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Aktive Sterbehilfe

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Aktive Sterbehilfe

Beitrag von ostfriesenpaar » Mo 10. Sep 2018, 16:00

Das Thema hat zwar nichts mit FKK zu tun, aber durch den Tod von P*uistola, der ja als Schweizer den Vorteil hatte, selbstbestimmt aus dem Leben zu treten, habe ich mir erneut Gedanken darüber gemacht.

Ich persönlich finde es schrecklich und unmenschlich, dass in Deutschland nicht die Möglichkeit zur aktiven Sterbehilfe besteht.

Ich denke, jeder könnte mit seinen Krankheiten leichter und besser leben und umgehen, wenn es gedanklich die Möglichkeit eines würdevollen Ablebens zu einem selbst bestimmten Zeitpunkt gäbe.

Wie ist Eure Meinung hierzu?

 

Re: Aktive Sterbehilfe

Beitrag von Ralf-abc » Mo 10. Sep 2018, 16:05

ostfriesenpaar hat geschrieben:Ich persönlich finde es schrecklich und unmenschlich, dass in Deutschland nicht die Möglichkeit zur aktiven Sterbehilfe besteht.
Ich denke, jeder könnte mit seinen Krankheiten leichter und besser leben und umgehen, wenn es gedanklich die Möglichkeit eines würdevollen Ablebens zu einem selbst bestimmten Zeitpunkt gäbe.

Zustimmung.
Wird Zeit, dass die C-Parteien endlich abgewählt werden. Deren Menschenbild verträgt sich einfach nicht mit Menschenwürde und Selbstbestimmung.

 
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Re: Aktive Sterbehilfe

Beitrag von norbert » Mo 10. Sep 2018, 18:56

Bin auch dafür, wenn der entsprechende Zeitpunkt gekommen ist.

 

Re: Aktive Sterbehilfe

Beitrag von hajo » Mo 10. Sep 2018, 22:18

Auch wenn dergleichen nicht in der Kürze der Beiträge eines Forums wirklich zu diskutieren sein mag, hab ich da seit Jahren eine eindeutige Meinung:
Wer denn sonst, außer ich, darf über MEIN Leben bestimmen?

Wenn ich z.B. unheilbar krank bin, aber vielleicht könnte man mir noch helfen, dann darf ich sagen: "nein, ich möchte das nicht."
Ja, ich darf nach einer niederschmetternden Diagnose sagen: "Okay. Danke Ihnen..." und dann wohin auch immer gehen.
Das darf ich unserem Staat.

Aber mir bei einem schmerzarmen, würdevollen Ableben helfen zu lassen, das ist verboten?!

Ich befürchte allerdings, dass ich bis zu meinem Lebensende - wie immer es auch sein mag - keine Änderung erfahren werde.

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Re: Aktive Sterbehilfe

Beitrag von Shiva205 » Di 11. Sep 2018, 07:49

Ich bin mir nicht so sicher, ob aktive Sterbehilfe propagiert werden sollte. Dadurch könnte ein moralischer Druck entstehen:
Pflegebedürftige Menschen könnten sich fragen: "Ist es o.k., wenn ich jetzt noch weiterleben will, obwohl mein Leben nutzlos ist und ich Anderen dabei zur Last falle"?
Und genervte Pflegende könnten verführt sein zu sagen: "Lass dich doch einfach umbringen, dann haben wir alle ein Problem weniger."

 
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Re: Aktive Sterbehilfe

Beitrag von Armin » Di 11. Sep 2018, 08:10

In der Schweiz ist aktive Sterbehilfe nicht verboten. Wenn jamand sterben will darf er das. Vorausgesetzt er ist zurechnungsfähig und macht die entsprechende Handlung selbst. Die Auswüchse sind dabei relativ selten. Es gibt wehnig Sterbetourismus in die Schweiz. Pflegebedürftige Personen die nicht mehr zurechnigsfähig sind, sind immer von anderen abhängig. Gewisse Beeinflussung ist nicht ausszuschliessen.
Wenn diese Möglichkeit zu sterben nicht bestehen würde, gibt es nur mehr andere Selbstmorde. Was ist jetzt besser. Jeder darf über sich selbst bestimmen. Mindestens solange er denken und fühlen kann!

 

Re: Aktive Sterbehilfe

Beitrag von Ralf-abc » Di 11. Sep 2018, 08:24

Shiva205 hat geschrieben:Ich bin mir nicht so sicher, ob aktive Sterbehilfe propagiert werden sollte.

Etwas "propagieren" und "gesetzlich erlauben" ist in der deutschen Sprache aber ein kleiner Unterschied.

Deine Formulierung geht für mich etwas in die Richtung, wie die aktuelle Diskussion über die Frage, ob Ärzte auf Ihrer Homepage etc. in Ihrem Leistungskatalog auch Schwangerschaftsabbrüche aufführen dürfen. Diese komischen Vertreter der C-Partenen und der Kirchen lehnen das ab, mit der Begründung, dass es dann zu einer richtig marktschreierischen Werbung und in der Folger zu eine massenhafte Zunahme von Schwangerschaftabbrüchen kommen würde.
Sorry, aber dümmer geht´s nimmer.

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Re: Aktive Sterbehilfe

Beitrag von Zett » Di 11. Sep 2018, 09:07

Shiva205 hat geschrieben:Ich bin mir nicht so sicher, ob aktive Sterbehilfe propagiert werden sollte. Dadurch könnte ein moralischer Druck entstehen:
Pflegebedürftige Menschen könnten sich fragen: "Ist es o.k., wenn ich jetzt noch weiterleben will, obwohl mein Leben nutzlos ist und ich Anderen dabei zur Last falle"?
Und genervte Pflegende könnten verführt sein zu sagen: "Lass dich doch einfach umbringen, dann haben wir alle ein Problem weniger."
Damit weißt Du zumindest auf ein reales Problem hin: Lestungsgesellschaft bedeutet letztendlich: "Wer Leistung bringt, soll bekommen, wer keine bringt, soll auch nichts bekommen." Das bringt zum Lebensende die Frage mit sich: "Habe ich nocht ein Recht zu leben?" Damit steht dem positiven Effekt der Selbstbestimmung über sein Leben der negative Effekt der Kraft der gesellschaftlichen Moralvorstellungen entgegen.

 

Re: Aktive Sterbehilfe

Beitrag von Mecki » Di 11. Sep 2018, 09:48

@

selbstbestimmt aus dem Leben zu scheiden - in der Schweiz und auch in den Niederlanden ist eine
Regelung getroffen, die das ermöglicht. Dass Voraussetzungen erfüllt sein müssen, ist nun mal auch
gegeben.

Was soll eine moralische Debatte bewirken? Es gibt für fast alle Bereiche des Lebens eine moralische "Instanz", die begründet sein kann....aber auch unbegründet angestellt wird.

In D-Land wird sich seit Jahren über diese Instanzen gestritten....und der eine Nenner wird nicht
gefunden, um für die Menschen einen Weg zu finden, die z. B. in der Schweiz und in den Niederlanden
selbstbestimmt aus dem Leben scheiden wollen - wenn die jeweiligen Voraussetzungen erfüllt sind.

Aus dem Leben scheiden zu wollen, weil Schmerzen und damit verbundenes Leiden das Leben nicht
mehr lebenswert macht - was hat das mit der "Leistungsgesellschaft" zu tun? Es geht auch nicht darum,
- auch nicht in einer Leistungsgesellschaft - das "Recht" darauf zu haben, "noch (weiter)" leben zu
dürfen, "oder nicht".

Was die Gesellschaft für Moralvorstellungen hat - die ist natürlich relevant. Aber - die Entscheidungsträger
haben auch ihre Bedenken, die sie für ihre Entscheidungen zu hinterfragen haben. Die verschiedenen Gruppierungen - Glaubensrichtungen, ethische Kommissionen, med. Bereiche - haben ebenso ihre Vorstellungen, die eingebracht werden müssen. Oder gibt es Bereiche von Gruppierungen, die alles
absegnen, was der Selbstbestimmung eines Menschen dient? Nein. Selbstbestimmung ist eben NICHT
gleich Selbstbestimmung.

Und wer selbstbestimmt aus dem Leben scheiden will - es sterben jedes Jahr so viele Menschen durch
Suizid. Selbstbestimmt und selbst "Hand angelegt".

Aktive wie passive Sterbehilfe gibt es...denn einige sind nicht mehr selbst in der Lage, "aktiv" einzugreifen,
um selbstbestimmt aus dem Leben mittels Sterbehilfe zu scheiden. Das entsprechende Mittel zu verabreichen,
um dann entsprechende lebenserhaltende Geräte abzuschalten...

Ich habe Krebs....und erfreue mich noch guter Gesundheit. Und das die Themen "Sterben und Tod"
bei mir AUCH Themen sind....nicht zuletzt Puistola´s Posts über seine Erfahrungen im Umgang mit
Krebs haben dazu beigetragen. Offener Umgang mit Krebs und schwierigen Erkrankungen, Sterben und Tod .... Tabuthemen!

 

Re: Aktive Sterbehilfe

Beitrag von Ralf-abc » Di 11. Sep 2018, 11:35

Mecki hat geschrieben:Und wer selbstbestimmt aus dem Leben scheiden will - es sterben jedes Jahr so viele Menschen durch
Suizid. Selbstbestimmt und selbst "Hand angelegt".

Einen Selbstmörder vom Baum schneiden zu müssen, die Überreste nach einem Sprung von einer hohen Brücke etc. aufkratzen oder der Zugführer, der einen Selbstmörder auf der Windschutzscheibe kleben hat und der dadurch dann psychologische Hilfe braucht ...

Ein Recht auf aktive Sterbehilfe hätte nicht nur für den direkt betroffenen deutliche Vorteile, sondern auch für die Angehörigen und Rettungskräfte.

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