Tim007 hat geschrieben:Auf den ersten Blick ist der Ruf nach einer Weltregierung reizvoll. Endlich jemand, der einschreitet, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Faktisch mündet eine solche jedoch zwangsläufig in einem Totalitarismus. Ein Grund übrigens, warum ich überzeugter Anhänger des Föderalismus' bin.
Prinzipiell ist ja auch nichts gegen den Föderalismus zu sagen, wenn da in der Folge nicht so viele Dumme mitreden dürften.
Ich nehme mal als Beispiel das Bildungswesen und das Gesundheitswesen in Deutschland, die sich nun nicht als die Gipfel der Fähigkeiten heraus gestellt haben, obwohl sie nach dem Gesetz des Wettbewerbes ja eigentlich den größtmögliche Nutzen erzeugen müssten.
Nun sind diese Gebiete aber auch nicht so ganz wichtig, wie z.B. die Wirtschaft. Da diese Wirtschaft aber global agiert, ist der Wunsch nach einer globalen Kontrolle eben nicht nur wünschenswert, sondern auch zwangsläufig. Das ist doch klar, wenn eine globale Wirtschaft gerecht funktionieren soll, dann muss diese auch global gesteuert und reglementiert werden.
Wenn wir eine globale Bildung hätten, dann wäre das auch wünschenswert, aber bei der Bildung gibt es noch keine Globalisierung, warum auch immer nicht.
Freilich, dass dieser Föderalismus auch für das eigene Volk massive Nachteile haben kann, kann man jetzt bei der Impfkrise sehen, wo Länder die zentralstaatlich organisiert sind, einfach die EU ausstechen, z.B. Großbritannien. Bedauerlich, aber selbst schuld. Wer die Europäische Union als Friedensprojekt sieht, wird in Kriegszeiten enttäuscht sein über die mangelnde Effektivität. Das sind nämlich Zeiten von autoritären Entscheidern.
Also das hat alles mal Vorteile und mal Nachteile, einen Königsweg gibt es nicht.