Aktuelle Zeit: Mo 29. Sep 2025, 01:23

FKK-Freunde.info

Das deutsche FKK-Forum

Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Kurioses, Lustiges, Aufmunterndes was unsere Forengemeinschaft interessieren dürfte
Benutzeravatar
 
Beiträge: 5114
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 9. Jun 2016, 13:41

Es ist nicht zu übersehen, die Fußball-Europa-Meisterschaft steht vor der Tür. Und die meisten Menschen, die ich kenne, sind aufgeregt wie ein Hühnerhaufen, wenn Fuchs in der Nähe ist. Zum Beispiel gestern beim Mittagessen. Es ging um die Nationalhymne. Wenn die vor dem Spiel gespielt wird: Ob die Spieler sie mitsingen sollen. Und da war einer dabei, der gesagt hat, es sei eine Schande, dass bei einigen Spielern das nicht der Fall sei. Die würden aus Prinzip nicht mitsingen. Auf die Frage, wer das sei, kam die Antwort: Die mit dem Migrationshintergrund. Es entstand eine peinliche Stille und wir wechselten das Gespräch.

Jetzt habe ich ein bisschen recherchiert, wie das mit dem Mitsingen ist bzw. gewesen ist. Quintessenz: Seit einigen Jahren wird meistens von den Rechten gefordert: Alle Nationalspieler sollen die Hymne mitsingen. Wer nicht mitsingt, sei kein richtiger Deutscher.

Neben der AfD tut sich jetzt auch die CDU mit dieser Forderung hervor - zumindest in Sachsen. Und wie sicher bekannt, wird bei Pegida-Demonstrationen immer die Nationalhymne gesungen. So nach dem Motto: Wir sind die richtigen Deutschen.

Solange dem so ist, plädiere ich für das Nichtsingen: Alle Nationalspieler sollen demonstrativ stumm bleiben. Aus Solidarität zu den angegriffenen Spielern Boateng, Özil und Khedira.

Bei der Recherche habe ich auch das gefunden – Zitat aus welt.de vom 30.06.2014:

Vor dem WM-Finale 1974 sang niemand (v.l.): Beckenbauer, Maier, Schwarzenbeck, Bonhof, Hölzenbein, Grabowski, Müller, Overath, Vogts, Breitner, Hoeneß

Niemand hat gesungen und keiner hat sich aufgeregt? Ja, es waren eben die 70er Jahre.

Aber jetzt sind andere Zeiten: Nationalismus scheint wieder in zu sein. Deshalb muss das in diesem Thread dokumentiert werden.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Fr 10. Jun 2016, 00:04

Mit dem Singen ist das so eine Sache. Viele junge Menschen können gar nicht mehr singen, weil sie es nicht gelernt haben. In welcher Schule wird denn noch gesungen? Ja, ich weiß, bei den Waldis.
Wir mußten das "Lied der Deutschen" noch in der Schule singen, bei einem Lehrer bis zum Erbrechen. Ich möchte erleben was passiert, wenn heute ein Lehrer mit seinen Schülern das Deutschlandlied singt. :shock:

 
Beiträge: 3637
Registriert: 29.11.2005
Wohnort: Bremen

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Fr 10. Jun 2016, 09:11

Hängt von der Strophe ab.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Fr 10. Jun 2016, 14:25


Benutzeravatar
 
Beiträge: 5114
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Sa 11. Jun 2016, 18:37

Denunziantentum war bei uns seit dem letzten Weltkrieg verpönt. Jetzt ist das nicht mehr der Fall, denn Hauswarte und andere sich dazu berufend fühlende Zeitgenossen werden jetzt, ähnlich wie während der Nazizeit, behördlicherseits aufgefordert, anonym Anzeige zu erstatten, wenn sie in ihrem Haus Verdächtiges beobachten.

Siehe dazu auch den Artikel Mein Nachbar, die Petze - Zitat: In Berlin ist es verboten, Wohnungen für Airbnb an Touristen zu vermieten. Um Verstöße herauszufinden, fördert der Senat das anonyme Denunzieren. Ein fatales Signal.

Auch das ist es wert, in diesem Thread dokumentiert zu werden.

 
Beiträge: 3637
Registriert: 29.11.2005
Wohnort: Bremen

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » So 12. Jun 2016, 12:11

In der DDR war Denunziatentum üblich und erwünscht.
Also auch nach WK II.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » So 12. Jun 2016, 13:29

Aria hat geschrieben:Denunziantentum war bei uns seit dem letzten Weltkrieg verpönt. Jetzt ist das nicht mehr der Fall, denn Hauswarte und andere sich dazu berufend fühlende Zeitgenossen werden jetzt, ähnlich wie während der Nazizeit,...

Alles hat seine zwei Seiten. Die Zweckentfremdung von Mietwohnraum hat insbesondere in Großstädten teils mafiöse Strukturen angenommen. Da werden von organisierten Banden Wohnungen, auch Sozialwohnungen, angemietet und anschließend Zimmer- und Tage/Wochenweise weitervermietet. Das ist kriminell insbesondere wenn man bedenkt, dass die Wohnungen teils mit öffentlichen Mitteln (mit)finanziert sind. Aus dieser Sicht gesehen finde ich die "Petze" vollkommen in Ordnung.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5114
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » So 12. Jun 2016, 14:10

Tim007 hat geschrieben:In der DDR war Denunziatentum üblich und erwünscht.
Also auch nach WK II.
Das stimmt. Habe leider nicht daran gedacht.


Friedjof hat geschrieben:Aus dieser Sicht gesehen finde ich die "Petze" vollkommen in Ordnung.
Weil du immer mit dem Mainstream schwimmst, überrascht mich das nicht.

Du, Friedjof, bist der lebende Beweis des gewandelten Zeitgeistes.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » So 12. Jun 2016, 17:52

Aria hat geschrieben:Du, Friedjof, bist der lebende Beweis des gewandelten Zeitgeistes.

Wenn das so ist, meinetwegen. Ich bin eben dafür, dass dieser Wohnungsmafia das Handwerk gelegt wird. Wie viele Zimmer vermietest du denn schwarz? :shock:

 
Beiträge: 316
Registriert: 04.08.2014

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von gymnosoph » Mo 13. Jun 2016, 21:01

Nudity and naturism is 'best way to teach sex education' to children

http://www.independent.co.uk/news/uk/nu ... 79206.html

VorherigeNächste

Zurück zu Sonstiges

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: bruno und 2 Gäste