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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Ralf-abc » Mo 19. Mär 2018, 13:07

Eule hat geschrieben:Es ist mir vorstellbar, dass unsere beiden Positionen nicht so weit auseinander liegen, wie dieses bei einem oberflächlichen Betrachten und Argumentiueren zu sein scheint.
Ach Eule, vergiss es einfach. Du weisst doch offensichtlich schon gar nicht mehr, worum es bei der ganzen Diskussion eigentlich geht. Du hast behauptet, dass die christl. Kirche ein gemeinnütziges Wirtschaftsideal anstreben, wie bei diesen Amzonas-Indianern.
Eule hat geschrieben:Die christliche Kultur und die kommunisitsche Philosophie streben und strebten dieses Wirtschaftsideal an
Dem habe ich Dir dahingehend widersprochen, dass die Kirche ja rein gar nichts unternimmt, um so ein Weltbild zu fördern.
Darauf faselste Du irgend etwas davon, dass es nicht die Aufgabe einer Kirche sei, eine Gesellschaft in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen.
Eule hat geschrieben:Es ist nicht Aufgabe einer Religion, eine Gesellschaft in eine bestimmte Richtung zu führen.
Ich habe Dir jetzt aber nachgewiesen, dass die Kirchen z.B. beim Thema Schwangerschaftsabbruch oder Homosexualität sehr wohl versucht, gesellschaftpolitischen Einfluss zu nehmen. Bei Themen, die der Kirchen wichtig sind, macht die das also sehr wohl. Daraus folgt aber auch, dass Themen, bei denen die Kirche kein Engagement zeigt, der Kirche wohl offensichtlich egal sind.
Es wäre jetzt also eigentlich Deine Aufgabe, konkrete Beispiele zu benennen, wo sich die Kirche für so ein Wirtschaftssystem einsetzt. Aber das kannst Du offensichtlich nicht, denn sonst würdest Du jetzt nicht versuchen, hier abzulenken.

Eule hat geschrieben:Meine Position habe ich in meinen Büchern veröffentlicht und diese Bücher sind von mir niedrigpreisig gehalten, sie decken nahezu nur die Herstellkosten.
Ganz ehrlich Eule - die religiösen Ansichten der Kath. 1-Mann-Sekte "Kirche zur heiligen Eule" haben mit der offinziellen kath. Kirche nur sehr wenig zu tun und sind mir daher vollkommen egal.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Mo 19. Mär 2018, 14:13

Ralf-abc hat geschrieben:
Es wäre jetzt also eigentlich Deine Aufgabe, konkrete Beispiele zu benennen, wo sich die Kirche für so ein Wirtschaftssystem einsetzt. Aber das kannst Du offensichtlich nicht, denn sonst würdest Du jetzt nicht versuchen, hier abzulenken.


Nun ja, das zumindest Papst Franziskus dem Kapitalismus unfreundlich gegenüber steht ist eigentlich Allgemeingut, auch für Nichtchristen.

"Wenn das Kapital zum Idol wird und die Option der Menschen steuert, wenn die Geldgier das Wirtschaftssystem beherrscht, dann ruiniert dies die Gesellschaft, verdammt die Menschen zur Sklaverei, zerstört die Brüderlichkeit und bringt die Völker gegeneinander auf."


http://www.sueddeutsche.de/politik/paps ... 2961578-10

Da braucht man nicht unbedingt Beispiele fordern, da guckt man Fernsehen, da kommt das dann, z.B. hier:
https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ ... x-100.html

Der katholische Geistliche plädierte für eine Zähmung des globalen Kapitalismus. Zudem halte er sich an die Warnung von Papst Johannes Paul II.. Der habe 1991 gesagt, wenn der Kapitalismus nicht die Fragen der Gerechtigkeit löse, dann würden die alten Ideologien wiederkommen.


Kann man überall beobachten, die Diktaturen schießen wie Pilze aus dem Boden.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Ralf-abc » Mo 19. Mär 2018, 14:46

Bummler hat geschrieben:Nun ja, das zumindest Papst Franziskus dem Kapitalismus unfreundlich gegenüber steht ist eigentlich Allgemeingut, auch für Nichtchristen.
"Wenn das Kapital zum Idol wird und die Option der Menschen steuert, wenn die Geldgier das Wirtschaftssystem beherrscht, dann ruiniert dies die Gesellschaft, verdammt die Menschen zur Sklaverei, zerstört die Brüderlichkeit und bringt die Völker gegeneinander auf."
... sagt der Vorsitzende einer Vereinigung, deren hauseigene Bank jahrzehntelang mit der Mafia Geschäfte gemacht hat.
Papst Franziskus hat in den letzen 5 Jahren so einige Dinge gesagt, die von den unteren Managementebenen nur sehr begrenzt aufgenommen und umgesetzt wurden.

Und was das Aufkeimen der Diktaturen angeht:
Die kath. Kirche in Polen, die Kopten in Russland - die stellen sich dem nicht ansatzweise entgegen, sondern sorgen im Gegenteil dafür, dass die Bevölkerung das mitträgt.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Ralf-abc » Mo 19. Mär 2018, 15:15

@Bummler

P.S.
Bitte auch bedenken:
Sich gegen die heutzutage extremen sozialen Ungerechtigkeiten des Kapitlismus auszusprechen, das ist eine Sache (das ist ja selbst bei einem Teil der Manager und Börsianer Mainstream)
Ein fast schon kommunistisch anmutendes Gesellschaftssystem wie bei diesen Amazonas-Indianern (wovon bei Eule ja die Rede war) - das geht über eine soziale Reform des Kapitalismus weit hinaus. Das bedeutet faktisch eine Abschaffung des Kapitalismus. Und davon ist die christliche Kirche incl. dem aktuellen Papst meilenweit entfernt.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von hajo » Mo 19. Mär 2018, 16:12

Bummler hat geschrieben:Nun ja, das zumindest Papst Franziskus dem Kapitalismus unfreundlich gegenüber steht ist eigentlich Allgemeingut, auch für Nichtchristen.

Ist das ein Qualitätsmerkmal?
Ich meine:
Dass jemand mit offiziellem Amt für irgendetwas steht...
Mag sein.

Aber:
Putin steht ja für lupenreine Demokratie.

Ebenso Erdogan für Freiheit.
Der katholische Geistliche plädierte für eine Zähmung des globalen Kapitalismus. Zudem halte er sich an die Warnung von Papst Johannes Paul II.. Der habe 1991 gesagt, wenn der Kapitalismus nicht die Fragen der Gerechtigkeit löse, dann würden die alten Ideologien wiederkommen.

Schön.
Die Enzyklika, die nicht so entzückend ist - meiner Meinung nach - umfasst allerdings mehr als diese sehr(!) knappe Aussage...

Obwohl:
Politik funktioniert ja mittels knapper, oftmals recht "frei" interpretierter und interpretierbarer Aussagen.

Und das sogar abhängig von den jeweiligen Interessenlagen!

Darauf ein dreifach HOCH!

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von hajo » Mo 19. Mär 2018, 16:14

Bummler hat geschrieben:Kann man überall beobachten, die Diktaturen schießen wie Pilze aus dem Boden.

Kleiner Widerspruch:

Pilze schießen NICHT!

Diktaturen schon.

Zudem oft von "oben"...

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Mo 19. Mär 2018, 18:30

@ Ralf
Du hast behauptet, dass die christl. Kirche ein gemeinnütziges Wirtschaftsideal anstreben, wie bei diesen Amzonas-Indianern.
Hier habe ich den Eindruck, dass dir die Gedanken etwas durcheinander geraten sind und du mich völlig missverstanden hast. Also, die Kirchen streben kein bestimmtes Wirtschaftssystem an. Sie möchten nur erreichen, dass alle Menschen gerecht behandelt werden. Zur Frage, wie diese Gerechtigkeit erreicht werden kann, gibt es keine gesellschaftspolitische Aussage. Es gibt jedoch drei Textstellen, die für ein gemeinnütziges Wirtschaftsideal genutzt werden. Diese findest du bei Mt 19,21, Mk 10,21 und Lk 18,22. "Jesus antwortete ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach." (Mt 19,21) Die beiden anderen Stellen will ich nicht zitieren, sie sagen dieses ebenfalls aus. Weiter habe ich ausgeführt, dass diese erste christliche Wirtschaftsform am Egoismus der Mitglieder gescheitert ist. Als Nächstes erklärte ich, dass das kommunistische Prinzip eben diesem Modell der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem gleicht und dieses kommunistische System ebenfalls scheiterte. Zum Schluss führte ich aus, dass diese ideale Wirtschaftsform nur bei den Indianern im Amazonasbecken realisiert werden kann und wurde. Dass dieses von Seiten der Kirche für die Allgemeinheit angestrebt würde, habe ich weder gesagt noch angedeutet. Was ich gesagt habe, ist, dass nur mit Ausnahme der Indianer im Amazonasbecken dieses Idealgesellschaft nicht verwirklicht werden kann.
Eule hat geschrieben: Die christliche Kultur und die kommunisitsche Philosophie streben und strebten dieses Wirtschaftsideal an.
Diese meine Aussage ist richtig, bedeutet jedoch nicht, dass die Kirche als Kirche hier die handelnde Institution ist.
Darauf faselste Du irgend etwas davon, dass es nicht die Aufgabe einer Kirche sei, eine Gesellschaft in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen.
Auch diese meine Aussage ist richtig. Denn in der Theologie steht nicht die Gesellschaft, sondern das Individuum im Focus. Der Konflikt beim Schwangerschaftsabbruch besteht in einer Konkurrenz zweier Rechtsnornen, nämlich einerseits das Recht der Frau über ihren eigenen Körper zu verfügen und anderseits das Recht des ungeborenen Kindes auf Leben. Diesen Rechtskonflikt, der zugleich auch ein moralischer Konflikt ist, spielt scheinbar bei dir keine Rolle. Du vermittelst mir folgenden Eindruck: "Wenn die Frau abtreiben will, dann darf diese das!" Ich habe erklärt, dass man diese Frage nicht dogmatisch angehen könne, also weder von der lehrenden Amtskirche noch von dir. Mit dieser Haltung weiche ich vom Standpunkt der lehrenden Amtskirche ab. Ja, das stimmt und ich habe darauf hingewiesen. Jedoch ist dieses keine Einzelmeinung von mir und diese wird auch zum großen Teil von der deutschen Bischofskonferenz so gesehen. Nur Rom hat den entsprechenden Beschluss kassiert und auf ihre dogamtische Position bestanden. Die Deutsche Bischofskonferenz musste daraufhin ihr Papier zurück ziehen und durfte es nicht veröffentlichen. So simpel, wie du hier zu argumentieren suchst, kann diese Problemlage nicht angegangen werden. Bezüglich der Homosexualität habe ich gesagt, dass hier Papst Franziskus eine gewisse Lockerung vorgenommen hat. Also hier verändert sich etwas. Nur diese Veränderung benötigt seine Zeit.
Ich habe Dir jetzt aber nachgewiesen, dass die Kirchen z.B. beim Thema Schwangerschaftsabbruch oder Homosexualität sehr wohl versucht, gesellschaftpolitischen Einfluss zu nehmen.
Habe ich dir nicht die Frage nach den Begründungen gestellt? Ich habe deine Aussage insofern nicht bestritten sondern nur gefragt, ob du die entsprechenden Begründungen kennst. Wenn dir diese Begründung nämlich nicht bekannt ist, dann kannst du auch nicht fundiert dagegen Stellung nehmen. Es hilft nämlich nichts, nur gegen etwas zu sein, man muss schon wissen, warum. Und wenn man für etwas ist, trifft hier das Gleiche zu.
Daraus folgt aber auch, dass Themen, bei denen die Kirche kein Engagement zeigt, der Kirche wohl offensichtlich egal sind.
Es gibt viele Punkte, wo die Kirche keine Stellung nimmt bzw. nicht mehr nimmt. Dieses nicht, weil sie hier kein Interesse hat, sondern, weil sie einfach nicht zuständig ist. Die Kirchen mischen sich nicht in alle gesellschaftlichen Angelegenheiten ein und sie müssen es auch nicht. Es braucht, so glaube ich fest, nicht viel Phantasie, sich vorzustellen, was du sagen würdest, wenn die Kirche sich wirklich in alle gesellschaftlichen Angelegenheiten einmischen würde.
Ganz ehrlich Eule - die religiösen Ansichten der Kath. 1-Mann-Sekte "Kirche zur heiligen Eule" haben mit der offinziellen kath. Kirche nur sehr wenig zu tun und sind mir daher vollkommen egal.
:lol: :lol: :lol: Über deine Formulierung "Kath. 1-Mann Kirche "Kirche zur heiligen Eule"" habe ich herzhaft gelacht. :lol: Denn eine 1-Mann-Sekte gibt es per Definition nicht. Zurück zu Thema. Natürlich zwingt dich keiner, meine Position zu übernehmen. Ich habe Dir auf deine Frage offen, ehrlich und umfassen geantwortet. Was du mir meiner Antwort machst bleibt dir selbst überlassen.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Ralf-abc » Mo 19. Mär 2018, 19:02

Eule hat geschrieben:
Eule hat geschrieben:Eule hat geschrieben: Die christliche Kultur und die kommunisitsche Philosophie streben und strebten dieses Wirtschaftsideal an.
Diese meine Aussage ist richtig, bedeutet jedoch nicht, dass die Kirche als Kirche hier die handelnde Institution ist.

Wenn die Kirche nicht mit der christlichen Kultur gleichzusetzen ist, wofür wir dann die Kirche gebraucht?

Sorry, Eule. Bitte antworte nicht auf diese Frage. Dein theologisches Geschwurbel ist als praxistaugliche Antwort so etwas von wertlos ...

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Campingliesel » Mo 19. Mär 2018, 20:14

Mal ein anderes Thema: Wer hat den Film "Ku' damm 59" gestern gesehen?
Dieser zeigte die Lage 1957, was auch die noch nicht vorhandene Gleichberechtigung der Frau betraf und wie mit bestimmten Dingen damals umgegangen wurde - zumindest laut Gesetz. (uneheliche Kinder, Berufstätigkeit der Frau, Führerschein erwerben der Frau)
Da meine Mutter genau 1957 als 28jährige geheiratet hatte, schon vorher berufstätig war und bereits ihren Führerschein hatte, sagte sie, daß das wohl nicht grundsätzlich immer so war, wie das in dem Film geschildert wurde. Viele waren anscheinend den Gesetzen schon mehr voraus, was die Gleichberechtigung der Frau anging z.B.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Campingliesel » Mo 19. Mär 2018, 20:18

Ralf-abc hat geschrieben:
Eule hat geschrieben:
Eule hat geschrieben:Eule hat geschrieben: Die christliche Kultur und die kommunisitsche Philosophie streben und strebten dieses Wirtschaftsideal an.
Diese meine Aussage ist richtig, bedeutet jedoch nicht, dass die Kirche als Kirche hier die handelnde Institution ist.

Wenn die Kirche nicht mit der christlichen Kultur gleichzusetzen ist, wofür wir dann die Kirche gebraucht?

Sorry, Eule. Bitte antworte nicht auf diese Frage. Dein theologisches Geschwurbel ist als praxistaugliche Antwort so etwas von wertlos ...


Die Sache ist einfach die, daß Kirche und Staat nicht mehr in einer Hand sind, wie das z.b. im Islam noch immer ist, und daß Glaubensdinge heute ganz einfach Privatsache sind. Deshalb kann sie auch nicht gesetzliche Dinge bestimmen.

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