Dass Kinder nicht an Dinge kommen, wofür sie noch nicht reif sind, ist die Aufgabe der Eltern und nicht des Staates. Wenn es Eltern gibt, die dieser Aufgabe nicht nachkommen, müssen die dafür einstehen, nicht das ganze Volk gegängelt werden. Ich verstehe z.B. Tim nicht, der zwar meint, unser Staat mischt sich in zu viele Dinge ein, aber bei der Meinungsfreiheit Beschränkungen gutheißt.
Dieser Staat hat schon immer Jugendschutz als eine Zensurmöglichkeit betrachtet, obwohl es im Grundgesetz steht, Zensur findet nicht statt. Die ganzen FSKs (für Filme, Videos, Fernsehen, Spiele, etc.) sind nichts anderes als Vorzensur, denn da werden Auflagen an die Produzenten gestellt, was sie in ihren Produkten ändern müssen, um sie auf dem freien Markt platzieren zu können.
Freilich, niemand muss sein Produkt zur Prüfung vorlegen, aber wenn im Nachhinein festgestellt wird, dass darin gegen Jugendschutzgesetz verstoßen wurde, erfolgt entweder die Indizierung durch die BPjM oder die Beschlagnahme durch den Staatsanwalt. Im Falle der Indizierung ist der volle Mehrwertsteuersatz für alle bereits verkaufte Produkte fällig, was naturgemäß im Nachhinein von den Verkaufsstellen nicht zu holen ist, weil auch der Endkunde nur den ermäßigten Steuersatz bezahlt hat. Und im zweiten Fall, folgt ein Prozess, den nur große Verlage finanziell durchstehen können. In beiden Fällen droht also ein finanzielles Desaster, den schon viele Verlage in den Ruin getrieben hat – siehe z.B. die Geschichte des
Alpha-Verlags.
Mit solchen Methoden, d.h. mittels Finanzen (Steuernachforderung und Prozessen), macht auch Russland die Regimekritiker mundtot. Im Prinzip kann man zwar alles sagen, aber man findet niemand, der das veröffentlicht, weil alle Angst vor der Allmacht des Staates haben.