Tim007 hat geschrieben:Wenn jemand, der nicht vom Fach ist (und trotzdem ALLES besser weiß), Äpfel mit Birnen (oder Keuchhustenimpfung mit Coronaimpfung) vergleicht und alle anderen, die darauf hinweisen, dass neuartige Impfstoffe auch neuartige Risiken bergen, entweder als uninformiert oder als bewusst Verwirrung stiftend diffamiert, sollte sich nicht über Widerspruch beklagen.
Wäre ganz gut, wenn Du auch mal die hier bereits mehrfach ausgeführten wissenschaftlich-fachlichen Hintergründe zu dem Thema zur Kenntnis nehmen würdest (auch in meiner ersten direkten Antwort, die Du wohl nicht gelesen hattest, denn sonst hättest Du so nicht die Gegenfrage stellen können), bevor Du das in der Form wiederholst, wie viele vor Dir, auf die es viele sachliche Antworten gegeben hat. Wunder Dich doch nicht über den Diskussionsstil, der dann manchmal die Folge ist, wenn Du fachliche Argumente absolut ignorierst, aber immer wieder in diese Richtung lostrittst zu der wir so oft geantwortet haben.
Tim007 hat geschrieben:Die von mir genannten Zahlen kamen auch vom RKI.
Nein, das von Dir genannte Zitat war nicht vom RKI, sondern die haben diese Aussage voll aus dem Kontext herausgerissen und damit missverständlich dargestellt. Und neu ist die Aussage auch nicht, den sonst hätten wir nicht schon vor einem Jahr darüber diskutiert. Nur neu ist, dass im neuen Bericht die Bedeutung dieser Zahl klargestellt wird, weil sie zu oft missbräuchlich im der Coronadiskussion angeführt wurde, besonders vor einem Jahr, als die Zahl der Coronatoten noch niedriger lag, als diese 25100.
Das RKI hat klargestellt, dass es bei dieser Zahl, die zuerst bereits vor ca. 2 Jahren veröffentlicht worden war, um die statistisch ermittelte Übersterblichkeit im Winterhalbjahr 2017/2018 handelt (zuerst gegenüber 4 Vorjahren, später wurde die Zahl nochmals geändert unter Einbeziehung der Folgejahre und deshalb kursieren da etwas verschiedene Zahlenwerte). Das RKI hat dann dazu gesagt, dass anzunehmen ist, dass viele der Todesfälle, die über dem Durchschnitt lagen, und die alle möglichen anderen Todesursachen aufgrund der schweren Vorerkrankungen oder des Alters bescheinigt bekommen hatten, auch von der Grippe mit beeinflusst verfrüht eingetreten sein können. Damit lautete die Aussage, dass bis zu 25100 Todesfälle möglicherweise von der Grippewelle mit beeinflusst waren, in der Art und Weise, dass die Todesfälle früher eingetreten sind, als es sonst im Vergleich mit anderen Jahren der Fall gewesen wäre. Die ganze statistische Unsicherheit solcher Ableitungen und Aussagen hat das RKI sehr genau erörtert.
Zwischendurch zur Antwort von thomy mit dem Zitat aus der RKI-Pressekonferenz von 2019:
Der Wortlaut vom Wieler in der Pressekonferenz von 2019 hat nichts mit dem zu tun, wie es tatsächlich im Bericht des RKI steht. In der Pressekonferenz hat er stark pauschalisiert das Ergebnis der Schätzung herausgestellt und nichts über die Statistik und die Ableitung dieser Aussage gesagt. In dem Bericht ist das aber im Detail nachzulesen. Und im Bericht steht eben nicht nur diese Ableitung der Schätzung aus der Übersterblichkeit, sondern auch die Darlegung der ärztlich bestätigten Todesfälle mit dem Wortlaut:
In der Saison 2017/18 wurden 1.674 Todesfälle mit Influenzavirusinfektion gemäß IfSG an das RKI übermittelt. Verglichen mit der Saison 2016/17 sind dies mehr als doppelt so viele gemeldete Todesfälle mit Influenza-Infektion. Ob tatsächlich im Verhältnis so viel mehr Menschen in der Saison 2017/18 an einer Influenza verstorben sind, lässt sich anhand dieser Daten jedoch nicht feststellen.
Wenn man nur versucht zu verstehen, was der Unterschied ist, und ich finde, das ist wirklich nicht zu viel verlangt, dann kommt man auch nicht zu dem Schluss, dann würde das RKI wohl unterschiedliche Zahlen liefern.Man kann jetzt in der Rechnung und dem Vergleich mit Corona noch einen Schritt weiter gehen:
Nach der Auswertung des RKI haben in der Wintersaison 2017/18 zeitweise bis zu 4% der Bevölkerung ärztliche Behandlung wegen der Grippe in Anspruch genommen. In der 2. Coronawelle waren es zum höchsten Punkt knapp über 0,2% und in der 3. Welle nochmals rund 0,2%.
Wir haben also 43 mal so viele Todesfälle durch Corona von Oktober bis April, als damals ärztlich nachgewiesen an Grippe obwohl die Anzahl der Erkrankungen bei der Grippe damals 20 mal höher lagen. Daraus würde eine Lethalität resultieren, die bei Corona 860 mal höher ist, als bei der Grippe (20 x 43 gerechnet - ist die logische Folgerechnung). Aber da diese Zahlengrundlagen nicht auf vergleichbarer Basis beruhen, ist dieses Ergebnis falsch (deutlich zu hoch). Deshalb mache ich keine Propaganda mit solchen Zahlen, obwohl man die leicht vielen Leuten so erklären könnte und viele würden dieses leicht nachrechenbare Ergebnis glauben.
Entsprechend sollte jetzt auch endlich Schluss sein mit dem ständigen Vergleich der an der Übersterblichkeit hochgerechneten Todeszahlen der damaligen Grippewelle mit den Coronazahlen. Eine wirklich genau vergleichbare Zahlenbasis gibt es nicht, auch nicht bei den Zahlen der ärztlich bestätigten Fälle, weil auch da in der Erfassung damals ganz anders vorgegangen wurde, als jetzt.
Tim007 hat geschrieben:Jede Wette, dass ich auch höchst wissenschaftliche Korrekturen über die Corona-Toten finde. Wir kennen doch die Formulierung: "an oder mit Corona verstorben sind ..."
Das ist Deine Polemik, die Du hier einbringst, aber weit weg von Sachlichkeit.
Tim007 hat geschrieben:Warum aus 25.100 auf einmal 1400 ? werden, möchte ich nicht diskutieren.
Nirgendwo wurde aus der einen Zahl die andere, sondern die eine Zahl wurde nur aus dem Kontext heraus falsch zitiert.
Tim007 hat geschrieben:Es ist mir zu makaber, dass die Zahlen, die ins Denkmuster passen, richtig sein sollen, die anderen nicht.
Allein Deine Auslegung, dass hier eine Zahl ins Denkmuster passt und die andere nicht. Man muss lediglich die Zahlen richtig verstehen und im korrekten Kontext anbringen. Das hat mit Denkmuster überhaupt nichts zu tun.
Tim007 hat geschrieben:Wenn Du Dich angesprochen fühlst, wird das seinen Grund haben.
Natürlich: Weil Du mich direkt damit angesprochen hattest! Das dann so relativieren zu wollen, ist echt albern.
Und zu den Dingen, die Du als "Eigentümlichkeiten dieses Threads" bezeichnest, muss ich leider feststellen, dass Du mit solchen Beiträgen und auch noch weiteren, die danach als Antworten an Andere kamen, genau diese Eigentümlichkeiten des Threads fast am meisten anfeuerst (nur zwei liegen bei dem "fast" noch deutlich darüber).