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Gesundheitswahn

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Nackidei » Mo 26. Jan 2015, 23:31

Eule hat geschrieben:Die Stellung der Krankenschwestern und-pfleger ist in der Schweiz erheblich besser, als hier bei uns. Und dass die Krankenpflege zu einem akademischen Beruf werden soll, wurde schon zu Zeiten meines Studiums in der Schweiz diskutiert.

In Schweden ist die Krankenpflege schon längst ein akademischer Beruf. Studiert wird an Pflegehochschulen. Voraussetzung ist das Abitur. Entsprechend ist dann auch die Entlohnung. Das ist auch richtig so. Was bei uns läuft ist echt beschämend. Da wird billiges Pflegepersonal aus Fernost angeheuert, welches dort ebenso dringend benötigt wird wie bei uns.
Übrigens haben nicht wenige Schüler an deutschen Krankenpflegeschulen das Abitur. Wenn ich dann sehe, was eine Krankenschwester bzw. ein Krankenpfleger heute verdient und unter welchen Bedingungen da gearbeitet wird ist es kein Wunder, dass viele Berufsabsolventen trotz besten Zeugnissen und guter Befähigung den Beruf wechseln oder anschließend ein Studium einer ganz anderen Fachrichtung aufnehmen.

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von guenni » Di 27. Jan 2015, 00:00

@nackidei,

ich gebe dir völlig recht, bei uns liegt da einiges im argen. für eine bessere pflege mit gut ausgebildetem, entsprechend bezahltem personal muss aber auch das geld da sein und da klemmt es offenbar mit unseren beiträgen zur pflegeversicherung. ich kenne die schwedischen verhältnisse nicht, wie läuft denn da die finanzierung?

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Nackidei » Di 27. Jan 2015, 13:35

@ guenni:

Du denkst jetzt an die Altenpflege während ich die Krankenpflege in den Kliniken im Kopf habe.
In Schweden sind in der Altenpflege in aller Regel Krankenschwestern und Krankenpfleger tätig. Eine spezielle Ausbildung zur Altenpflegerin gibt es in Schweden (noch) nicht. Ich sehe das aber als Vorteil, weil es Sinn macht in Alten- und Pflegeeinrichtungen auch medizinisch gut ausgebildetes Personal zu beschäftigen. Die Arbeit dort besteht ja schließlich nicht nur aus Essen anreichen (früher: "füttern") oder den Hintern putzen. Leider ist in unseren Alten- und Pflegeheimen viel zu viel und teils nur radebrechend deutsch sprechendes Hilfspersonal beschäftigt, denen nur allzu häufig vieles entgeht. Stichwort: Dekubitus. Ein echtes und zunehmendes Problem.
Hier noch etwas zum schwedischen Sozialsystem:
http://www.strengmann-kuhn.de/wp-conten ... schaft.pdf

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Zett » Di 27. Jan 2015, 23:24

Aria hat geschrieben:deren Wirkung dann, wenn man wie Madonna 56 ist, so aussieht:

Bild

Abschreckend! Und trotzdem hat sie Zulauf - allein in Berlin hat sie 4 solche Clubs eröffnet.


Na, da machst Du uns aber neugierig, um wieviel Du besser als Madonna aussiehst :D :D
Da müssen ja die Kerle zu tausenden vor Deiner Tür warten.

Aria hat geschrieben:Denn sonst hättest Du wissen müssen, dass die Leute in diesen Drill-Camps total begeistert sind vom "Training" bei jedem Wetter. Weil sie dabei bis an die Grenze ihrer Physis getrieben werden, was bei ihnen hinterher Glücksgefühle auslöst. Das macht anscheinend süchtig. Und eine Sucht ist eine Sucht ist eine Sucht. Kapiert?


Also trainieren tue ich auch bei jedem Wetter, auch wenn's nicht so anstrengend ist, wie im Video, durchhalten muss man da auch schon. Ob ein Training, nur weil es Glückgefühle beschert, automatisch eine Sucht ist, glaub ich nicht. Sucht heißt a) zwanghaftes Betreiben und b) krankmachende Folgen.
Also, wenn Du z.B. - bei jedem Wetter - übermäßig viel isst, weil Du Dich nicht beherrschen kannst, dann ist das a) etwas Zwanghaftes und b) hat krankmachende Folgen. So etwas ist eine typische Sucht. Aber wenn man damit besser als Madonna aussehen kann?!?!

Aber da gibt es halt den Krankheitswahn: Alles ist erlaubt, nur krank muss es machen!

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Eule » Mi 28. Jan 2015, 02:28

@ Aria
Ich kenne diese Video's. Diese Video's sollten die Abnehmer animieren, diesen Sport zu treiben und gleichzeit dazu bewegen, die bestimmten Kleidungsstücked zu tragen, um auch hier "in" zu sein. Gesundheitliche Aspekte des einzelnen Abnehmers werden hierbei nicht beachtet. In meiner Mädchengruppe hatte ich eine Schülerin, die unbedingt durch Hungern so abnehmen wollte, dass sie dem Ideal von Twiggy ensprechen konnte. Es hat lange und ausführliche Kämpfe mit ihr bedurft, bis sie akzeptieren konnte, aufgrund ihres Körperbaus (Knochengerüst) nie diesem "Ideal" nahe kommen zu können. Übertriebener Sport ist ungesund, Fitniss durch Modelle, die in keiner Weise dem Durchschnitt entsprechen, ist ebenfalls ungesund. Die Kunden sollen halt nur animiert werden, durch "emsiges" Training und Tragen dieser Mode eben diesem erstrebten Ideal näher zu kommen. Aber ich habe den Eindruck, dass unsere Positionen garnicht so auseinander liegen, wie du es vermutest.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Mi 28. Jan 2015, 15:46

Zett hat geschrieben:Ob ein Training, nur weil es Glückgefühle beschert, automatisch eine Sucht ist, glaub ich nicht.
Ob Du etwas glaubst oder nicht, ist zweitrangig.

Fest steht, dass man nach einer physischer Erschöpfung glücklicher ist als vorher. Das liegt u.a. (es gibt auch Endocannabinoide) an der dabei erfolgten vermehrten Ausschüttung des körpereigenen Hormons Serotonin, auch als Glückshormon bekannt. Dieses extra Portion Glücksgefühl, das man sich durch den Trick, Sport genannt, verschafft hat, will man immer wieder haben. Und wieder. Und wieder. Das ist Sucht.

Dass man ohne Sport, d.h. ohne extra Portion Serotonin, Depressionen bekommt, ist auch ein Zeichen der Abhängigkeit.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Zett » Do 29. Jan 2015, 10:52

Aria hat geschrieben:
Zett hat geschrieben:Ob ein Training, nur weil es Glückgefühle beschert, automatisch eine Sucht ist, glaub ich nicht.
Ob Du etwas glaubst oder nicht, ist zweitrangig.

Fest steht, dass man nach einer physischer Erschöpfung glücklicher ist als vorher. Das liegt u.a. (es gibt auch Endocannabinoide) an der dabei erfolgten vermehrten Ausschüttung des körpereigenen Hormons Serotonin, auch als Glückshormon bekannt. Dieses extra Portion Glücksgefühl, das man sich durch den Trick, Sport genannt, verschafft hat, will man immer wieder haben. Und wieder. Und wieder. Das ist Sucht.

Dass man ohne Sport, d.h. ohne extra Portion Serotonin, Depressionen bekommt, ist auch ein Zeichen der Abhängigkeit.


Ok, von Sport und Sucht hast Du offensichtlich genau so wenig Ahnung wie von Sex. Für Dich ist alles, was Glückgefühle beschert, Sucht. Deshalb wohl auch keine Ahnung von Sex. Das ist in Deiner Welt dann ja auch automatisch Sucht, weil es Glücksgefühle beschert.
Ich habe auch noch nirgendwo gehört, dass man automatisch nach einer physischen Erschöpfung glücklicher ist als vorher. Da müssten alle, die schwer körperlich arbeiten ja nur so vor Glück strotzen. Ist schon ziemlicher Unsinn.
Sport als Trick zu bezeichnen, ist gleichfalls Unsinn. Sport macht man kaum ausschließlich, um die Stimmung aufzuhellen - obwohl dies ein sehr Positives, Sucht entgegenwirkendes Ziel ist - sondern meist auch, um gesundheitliche Beschwerden zu mildern (z.B. Kreislaufprobleme) oder den Körperbau zu verbessern.
Auch dass man ohne Sport automatisch Depressionen bekommt ist Unsinn.

Für Dich scheint es prinzipiell problematisch zu sein, wenn sich jemand gut fühlt oder etwas macht, damit er sich gut fühlt.

Ich bin ja eigentlich Atheist. Wenn man aber so etwas wie Gott und Teufel nennen will, dann ist Gott das Gute, sprich das Gesundende und der Teufel das Schlechte, sprich das Krankmachende. Und da scheinst Du sehr von dem Krankmachenden angetan zu sein und von allem Gesundenden sehr wenig zu halten.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von norbert » Do 29. Jan 2015, 11:18

zett : Ok, von Sport und Sucht hast Du offensichtlich genau so wenig Ahnung wie von Sex.

Eine sehr gewagte Behauptung.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Do 29. Jan 2015, 17:15

Zett hat geschrieben:Für Dich ist alles, was Glückgefühle beschert, Sucht.
Das habe ich nicht gesagt, sondern: Sport kann süchtig machen.

Aber wie bei allen Süchtigen, wird einer, der ohne Sport nicht leben kann, nicht zugeben, dass er süchtig ist.

Ich will Dich von nichts überzeugen, aber zur Abwechslung könntest Du auch was lesen, was Deiner Überzeugung widerspricht – Zitat aus diesem Spiegel-Artikel:
Sich im Frühjahr fit zu trainieren, gilt als gesund. Wenn das Sportprogramm allerdings ausufert, kann sich daraus eine Sucht entwickeln, die handfeste körperliche Beschwerden mit sich bringt. "Warnsignale sollten sein, wenn Sie Entzugserscheinungen wie bei einer Alkoholsucht bekommen", sagt Wolfgang Maier von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). "Zum Beispiel Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Nervosität, wenn Sie keinen Sport machen."
(…)
Die Grundlage einer Sportsucht ist vergleichbar mit anderen Süchten: Das Belohnungssystem im Körper wird ständig auf Trab gehalten. Mit der Folge, dass ein ursprünglich gut gemeintes Fitnessprogramm zum zentralen Lebensinhalt wird. Wer sich gefährdet sieht, kann zunächst versuchen, bewusst kürzer zu treten. "Wichtig ist, eine andere Form des Wohlgefühls zu finden", sagt Maier.

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Eule » Fr 30. Jan 2015, 00:05

@ Aria
Dass man ohne Sport, d.h. ohne extra Portion Serotonin, Depressionen bekommt, ist auch ein Zeichen der Abhängigkeit.
:roll: Hier ziehst du etwas zusammen, was so nicht zusammen gehört.

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