Wir haben diesen Punkt der Beklemmung nahezu überwunden bzw. verdrängen ihn täglich.Grumbeerkopp84 hat geschrieben:Mittlerweile bekommt man einfach schon ein beklemmendes Gefühl, selbst wenn man das Haus zum Einkaufen verlässt (oder eben zum wandern)
Langsam frage ich mich was mit der Zeit schädlicher ist das Virus oder die soziale Isolation auf unbestimmte Dauer
Arbeiten dürfen wir ja (fast) nicht.
Deshalb machen wir Dinge, die wir vorher in der Form hier zu Hause nie gemacht haben, weil wir entweder gearbeitet haben oder auf dem Campingplatz gelebt haben.
Wir haben unsere seit 5 Jahren völlig verwahrloste Terrasse wieder nutzbar gemacht, sind in den Baumarkt und haben Tomaten und Gurken Pflanzen gekauft, sowie unsere Terrassenmöbel ergänzt.
Täglich fahren wir Rad oder machen lange Strand- und Waldspaziergänge und entdecken immer neues, obwohl wir seit 25 Jahren hier wohnen.
Abends wird lecker nackt gekocht und nackt vor dem Kamin gegessen, Darts gespielt oder ferngeschaut.
Gestern Abend haben wir gegrillt.
Heute wollen wir an einen kleinen Badesee und uns ein wenig in der Sonne braten, weil uns das auf dem eigenen Grundstück nicht möglich ist.
Alles könnte so schön sein, da wir auch den finanziellen Aspekt durch die Umsatzeinbußen ausgeblendet haben, weil wir sowieso nichts daran ändern können
Was uns im Moment aber Angst macht sind die Menschen, die, wie gestern bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von 20 Grad am menschenleeren Deich geradelt sind.....dick verhüllt mit Schal um Mund und Nase oder selbstgenähter Gesichtsmaske.
Wie gesagt es waren kaum Menschen unterwegs und niemand kam sich zu nahe.
Auch wenn 70-80 % der Radler und Wanderer sich normal und unbeschwert verhalten haben, haben diese Vermummten wieder einen Kloß in unserem Magen erzeugt, zumal wir einen Teil dieser Leute beruflich bedingt erkannt haben und die auf ein freundliches "Moin" unsererseits demonstrativ weggeschaut haben.
Menschen, die sonst freundlich waren.
Solche Situationen lassen erkennen, dass nach Corona nichts mehr sein wird, wie vorher.
Ich frage mich, wie und ob der Umstieg in eine gewisse Normalität je wieder gelingen kann.
Da bin ich sehr pessimistisch.
Deshalb leben wir weiterhin jeden Tag so intensiv wie möglich, als würde es der Letzte sein.
Sorry, dass ich Euch so vollgelabert habe.
Ich wünsche allen einen sonnigen und wenn möglich nackten Tag.