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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von efkaka » Sa 20. Mär 2021, 00:23

Ok , wir wollen nicht weiter "Bohren" und es ist schon so vieles dazu geschrieben worden . Wir haben eine gemeinsame Geschichte und Deutschland ist von den Siegermächten getrennt worden und der Mensch, egal welcher
Nation, vergisst sehr schnell.
Es gab in der DDR keine Wahl ! Es gab Unrecht und das sehr gut vertuscht und im Westen auch vielleicht . Wir sind im Jetzt und das ist Entscheidend . Was da mal war darf nicht vergessen werden , sollte aber nicht immer zu Streitereien führen . Uns Deutschen geht es doch wirklich gut oder ?

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Sa 20. Mär 2021, 00:32

efkaka hat geschrieben: Was da mal war darf nicht vergessen werden , sollte aber nicht immer zu Streitereien führen.


So sehe ich das auch.
Nicht vergessen bedeutet auch, daraus zu lernen.
Die Demokratie steht derzeit gewaltig unter Druck.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von ynda » Sa 20. Mär 2021, 00:41

Da sind wir uns einig, ich seh das ganz genauso. Wer aus der Geschichte lernen will, darf die Geschichte auch
nicht vergessen. Und auch wenn ich keine Beziehung zur DDR hatte, also keine Verwandten, keine Vorfahren im
Osten, oder so, bin ich glücklich über die Wiedervereinigung!
Auch wenn nicht alles so gelaufen ist, wie wir gehofft haten. Nachher weiß man ohnehin alles besser.
Und wie Efkaka sagt. Uns Deutschen geht es eigentlich ziemlich gut, im Gegensatz zu den allermeisten Menschen weltweit!

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Klausi60 » Sa 20. Mär 2021, 08:48

Stimmt, aber man sollte darauf gucken in welche Richtung wir uns bewegen, oder auf welchem Pfad.
Mit Schönschreiberei und nur mit der sogenannten Toleranz gegenüber allem ?
Wie sind denn die Aussichten für unsere Enkel? Egal ob Politisch oder in Sachen Umwelt?
Die meisten von uns haben bzw. leben doch im Überfluss und glauben es Gege so weiter oder ; nach mir die
scheiß Egal was kommt“ Ansicht. Hauptsache ist doch. ICH.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von efkaka » Sa 20. Mär 2021, 09:32

Die deutsche , politische Einheit war kein Selbstläufer . Frankreich und Großbritannien waren zu erst keine Freunde von einem Deutschland , wegen der Machtfrage . Bush und Gorbatschow sowie Kohl hatten das dann voll durchgesetzt .
Es ging bestimmt nicht um Nächstenliebe der dort lebenden Menschen, sondern um wirtschaftliche Interessen. Die Bedenken von Frankreich und Großbritannien haben sich bestätigt , denn Deutschland ist nun der " Chef " in Europa.
Großbritannien verlässt die Union mit nur knapp über 50% der Bevölkerung und gehen ihren eigenen Weg . Könnte das Deutschland oder Frankreich auch ? Klar doch , aber es geht um Gemeinsamkeit und wir sind auf dem Weltmarkt als Europa eine Einheit . Das zählt !

Und danke für die Fördergelder zum Aufbau /Ost . Habe ich bestimmt schon irgendwo geschrieben. Damit wurde unsere gemeinsame deutsche Kultur erhalten und nicht wie die Kommunisten es wollten , mit Füssen getreten / vernichtet .
Es ist ein Teil von ganz Deutschland und nicht nur Ost/West .

Und ja, die Demokratie ist echt unter Druck.
Derzeitige Politik hat mehr Fragen als Antworten und die Antworten sind geschwurbelter Müll , der sich täglich ändert und zu nix führt.
Wir sind und bleiben dabei und zahlen Treu unsere Steuern, damit das alles so funktioniert. Geht das alles ans Materielle , dann fliegt das der Politik um die Ohren und die Demokratie ist im Arsch ->Siehe 1931 ! Der Mensch und jedes Lebewesen will Nahrung .

Und was ist Freiheit ? Reisen? Denken/Umsetzten /Machen/Tun ?
Ja, auch das und es ist doch unser Wesen.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Di 23. Mär 2021, 10:58

Tim007 hat geschrieben:
Die Demokratie steht derzeit gewaltig unter Druck.


Ja das Thema ist zur Zeit auch eifrig in der Diskussion. So hat z.B. der Politikwissenschaftler Herfried Münkler in seinem Essay "Populismus, Demokratismus, Cäsarismus" für den Merkur geschrieben, das er drei Typen der Gefährdung sieht:

..die durch äußere Feinde;
die durch die eigene politische Klasse, die sich an den Schalthebeln der Macht eingerichtet hat und seitdem dazu neigt, ihre eigenen Interessen mit denen des Gemeinwesens zu verwechseln;
und schließlich die durch die eigene Bürgerschaft.


Vor allem wird wohl über die letzte Gefahr zu wenig gesprochen,
weil in ihr der Nährboden des Cäsarismus und Populismus steckt.

obwohl sie die größte Gefahr ist, also für Herfried Münkler.

Das ist auch alles ganz schön kompliziert und deshalb ist dieser einfache Weg, den Populisten anzuhängen, ja auch schon fast zwangsläufig.
Ich tendiere ja eher zu Fakten und sehe diesen Druck auf die Demokratie vor allem ökonomisch. Wenn z.B. die Tarifbindung in Deutschland in den letzten 20 Jahren ständig abgenommen hat und nun nur noch bei ca. 52 % liegt, dann ist das so ein Fakt, der eben unser System schleichend unterwandert.

Da muss man sich nicht wundern. Auch nicht darüber, dass sich diese ökonomische Entwicklung auf den gesellschaftlichen Wandel auswirkt.
So, nun sind wir wieder beim Thema.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Di 23. Mär 2021, 11:31

Dass die ökonomische Entwicklung den Zufriedenheitsfaktor bestimmt, wird kaum zu bestreiten sein. Die oft geäußerte Annahme, dass Menschen bei einer entsprechenden finanziellen Ausstattung stets gleichgültig und träge werden, ist aber nur bedingt richtig. So bin ich etwa gespannt, wie es in China weitergehen wird. Mit dem wachsenden Vermögen entwickelt sich auch das Selbstbewusstsein und reduziert sich die Bereitschaft, alles unwidersprochen hinzunehmen.

Probleme habe ich ferner mit Deinem Hinweis auf die schrumpfende Tarifbindung, Bummler. Dahinter steckt natürlich ein (durchaus nachvollziehbares) Bedürfnis nach Sicherheit. Ich habe ein anderes Bild vom mündigen Staatsbürger. Mir ist die Vollkaskomentalität fremd, da sie zugleich auch abhängig macht.

Leider fehlt mir gerade die Zeit, die Zusammenhänge aufzuzeigen, weil ich als freischaffender "Künstler" nicht in den Genuss von Tarifverträgen und Lohnfortzahlungen im Coronafall komme.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von riedfritz » Di 23. Mär 2021, 12:27

Probleme habe ich ferner mit Deinem Hinweis auf die schrumpfende Tarifbindung, Bummler. Dahinter steckt natürlich ein (durchaus nachvollziehbares) Bedürfnis nach Sicherheit. Ich habe ein anderes Bild vom mündigen Staatsbürger. Mir ist die Vollkaskomentalität fremd, da sie zugleich auch abhängig macht.
Hallo Tim, es wäre schön, wenn du dies bei Gelegenheit näher erklären könntest, vor allem den Zusammenhang mit dem "Bedürfnis nach Sicherheit" .
Die Tarifbindung würde solchen Arbeitsverhältnissen, wie sie gerade von den überhand nehmenden amerikanischen Lohndrückern angeboten werden, und den damit bei voller Erwerbstätigkeit nicht mehr existenzsichernden Einkommen, ein Ende bereiten.
Ich bin mir der Gefahr bewußt, dass die Gefahr der Abwanderung ins Ausland besteht. Der Verbleib in der Tarifbindung ist für die "ehrlichen" Firmen mit dem Zwang höhere Löhne zu zahlen und bestreikt werden zu können, ein Risiko, während die anderen durch schlechte Arbeitsbedingungen höhere Gewinne einstreichen und Marktmacht gewinnen.
Ich bin gespannt, wie sich Tesla bei der Gestaltung von Lohn und Arbeitsplätzen positionieren wird.
Mit dem Rückgang der Tarifbindung fallen immer mehr Arbeitnehmer auf das Niveau des Mindestlohns.

Viele Grüße,

Fritz

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Di 23. Mär 2021, 12:30

Bummler hat geschrieben:Wenn z.B. die Tarifbindung in Deutschland in den letzten 20 Jahren ständig abgenommen hat und nun nur noch bei ca. 52 % liegt, dann ist das so ein Fakt, der eben unser System schleichend unterwandert.
Das ist richtig. Und warum werden Arbeitnehmer nicht mehr Mitglied in einer Gewerkschaft? Weil das freie Unternehmertum als Einzel AG auf den ersten Blick mehr Einkommen verspricht. Vergessen wird dabei, dass sie damit den Kräften des Marktes unterworfen werden, die im Wesentlichen in einer Vertragsfreiheit bestehen, die aber für einzelne in bestimmten Branchen gar nicht besteht, denn da heißt es einfach, unterschreibe den Vertrag oder lasse es – es gibt genug andere, die diese Konditionen akzeptieren. Und dann reicht das Einkommen gerade noch zum Leben, aber nicht für die Krankenkasse, Berufsunfähigkeits- und Rentenversicherung.

Auch so entsteht Altersarmut, die aber nicht sich selbst angekreidet wird, sondern dem Staat. Und so gehen alte Leute auf die Straße und jubeln der AfD zu, die die Gewerkschaften abschaffen will und dem freien Unternehmertum das Wort reden. Dabei waren es gerade die Gewerkschaften und die SPD, die den wilhelminischen Staat einst zwangen, Rentenversicherung einzuführen. Dazu hatte die Erkenntnis geführt, dass die meisten Menschen nicht fähig sind, selbst fürs Alter vorzusorgen.

Diese Geschichte scheint sich zu wiederholen.

PS: Es gibt natürlich auch andere Gründe, warum die Tarifbindung abnimmt. Jüngstes Beispiel ist Caritas – Zitat:

Ende Februar stimmte die Arbeitsrechtliche Kommission des katholischen Sozialverbands gegen einen Antrag, mit dem die Gewerkschaft Verdi und ein Arbeitgeberverband einen bundesweiten Tarifvertrag für die Altenpflege durchsetzen wollten. Das hätte dazu geführt - wenn auch die evangelische Diakonie zugestimmt hätte und der Vertrag nicht noch durch Klagen zu Fall gebracht worden wäre - dass die Mindestlöhne deutlich angestiegen wären. Davon hätten vor allem die privat angestellten Pflegekräfte profitiert. Sie werden schlecht bezahlt, vor allem auf dem Land, wo die Konkurrenz unter den Arbeitgebern kleiner ist.

Die Caritas hat ca. 700.000 Beschäftigte und ist damit einer der größten Arbeitgeber in Deutschland. Und wenn ein solch großer Arbeitgeber einen Tarifvertrag aus fadenscheinigen Gründen ablehnt, wirkt sich das auf die gesamte Pflegebranche aus. Damit werden gerade jene getroffen, die am meisten Hilfe benötigen.

Wieder einmal beweist sich: Wo christlich draufsteht, ist nicht immer Christliches drin.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Di 23. Mär 2021, 12:39

Aria hat geschrieben:Wieder einmal beweist sich: Wo christlich draufsteht, ist nicht immer Christliches drin.


Hast Du mal gelesen, wie die Gewerkschaften ihre Beschäftigten bezahlt? :-)
Merke: Es gibt immer noch Unternehmen, die das Geld nicht drucken können. Nicht jeder ist bei der SZ beschäftigt.

Und, Fritz: Es gibt nicht nur Großunternehmen. Die kleinen Selbstständigen werden immer weniger, der Mittelstand, die Grundlage einer Demokratie, bricht zusehends weg. Eine besorgniserregende Entwicklung.

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