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Gesundheitswahn

Kurioses, Lustiges, Aufmunterndes was unsere Forengemeinschaft interessieren dürfte
 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Mecki » Do 19. Apr 2018, 21:43

Nachtrag:

Zudem - ich habe gegen keinen einzigen User dieses Forums etwas - nicht gegen Zett, nicht gegen "Liesel", nicht gegen "Hinz" und auch nicht gegen "Kunz". Alle User so zu nehmen, wie sie sind - das ist mein "Ding".

Wovor ich mich allerdings verwahre - persönlich angegriffen, persönlich beleidigt zu werden. Das ist mehrfach geschehen. Und nein - es ist nicht mein Stil, nicht mein Niveau, mich auf die Ebene hinunter zu bewegen, in gleicher Weise vorzugehen. Sogar mit "med. Diagnostik" diffamiert worden zu sein - das schlägt dem Fass den Boden aus.

Respekt, Achtung und Anstand im Umgang miteinander, mit erwachsenen Menschen einen guten Umgang zu finden, sollte nicht so schwer sein. Thematisch kann es "zur Sache" gehen....dagegen ist nichts einzuwenden - im Gegenteil.

Und DAS sollte im Interesse der gesamten FL sein...um nicht mehr lesen zu müssen, dass sich vor allem Frauen nicht mehr einbringen, weil "Niveau" der untersten Ebene Einzug gehalten hat!

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Fr 20. Apr 2018, 12:35

Mecki hat geschrieben:Wovor ich mich allerdings verwahre - persönlich angegriffen, persönlich beleidigt zu werden. Das ist mehrfach geschehen. Und nein - es ist nicht mein Stil, nicht mein Niveau, mich auf die Ebene hinunter zu bewegen, in gleicher Weise vorzugehen.
Wegen des letzten Satzes: Selten so gelacht.

Im Übrigen: Wann hörst du endlich auf, auch sinnvolle Threads – und dies hier ist einer! –, mit deinem Geschwafel zuzumüllen?

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Mecki » Fr 20. Apr 2018, 16:15

@ Aria

wenn du aus der SZ als DEINE Lektüre als Quelle allen Lebens siehst, ist das auch nicht so wirklich
der Brüller!

Deine Hinweis habe ich gelesen - Ursache und Wirkung zu berücksichtigen, ist dir leider (wieder mal)
entgangen. Und wenn Hinweise deinerseits kommen - warum nicht an die Stellen, die sie wirklich
betreffen...oder lässt das dein Ignorieren dieser Stellen nicht mehr zu, deinen Schatten zu überspringen,
um DORT anzumahnen, DEINEN wirklich guten Thread nicht durch persönliches Gehabe zuzumüllen?

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Zett » Fr 20. Apr 2018, 21:48

Aria hat geschrieben:
Mecki hat geschrieben:Wovor ich mich allerdings verwahre - persönlich angegriffen, persönlich beleidigt zu werden. Das ist mehrfach geschehen. Und nein - es ist nicht mein Stil, nicht mein Niveau, mich auf die Ebene hinunter zu bewegen, in gleicher Weise vorzugehen.
Wegen des letzten Satzes: Selten so gelacht.

Im Übrigen: Wann hörst du endlich auf, auch sinnvolle Threads – und dies hier ist einer! –, mit deinem Geschwafel zuzumüllen?

Bild

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von hajo » Fr 20. Apr 2018, 22:35

Zett hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:
Mecki hat geschrieben:Wovor ich mich allerdings verwahre - persönlich angegriffen, persönlich beleidigt zu werden. Das ist mehrfach geschehen. Und nein - es ist nicht mein Stil, nicht mein Niveau, mich auf die Ebene hinunter zu bewegen, in gleicher Weise vorzugehen.
Wegen des letzten Satzes: Selten so gelacht.

Im Übrigen: Wann hörst du endlich auf, auch sinnvolle Threads – und dies hier ist einer! –, mit deinem Geschwafel zuzumüllen?

Bild

Schön, dass DU darauf reagierst!

Und so adäquat.


OH!
ENTSCHULDIGE!

FREMDWORT!

:lol:

Mea Culpa...

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Mecki » Fr 20. Apr 2018, 22:55

@

Gesundheitswahn

er fällt uns täglich vor die Füße - in allen Bereichen des Lebens. Vieles muss nicht mal prognostiziert werden,
dass es zum Tragen kommt. Es gibt Menschen, die geradezu verlässlich sind, einem der Wahne zu verfallen -
immer und immer wieder.

Fakt ist auch - die dem Gesundheitswahn - egal welchem - am meisten abschwören...sind die wirklich so weit
davon entfernt?

Mein Ziel ist z. B., gesund zu bleiben - nicht zu werden. Dafür muss ich etwas tun. Nein - nicht exzessiv!
Aus dem Alter bin ich raus. Meinen Körper kenne ich recht gut, weiß wo meine Stärken sind, wo meine Schwächen liegen. Sich den Stärken zu widmen, ist wichtig, wobei die Schwächen nicht vernachlässigt
werden.

Und ja...jeder Mensch ist ein bisschen dem "Wahn Gesundheit" unterlegen - jeder auf seien Art.

Das ist jetzt hoffentlich kein "Müll"....

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Hans H. » So 22. Apr 2018, 00:36

Ist schon eigenartig, was als Folge des Zitates eines Zeitungsartikels hier über 3 Seiten an Kommentaren erscheint. Aber überprüft hat das wohl keiner, worauf die sich mit ihrer Aussage beziehen?
Da kommt dann so eine geistreiche Antwort wie
Menschen experimentieren gern - auch an sich selbst rum, wenn es um "Gesundheit" als ganzes geht.
Das hat ja nun wenig mit dem zu tun, was in der sz stand, aber überhaupt nichts mit dem, was in dem Originalartikel steht, auf den sie sich beziehen.

Also zunächst, weil es 3 Seiten zurück liegt, was Aria aus der sz zitiert hat:
Aria hat geschrieben:In dem Artikel der Süddeutschen von heute – Bewegung statt Tabletten – wird u.a. gesagt:

Körperliche Aktivität beugt Stürzen und Brüchen im Alter am besten vor. Präparate mit Vitamin D und Kalzium sind hingegen unnötig.
(…)
Die Analyse hochwertiger Studien mit insgesamt mehr als 50 000 Patienten konnte jedoch keinen Nutzen für die Supplementation mit Vitamin D oder Kalzium zeigen. Weder einzeln noch in Kombination kam es zu weniger Knochenbrüchen bei Menschen über 50. Dafür traten vermehrt Nierensteine auf.

...

Die beziehen sich dabei auf eine Auswertung der USPSTF einer größeren Anzahl von Studien. (USPSTF = US Preventive Services Task Force, das ist so etwas ähnliches wie unser Bundesinstitut für Risikobewertung von Lebensmitteln)

Und was haben die ausgewertet?
Studien in denen 400 IU Vitamin D oder weniger und/oder 1000 mg Calzium oder weniger pro Tag genommen wurde (in Kombination oder eines von beiden einzeln).

Studien mit höheren Mengen von beiden wurden nicht einbezogen, weil es nur um diese niedrige Dosierung ging, die sie früher für Menschen in jüngeren Lebensjahren (Frauen vor den Wechseljahren, Männer entsprechend) empfohlen hatten!

Höhere Mengen, als diese beiden Werte will die USPSTF für Menschen der Altersgruppe vor den Wechseljahren nicht zur dauernden Einnahme empfehlen, weil bei Einnahme von beiden in der höheren Konzentration (als s. oben) statistisch ein Anstieg der Nierensteine festgestellt wurde. Die USPSTF schreibt, dass bis jetzt eine Abwägung des Nutzens der höheren Mengen (oberhalb der genannten Werte) mit den Risiken der Nierensteine nicht abschließend möglich ist, weil dazu die Datenlage nicht ausreicht. Deshalb wollen sie höhere Werte der Kombinationseinnahme (Vit. D + Ca) nicht empfehlen.

Aus diesem Grund wollten sie nun aber mit der Studie untersuchen, ob diese genannten niedrigen Dosierungen, über viele Jahre eingenommen, vor oder nach den Wechseljahren noch einen Effekt haben auf eine geringere Häufigkeit der Osteoporose. Und den haben sie für beide Altersgruppen nicht statistisch signifikant finden können.

Ausgeschlossen aus dieser Studie wurden:
die Daten von Personen mit bekannter Ostoporose, mit gehäuftem Sturzrisiko, mit gemessener Vitamin-D-Unterversorgung. Es wird auch gesagt, dass die Schlussfolgerungen der Studie für diese Personenkreise keine Gültigkeit haben, weil die bekanntlich mehr Vitamin-D und Calzium als Nahrungsergänzung benötigen.

Also, die Aussagen der SZ:
Die Analyse hochwertiger Studien mit insgesamt mehr als 50 000 Patienten konnte jedoch keinen Nutzen für die Supplementation mit Vitamin D oder Kalzium zeigen. Weder einzeln noch in Kombination kam es zu weniger Knochenbrüchen bei Menschen über 50.


--> Die Aussage ist Falsch! Nur in der genannten niedrigen Dosierung beider Substanzen, einzeln oder in Kombination, gab es keinen signifikanten Effekt - was ich bei der Dosierung nach den mir bekannten Studien auch nicht erwartet hätte.

Weitere Aussage:
Dafür traten vermehrt Nierensteine auf.

--> Die Aussage ist so falsch, dass man davon ausgehen muss, dass die nicht gelesen haben, was sie da zitieren.
Die vermehrten Nierensteine traten erst bei den höheren Dosierungen auf, die sie für diese Studie der Wirkung auf Knochenbruch-Vorbeugung ja gezielt und genau aus diesem Grund weggelassen haben.

Nun hatten die auch Personenkreise mit Vitamin-D-Unterversorgung aus der Auswertung ausgeschlossen, weil bei denen klar ein Nutzen bereits bekannt ist! Aber wie viele sind das? In den USA ist im Mittel die Sonneneinstrahlung höher als bei uns. Beschrieben wurde dort ein stark verbreiteter Vitamin-D-Mangel nur in den Regionen um Seattle und um Boston. Weiter im Süden haben die weniger Probleme.

Im Journal of Consumer Protection and Food Safety vom März 2018, Vol 13, pp 25-39 war ein kritischer Beitrag über Nahrungsergänzungsmittel, die in Deutschland nach der Untersuchung etwa ein Drittel der Erwachsenen regelmäßig nehmen. Die haben anhand von Daten gezeigt, dass man fast nichts davon braucht. "fast nichts" heißt aber nicht überhaupt gar nichts. Denn es gibt einige wenige Stoffe, von denen wir in unserer Ernährung nach statistischen Untersuchungen zu wenig haben.

Die Schreiben, dass nach einer Studie des Institutes für Risikobewertung zur durchschnittlichen Nahrungszufuhr in Deutschland die Daten darauf hindeuten:
dass Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene bei den meisten Vitaminen und Mineralstoffen im Median die Zufuhrreferenzwerte erreichen. Ausnahmen sind Folatäquivalente und Vitamin D sowie Jod (unter der theoretischen Annahme, dass in 30 % der verarbeiteten Lebensmittel Jodsalz verwendet wird) sowie bei Frauen zwischen 14 und 18 Jahren Calcium und Eisen


In einer Grafik zeigen die die Referenzwerte für die Vitamine und Mineralstoffe und da der Median der Männer in Bezug auf die Aufnahme von Vitamin D bei 50% der Frauen bei 40%. Also, der Median bedeutet: die Hälfte der Männer nehmen weniger als 50% bis höchstens 50% auf und die Hälfte der Frauen weniger als 40% bis höchstens 40%. Klar wird aus dem Text, dass dieser Wert keinen Mangel bedeuten muss, aber kann (Thema Sonne, wobei der Referenzwert für Vit. D schon so gerechnet ist, dass nur 25% durch die normale Ernährung erreicht werden kann).

Jedenfalls liegen wir hier deutlich weiter nördlich, als die Orte der USA, in denen der Vitamin-D-Mangel im Winter ein Thema ist, und nach dieser Studie erreichen wir in überwiegender Mehrzahl auch mit der normalen Ernährung keine ausreichende Vitamin-D-Versorgung. Wir zählen in D. also flächendeckend zu den Bevölkerungskreisen, die für die oben genannte Studie der USPSTF schon mal gar nicht einbezogen wurden, das heißt: für die auch die Schlussfolgerungen nach eigener Aussage der USPSTF nicht gelten.

Fazit: sehr intelligent zitiert von der sz! Und noch intelligenter sind einige der darauf geäußerten Antworten hier im Forum!

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Mecki » So 22. Apr 2018, 09:37

@ Hans H.

dass Menschen an sich "rumexperimentieren" - das wirst auch du nicht negieren können! Aus welchen
Gründen diese Menschen das tun, wird niemals letztlich in Erfahrung gebracht werden können. Ja... auch vermeintlich "gesunde" Menschen experimentieren an sich herum....schon das Forum ist voll davon.
Noch gravierender ist es bei verzweifelten Menschen, die gesundheitlich sehr stark angeschlagen sind.
Dass das "ggf. nur vereinzelt" der Fall ist.... nein.

Was Studien besagen - Frau/Mann kann sich das raussuchen, was ihr/ihm gerade in den Kram passt,
was ihr/ihm in die persönlichen Karten spielt....oder aber - ein Studie wird so seziert, dass alle Parameter
in die Überlegungen einfließen, die Relevanz haben. Wer kann das? Wer macht das?

Warum sollte eine Studie gemacht werden, in der höhere Dosen an Vitamin D und/oder Calcium getestet
wird, wenn die "normale" Dosis als Höchstwert getestet wurde. Worum geht es dir dabei, dass eine höhere
Dosis nicht getestet wurde? Hat die ausgeführte Studie keine Relevanz, weil die höhere Dosis nicht berücksichtigt wurde? Fällt die Studie "durch" - auch wenn sie ggf. med./wissenschaftliche Relevanz hat?
Was waren die Parameter, die angelegt wurden, um diese Studie durchzuführen - das kannst du ebenso
wenig wissen, wie ich es weiß, andere Leser das wissen.

Klar soll eine Studie etwas aussagen - aber wen soll eine Studie erreichen!? Die breite Masse berücksichtigend oder eine kleine Anzahl von Menschen, deren persönlichen Profile in der Studie nicht berücksichtigt wurden?
Die breite Masse "abzudecken".... ich denke schon, dass sich die Studien diese Basis zu Grunde legen!

Ich war in einer med. Studie eingeschrieben, die weltweit durchgeführt wurde. Med. Parameter zu "erfüllen" - das war Voraussetzung dafür. Die kleinste Abweichung von erforderlichen Werten.... du weißt, was ich sagen möchte.

Ja...ich weiß, dass du viele Jahre in diesen Bereichen "unterwegs" (nicht negativ gemeint) warst. Du hast das
Wissen...diese Spezifität zu haben, ist gut! Deine Ausführungen zeigen auf, was es "sonst noch" zu berücksichtigen gäbe. Es nutzt aber nicht an der Studie zu zweifeln, weil die Auftraggeber sich auf die Parameter festgelegt haben, die ausgewertet werden sollten. In wie weit es weitere Studien gibt, die als Vergleich herangezogen werden könnten, entzieht sich meiner Kenntnis.

Und zur SZ - in wie weit die SZ immer "alles richtig" gemacht hat, lässt auch Zweifel aufkommen. U. A. war es die SZ, die einige Prominente des öffentlichen Lebens "an Kreuz" genagelt hat, die jetzt wegen falscher Recherchen der SZ öffentlich nichts mehr zu bestellen haben.
Gleichwohl hat die SZ auch "aufgedeckt", was andere Prominente der Gesellschaft ausgefressen haben.
Also - es gehört beides in die Waagschale, um nicht der Blauäugigkeit zu viel zu erliegen.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » So 22. Apr 2018, 15:19

Hans H. hat geschrieben:Das hat ja nun wenig mit dem zu tun, was in der sz stand, aber überhaupt nichts mit dem, was in dem Originalartikel steht, auf den sie sich beziehen.
Abgesehen von deiner Kritik an Mecki, die ich teile, finde ich die Kritik gegenüber der SZ als ein wenig zu hart, denn in der SZ stand auch der Link zur Studie, wo es in der Zusammenfassung u.a. heißt:

Findings The USPSTF found inadequate evidence to estimate the benefits of vitamin D, calcium, or combined supplementation to prevent fractures in community-dwelling men and premenopausal women. The USPSTF found adequate evidence that daily supplementation with 400 IU or less of vitamin D and 1000 mg or less of calcium has no benefit for the primary prevention of fractures in community-dwelling, postmenopausal women. The USPSTF found inadequate evidence to estimate the benefits of doses greater than 400 IU of vitamin D or greater than 1000 mg of calcium to prevent fractures in community-dwelling postmenopausal women. The USPSTF found adequate evidence that supplementation with vitamin D and calcium increases the incidence of kidney stones.
Conclusions and Recommendation
[…]
These recommendations do not apply to persons with a history of osteoporotic fractures, increased risk for falls, or a diagnosis of osteoporosis or vitamin D deficiency.


Für mich war es wichtig darauf hinzuweisen, dass die ausgewogene Ernährung und Bewegung besser sind als irgendwelche Pillen.


Aber jetzt etwas Anderes: In der heutigen gedruckten SZ und hinter der paywall auch online, ist ein Interview mit der Dermatologin Yael Adler zu lesen, in dem sie u.a. sagt – Zitat:

Viele Menschen verdrängen ihre sexuellen Gedanken, wollen sie wegwaschen. Manche entwickeln einen ausgeprägten Waschzwang, weil sie sich schmutzig fühlen, besonders auch in den Körperfalten.
(…)
Wir verlieben uns in Haut, wir geben über sie Duftsignale ab. Ich nenne das unser erotisches Duftmarketing. Wir Menschen haben die meisten Duftdrüsen in den Achseln und den Leisten. Wenn ein Mann breitbeinig vor mir sitzt, mit nach hinten verschränkten Armen, dann will er nicht etwa die Größe seines Gemächts oder seinen Körperbau zeigen. Er will mich - natürlich unbewusst - bedampfen, um zu testen, ob von meiner Seite aus Interesse besteht. Ist das der Fall, dann fange auch ich an, meine Haare hochzunehmen. Das legt die Duftareale im Nacken und hinter den Ohren frei, ebenso wie jene aus den Achseln, mit denen sie zurückdampft. Körpersprache und Biochemie spielen da wunderbar zusammen. Das nutze ich auch im Alltag.
(…)
Frauen, die wegen ihrer Cellulite zu mir kommen, halten sich oft für ganz besonders hässlich. Dabei leiden wir Frauen fast alle an Cellulite, mehr oder weniger. Wir haben senkrecht zur Haut verlaufende Bindegewebsfasern. Sie ziehen die Haut nach innen, dazwischen ploppt das Fettgewebe nach außen. Das hat sich die Natur im Laufe der Evolution so ausgedacht, damit wir im Notfall schnell Hungerreserven einlagern können für den Nachwuchs. Cellulite ist also eigentlich ein Symbol von Weiblichkeit. Sehen Sie sich nur einmal Bilder von Peter Paul Rubens an, da strotzen die Frauenkörper vor Dellen!


Auch sagt sie indirekt, dass Menschen, die sich besonders intensiv waschen, damit instinktiv verhindern wollen, dass andere Menschen sie riechen und ev. Interesse an ihnen entwickeln. Aber durch das häufige Waschen zerstören sie das Hautklima, so dass sich dort „böse“ Bakterien und Pilze ansammeln, die besonders übel riechen. Sie erreichen damit nur, dass sich andere von ihnen gänzlich abwenden, was – und das ist jetzt meine Interpretation – zu noch mehr waschen führt.

Die Haut ist die Leinwand des Lebens. Wir sollten uns weniger waschen und damit zulassen, dass wir nach Frau oder Mann riechen. Leider tendiert unsere Gesellschaft schon seit einiger Zeit in die entgegengesetzte Richtung.

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von riedfritz » So 22. Apr 2018, 18:21

Aria hat geschrieben:Leider tendiert unsere Gesellschaft schon seit einiger Zeit in die entgegengesetzte Richtung.
Ist doch logisch, wer will nicht wie Beckenbauer riechen (oder in abgeschnittenen Gummistiefeln neigeln) um damit Erfolg und was weiß ich nicht alles vorzutäuschen. :lol:

Viele Grüße,

Fritz

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