden zu weit.
Zett hat geschrieben:Komplizierter wird es im Zusammenhang mit Sex in der Öffentlichkeit. Was machen wir da mit Menschen ohne Partnern? Lassen wir sie in der Öffentlichkeit masturbieren? Nur wenn ich mir vorstelle, ein Pärchen beim Sex und zwanzig Männer stehen dicht gedrängt drum herum und holen sich einen runter? Das will mir nicht gefallen in der Öffentlichkeit.
Mit anderen Worten: Du hast keine Lösung für dieses Problem. Es wäre auch schwierig, Livesex erlauben, aber Masturbation verbieten.
PS: Es ginge vielleicht doch: Livesex würde erlaubt sein, weil – zumindest dem Anschein nach der Zeugung dienend –, Masturbation aber, oder vielmehr das Onanieren, würde verboten sein, weil eben nur der schnöden Lust dienend. Ich könnte mir vorstellen, dass das sowohl Bummler als auch die katholische Kirche gut fände – und so der sogenannten Selbstbefleckung zu neuen Ehren verhelfen würde.