Hans H. hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Dafür könnte Steuern entfallen, die jetzt die Stückkosten nach oben treiben, so dass die Ladenpreise im Endeffekt die gleichen wären wie jetzt. Aber wir hätten einen gewaltigen Vorteil bei den Stückkosten gegenüber anderen Ländern, was diese zwingen würde, auch BGE einzuführen oder zumindest ihr Steuersystem zu ändern.
Da ich in wirtschaftlichen Dingen wenig Durchblick habe, die Frage: welche Steuern sind das?
Das sind vor allem Personalkosten, die sich in Lohnkosten und in Kosten für Krankheitsfall sowie für Altersversorgung aufteilen. Da BGE jedem zustünde, also egal ob jung oder alt, und sich aus indirekten Steuern finanzieren würde, d.h. entkoppelt von Leistung des einzelnen wäre, würden diese Kosten nicht mehr oder nicht mehr in dieser Höhe nötig sein. Man könnte auch daran denken, alle direkten Steuern (Einkommensteuer, Gewerbesteuer, ....) durch indirekten wie Mehrwertsteuer zu ersetzen, weil das automatisch zur Sparsamkeit beim Kaufen und damit auch beim Resaurcenverbrauch führte.
Im Wesentlichen geht es um den glauben: Mir passiert schon nichts – Zitate aus dem Artikel:
"Sie sollten bei uns auf dem Land sein", sagt der Mann, "jeden Abend Party." Dass Gaststätten und Restaurants geschlossen sind? Egal. Jeder habe seine Garage, Hütte oder Scheune, in der es zur Sache geht. Die Getränkemärkte sind ja weiterhin offen. Das ist diese Wir-und-ihr-Logik, die sich jetzt überall zeigt. Im konkreten Fall: Bei euch, in der feindlichen Großstadt, muss man sich schützen. Bei uns zu Hause auf dem Land hingegen, da kennt man sich. Da kann man einander vertrauen. Und wer sich vertraut, steckt sich nicht gegenseitig an, oder? Blöd nur, dass sich das Virus von ländlicher Idylle nicht abhalten lässt. Wer sich zuletzt die Kreise mit der höchsten Inzidenz eingeprägt hat, kann demnächst bei "Stadt Land Fluss" mit Ortsnamen wie Traunstein, Freyung-Grafenau, Hildburghausen oder Bautzen punkten.Oder:
Was heute Nachmittag ansteht? Wie jede Woche das Treffen mit den alten Freundinnen. Kaffee, Kuchen, Reden. Äh, ist das wirklich eine gute Idee in Zeiten der angemahnten Kontaktreduzierung? "Aber das sind doch Gerda, Elvira und Marlene, die kenne ich doch", kommt als Antwort. "Wir sind doch unter uns." Dem ist so, weil
In Gesellschaft von Freunden, Familie, Vertrauten - Psychologen nennen das "soziale Verbundenheit" - wird seltener Maske getragen, weniger Abstand gehalten und der Ekel ist geringer, wenn jemand beim Niesen oder Husten den Mund nicht bedeckt oder kaum Abstand hält. "Die Risikowahrnehmung, sich mit dem Virus zu infizieren, sinkt, wenn Bekannte dabei sind", sagt Betsch.
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Laut Dissonanztheorie sind Menschen keine rationalen, sondern rationalisierende Wesen. Die Vorstellung, sich anzustecken, führt zu "negativem Behagen" (Dissonanz) und infolgedessen wird die Angst verringert durch Verdrängung, Verniedlichung und Projektion auf andere. Was man selbst nicht haben möchte, schiebt man anderen zu. Das entlastet und schützt obendrein den Selbstwert.
Wunschdenken spielt ebenfalls eine Rolle.
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Ob Ehrlichkeit, Friedfertigkeit, Freundlichkeit - fast jeder findet sich besser als den Durchschnitt.
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Klar, die schlechten Autofahrer sind immer die anderen.
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Sie halten sich für schlauer und glauben, bei Grenzverletzungen nicht entdeckt zu werden. Für kriminelles Verhalten gilt dies generell. Man lebt in der Illusion, unsichtbar zu sein, wie das Kind, das die Augen verschließt. Und wenn doch etwas passiert, liegt es bei den anderen am falschen Verhalten, bei einem selbst sind die Umstände schuld.
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Psychologen wissen, dass Menschen, die von sich glauben, viel unter Kontrolle zu haben, auch dazu neigen, die Wahrscheinlichkeit einer Infektion zu unterschätzen.
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Das Risikoverhalten in Gruppen steigt, man erlebt sich als weniger verwundbar. Der Vordermann fährt im Nebel ja auch schnell.Hans H. hat geschrieben:Aber die Presse als "manipuliert" zu bezeichnen, zeugt von einer realitätsblinden Nähe zu den Verschwörungstheoretikern.
Cananga hat geschrieben:Die lesen auch Beiträge von anerkannten Wissenschaftlern, die im Internet oft schnell gelöscht werden, das finde ich sehr bedenklich.
Die Beiträge der anerkannten Wissenschaftler sind vollständig hier zu finden:
https://novel-coronavirus.onlinelibrary.wiley.com/Und da wurde von Anfang an bisher noch nichts gelöscht! Nenne mir mal einen Beitrag eines anerkannten Wissenschaftlers, der eine Aussage dieser weltfremden selbsternannten "Querdenker" (in Wirklichkeit Dumpfbacken und Vollpfosten) veröffentlicht haben soll!
In einer komplizierten Welt und/oder bei unsichtbaren Gefahren ist der Drang nach einfachen Antworten groß. Dem war schon immer so: Bei der Pest im Mittelalter waren es die Juden, bei AIDS und Ebola die Versuche mit biologischen Waffen, und jetzt bei Corona sind Bill Gates und seine Frau die Schuldigen, und wenn nicht, dann halt die Juden und/oder Militärlabors – alles wie gehabt.
Wahlweise wird von einer geheimen Weltregierung gesprochen, die mit dem Virus die Weltbevölkerung reduzieren will, um so den Klimawandel zu stoppen. Eine andere Variante davon ist: Das Virus gebe es gar nicht, man tue nur so, um Menschen in Angst zu versetzen, damit sie Freiheitsbegrenzungen zustimmen, um sie fortan noch besser kontrollieren zu können. Selbstverständlich bestimme diese Weltregierung auch, wer in den Staaten weltweit wie regieren dürfe. Und selbstverständlich dürfe die geknebelte und gleichgeschaltete Presse nur das berichten, was der Goebels Pendant in dieser geheimen Weltregierung erlaube, denn anders ist es nicht zu erklären, warum über Corona in allen Staaten dieser Erde das Gleiche gesagt wird.
Aus solchen einfachen Erklärungen spricht das Bemühen, die Welt bzw. die Menschheit in Gut und Böse aufzuteilen. Und je böser man die anderen zeichnet, desto besser fühlt man sich selbst. Dies wird noch verstärkt durch die Vorstellung, zu jenen zu gehören, die Durchblick haben. Man fühlt sich dadurch anderen überlegen, was das Selbstwertgefühl stärkt und die Angst verdrängt, so nach dem Motto: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt – und schon fühl man sich sicherer.