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Coronavirus Covid 19

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von Johnny » Fr 9. Okt 2020, 17:22

Cananga hat geschrieben: In welchem Staat leben wir inzwischen??
In einer ANSTALT leben wir inzwischen, ''dank'' Corona und nicht wenigen Politärschen.

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von Hans H. » Sa 10. Okt 2020, 21:48

Cananga hat geschrieben:Und was ist mit der Grippewelle 2017/18, die nach Schätzungen rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet hat? Und es gab keine Panikmache.
Und was bedeutet "Schätzungen"?

Nachgewiesen waren in der Saison 2017/18 genau 1674 Todesfälle von Personen, die von einem Grippevirus, entweder mit labordiagnostischem Nachweis oder klinisch-epidemiologisch bestätigt, infiziert waren. Und selbst unter denen bedeutet "Todesfall mit Influenzainfektion" nicht automatisch, dass Influenza auch die Todesursache war.

Die im Ärzteblatt kursierende Zahl von 25.100 war eine grobe Schätzung an der "Hintergrundmortalität" in der Bevölkerung während der Grippemonate im Vergleich zum statistischen Mittel während der Sommermonate, also in der Grippesaison einschließlich Norovirus, der auch grassierte und einigen Anderen.

In Fachkreisen ist die Zahl deshalb sehr umstritten, aber die Ärzteschaft hat sie die ganze Zeit gern benutzt, um die Wichtigkeit der Grippe-Impfung hervorzuheben. Jetzt fliegt natürlich denen, die diese Schätzung veröffentlicht hatten, genau diese Argumentation im Vergleich mit den Todeszahle des Coronavirus "um die Ohren". Da kann man jetzt auch nicht hergehen und die Zahl von damals relativieren, denn dann wird man mit aktuellen Zahlen erst recht nicht glaubwürdiger.

Aber: Wenn wir die Zahl der Grippewelle mit der Zahl der Corona-Todesfälle vergleichen wollen, dann müssen wir entweder nur die nachgewiesenen Fälle nehmen:

dann stehen den nachgewiesenen 1674 Todesfällen durch Grippe in der Saison 2017/18 jetzt nachgewiesene 9609 Todesfälle mit Corona gegenüber (in beiden Fällen mit derselben Unsicherheit, dass die Todesursache nicht immer wirklich der Virus war)

Oder wir nehmen die geschätzte Hochrechnung mit der Zahl von 25.100 in der Saison 2017/18 und müssen dieser eine vergleichbare Hochrechnung für Corona in den vergangenen Monaten gegenüber stellen. Entsprechende Zahlen liegen aber vom statistischen Bundesamt noch nicht vor. Das dauert immer länger als ein Jahr.

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von Aria » So 11. Okt 2020, 20:38

Zitat aus merkur.de: Nach Jacksons Berechnungen, die der Epidemiologe für sehr zurückhaltend hält, stirbt unter 100 Corona-Infizierten eine Person. An der Grippe sterbe eine Person unter 1000 Infizierten. Jackson schreibt abschließend: „Das bedeutet, dass Covid-19 mindestens zehnmal so tödlich ist wie die Grippe.“

Ähnliches berichtete auch die Süddeutsche, nur ist der Artikel dort hinter der Bezahlschranke.

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von ostfriesenpaar » So 11. Okt 2020, 21:35

Eine andere Ansicht.
Aber Vorsicht...ist bestimmt von Nazis, Rechtsradikalen, Aluhutträgern, Trump- oder AFD Anhängern

https://www.tagesspiegel.de/wissen/trot ... 63216.html

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von Hans H. » So 11. Okt 2020, 23:01

Das ist nun absolut keine andere Ansicht, sondern die Darstellung, wie stark sich das Infektionsgeschehen in dieser neuen Welle geändert hat.
Am Freitag hatte bereits der Virologe Hendrik Streeck gefordert, man müsse aufhören, nur schreckstarr auf die Infektionszahlen zu schauen. „4000 Neuinfektionen pro Tag zur Zeit bedeuten nicht mehr das Gleiche, was sie im März und April bedeutet haben“, schrieb der Professor für Virologie und Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Universität Bonn
Also, dieser Zusatz "Aber Vorsicht..." zeigt mir nur, wie extrem wenig Du von der Sache verstehst. Aber am lautesten brüllen ja immer die, die am wenigsten verstehen...

Das ist nun absolut kein Widerspruch zu dem was Aria zuvor geschrieben hat und zu dem was ich geschrieben hatte. Mit ein Wenig Durchblick versteht man das auch! Es hat sich eine ganze Menge geändert in der Zwischenzeit, und das wurde auch nach und nach veröffentlicht.

-->> Irgendwann hatte ich auch schon mal darauf hingewiesen, dass internationale Forschungsgruppen versuchen, festzustellen, ob der Virus sich inzwischen in der Gefährlichkeit abgeschwächt hat. Der statistische Nachweis dafür ist nur deshalb sehr schwer, weil sich auch andere Dinge geändert haben.

- Der Schutz der älteren Personengruppen funktioniert ganz gut und die gehen wenig auf solche Veranstaltungen, bei denen sich zuletzt die Viren stark ausgebreitet hatten. Deshalb ist das Durchschnittsalter der Neuinfizierten um mehr als 20 Jahre niedriger, als in der Welle im Frühjahr. Das hat eine erhebliche Auswirkung auf die Schwere der Erkrankungen.

- Bei medizinisch behandelten Kranken werden sehr schnell die Mittel angewandt, die sich inzwischen als hilfreich erwiesen haben. Da arbeitet man mit Kenntnissen, die man im Frühjahr einfach noch nicht hatte.

- Bei Anzeichen von Atemnot werden sehr schnell auch Blutverdünner gegeben und damit die im Frühjahr sehr häufige Komplikation durch Embolien stark verringert und zum Teil sogar vermieden. Bei Intensivpatienten waren in der ersten Phase mehr als 1/3 an Lungenembolie verstorben. Seit das bekannt ist, lässt sich das so zu einem deutlichen Anteil vermeiden.

--> Das sind alles Punkte, die
1. zu einer deutlichen Verringerung der schwereren Verläufe und
2. zu einer drastischen Verringerung der Mortalität führen.
--> Diese neuen Beobachtungen sind erst wenige Wochen alt, also war nicht zu erwarten, dass von den Virologen schon früher diese oben zitierte Aussage hätte kommen können.

Ob aber zusätzlich auch der Virus sich abgeschwächt hat, muss jetzt statistisch berechnet werden, indem man diese anderen Effekte herausrechnet. Ein schweres Unterfangen für die Mathematiker!
Aus Sicht der Evolution eines Virus hat er stärkere Chancen, sich schneller und weiter auszubreiten, wenn er sich abschwächt und zu weniger schweren Erkrankungen führt. Wer gestorben ist, überträgt den Virus nicht mehr und wer schwer krank im Krankenhaus liegt, trägt auch in der Regel nicht mehr zur Verbreitung bei. Also gibt es durchaus einen Selektionsvorteil für veränderte Virusstämme mit reduzierter Pathogenität.

Wichtig ist, dass die Politik reagiert und nicht mehr nach 50 Fällen pro 100.000 EW rechnet, sondern nach der Anzahl von Fällen mit klinischem Verlauf und der Belegungszahl der Intensivbetten in einer Region. Reisebeschränkungen und Beherbergungsverbote sollte es mit den derzeitigen Zahlen nicht geben, da ja auch bekannt ist, welche Schutzmaßnahmen sich bewährt haben. Mit vernünftigen Schutzmaßnahmen stecken sich die Leute nicht in Hotels an (auch nicht beim Frisör etc.). Die Massenansteckungen der letzten Wochen waren fast alle im privaten Bereich bei Treffen von vielen Personen.

Zum Beispiel waren es auch die Groß-Hochzeiten, bei denen man ja nicht dazu sagen darf, dass es dabei jetzt öfter mal eine bestimmte Religion war. Es stand sogar hier schon in der Zeitung, dass dieser Hinweis in den Nachrichten bewusst zurückgehalten wurde, weil es immer gleich ein gewisses Geschmäckle hat, irgend etwas, ganz egal was, mit einer bestimmten Religion in Verbindung zu bringen, auch wenn es sich dabei um bestimmte kulturelle Gewohnheiten handelt, die man von den Menschen verschiedener Herkunft ohnehin kennt (übrigens in dem Fall auch aus Indien mit oft über 500 Gästen bei Hochzeiten, falls hier gerade jemand an ein etwas näher liegendes Land denkt). Ich finde jedenfalls, dass es absolut nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun hat, wenn man deren kulturelle Gewohnheiten ganz normal anspricht und darauf hinweist, dass in Zeiten von Corona auch bei denen eine besondere Vorsicht zu fordern ist - nicht mehr und nicht weniger bei einheimischen Hochzeiten, die ja auch ohne Weiteres über 100 Gäste haben können.

 
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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von PundV » So 11. Okt 2020, 23:05

ostfriesenpaar hat geschrieben:Eine andere Ansicht.
Aber Vorsicht...ist bestimmt von Nazis, Rechtsradikalen, Aluhutträgern, Trump- oder AFD Anhängern

https://www.tagesspiegel.de/wissen/trot ... 63216.html


Wie oft in solchen Diskussionen, machen Leute den der-Feind-meines-Feindes-muss-mein-Freund-sein-Fehler.

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von ostfriesenpaar » Mo 12. Okt 2020, 07:49

Hans H. hat geschrieben:Deshalb ist das Durchschnittsalter der Neuinfizierten um mehr als 20 Jahre niedriger, als in der Welle im Frühjahr.
..oder weil das Testklientel ein anderes ist.
Inzwischen werden hauptsächlich Reiserückkehrer, Schulklassen etc. getestet.
Also nachvollziehbar, dass das Durchschnittsalter sinkt.

Wichtig in diesem Bericht fand ich übrigens folgende Aussage, die du jedoch nicht erwähnt hast...und genau, weil ich das an anderer Stelle erwähnt hatte, wurde ich als AFD Anhänger bezeichnet (nicht hier im Forum)
deshalb auch mein zugegebenermaßen dummer Kommentar.

Andreas Gassen, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Wir müssen aufhören, auf die Zahl der Neuinfektionen zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange, das führt zu falschem Alarmismus“, sagte Gassen. „Selbst 10.000 Infektionen täglich wären kein Drama, wenn nur einer von 1000 schwer erkrankt, wie wir es im Moment beobachten.“

Im Frühjahr habe es bei 4.000 Neuerkrankten täglich bis zu 150 Corona-Tote gegeben, erläuterte Gassen. „Das ist vorbei. Jetzt sind es einstellige Sterbezahlen. Solange das Verhältnis so bleibt, sind Neuinfektionen im fünfstelligen Bereich kaum relevant.“ Eine Überlastung des Gesundheitssystems sei auch in Herbst und Winter nicht abzusehen, sagte der Mediziner.

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von Bummler » Mo 12. Okt 2020, 09:16

PundV hat geschrieben:
Testen lassen. Dann wenn positiv, entweder Homeoffice oder Quarantäne.


Ok, morgen hat das Labor bis 18:00 Uhr auf.
Ich muss sowieso zum TSH basal-Test, da kann ich doch hoffentlich den Corona-Test gleich mitmachen lassen.

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von Aria » Mo 12. Okt 2020, 16:06

Ergänzend zu dem, was Hans H. schrieb, möchte ich noch sagen, dass ein Vertreter der Ärzte wie dieser Herr Gassen natürlich so reden muss, schließlich geht es auch darum, dass der Nachschub an Kranken nicht ausbleibt, nachdem so viele alte Menschen schon von Corona dahingerafft und somit als Geldquelle ausgefallen sind – es ist ja bekannt, dass manche Covid-19-Patienten zwar die künstliche Beatmung überleben, danach aber mitunter schwere Folgen zu verkraften haben, was den behandelnden Ärzten Geld bringt. :D

Und: Die Zahl von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern angepasst an das, was Gesundheitsämter leisten können. Konkret: Man muss ja jeden einzelnen Fall nachverfolgen können, was aufgrund der Verweigerung der Menschen, die Corona-App zu benutzen, nach wie vor nur händisch, sprich per Interview geht, was sehr zeitaufwändig und mängelbehaftet ist.

Gesundheitsämter suchen dringend Menschen, die diese Interviews führen sollten, aber es melden sich zu wenige, wohl weil sie befürchten, sich bei manchmal notwendigen, also wenn es per Telefon nicht geht, persönlichen Besuchen anzustecken.

Und so schließt sich der Kreis: Aufgrund der Propaganda, Corona-App spioniere Menschen aus, haben Kritiker die Corona-Maßnahmen der Regierung torpediert – und beklagen nun hinterher, dass dies und jenes nicht oder nicht richtig funktioniere. Und überstiege die Zahl der Infizierten die Kapazität der Gesundheitsämter, würde sich das Virus unkontrolliert ausbreiten, was erst recht für die Kritiker* der Grund wäre, den Regierungen Versagen zu attestieren.

* die Bezeichnung „Kritiker“ ist für diese Leute zu schmeichelhaft – sie sind für mich schlicht Nörgler.

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von Hans H. » Di 13. Okt 2020, 22:23

Das RKI ist der Ansicht, dass sich der Virus noch nicht abgeschwächt hat. Da hatte ich zu früh gehofft, dass dies bereits merkbar eingetreten sei, aber: "die Hoffnung stirbt zuletzt".

Zitat aus dem RKI-Lagebericht vom 11.10.20:
Der Anteil der Verstorbenen unter den seit der 30. Kalenderwoche gemeldeten COVID-19-Fällen liegt kontinuierlich unter 1% und hat damit im Vergleich zum Infektionsgeschehen im Frühjahr, insbesondere im April, deutlich abgenommen (vgl. Lagebericht vom 06.10.2020). Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass sich das Virus verändert hat und weniger gefährlich geworden ist. Stattdessen gibt es für den niedrigeren Anteil an Verstorbenen verschiedene Gründe: Zum einen erkranken aktuell jüngere Menschen, die meist weniger schwer erkranken. Außerdem wird breiter getestet. Letzteres bedeutet, dass auch vermehrt mildere Fälle erkannt werden. Darüber hinaus wird bei ansteigenden Fallzahlen der Anteil schwerer Krankheitsverläufe erst nach einiger Zeit sichtbar, da die Krankengeschichte mit möglichem Tod meist sehr lang ist. Wenn sich wieder vermehrt ältere Menschen anstecken, werden wieder mehr schwere Fälle und Todesfälle auftreten. Wir können weiterhin schwere Erkrankungen und Todesfälle vor allem vermeiden, indem wir die Ausbreitung von SARS-CoV-2 verringern.

Dann plädiert das RKI dafür:
dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert z.B. indem sie Abstands- und Hygieneregeln konsequent – auch im Freien – einhält, Innenräume lüftet und, wo geboten, eine Mund-Nasen-Bedeckung korrekt trägt. Menschenansammlungen – besonders in Innenräumen – sollten möglichst gemieden und Feiern auf den engsten Familien- und Freundeskreis beschränkt bleiben.


Bleibt nur zu hoffen, dass wir dann wieder aus der Warnstufe herauskommen. Bei uns gilt inzwischen die Warnstufe Rot und die Begrenzung von Treffen im öffentlichen Raum auf max. 5 Personen aus höchstens 2 Haushalten. Im Frühjahr und Sommer war hier die engste Begrenzung die auf 10 Personen und dieser Inzidenz-Wert pro 7 Tage und 100.000 Einwohner lag bei uns während der schlimmsten Phase im Frühjahr bis Sommer nicht halb so hoch, wie jetzt. Somit sehe ich es als weiterhin voll richtig an, wie ich weiter zurückliegend die Masken-Verweigerer und ohne Schutzkonzept in großen Gruppen feiernden Leute bezeichnet hatte, egal, was mir manche Corona-Maßnahmen-Gegner dazu antworten.

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