@ Ralf
Wenn die Kirche nicht mit der christlichen Kultur gleichzusetzen ist, wofür wir dann die Kirche gebraucht?
Der Begriff der christlichen Kultur umfasst einen weit größeren Bereich als die Theologie. Die Kirche stellt als Kirche keine Kulturgüter her, sie lehrt ein bestimmtes Verhalten und eine bestimmte Ausrichtung des Lebens.
Sorry, Eule. Bitte antworte nicht auf diese Frage. Dein theologisches Geschwurbel ist als praxistaugliche Antwort so etwas von wertlos ...
Im Gegensatz zu anderen Ideologien, die genau vorschreiben, wie du dich in welcher konkreten Situation zu verhalten hast und dir so deine freie Entscheidungsfähigkeit nehmen, stellt die christliche Theologie selten bis keine konkreten Verhaltensregeln auf. In der Theologie werden Handlungsprinzipien aufgezeigt, nach denen man sich richten sollte. Wie dieses nun konkret gestaltet werden soll, wird dir selbst überlassen. Du musst also stets entscheiden, ob dein konkretes Handeln sich mit den Handlungsprinzipien der Theologie vereinbaren lässt oder nicht.
@ Campingliesel
Die Sache ist einfach die, daß Kirche und Staat nicht mehr in einer Hand sind, wie das z.b. im Islam noch immer ist, und daß Glaubensdinge heute ganz einfach Privatsache sind. Deshalb kann sie auch nicht gesetzliche Dinge bestimmen.
Der Kulturbegriff ist nicht an staatliches Handeln gebunden und wird auch nicht über die Gesetze definiert. Es ist jedoch so, damit du mich nicht missverstehst, dass die Theologie und die Gesetze in die christliche Kultur mit hinein wirken, diese jedoch nicht dominieren.
@ Ralf
Die Kirche kann keine gesetzl. Dinge bestimmen, aber sie hat - wie jeder andere Verein / Organisation etc. auch - das Recht, über eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit zu versuchen, auf die Gesetzgebung einfluss zu nehmen.
Hier bin ich voll und ganz bei dir.
Themen, bei denen Sie das nicht tur, sind ihr somit einfach nicht wichtig genug.
Hierzu habe ich schon gesagt, dass dieses ein Trugschluss von dir ist. Die Kirche nimmt nicht zu allen gesellschaftspolitischen Fragen Stellung, insbesondere wenn sie hierfür keine Zuständigkeit hat. Löse dich bitte von dem Gedanken, dass der Kirche die Belange des gesellschaftlichen Lebens nicht wichtigt seien, zu denen sie nichts sagt. Ich habe noch erlebt, wie in der Kirche von der Kanzel herunter gepredigt wurde, wie man sich zu bestimmten politischen Fragen zu verhalten habe. Wir haben damals ganz deutlich gemacht, dass es nicht Aufgabe der Kirche sei, sich in allen politischen Fragen einzumischen und Verhaltensregeln zu verkünden. Die Kirche hat also ihre Lektion gelernt. Dir wäre es doch sicherlich nicht recht, wenn die Kirche zu allen Fragen des politischen Lebens Stellung bezöge und Verhaltensregeln verkünden würde. Also ich will hier meine Entscheidungsfreiheit und -verantwortung behalten.
@ Campingliesel
Ralfs Frage ging um die christliche Kultur und nicht um Fragen, wo sich kirchliche Lehrmeinungen und stattliche Gesetze ergänzen, widersprechen oder nicht gefasst sind.
Sicher habe ich das verstanden. Auch wenn ich nicht mehr über jede einzelne Kleinigkeit von Eules Argumente nachdenke, weil das alles viel zu widersprüchlich und verschwurbelt ist.
Wenn du nicht über meine Argumente nachdenkst und diese dir nicht deutlich werden, kannst du diese auch nicht verstanden haben.
Aber unter dem Strich ist das meine Schlußfolgerung.
Wenn du mein Argument nicht verstanden hast, läufst du Gefahr, mit deiner Schlussfolgerung fehl zu gehen. Dieses solltest du bedenken.
@ Hajo
Das Argument: "Es war nicht alles schlecht, was (unter/in ...) geschah!" ist ein wenig geistreiches Argument, weil es nur zur Entschuldigung dienst. Ebenso ist ein Argument, was grundsätzlich alles verteufelt, was (unter/in ...) geschehen ist, ebenso wenig geistreich. Es muss, wie stets im Leben, alles differenziert und genau betrachtet, analysiert und bewertet werden.
Ach ja, die Unmündigkeit ist ja selbst verschuldet!
In vielen Fällen schon.
Das ist wohl der eigentliche Reiz am Leben in einer Diktatur, das man nicht selbst schuld ist, sondern die andern.
Diesen Reiz des Lebens findest du leider nicht nur in einer Diktatur.
Gesellschaftlicher Wandel ist nicht nur oktroyiert, sondern Ergebnis(!) des Handelns der Mitglieder dieser Gesellschaft.
Oder des Nichthandelns.
Das
Nichthandeln ist auch
ein Handeln, oft Unterlassung genannt.
riedfritz hat geschrieben:
.. wie sich die Russen auf der Krim aufführen ...
Das ist auch ein interessantes Thema, vor allem im Zusammenhang damit, wie sich die Türken in Syrien benehmen.
Das Unrechtshandeln des Einen entschuldigt nicht das Unrechtshandeln des Anderen.
@ riedfritz
Bummler hat geschrieben:
Die zweitstärkste politische Fraktion, wenn es denn ein Fraktion der Nichtwähler im Bundestag geben würde.
Bummler hat Recht. Bei dieser Feststellung geht es nicht darum, wer für diese "Fraktion der Nichtwähler" ein Mandat erhalten sollte, es geht darum, aufzuzeigen, wie viele Menschen sich ihrer demokratischen Verantwortung nicht stellen. Und dieses ist ein gesellschaftspolitisches Problem. Denn meistens sind die, die am lautesten schreien, die, die nicht wählen gehen.