ynda hat geschrieben:Ich hab mich auch mal über den Wahnsinn von Neuseeländischen Äpfeln in den winterlichen Supermärkten aufgeregt,...
Ich auch. Und auch über frischen Spargel, Weintrauben oder Erdbeeren aus Peru im tiefen Winter, teils zum Spottpreis. Es ist einfach verrückt, wenn ich für einen Bund Spargel aus Peru 2,99 Euro zahle und zur deutschen Spargelzeit für den einheimischen Spargel, geerntet um die Ecke, mindestens einen Euro mehr. Das ist schon irgendwie pervers. Oder Kiwis aus Neuseeland, das Stück für 19 Cent. Und all die Waren werden nicht etwa mit dem Schiff nach Deutschland gekarrt, sondern mit dem Frachtflugzeug. Das ist zwar teuer, aber umgerechnet auf eine Frucht ist der Reisepreis nicht der Rede wert. Hingegen ist der Preis für die Energie für einen im September in Deutschland geernteteten Apfel, der bis zur Ernte im nächste Jahr in vollklimatisierten und auf einen bestimmten Luftfeuchtegehalt gehaltenen Lagerhallen gelagert wird um einiges höher.
Was bleibt ist die Umweltverschmutzung. Auf der einen Seite wird unsinnigerweise Kerosin verbrannt wodurch CO2, Stickoxyde und was weiß ich noch alles in die Atmosphäre geschleudert wird, auf der anderen Seite müssen gewaltige Klimaanlagen das ganze Jahr über mit Strom versorgt werden, der mit Kernkraft oder Kohle erzeugt wird.
Da bleibt die Frage, ob es nicht völlig wurscht ist, wo unser Obst und Gemüse erzeugt wird. Arbeitsplätze? I wo! Egal ob Spargelstecher, Erntehelfer im Alten Land oder die Besatzungen auf dem Gurkenflieger: Da spricht keiner deutsch.
Also, lasst euch den Spargel aus Peru nicht vermiesen! Dazu vielleicht einen Rose aus Kalifornien oder Südafrika?