Aria hat geschrieben:Nachdem in den 60er und 70er Jahren die Pornografie teilweise freigegeben wurde – vorher war sie total verboten -, kam die erste Verschärfung
...
Das zeigt deutlich: Der Staat mischt sich seit 1985 wieder zunehmend in den ureigenen Bereich der Bürger – die Sexualität – ein.
Also Pornografie hat mit Sexualität ungefähr so viel gemeinsam, wie die Mücke mit dem Sommer. Sie ist lästig.
Für die Freikörperkultur halte ich diese Pornografie sogar für außerordentlich schädlich. Sie stört den unbefangenen Umgang mit dem nackten Körper und reduziert menschliche Komplexität auf das Sexuelle. Freilich ist hier nicht der staatliche Eingriff sinnvoll, sondern Aufklärung. Nur wer sollte wen aufklären?
Tim007 hat geschrieben:Marx sah das anders.
Die Lebensumstände sind es, die prägen. Nicht einzelne Personen.
Nun ja, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt hat ja noch nichts darüber ausgesagt wer das Sein bestimmt.
Die "Lebensumstände" sind mit Sicherheit der wichtigste Grund für gesellschaftlichen Wandel. Sind diese Umstände von Sicherheit und Wohlstand geprägt, so besteht eine Tendenz zum Konservatismus (bloß nichts ändern, es kann nur schlimmer werden), sind diese von Unsicherheit und Armut geprägt (so kann es nicht weiter gehen...) wird es wohl eher zum Wandel kommen. Ich glaube historisch kann man das auch ganz gut belegen.
Insofern, mein Hinweis auf die "Personen" bezog sich ja auch nur auf den Wahlkampf, nicht auf das System.
FKKFamile hat geschrieben:Wir alle können froh sein, in so einen Land wie Deutschland leben zu dürfen.
Jaja, die beste aller Welten. "Wir alle" ist so ein Synonym das grundsätzlich falsch ist.
Nur mal, um das Thema ein wenig aufzulockern, ein kleiner Ausschnitt aus unserem Land:
Denn, so Heinz-Wilhelm Müller, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Südbrandenburg: "Für unsere jungen Menschen gilt tatsächlich ,Wünsch Dir was'. Wir haben kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres noch immer 1840 unbesetzte Ausbildungsstellen."
Quelle: http://www.lr-online.de/nachrichten/wir ... 67,5086482
Dieser Zustand "wünsch dir was" ist aber nicht etwa auf die umsichtige Politik zurück zu führen, sondern auf den Geburtenknick nach der Wende. Die wirtschaftliche Hoffnungslosigkeit Mitter der 90-iger Jahre hat zwanzig Jahre später den Effekt einer glückseligen Welt erzeugt, weil Menschen sich aus Verantwortung heraus gegen Nachwuchs entschieden haben. Nachwuchs, den wir freilich irgendwann brauchen.
Aber auch da hilft die Welt: mit Asylanten.
Welch schöne Welt, welch schönes Deutschland.