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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Mi 7. Dez 2016, 00:15

@ ostfriesenpaar
In den letzten zwanzig Jahren habe ich es nicht erlebt, dass in den Wohnorten Südhollands die Geschäfte am Sonntag geöffnet hatten. Ausnahmen gab es zwar auch, so wie bei uns. In den Ferienparks war der Supermarkt auch Sonntags, jedoch mit einem sehr eingeschränkten Zeitumfang, welcher abhängig war von der Frequentierung dieses Ferienparks, geöffnet.

Darum ist es wichtig, jetzt mal festzustellen, reden wir von den normalen Geschäften in den Orten oder von denen in den Ferienparks?

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von ostfriesenpaar » Mi 7. Dez 2016, 08:58

Wie es sich in Südholland verhält, kann ich auch nur googeln.
Wir halten uns vorwiegend in den Provinz Drenthe auf. Diese ist keine Ferienregionen und auch nicht von Großstädten geprägt.
Auf unseren Touren sind wir allerdings auch oft in den Provinzen Groningen, Friesland und Nordholland.

In Drenthe ist es zumindest in den letzten Jahren so gewesen, dass ganzjährig Supermärkte in akzeptabler Entfernung geöffnet haben ( im Umkreis von 30 km).
Wenn wir unterwegs in den anderen Provinzen waren haben wir bis jetzt auch immer einen offenen Supermarkt gefunden.
Google hilft dabei:
https://www.openingstijden.nl/

Von Callantsoog wissen wir, dass dort Albert Heijn und Blokker an 365 Tagen geöffnet sind.
Ist allerdings ein Touristenort.

Unserer Erinnerung nach haben sich die Öffnungszeiten in den letzten 30 Jahren jedoch auch in NL Stück für Stück geändert.
Anfangs waren die Geschäfte grundsätzlich Montags Vormittag geschlossen.
Sonntagsöffnung gab's auch nur in Touristenorten.

Dann folgten Öffnungszeiten in den Abendstunden, so wie sie derzeit bei uns zu finden sind.

Schließlich, seit einigen Jahren, wurden diese Abendöffnungszeiten wieder stückweise reduziert. Gleichzeitig die Sonntagsöffnung erheblich ausgeweitet.

Ich denke in NL ist man erheblich flexibler, als in D und passt die Öffnungszeiten schneller dem Konsumverhalten der Bevölkerung an.
Auch wird hierbei zum Glück keine Rücksicht auf die Animositäten der Kirche genommen.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Mi 7. Dez 2016, 10:52

ostfriesenpaar hat geschrieben:Auch wird hierbei zum Glück keine Rücksicht auf die Animositäten der Kirche genommen.


da war doch noch was?

https://www.verdi.de/themen/nachrichten ... 540059119e

https://www.welt.de/regionales/thuering ... richt.html

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von ostfriesenpaar » Mi 7. Dez 2016, 11:25

guenni hat geschrieben:da war doch noch was?

Von mir aus auch die Gewerkschaften. :(
Aber sicherlich in Zusammenarbeit mit der Kirche. :evil: :D

Oder warum sonst dürfen die Geschäfte an den Verkaufssonntagen in Deutschland erst ab 13 Uhr öffnen und an bestimmten Sonntagen überhaupt nicht?

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Mi 7. Dez 2016, 11:52

ja, die gewerkschaftler sind allesamt sehr strenggläubige christen. :mrgreen:
aber nicht vergessen: die parlamente haben die jeweiligen beschlüsse mit entsprechenden mehrheiten (denen ich mich anschliesse) gefasst.

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Beitrag von holgi-w » Mi 7. Dez 2016, 12:07

@ All
Wieso sind jetzt die Öffnungszeiten in den Niederlanden so interessant? Eine mehr oder weniger einheitliche Regelung wie bei uns gibt es dort eh nicht.
Per Gesetz („Winkeltijdenwet“) sind in NL 12 verkaufsoffene (VO) Sonntage erlaubt. Jede Gemeinde ist ermächtigt, darüber hinaus weitere VO Sonntage zuzulassen. Und das tun sie auch.

Beispiel Venlo:
(...) Ein klein Teil von alle Laden in die Innenstadt sind jeden Sonntag geöffnet. Jeder Ladeneinhaber in Venlo kann die eigene Öffnungszeiten bestimmen. Dadurch kann es eine grosse Unterscheid geben zwischen den Öffnungszeiten von manchen Laden. Leider gibt es kein kollektive verkaufsoffene Sonntagen in Venlo, doch sind fast alle Laden geöffnet auf der erste sonntag der monat.
Auf jedem fall sind die Zwei Brüder, der Maasboulevard, Leurs Gartencenter, Tref Venlo und Lidl Trefcenter alle sonntagen geöffnet. Kleine lokale Laden wollen nicht alle tagen pro Jahr geöffnet sein. Die kleine Laden sind der erste sonntag des Monats geöffnet. (...)
(...) Auf der Maasboulevard in Venlo können sie 7 Tage die Woche, 363 Tage im Jahr einkaufen machen. Außer am ersten Weihnachtstag (25. Dezember) und Neujahr sinde alle Geschäfte in den Niederlanden geschlossen.(...)

Quelle

Beispiel Enschede:
(...) Enschede hat jede Woche Donnerstag einen sogenannten Kaufabend. Dies heißt, dass die Geschäfte in der Innenstadt dann bis 21 Uhr geöffnet sind.(...)
(...) Zusätzlich ist jeden ersten und letzten Sonntag im Monat verkaufsoffener Sonntag. (...)

Quelle

Eindhoven jeden Sonntag geöffnet, Roermond dito (Outlet-Center 363 Tage im Jahr), usw. usw.
In D geben die Bundesländer die Anzal der erlaubten VO Sonntage vor. Die dazugehörigen Termine müssen "anlassbezogen" sein (z. B. kultureller Anlass/Volksfest etc.) und von den Gemeinden beim Land jährlich neu beantragt werden.

ostfriesenpaar hat geschrieben:(...) Oder warum sonst dürfen die Geschäfte an den Verkaufssonntagen in Deutschland erst ab 13 Uhr öffnen und an bestimmten Sonntagen überhaupt nicht?

Im Ladenöffnungsgesetz - LÖG NRW steht z. B.
(1) An jährlich höchstens 4 Sonn- oder Feiertagen dürfen Verkaufsstellen aus Anlass von örtlichen Festen, Märkten, Messen oder ähnlichen Veranstaltungen bis zur Dauer von fünf Stunden geöffnet sein.

Dort ist also nicht von einer festen Uhrzeit die Rede. Dementsprechend werden diese 5 Stunden so verteilt, wie es der Gemeinde am sinnvollsten erscheint, sprich von 13.00 - 18.00 h. Wer geht sonntags schon um 08.00 h raus außer zum Brötchen holen? Bei vielen wird um 12.00 h zu Mittag gegessen, die wären dann also auch nicht in den Geschäften. Und ab Mittag hat sich oftmals der trübe Vormittag aufgeklart.

Kirche, Gewerkschaften, IHK etc. kommen dann noch zusätzlich ins Spiel:
(4) (...) Bei der Festsetzung der Öffnungszeiten ist auf die Zeit des Hauptgottesdienstes Rücksicht zu nehmen. Vor Erlass der Rechtsverordnung zur Freigabe der Tage nach Absatz 1 sind die zuständigen Gewerkschaften, Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände und Kirchen, die jeweilige Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer anzuhören.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Sa 17. Dez 2016, 22:49

Ich habe in diesem Thread schon berichtet von Kleidervorschriften für den Besuch von Kirchen und an den Schulen für SchülerInnen und LehrerInnen, aber nun greift das immer weiter um sich:

Neue Kleidervorschriften in der Knesset, dem israelischen Parlament – Zitat aus der Süddeutschen vom 14. Dezember 2016:

In den vergangenen Tagen hatten Wachleute mehreren Frauen mit angeblich zu kurzen Röcken den Zutritt zur Knesset verweigert. Zum Beispiel Shaked Hasson, Mitarbeiterin der Politikerin Merav Michaeli. Mehr als eine Stunde war Hasson am Eingang des Parlaments festgehalten geworden, ihr blaues Kleid war offenbar nicht lang genug. Fünf Wächter seien um sie herumgestanden und hätten ihr Kleid beurteilt, berichtete Hasson später der israelischen Zeitung Haaretz. Eine neue Richtlinie schreibt eine Saumlänge von weniger als fünf Zentimetern über dem Knie vor. Hasson beschrieb die Situation als entwürdigend.
[…]
Die Knesset reagierte auf die Kritik und versprach, künftig nur noch weibliche Kontrolleure für Frauen einzusetzen.


Also Kleidervorschriften bleiben bestehen, nur die Kontrolle wird jetzt von Geschlechtsgenossinnen ausgeübt, damit die Prozedur weniger entwürdigend wird. :roll:

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Sa 17. Dez 2016, 23:19

wollen wir jetzt die diskusion über deutschland hinaus weltweit ausdehnen?

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Sa 17. Dez 2016, 23:47

guenni hat geschrieben:wollen wir jetzt die diskusion über deutschland hinaus weltweit ausdehnen?
Nein, wir wollen uns beschränken auf Kulturen/Länder, die griechisch-jüdisch-christlich geprägt sind. Zum einen, weil in diesen Kulturen/Ländern sich die Gesellschaft quasi synchron wandelt, und zum anderen, weil wir andere Kulturen/Länder zu wenig kennen, um sie beurteilen zu können.

Gut, es gibt auch in anderen Ländern Phänomene, die ähnlich auch bei uns beobachtbar sind. So ist zum Beispiel in Indien – wie in Europa! – auch eine Zunahme des Nationalismus festzustellen: Neuerding muss dort in Kinos vor der Vorstellung die Nationalhymne gespielt werden, wobei sich die Zuschauer von ihren Plätzen erheben müssen und mitsingen. Wer da nicht mitmacht, wird bestraft und/oder von den Nationalisten verprügelt. Siehe auch: http://www.spiegel.de/kultur/kino/indie ... 23799.html

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » So 18. Dez 2016, 03:04

@ Aria
Also doch weltweit ausdehnen.

Wir sollten uns bei des gesellschaftlichen Wandels wirklich auf die bundesrepublik Deutschland begrenzen. Tendenzen aus anderen Ländern sollten nur dann hilfsweise angeführt werden, um entsprechende Entwicklungen in unserem Land aufzuzeigen.

Unsere Gesellschaft steht jetzt vor einem grundlegenden Umbruch und Neuorientierung. Ob und in welchem Umfange dieses für die Nudisten bedeutsam werden kann, ist jetzt noch nicht erkennbar.

Im nächsten Jahr werde ich eine Zukunfstwerkstatt eröffnen und dort wird dann die Frage der Umgestaltung unserer Gesellschaft erörtert werden. Ich werde, allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt, die Frage des Nudismusses dort aufwerfen und behandeln lassen. Weiter werden wir die gesellschaftlichen Diskussionen verfolgen und uns daran beteiligen. Die meisten politischen Parteien haben diesen bevorstehenden Wandel als solchen noch nicht im Fokus und argumentieren daher mit den tradierten Vorstellungsbildern. Hier in diesem Forum sind viele User noch nicht bereit, sich an einer solchen Diskussion zu beteiligen, weil sie sich in diese neue Fragestellung nicht hinein denken können oder wollen. Dabei könnte gerade aus der nudistischen Sicht eine Vielzahl von Fragen betrachtet und besprochen werden.

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