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Gesundheitswahn

Kurioses, Lustiges, Aufmunterndes was unsere Forengemeinschaft interessieren dürfte
 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Mecki » So 26. Mär 2017, 10:30

@ Zett

du darfst denken und machen, was du möchtest - alle anderen Menschen allerdings auch!
Du hast das Recht, Fehler zu machen...alle anderen Menschen auch!
Du hast das Recht, "richtig" zu liegen....alle anderen Menschen auch!

Alle anderen Menschen habe das Recht, falsch zu liegen - du liegst auch nicht immer richtig! ;-)

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Zett » So 26. Mär 2017, 20:52

Habe gerade eine passende Stelle beim Lesen eines Buches gefunden: "Menschen mit Borderline reagieren gewöhnlich nicht auf Logik, wenn ihre Gefühle mit ihnen durchgehen" (Kreger und Shirley: Das Schluss-mit-dem-Eiertanz-Arbeitsbuch, S. 111)
Da kommen wir der Sache wahrscheinlich schon einiges näher.

Mecki hat geschrieben:du liegst auch nicht immer richtig!
Sicher nicht, nur streite ich dann nicht ums Verrecken und lass mir den größten Blödsinn einfallen, nur um es nicht einzugestehen. Das ist der feine Unterschied.

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Mecki » So 26. Mär 2017, 23:30

@ Zett

sieh zu, dass du genügend Verbandsmaterial hast...

Das Thema lautet....Gesundheitswahn - dafür braucht es keinen Verband...;-)

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Zett » Mo 27. Mär 2017, 12:14

@Mecki
:?:

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Fr 31. Mär 2017, 13:14

An Krebs sterben prozentual immer mehr Menschen, so dass meinen könnte, das ist unserem „ungesunden“ Lebenswandel zu „verdanken“. Aber das ist mitnichten der Fall. In einem Artikel in der heutigen Süddeutschen wird u.a. Folgendes gesagt:

An Skeletten aus dem bronzezeitlichen China konnte Schultz zeigen, dass Gelenk- und Rückenprobleme, für die heute gemeinhin das viele Sitzen in Büros verantwortlich gemacht wird, auch dort auftreten können, wo Bewegung einen wesentlich größeren Teil des Tages einnimmt. Tennisellenbogen, Sehnenscheidenentzündungen, Bänderriss, Muskelfaserriss, Arthrose und was dergleichen Leiden mehr sind
[…]
… dass Krebs keineswegs eine moderne Zivilisationskrankheit ist, bedingt oder begünstigt durch fett- und zuckerreiche Ernährung, Tabak, Alkohol, Chemikalien oder Luftverschmutzung. Die Fehlerquote bei der Zellreproduktion steigt mit dem Alter - früher starben viele Menschen jung an Infektionskrankheiten und wurden gar nicht so alt, dass sie Krebs hätten entwickeln können.


Das mit dem Krebs ist natürlich keine neue Erkenntnis, dass ich sie dennoch hier bringe, hängt damit zusammen, dass wir geneigt sind, uns überkritisch über unsere Lebens- und Ernährungsgewohnheiten auseinanderzusetzen, sprich Lug und Trug vermuten etwa bei der Frage, ob Bio-Lebensmittel gesünder sind als die konventionell hergestellten.

Obwohl die Stiftung Warentest schon x-mal festgestellt hat, dass sich diese Lebensmittel qualitativ nicht unterscheiden lassen, hält sich hartnäckig das Gerücht, die Bios seien gesünder. Als Begründung wird dann u.U. angegeben, der Apfel sei fleckig, also vom Apfelschorf befallen, was auf die Abwesenheit von Pflanzenschutzmitteln hinweise, was natürlich nur gut sein kann. Absurder geht es wohl nicht, weil es erstens apfelschorfresistente Sorten gibt, und zweitens die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln am verkauften Obst auch beim konventionellen Obstanbau stets unter den Nachweisgrenzen liegen – siehe Stiftung Warentest.

Dennoch ist die Öko-Landwirtschaft besser als die konventionelle, weil sie mit weniger „Chemie“ und weniger Energieverbrauch auskommt und dadurch die Umwelt weniger belastet. Das ist ein Argument, das man gelten lassen kann. Aus Umweltgründen sollten wir also zu den Bio-Lebensmitteln greifen, nichts aber aus falsch verstandenen Gesundheitsgedanken, dem überdies etwas Egoistisches anhaftet.

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Eule » Fr 31. Mär 2017, 23:23

@ Aria
An Krebs sterben prozentual immer mehr Menschen, so dass meinen könnte, das ist unserem „ungesunden“ Lebenswandel zu „verdanken“.
Hier stimme ich dir voll und ganz zu. :D Unser Leben hat sich verändert, wir unterliegen nicht mehr den gleichen körperlichen Beanspruchungen wie unsere Großeltern und wir leben länger. Diese verlängerte Lebenszeit und das Ausschalten vieler anderen Todesursachen hat den Krebs als die tragende Todesursache heute zurück gelassen.

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Mecki » Sa 1. Apr 2017, 10:19

das stimmt nicht so ganz - durch die immer besser werdende Untersuchungsmethodik/-Apparatur
kann Krebs sehr viel früher diagnostiziert werden - vom Alter unabhängig. Dadurch steigt die Zahl
der Erst-Erkrankungen an. Gleichzeitig kann sehr viel früher mit entsprechenden Maßnahmen
("Stahl" - Strahl - Chemie) begonnen werden. Das Alter der Ersterkrankten ist signifikant gesunken.

So gibt es Frauen, bei denen bereits "Mitte 20/Anfang 30" eine Brustkrebs-Diagnose gestellt wird.
Selbst unter 20-jährige können betroffen sein. Und das betrifft viele andere Krebsarten auch, weil
die Menschen sehr viel früher einer entsprechenden Diagnostik zugeführt werden, wenn ein Anfangs-
verdacht vorliegt. Dank CT, MRT, PET und weiterer Verfahren ist das möglich.

Etwa 60 % der an Krebs Erkrankten können inzwischen - jährlich erkrankt eine knappe halbe Million
Menschen in D-land an Krebs - geheilt werden, bzw. leben mit einem Krebs, sterben also NICHT durch
einen Krebs, sondern MIT einem Krebs.

Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in D-land - hinter den Kreislauf-Todesursachen.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Puistola » Sa 1. Apr 2017, 11:12

Eule hat geschrieben:@ Aria
An Krebs sterben prozentual immer mehr Menschen, so dass meinen könnte,
das ist unserem „ungesunden“ Lebenswandel zu „verdanken“.

Diese verlängerte Lebenszeit und das Ausschalten vieler anderen Todesursachen
hat den Krebs als die tragende Todesursache heute zurück gelassen.


Es ist beides wahr:

Raucherkrebs in Lunge, Leber, Kehlkopf, Speiseröhre, Mund und Magen ist
direkte Folge ungesunden Lebenswandels. Dass die Rauchgewohnheiten
der Frauen sich jenen der Männer angleichen, spiegelt sich in der
Krebsstatistik der Frauen deutlich.
(Beachte: Nicht alle Betroffenen dieser Krebsarten haben Raucherkrebs)

Prostatakrebs ist im Verlaufe eines Jahrhunderts zur Volkskrankheit geworden.
Dies, weil nur wenige an dieser Krankheit leiden und sterben, die jünger
als sechzig Jahre sind. Aber vor Hundert Jahren wurden nur wenige Männer
älter als sechzig.

Auch bei der dritten grossen Krebskrankheit, dem Brustkrebs, ist die
Altersabhängigkeit vorhanden, wenn auch nicht ganz so krass.
Ähnlich wird es sich mit vielen anderen Krebserkrankungen verhalten.

Sieht man von diesem dummen Raucherkrebs ab, ist die Krebsstatistik
Folge eines deutlich gesünder gewordenen Lebenswandels,
begonnen bei besserer Ernährung das ganze Jahr über, bis zu
verbessertem Verhalten im Verkehr und erhöhter Sicherheit am
Arbeitsplatz.

Das gilt für die entwickelte Welt.
In unterentwickelten Weltgegenden ist Krebs immer noch eine
seltene Krankheit. Man lebt dort unter den teilweise erbärmlichen
Lebensumständen gar nicht so lange, dass ein vorhandener
vKrebs erkannt würde bzw. zu Leiden und Tod führen könnte.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Puistola » Sa 1. Apr 2017, 11:17

Eule hat geschrieben:@ Aria
An Krebs sterben prozentual immer mehr Menschen, so dass meinen könnte,
das ist unserem „ungesunden“ Lebenswandel zu „verdanken“.

Diese verlängerte Lebenszeit und das Ausschalten vieler anderen Todesursachen
hat den Krebs als die tragende Todesursache heute zurück gelassen.


Es ist beides wahr:

Raucherkrebs in Lunge, Leber, Kehlkopf, Speiseröhre, Mund und Magen ist
direkte Folge ungesunden Lebenswandels. Dass die Rauchgewohnheiten
der Frauen sich jenen der Männer angleichen, spiegelt sich in der
Krebsstatistik der Frauen deutlich.
(Beachte: Nicht alle Betroffenen dieser Krebsarten haben Raucherkrebs)

Prostatakrebs ist im Verlaufe eines Jahrhunderts zur Volkskrankheit geworden.
Dies, weil nur wenige an dieser Krankheit leiden und sterben, die jünger
als sechzig Jahre sind. Aber vor Hundert Jahren wurden nur wenige Männer
älter als sechzig.

Auch bei der dritten grossen Krebskrankheit, dem Brustkrebs, ist die
Altersabhängigkeit vorhanden, wenn auch nicht ganz so krass.
Ähnlich wird es sich mit vielen anderen Krebserkrankungen verhalten.

Sieht man von diesem dummen Raucherkrebs ab, ist die Krebsstatistik
Folge eines deutlich gesünder gewordenen Lebenswandels:
begonnen bei besserer Ernährung das ganze Jahr über, bis zu
verbessertem Verhalten im Verkehr und erhöhter Sicherheit am
Arbeitsplatz werden die Menschen älter und tragen damit ein
massiv erhöhtes Krebsrisiko.

Das gilt für die entwickelte Welt.
In unterentwickelten Weltgegenden ist Krebs immer noch eine
seltene Krankheit. Man lebt dort unter den teilweise erbärmlichen
Lebensumständen gar nicht so lange, dass ein vorhandener
Krebs so weit wachsen würde, dass er Leiden und Tod verursachen
könnte.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Eule » So 2. Apr 2017, 23:30

Bevor jetzt weiter darüber gestritten wird, ob der Krebs die häufigste Todesursache ist oder nicht, sei einfach nur gesagt, dass viele Erkrankungen, die früher zum Tode führten, heute keine tragende Rolle mehr spielen. Ja, Krebs kann heute zum Teil erfolgreich behandelt werden. Dieses wird von keinem vernünftigen Menschen bestritten. Aber bedenkt bitte, der Begriff des Krebses umfasst einen Sammelbegriff, der viele unterschiedliche Arten enthält. Es gibt Krebsarten, die können geheilt werden. Ebenso solche, die nicht geheilt, aber deren krankhafte Entwicklung mehr oder weniger bis sehr gut verzögert werden kann. Und es gibt ein paar Krebsarten, die auch heute noch nicht beherrscht werden können. Wenn wir bzw. ich vom Krebs rede, dann meinen wir/meine ich die Summe aller Krebsarten und nicht eine oder einige spezielle. Ok?

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