Was haltet Ihr vom Gendern?

[Rettman]

Sorry ,aber davon halte ich persönlich rein gar nichts.

Grüße aus Leverkusen Thomas und Erika

[Blood Moors]

Da kommen noch ganz andere Fragen auf uns zu. Z. B. gibt es bei der Bundeswehr demnächst den Dienstgrad Hauptmännin oder Hauptfrau?
Menschen werden ja bekanntlich unterteilt in weiblich und männlich. Aber: Der Mensch ist männlich. Müßte es dann nicht konsequenterweise auch "die Menschin" geben?

Im Übrigen ist deutsch ich glaube die einzige Sprache, die für ihre Bewohnerinnen keine weiblich Form kennt. Man sagt "der Deutsche" und "die Deutsche". Für alle anderen Länder gibt es eine weibliche Form, z. B. die Niederländerin, die Schwedin, die Spanierin usw. Komischerweise gilt das für einzelne Bundesländer und Regionen nicht. Es gibt ja die Hessin, die Hamburgerin, die Ostfriesin usw. Vielleicht gibt es demnächst auch "die Deutschin".

[Tim007]

Falsch – in Romanen wird schon immer richtig gegendert – Beispiel: Wenn Tänzer und Tänzerinnen auftreten oder eine Arzt oder eine Ärztin, dann wird das auch so geschrieben und nicht versucht, mit Sternen abzukürzen.

Entweder, Du liest Belletristik nicht, oder wir verstehen was anderes unter "gendern".
Wenn Männer und Frauen "auftreten", wurde und wird das erwähnt. Das ist auch gut so.

Das ist aber nicht das, was minderwertigkeitszerfressene Genderistinnen ("Leutinnen" sollte übrigens ein Gag sein) umtreibt. Wer städtische Broschüren mit "gendergerechter" Sprache liest, wird bestätigen, wie sehr die Lesbarkeit untr diesem Mist leidet. Und dann noch Belletristik

Als Vater von Töchtern bin ich selbst "Feminist". Auch habe ich selbst einige Bücher geschrieben. Aber glaub's mir: Man kann es nicht durchhalten, ohne dass die Eleganz der Formulierung leidet.

[Trixi]

Da machst Du es Dir zu leicht, Trixi. Als ich meine eingangs besagte Broschüre zur Berufsausbildung beim Verlag eingereicht hatte, ist mir das Manuskript von Lektorat genau aus diesem Grund des Genderns um die Ohren geflogen. Es wäre nicht veröffentlicht worden, wenn ich nicht alle betreffenden Stellen umgeschrieben hätte.

Das stimmt. Ich mache es mir einfach, weil es keinen Sinn hat sich mit sowas ausgiebig zu beschäftigen. Du wirst sehen, dass sich das hier wieder zu einer ewig umständlichen und langatmigen Diskussion entwickelt, wo nur wissenschaftliche Fakten zählen und als einzig richtig angesehen werden, aber keine persönlichen Ansichten.

Wenn ich mit solch einem - entschuldigt bitte - Schwachsinn nichts anfangen kann, reicht ein einziges Wort als Antwort.

Du fragtest:

...Was haltet Ihr vom Gendern? ...

Ich habe darauf geantwortet: NICHTS!

Mehr braucht es nicht. Und ich muss diese Antwort nicht ausschweifend und umständlich begründen.
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Gibt es nur einen Verlag ich Deutschland?

[ostfriesenpaar]

Im Übrigen ist deutsch ich glaube die einzige Sprache, die für ihre Bewohnerinnen keine weiblich Form kennt. Man sagt "der Deutsche" und "die Deutsche". Für alle anderen Länder gibt es eine weibliche Form, z. B. die Niederländerin, die Schwedin, die Spanierin usw. Komischerweise gilt das für einzelne Bundesländer und Regionen nicht. Es gibt ja die Hessin, die Hamburgerin, die Ostfriesin usw. Vielleicht gibt es demnächst auch "die Deutschin".

sehr interessant!

.....und vom Gendern halte ich absolut nichts.
Ich denke, wir sollten uns anderen Problemen widmen. Reine Zeit- und Ressourcenverschwendung, wenn darüber debattiert wird.

[riedfritz]

Auch habe ich selbst einige Bücher geschrieben. Aber glaub's mir: Man kann es nicht durchhalten, ohne dass die Eleganz der Formulierung leidet.

Wir dürfen aber nicht vergessen, daß über wieviel tausend Jahre Alles nur auf die Männersicht ausgerichtet war, auch fast die gesamte Kultur. Denken wir nur daran, wann die erste Frau zum Studium zugelassen wurde. In Saudi Arabien ist es erst eine Anzahl Monate her, daß Frauen einen Führerschein machen durften. Bei uns ist die Erlaubnis zur Kontoeröffnung oder die Arbeitsaufnahme ohne Erlaubnis des Ehemanns erst 50 Jahre her! Daß dabei entsprechende Versuche, die überkommenen Sprachgewohnheiten mit diesen neuen Ideen in Einklang zu bringen, nicht mithalten konnten, scheint mir klar zu sein..
Wie lange solch eine Umgewöhnung dauern kann, kann ich nicht sagen, wird aber unvermeidbar sein. Wer, wenn nicht Behörden, könnten da Vorreiter sein. so umständlich die Versuche sich auch anhören.

Viele Grüße,

Fritz

[Aria]

Da kommen noch ganz andere Fragen auf uns zu. Z. B. gibt es bei der Bundeswehr demnächst den Dienstgrad Hauptmännin oder Hauptfrau?

Ich hätte nichts gegen den Begriff Hauptfrau für Hauptmann. Oder Kapitänin für Kapitän. Das ist eine Frage der Gewöhnung. Ich meine, wir mussten uns auch an die Begriffe wie Präsidentin oder Professorin gewöhnen, denn diese Bezeichnungen wurden auch einmal neu geschaffen, Professorin erst seit kurzem, denn vorher wurde Frau Professor gesagt wie jetzt noch bei Frau Hauptmann. Aber das wird sich ändern, nur dauert das bei der Bundeswehr etwas länger.

Im Übrigen ist deutsch ich glaube die einzige Sprache, die für ihre Bewohnerinnen keine weiblich Form kennt. Man sagt "der Deutsche" und "die Deutsche".

Eine Sprache kann man nicht nach logischen Gesichtspunkten beurteilen: Flussnahmen sind z.B. sind mal männlich und mal weiblich (der Rhein, die Donau). Und in anderen Sprachen – z.B. im Italienischen – werden, wenn eine Frau spricht, fast durchgängig weibliche Formen benutzt: Ein Mann sagt z.B. für „ich war da“ „sono stato li“, und eine Frau sagt „sono stata li“. Ähnlich geht es in slawischen Sprachen zu.

Was ich sagen will: Eine lebendige Sprache ist Tradition und Erneuerung. Ständig wird Neues erfunden und Bekanntes gerät in Vergessenheit und/oder erfährt Bedeutungsumwandlung. Sich dagegen stellen zu wollen, ist verlorene Liebesmüh. Deswegen passt sich der Duden immer dem Sprachgebrauch an. Das beste Beispiel ist das Wort „geil“. Ursprünglich, also vor 200 und mehr Jahren, bedeutete es genau das, was es auch seit ca. 30 Jahren (wieder) bedeutet, aber in der Zwischenzeit bis in die 1980er Jahre hinein konnte man es nicht öffentlich aussprechen, ohne rote Ohren zu bekommen.

Wer städtische Broschüren mit "gendergerechter" Sprache liest, wird bestätigen, wie sehr die Lesbarkeit untr diesem Mist leidet. Und dann noch Belletristik

Du verwechselst hier was: Städtische Broschüren sind keine Belletristik; und in Romanen, also in Belletristik, wurde schon immer gegendert, allerdings wurden und werden dort die betreffenden Wörter immer ausgeschrieben. Aber das sagte ich schon, nur du negierst das, ohne mir ein Beispiel für deine Position zu bringen.

[Blood Moors]

Eine lebendige Sprache ist Tradition und Erneuerung. Ständig wird Neues erfunden und Bekanntes gerät in Vergessenheit und/oder erfährt Bedeutungsumwandlung. Sich dagegen stellen zu wollen, ist verlorene Liebesmüh.

Völlig richtig, aber dieser Prozess findet doch eher schleichend statt. Bei jeder neuen Auflage finden neue Begriffe Einzug in den Duden, andere, nicht mehr gebräuchliche oder zeitgemäße, fallen heraus. Wenn aber eine Sprache - wie jetzt hier - gendergerecht mit der Brechstange verändert werden soll, kann das nur schief gehen.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang mal die Rechtschreibreform, die ja auch ziemlich holprig über die Bühne ging, einige Reformen von der Reform erdulden musste und sich bis heute nicht mit letzter Konsequenz durchgesetzt hat. Die meisten Älteren sagen doch: Da kann ich mich nicht dran gewöhnen, ich schreib so, wie ich es gelernt habe. Genau das gleiche Schicksal wird auch die "Genderreform" erleiden.

[NackeDuDaDei]

Was haltet Ihr vom Gendern?

Abstand.

Der Vorläufer des Genderns war die Rechtschreibreform, bei der sich eine Gruppe von wenigen Leuten anmaßte, und das auch durchsetzte, die in Jahrhunderten entstandene deutsche Schriftsprache in drei Ländern nach ihren Ideen zu formen. Das Ergebnis war die totale Zerstörung, die im Gegensatz zu den Trümmern des Zweiten Weltkriegs auch nicht mehr weggeräumt werden kann, obwohl die "Reform" de facto fast vollständig zurückgenommen wurde. Die Sprache war damit sturmreif geschossen als Instrument politischer Bestrebungen.

Das eine Problem am Gendern ist, daß es mittlerweile über 100 von Steuergeldern bezahlte Lehrstühle für diesen Unfug gibt. Und das andere, daß sämtliche Universitäten und Medien von genau dieser Sorte Mensch beherrscht wird. Dietrich Schwanitz' "Der Campus" von 1995 ist aus heutiger Sicht keine Zukunftsdystopie mehr, sondern eher ein wehmütiger Blick zurück in eine heile Welt.

Gendern findet neben diesen Filterblasen sonst ausschließlich im staatlichen Bereich statt und in einigen Großunternehmen, wo das Denken und Verhalten der Untergebenen Weisungen unterliegt und ein Befehl von oben genügt. Damit werden durchaus die Unfreiheiten von DDR und Drittem Reich übertroffen, ohne als solche erkannt zu werden, denn wer nicht wenn gefordert gendert, bekommt keinen Universitätsabschluß bzw. wird letztenendes entlassen.

Wenn die coronabedingten Versammlungseinschränkungen irgendwann mal enden und es wieder Gesprächsrunden gibt, werde ich jede Diskussion mit "Zigeunersoße! Negeraufstand! Hurz!" (und ggf. noch einige andere hier nicht angemessene Wörter) einleiten, um frühzeitig entsprechend verblendete Ideologen als Energievampire auszusondern.

[Tim007]

Das eine Problem am Gendern ist, daß es mittlerweile über 100 von Steuergeldern bezahlte Lehrstühle für diesen Unfug gibt. Und das andere, daß sämtliche Universitäten und Medien von genau dieser Sorte Mensch beherrscht wird.

Das Schlimme: Angehende Lehrerinnen und Lehrer fallen durch, wenn sie nicht gendern. Um sich nach "Neusprech" auszudrücken, werden gerne Kürzel gebraucht, etwa "SuS" für Schülerinnen und Schüler. (Aria, viel Spaß, sowas etwa in einem Roman unterzubringen )

Ist das die Sprach(fort)entwicklung, die Du meinst, Fritz?