Coronavirus Covid 19

[NackeDuDaDei]

60000 mehr als in der ersten Welle, und das geht ja noch ein paar Monate so weiter. Irre.
Gleichzeitig läßt die Bundesregierung 1,8 Millionen Dosen Astra-Zeneca ungenutzt rumliegen und weigert sich, die zu verimpfen. Das geht jetzt schon sehr in Richtung Totschlag.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/servi ... 9716471a6c

[riedfritz]

Klingt dramatisch.
Gehirnwäsche funktioniert perfekt.

Es muß Gehirnwäsche sein, wenn Biden das sagt!
Gruß, Fritz

[Kartunger]

60000 mehr als in der ersten Welle, und das geht ja noch ein paar Monate so weiter. Irre.
Gleichzeitig läßt die Bundesregierung 1,8 Millionen Dosen Astra-Zeneca ungenutzt rumliegen und weigert sich, die zu verimpfen. Das geht jetzt schon sehr in Richtung Totschlag.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/servi ... 9716471a6c

Hast du den Artikel überhaupt bis zu Ende gelesen?

Nicht die Bundesregierung lässt den Impfstoff liegen sondern die Bevölkerung nimmt ihn nicht an und kommt nicht zum Impfen!

[Bummler]

Dann solltest du eher mal die Todesrate der USA und Grobritanniens mit der deutschen vergleichen.

Mach ich aber nicht. Ich vergleiche Deutschland mit Marokko und die haben 5584 Tote und sind Impfchampion in Afrika und in den Top 20 der Welt, also weit vor Deutschland.

Lass‘ dir gesagt sein: Die sog. „starken“ Männer (Trump, Johnson, Netanjahu) haben größere Fehler gemacht als z.B. Merkel & Co. Deswegen müssen sie im Nachhinein versuchen, den Schaden, den sie angerichtet haben, mit mehr Risiko zu minimieren. Trotzdem werden sie die vielen Toten nicht ungeschehen machen – die obige Antwort von riedfritz solltest du dir hinter die Ohren schreiben und immer dann hervorholen, wenn dich die Bewunderung für die „Macher“ wieder zu sehr blenden sollte.

Und ich habe dir schon mal gesagt, dass ich die "Macher" nicht bewundere, sondern lediglich schaue wo wer was richtig macht und dann gucke warum wir das nicht auch so machen. Mehr nicht.
Vielleicht bin ich da auch etwas zu überheblich, das mag sein, weil ich nun gewohnt bin Deutschland als eines der führenden und besten Länder zu sehen und deshalb auch immer das Beste erwarte. Da ist man schon enttäuscht wenn in so einer Krise plötzlich irgendwelche Entwicklungsländer pfiffiger sind und an Deutschland grinsend vorbei ziehen. Oder ehemalige Looser wie die USA und Großbritannien.

Apropos USA und Biden wurde ja auch von Fritz erwähnt. Seine Rede auf der Münchener Sicherheitskonferenz war recht interessant. Ihr werdet die ja auch alle gelesen haben. Ich zumindest fand diese Passage bemerkenswert:

"Wir müssen zeigen, dass Demokratien noch gut für unsere Menschen sind", sagte der US-Präsident. "Demokratie passiert nicht zufällig. Wir müssen sie verteidigen, stärken und erneuern." Die Demokratie stehe an vielen Orten unter Beschuss, auch in Europa und den Vereinigten Staaten, sagte Biden. "Historiker werden über diesen Zeitpunkt schreiben. Es ist ein Wendepunkt", erklärte er.

Leider ist der Wortlaut in Übersetzung nicht im Netz, zumindest habe ich ihn nicht sogleich gefunden.
Also als Quelle: https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... on,SPGWWes

Aber was da Herr Biden sagt entspricht auch meiner Wahrnehmung. Gearde auch im Hinblick auf Corona haben die demokratischen Staaten nicht immer die richtige Strategie gefunden und weit mehr Opfer zu beklagen als autoritäre Systeme. Wobei man Südkorea und Taiwan ja eigentlich nicht zu den autoritären zählt, aber es geht ja ums Prinzip.
Wir sollten uns alle überlegen woran das liegt, dass die Demokratie so in die Krise gekommen ist und eine Krise wie die wegen Corona so problematisch für uns ist.

[Kantianer]

Was ich immer schon einmal sagen wollte

https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... iben-.html

[NackeDuDaDei]

60000 mehr als in der ersten Welle, und das geht ja noch ein paar Monate so weiter. Irre.
Gleichzeitig läßt die Bundesregierung 1,8 Millionen Dosen Astra-Zeneca ungenutzt rumliegen und weigert sich, die zu verimpfen. Das geht jetzt schon sehr in Richtung Totschlag.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/servi ... 9716471a6c

Hast du den Artikel überhaupt bis zu Ende gelesen?

Nicht die Bundesregierung lässt den Impfstoff liegen sondern die Bevölkerung nimmt ihn nicht an und kommt nicht zum Impfen!

So einfach ist das nicht. Bundesweit ist bisher nur Prio 1 aufgerufen. Astra-Zeneca wird aber nur an die U65 in dieser Gruppe verimpft, also grob Medizinpersonal. Von denen sagen ungewöhnlich viele ihre Termine sehr kurzfristig ab oder erscheinen nicht, so daß die Termine ungenutzt bleiben. Das ist Ordnungsaufgabe der Bundesregierung. 100 Euro Strafe bei unentschuldigtem Fehlen und ein Jahr Impfsperre, schon gäbe es dieses Problem nicht mehr. Wenn dann weniger U65 aus Prio 1 Termine für AZ buchen als vorhanden sind, muß man automatisch Prio 2 freigeben. Was man im Moment nicht macht, weil niemand weiß, wieviele U65 aus Prio 1 denn noch Impfstoff brauchen und man ihn deshalb lieber im Lager liegen läßt (pro Mio Impfdosis im Lager kann man grob 5-10 Tote pro Tag schätzen.)

Dann gibt es mehrere Millionen Impfwillige in Prio 2 (alleine 800000 Lehrer, und bei 4 Mio Pflegebedürftigen theoretisch 8 Mio Kontaktpersonen in Prio 2), die AZ bekommen und nehmen würden. Von denen bekommt niemand einen Termin. Bzw. seit heute in einigen wenigen Bundesländern flickenteppichmäßig manchmal Lehrer, manchmal Polizisten.

Auch das ist die Schuld der Bundesregierung. Die Impfverordnung ist eine Bundessache, und es ist Aufgabe der Bundesregierung, ihre Umsetzung einheitlich durchzuführen, und nicht jeden Provinzfürsten sein eigenes Süppchen kochen zu lassen. Die fangen jetzt aber erst gerade damit an, nach Belieben Prioritätsgruppen umzustellen, oder innerhalb der Gruppen zu separieren, was ebenfalls der Verordnung widerspricht.

Ab Mitte März z.B. sollen voraussichtlich in Rheinland-Pfalz in Prio 2 Kontaktpersonen von Pfleglingen und Schwangeren geimpft werden. Das bedeutet aber, 10 Millionen Leute in ganz Deutschland haben plötzlich einen Anspruch, sich in diesem einen Bundesland impfen zu lassen. DIe Bahn und die Tankstellen freuts.

[Aria]

Vielleicht bin ich da auch etwas zu überheblich, das mag sein, weil ich nun gewohnt bin Deutschland als eines der führenden und besten Länder zu sehen und deshalb auch immer das Beste erwarte. Da ist man schon enttäuscht wenn in so einer Krise plötzlich irgendwelche Entwicklungsländer pfiffiger sind und an Deutschland grinsend vorbei ziehen. Oder ehemalige Looser wie die USA und Großbritannien.

Du glaubst doch nicht wirklich, dass Marokko oder Türkei mit ihren desolaten Gesundheitssystemen in dieser Pandemie besser da stehen als Deutschland, weil die dort mehr richtig gemacht haben als wir? Und USA und Großbritannien sind nicht ehelmalige Loser in dieser Pandemie, sie bleiben Loser, egal wie viele Menschen sie noch impfen werden, weil sie damit nur weitere Tote verhindern, nicht aber die vielen Gestorbenen zum Leben erwecken können.

Wir sollten uns alle überlegen woran das liegt, dass die Demokratie so in die Krise gekommen ist und eine Krise wie die wegen Corona so problematisch für uns ist.

Meine Antwort darauf ist: So wie sich fast jeder als der eigentlich bessere Fußballbundestrainer fühle, so fühlen sich Menschen auch als die eigentlich besseren Politiker. Der Unterschied ist nur, dass sie früher ihre Ansicht zu Fußball und Politik am Stammtisch äußerten, das Ganze also im lokalen Rahmen blieb, und heute dieser Stammtisch dank Internet ein globaler ist. Und wenn ein niemand heute liest, ah, es sind weltweit so viele andere, die genauso denken wie ich, dann fühlt er sich bestätigt und ermutigt, noch eine Schippe Vermutungen draufzulegen – siehe z.B. diese Äußerung von ostfriesenpaar in einem anderen Thread.

Verstärkt wird dies durch die „Freunde“ im Facebook und ähnlichen sozialen Diensten, die Kritiker ausschließen bzw. nur noch Ja-Stimmen zulassen. Das führt zum Realitätsverlust, man lebt dann in einer Blase von Gleichgesinnten und hält das für die reale Welt. Wir haben hier ein paar von dieser Sorte, denn die sind gleich zu enttarnen: Auf die Frage, woher sie ihre Informationen haben, kommt auch auf mehrfache Nachfrage keine oder nur eine ausweichende Antwort.

Die Demokratie lebt von der Transparenz und der Öffentlichkeit, was aber auch die Entscheidungen schwieriger macht. Weil es einen Konsens in der Gesellschaft bedarf, bevor etwas entschieden wird.

Wenn man etwas der Bundes- und Landesregierungen vorwerfen kann, dann ist die mangelnde Aggressivität gegenüber Fake News. Es ist eben falsch, offensichtliche Lügen zu ignorieren, weil man meint, mit Antworten darauf würde man sie weiterverbreiten.

Sobald wir durch Impfung im September eine Gruppenimmunität bekommen werden, wird Corona ihre Schrecken verlieren - es wird nur ein weiterer Grippevirus von vielen sein, d.h. nur gefährlich für jene, die sich nicht dagegen werden impfen lassen.

[Bummler]

Sogar Schäuble ist meiner Meinung:

Schäubles eigentliches Bedauern galt aber der Tatsache, dass man aus der Corona-App mit einer anderen Balance in Sachen Datenschutz und informationeller Selbstbestimmung sehr viel mehr Nutzen hätte ziehen können. „Da haben wir sicherlich manches versäumt. Wir könnten mit der App, mit der Informationstechnologie effizienter sein, ...

https://www.welt.de/vermischtes/article ... r-mit.html

Aber wer mir immer wieder imponiert, dass ist Herr Kurz:

„Wir haben uns keineswegs für eine leichtfertige Öffnung entschieden, sondern wir haben nach sechs Wochen Lockdown einfach gemerkt, der Bevölkerung geht die Kraft aus. Man kann zwar noch formal im Lockdown bleiben, aber keiner macht mehr mit“, gab der Bundeskanzler der Republik Österreich offen zu.

Irgendwie will er den Leuten nicht erklären was sie müssen, sondern fühlt was sie noch können.
Auch dafür meinen Respekt.

[riedfritz]

Irgendwie will er den Leuten nicht erklären was sie müssen, sondern fühlt was sie noch können.
Auch dafür meinen Respekt.

Na ja, er hat die Verantwortung, schiebt sie aber beiseite, ob das bei einem Inzidenzwert von 139 lt. ORF sinnvoll oder populistisch ist?
Hotspot ist derzeit nicht Ischgl sondern Maierhofen.
Gruß, Fritz

[NackeDuDaDei]

Ich kenne die Details in Österreich zu wenig, aber hier in Deutschland ist es so, daß die Beamtenschaft und Politikerschar glaubt, wenn eine Verordnung verabschiedet ist, ist das zugrundeliegende Problem in derselben Sekunde gelöst.

Wir haben ja Niesetikette, Maskenpflicht und Abstandsgebot, da kann ja gar nichts passieren. Daß sogar in Länderverordnungen steht, daß man den Abstand unterschreiten darf, wenn man dabei für die Nähe unwirksame Masken trägt, bleibt dabei unberücksichtigt.

Von daher hat mir Kurz gefallen, als er sagte: "Treffen Sie niemanden! Jeder Kontakt ist einer zuviel!" Das ist mal eine klare Ansage über das, was nötig ist, unabhängig von bürokratischen Formalien. Merkel sagte ungefähr zur selben Zeit übrigens so etwas wie "Versuchen Sie, wenn es geht, weniger Leute zu treffen" und erlaubte tagelange Coronapartys mit 10 Haushalten.

Bei den Downlockungen ist es natürlich so, auch wenn die Leute nicht mehr mitmachen, geschlossene Läden bleiben geschlossen und verhindern dadurch unabhängig von der Bereitschaft der Leute Infektionen. Das Problem an Öffnungen ist ja gerade, daß die meisten Leute von Anfang an völlig undiszipliniert waren und noch immer sind. Nicht die 15 Minuten beim Friseur oder die Kassenschlange im Baumarkt ist das Problem, sondern daß die Leute da wild schnatternd zu fünft hingehen und sich Schulter an Schulter durch die Stadt drängen.