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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Do 11. Feb 2021, 23:42

Seltsam, dass Du auf die Quasi-Schuldenunion nicht eingehst.
Oder darauf, wie sich Deutschland ausutzen lässt.

Wären Ungarn oder Polen ohne die finanziellen Zuwendungen in der EU?
Und was ist, wenn sie versiegen?

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » So 21. Feb 2021, 21:59

Eine kleine Notiz am Rande, die aber doch einiges über den geänderten Zeitgeist aussagt – Zitat aus der Süddeutschen von heute:

Schröder hatte den Staatlichen Museen zu Berlin ein Interview gegeben für ein Video, in dem sich Zeitzeugen an den Fotografen Helmut Newton erinnern. Wenn Helmut Newton nicht gerade Gerhard Schröder fotografiert hat, hat er unter anderem nackte Frauen fotografiert. "Selbstbewusste, sicher ein wenig provokativ dargestellte Frauen", wie Schröder es formuliert.
(…)
Einige dieser Bilder jedenfalls, die in Berlin ausgestellt sind, wurden auch für das Interview abgefilmt. Sie werden eingeblendet, während Schröder sich an Newton erinnert. Das fertige Video postete der 76-Jährige dann auf Linkedin, einem sozialen Netzwerk für Geschäftskontakte.


Daraufhin sei er von Linkedin aufgefordert worden, den Beitrag zu löschen, weil der zu viel nackte Haut zeige. Auf Linkedin ist das Interview jetzt nur noch in einer geschnittenen Fassung zu sehen, bei youtube aber noch ganz: https://www.youtube.com/watch?v=BFaK4jNSmi8

Dann schreibt die SZ weiter (Fettschreibung durch mich): Ach, Gerhard, möchte man dem Genossen zurufen, die Zeiten haben sich geändert, seit du im Bundestag auf deinem Stuhl herumgelümmelt und gegrinst hast, als hättest du gerade den schweinischsten Witz aller Zeiten erzählt. Denn nach den Standards des Jahres 2021 ist natürlich nicht nur ein Teil des Videos, sondern das ganze Video eine pure Provokation. Ein 76-Jähriger, der redet, während im Hintergrund Frauen mit Schamhaaren zu sehen sind?

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von ynda » Mo 22. Feb 2021, 00:52

Und jetzt dürfen wir uns aussuchen, was genau die SZ meint, mit "Die Zeiten haben sich geändert!? :?:
Das ein 76jähriger redet und an einen Weltweit sehr bekannten Akt-Fotografen erinnert?
Das im Hintergrund die von selbigen abgelichteten Damen zu sehen sind?
Oder (!!!) Das selbige Ihr Schamhaar noch tragen?
Ist zufällig wer hier, der/die sich mit so was auskennt? Also ich hätte von der SZ eigentlich schlauere Sätze erwartet!

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Mo 22. Feb 2021, 15:34

Sei nicht so penibel, ynda, schließlich habe ich extra gesagt, das sei eine Notiz am Rande. :)

Ich habe diesen Artikel teilweise zitiert, damit auch dem letzten hier klar wird, dass wir in einer Zeit leben, die langsam, aber stetig zurück in die 1950er Jahre oder gleich in das 19. Jahrhundert marschiert – zumindest was die Prüderie betrifft.

Die Bilder von Newton waren nie pornografisch, trotzdem kam nun dieser Vorwurf, wie früher nur von Emanzen wie Alice Schwarzer: Zu viel Nacktheit. Ähnliches habe ich vor 5 Jahren in einer Ausstellung in Haus der Geschichte in Bonn erlebt: Ein Spiegeltitelbild, das 1977 erschien, wurde in der Ausstellung abgeklebt, weil – Zitat: „wir das heute so einfach nicht mehr zeigen können." In einer Ausstellung, nicht am Kiosk wie im Jahr 1977!

Dass das keine Einzelfälle sind, beweist u.a. im Jahr 2019 die Sperrung des FKK-Museums für ein paar Wochen; nach der Wiedereröffnung dürfen einige Bilder nicht mehr gezeigt werden, weil sich die Gesetzeslage geändert habe. Und die hat sich geändert, weil sich die Ansichten in der Gesellschaft darüber, was moralisch vertretbar sei, seit mehr als 30 Jahren in Richtung mehr Verbote bewegen, so nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Mo 22. Feb 2021, 19:20

Ich habe mir den Film angesehen.
Mit der geballten Nacktheit.

Und weiß immer noch nicht, was daran "schlimm" sein soll.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Blood Moors » Mo 22. Feb 2021, 22:07

Tim, da sind nackte Menschen zu sehen. Geht doch gar nicht, so'n Schweinkram! :lol:

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Mo 22. Feb 2021, 23:31

:-) :-) :-)

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Di 23. Feb 2021, 10:54

Tim007 hat geschrieben:Ich habe mir den Film angesehen.


Wie hast du das gemacht?
Bei mir kommt immer, dass die mich melden wollen, wenn ich den Film ansehe. :shock:

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Blood Moors » Di 23. Feb 2021, 11:13

Stasi :?: :?

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Di 23. Feb 2021, 14:31

Bild

Dazu aus einem Artikel der heutigen SZ – Zitat: Auf einem bekannten Relief aus Pompeji sieht man einen großen Phallus mit der Inschrift "Hic habitat felicitas", das Glück wohnt hier. Anders als man denken könnte, hing das Relief nicht vor einem Bordell, sondern vor der Bäckerei eines gewissen Popidius Priscus. Die Römer waren abergläubisch, und der Phallus war nicht zufällig da: Er sollte Glück bringen und gleichzeitig die Zeugungskraft der Natur auf die Backkunst übertragen. Letztere war im alten Rom hoch geschätzt: nicht nur, weil das Brot ein zentrales Element der Esskultur war, sondern auch, weil es das hungrige Volk sättigen konnte. Und ein sattes Volk, das hatten die Regierenden schon damals verstanden, ist die Voraussetzung jedes politischen Handelns.

Solche Zeichen darf man heute bei uns nicht mehr aufstellen – das Christentum hat es in den vergangenen 1700 Jahren geschafft, den Phallus als Symbols des Teufels zu deklarieren und nahezu unsichtbar zu machen.

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