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Warum Frauenbadetage gut sind.

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Re: Warum Frauenbadetage gut sind.

Beitrag von Bummler » Di 27. Nov 2018, 11:32

riedfritz hat geschrieben:Die freie Ausübung des Glaubens ist im Grundgesetz garantiert.


Genau da steckt das Problem. Denn außerdem ist die Würde des Menschen auch im Grundgesetz garantiert.
Mithin beisst sich da was. Schlaue Leute formulieren das dann auch so:

Das Primat der Religionsfreiheit ist ein Anachronismus aus der Zeit der Konfessionskriege.
...
Für den säkularen Staat gibt es keinen logisch erkennbaren Grund, Religionen Privilegien einzuräumen, die er anderen Weltanschauungen untersagt.


https://www.cicero.de/innenpolitik/burk ... t-es-nicht

 
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Re: Warum Frauenbadetage gut sind.

Beitrag von Tim007 » Di 27. Nov 2018, 12:09

Auch die Religionsfreiheit ist nicht schrankenlos.

Die Leute, die ihre Abschaffung fordern, zitieren an anderer Stelle mit Tränen der Rührung ob ihrer freiheitlichen Denkweise Rosa Luxemburg: "Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden."

Bitte ein Taschentuch.

 

Re: Warum Frauenbadetage gut sind.

Beitrag von hajo » Di 27. Nov 2018, 12:40

Das Primat der Religionsfreiheit ist ein Anachronismus aus der Zeit der Konfessionskriege.
...
Für den säkularen Staat gibt es keinen logisch erkennbaren Grund, Religionen Privilegien einzuräumen, die er anderen Weltanschauungen untersagt.

Obwohl ich den Artikel deutlich differenzierter bewerten würde als auf diese zwei Sätze reduziert, enthalten diese ja unterschiedliche Aussagen:

Das "Primat der Religionsfreiheit" ist ein Grundsatz, den man - egal wo er herrührt - für sinnvoll erachten kann.

"Religionen Privilegien einzuräumen" berührt allerdings eine ganz andere Baustelle.

Laut GG hat jeder das Recht auf freie Ausübung und Bekenntnis zu seiner Weltanschauung.

Privilegien - wie sie allerdings in Art 4 GG (2) angedeutet werden, haben hier m.E. nichts zu suchen.

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Re: Warum Frauenbadetage gut sind.

Beitrag von Aria » Di 27. Nov 2018, 13:29

ostfriesenpaar hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Du willst doch unser Land nicht mit ihren rückständigen Ländern vergleichen, oder?
Ist das nicht ein wenig anmaßend? Eine andere Kultur als rückständig zu bezeichnen?
Nächstes Jahr werden wir die 230 Jahre der französischen Revolution feiern – und damit auch die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die die Früchte der Aufklärung zusammenfasste und eine Zäsur für Europa bedeutete, die noch heute wirkt.

Dies blieb jedoch – mit Einschränkungen – auf Europa beschränkt, d.h. Staaten, deren Staatsreligion Islam war, haben nicht mitgemacht: Sie blieben unter dem Joch ihrer Religion, in den rückständigsten muslimischen Ländern bis heute. Und Frauen, die in diesen Ländern leben, kennen von klein auf nichts anderes als: Frau ist dafür da, zu Hause zu bleiben und Kinder zu gebären. Auch sonst hat sie den Mund zu halten: Reden und Handeln im öffentlichen Raum ist den Männern vorbehalten. Das war – trotzt der Aufklärung – bis 1918 auch in Europa das Schicksal der Frauen, in streng katholischen Staaten wie Spanien und Portugal dauerte das bis in die 1970er Jahre.

Und jetzt kommt ostfriesenpaar und sagt, diese Wahrheit auszusprechen sei anmaßend. Geht’s noch?

Wir sollten diesen Frauen helfen, sich aus ihren Zwängen zu befreien. Und zwar nicht, indem wir sie zwingen, unsere Sitten und Gebräuche anzunehmen oder in ihrem von Männern gewollten Ghetto zu bleiben, sondern indem wir ihnen die Möglichkeit geben, andere Formen des Lebens kennenzulernen. Dazu gehört auch: In einem öffentlichen Bad schwimmen zu lernen, denn vielfach ist das die einzige Aktivität, die ihnen ihre Männer gewähren, ohne dass da ein Aufpasser dabei sein muss.

Es ist noch nicht so lange her, dass auch deutsche Männer bestimmten, ob ihre Frauen außerhalb der eigenen vier Wände einer Arbeit nachgehen durften. Was hier teilweise von Ewiggestrigen gesagt wird, zeugt nur von Geschichtsvergessenheit: Errungenschaften, die Frauen auch hierzulande mühsam gegen heftigen Widerstand der Männer erkämpft haben, werden von Männern nun als ihre Errungenschaften angesehen, die gefälligst auch alle anderen Männer ihren Frauen zu gewähren haben. Und wenn diese sich weigern, dann sollen sie und ihre Frauen weiter in ihren Ghettos leben, damit wir weiter einen Grund haben, sie als integrationsunwillig zu bezeichnen.

So sieht u.a. Chauvinismus aus.

 
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Re: Warum Frauenbadetage gut sind.

Beitrag von riedfritz » Di 27. Nov 2018, 13:54

Aria hat geschrieben:Errungenschaften, die Frauen auch hierzulande mühsam gegen heftigen Widerstand der Männer erkämpft haben, werden von Männern nun als ihre Errungenschaften angesehen, die gefälligst auch alle anderen Männer ihren Frauen zu gewähren haben.
Das ist aber eine sehr positive Darstellung der jetzigen Situation. Wieviele Paare gibt es noch heute, in denen, obwohl gesetzlich anders geregelt, ein Ehepartner immer noch das Sagen hat und seine Vorherrschaft auch mit Gewalt durchsetzt?
Nicht umsonst gibt es für "häusliche Gewalt" speziell ausgebildete Polizeibeamte und ich habe mir von einem sagen lassen, daß auch die Rückfallquote unter die Fuchtel eines "Diktators" aus verschiedenen Gründen sehr hoch ist.

Viele Grüße,

Fritz

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Re: Warum Frauenbadetage gut sind.

Beitrag von Bummler » Di 27. Nov 2018, 14:42

riedfritz hat geschrieben:
Wieviele Paare gibt es noch heute, in denen, obwohl gesetzlich anders geregelt, ein Ehepartner immer noch das Sagen hat und seine Vorherrschaft auch mit Gewalt durchsetzt?


Eben "gesetzlich geregelt". Nur mittels "Religionsfreiheit" setzt du diese gesetzliche Gleichberechtigung außer kraft. Weil in dieser Religion andere Regeln gelten. Und diese "anderen Regeln" sind grundgesetzlich geschützt.


Aria hat geschrieben:Wir sollten diesen Frauen helfen, sich aus ihren Zwängen zu befreien.


Schwimm dich frei ..., ich will nicht lästern, aber uns sollte klar sein, dass das nichts bringt.

 
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Re: Warum Frauenbadetage gut sind.

Beitrag von Tim007 » Di 27. Nov 2018, 15:16

Bummler hat geschrieben:
Eben "gesetzlich geregelt". Nur mittels "Religionsfreiheit" setzt du diese gesetzliche Gleichberechtigung außer kraft. Weil in dieser Religion andere Regeln gelten. Und diese "anderen Regeln" sind grundgesetzlich geschützt.


Was bin ich froh, dass die DDR-Zeiten vorbei sind.

Es ist nicht Aufgabe des Staates, sogar mitzumischen, wenn es um Glaubensfreiheit geht (wobei Art. 4 GG sowohl die positive als auch die negative Glaubensfreiheit gewährleistet).

Art. 4 GG:

(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

(3) 1Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. 2Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.


Trotzdem noch einmal zum Mitschreiben: Art. 4 GG wurde primär als Schutz vor staatlicher Willkür geschaffen, ist also ein Freiheitsrecht. Danach darf der Staat etwa keinem ein Studium versagen, weil er sich etwa gegen die Jugendweihe und für die Konfirmation entscheidet. Und er darf auch kein allgemeines Kopftuchverbot anordnen, was auch richtig ist.

Obwohl es sich um ein Grundrecht handelt, ist auch Art. 4 GG nicht schrankenlos. Niemand darf etwa seine Frau vertrümmern, nur weil der Islam so etwas angeblich erlaubt. Auch die Gleichberechtigung darf dadurch nicht ausgehebelt werden, Bummler, vgl. Art. 3 GG. Entsprechendes gilt auch für entwürdigende Erziehungsmethoden, vgl. Art. 6 GG

Irgendwelche Privilegien sind ein anderes Problem, worüber man in der Tat diskutieren könnte. Doch das ist ein anderes Thema und hat m.E. direkt nichts mit Art. 4 GG zu tun.

 
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Re: Warum Frauenbadetage gut sind.

Beitrag von riedfritz » Di 27. Nov 2018, 18:23

Bummler hat geschrieben:Eben "gesetzlich geregelt". Nur mittels "Religionsfreiheit" setzt du diese gesetzliche Gleichberechtigung außer kraft.

Da solltest du dich aber mal grundsätzlich mit unserer Gesetzgebung auseinandersetzen, welche Regel andere Regeln einschränkt bzw. ausser Kraft setzt. Die eigene Frau zu unterdrücken wird in keinem Fall durch "Ausübung der Religion" gedeckt, genauso wenig wie in Deutschland Zwangsehen geschlossen werden dürfen.

Viele Grüße,

Fritz

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Re: Warum Frauenbadetage gut sind.

Beitrag von Tursiops » Di 27. Nov 2018, 19:35

Aber nur wegen dem eigenen Glauben die eigenen Kinder verstümmeln ist erlaubt, obwohl doch das Grundgesetz die unversehrtheit des Körpers garantiert. Aber Kinder sind ja nur "Sachen" und noch keine Menschen. Wenn aber diese als Erwachsene einem völlig anderen Glauben nachhängen als ihre Eltern, was vorkommt sind sie immer noch verstümmelt ein Leben lang. Also: Ist es wirklich gut alles was in einem Glauben usus ist auch im Recht zuzulassen? Frauen verkloppen ist sicher schlimm, aber vergeht und die Frauen (Oder von Fall zu Fall Männer) haben nachher in Deutschland volles Klagerecht und werden auch von Staatlicherseis als Opfer behandelt. Die erwachsenen Kinder können nicht klagen, weil Verjährt und Verstümmeln gilt ja nicht als Straftatbestand. Eine Ohrfeige wird dafür hart bestraft da ist ja keine Religion hinter.

Aber was hat das jetzt alles mit Badetage für Frauen zu tun?
Ich denke mal, was ist so schlimm daran eigens welche für Frauen bereitzustellen? Einfach testen und sehen ob sie angenommen werden und wenn ja warum das nicht zum festen Bestandteil eines Bades machen? Ein Bad muß sich eben irgendwie amortisieren und wenn es auf diese Weise geht, denn man tau.

 
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Re: Warum Frauenbadetage gut sind.

Beitrag von riedfritz » Di 27. Nov 2018, 20:03

Tursiops hat geschrieben:Ich denke mal, was ist so schlimm daran eigens welche für Frauen bereitzustellen? Einfach testen und sehen ob sie angenommen werden und wenn ja warum das nicht zum festen Bestandteil eines Bades machen?
Ich wohne mitten in Bayern und kenne kein einziges Bad, das Frauenbadetag, höchstens für ein paar Stunden Frauensauna, anbietet. Wie Aria schon schrieb, ist in München mit seinen vielen Bädern, lediglich im Volksbad, wo es bei der Gründung m.W. überhaupt keine gemeinsamen Badetage gab, ein paar Stunden für Frauen reserviert. Also, wo liegt eigentlich das Problem?

Viele Grüße,

Fritz

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