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TOLERANZ versus AKZEPTANZ

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Re:

Beitrag von Phragmites » Do 10. Aug 2017, 20:43

Shiva205 hat geschrieben:Toleranz ist Gewalt gegen sich sebst.
Wenn ich etwas toleriere, was ich nicht akzeptiere, tu ich mir auf Dauer nichts Gutes und werde früher oder später sogar krank davon.

schon jetzt krank ist, wer nie und gegen nichts tolerant sein kann :!:

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Re: TOLERANZ versus AKZEPTANZ

Beitrag von BOeinNackter » Do 10. Aug 2017, 20:44

@Balthasar
Du hast Toleranz und Akzeptanz zu Beginn sicher einigermaßen zutreffend definiert.
Dann hast du begonnen, zu erklären, daß gegenseitige Toleranz nötig sei, um den § 2 GG so richtig zur Geltung zu bringen.
Da ist was wahres dran. Mag sein, daß solche Rede manche Leute überzeugt und zu mehr Toleranz anregt. Daß man Dinge, die man nicht akzeptieren mag, trotzdem tolerieren kann, könnte auch durchaus Brücken über Konflikte hinweg schlagen helfen.

Ich denke jetzt mal, daß du nicht daran gedacht hattest, etwa das OWiG § 118 beim Verfassungsgericht wegklagen zu wollen.

Textauslegungen und Definitionen sind sicher hilfreich, um dem Denken neue Impulse zu vermitteln. Auch Omas könnten, vielleicht ein letztes Mal in ihrem Leben, ins Grübeln darüber kommen, wieso sich etwas nicht und anderes doch gehört. Genauso könnte man Bibel, Koran und den Rest der Literatur nach anregenden Texten durchsuchen, die sich für die Verbreitung von mehr Toleranz eignen. Da würde sich so einiges finden lassen.

Es wird nicht schlagartig, durchgreifend etwas daran ändern, daß viele Menschen Nacktheit nicht immer und überall tolerieren. Das ist eher wie das stete Wasser, das irgendwann den Stein aushöhlt.
Praktische Aktionen, ob sie nun Nacktivitäten oder Nacktionen heißen, sind für diesen Fortschritt mindestens genau so hilfreich, weil dabei nackte Menschen leibhaftig von den Menschen erlebt werden. Das kann zur Gewohnheit werden und merkwürdige Vorstellungen abbauen.

Eine umfassende Forderung von Toleranz kann sich ja nicht nur auf Nacktheit beziehen. Jeder, der so etwas möchte, sollte sich mal 3 Sachen aufschreiben, die unakzeptabel erscheinen, obwohl sie nicht verboten werden sollten, um dann das mit der Toleranz im Gedankenexperiment zu üben. Da kann durchaus mal Rudelbumsen auf dem Zettel stehen, was man auch immer darunter verstehen mag. Der Ausdruck wirkt abfällig und zieht Sexualität ansich in ein fragwürdiges Licht.

Die Befreiung von sexuellen Tabus ist noch nicht so lang her und noch mitten in der Entwicklung. Es gibt keine ewig geltenden Regeln mehr und jede Beziehung ist darauf angewiesen, alles zu bereden und miteinander auszuhandeln. Wie sich das in den nächsten Generationen weiterentwickelt, werde ich nicht erleben. Ich glaube, es wird anders sein, als wir uns das heute so denken.

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Re: TOLERANZ versus AKZEPTANZ

Beitrag von Shiva205 » Fr 11. Aug 2017, 08:19

FKK-Igel hat geschrieben:schon jetzt krank ist, wer nie und gegen nichts tolerant sein kann
Dann wünsch ich dir schon mal gute Besserung. Ich akzeptiere dich so, wie du bist.

 
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Re: TOLERANZ versus AKZEPTANZ

Beitrag von Eule » Fr 11. Aug 2017, 23:07

@ Shiva205
Toleranz ist Gewalt gegen sich sebst.
Wenn ich etwas toleriere, was ich nicht akzeptiere, tu ich mir auf Dauer nichts Gutes und werde früher oder später sogar krank davon.
:shock: Hast du wirklich ein so kleingeistiges soziales Gesichtsfeld, wie du es hier äußerst? :roll: Nein, dieses will ich einfach nicht glauben. Ich denke, du hast dich hier nur argumentativ verrannt.

Es gibt vieles im Leben, was ich für mich selbst nicht akzeptiere, ja sogar für falsch halte, dieses jedoch dem Anderen deswegen nicht verbiete. Ich lasse ihm so sein Leben leben, wie er es für sich für richtig empfindet. Denn jeder trägt die Verantwortung für sein eigenes Leben. Wenn ich etwas akzeptiere, dann halte ich dieses auch für mich für richtig. Ich stehe dann dazu und bin auch bereit, dieses Anderen gegenüber zu verteidigen.

Krank wird man nur, wenn man permanent gegen die eigene Überzeugung handeln muss. Hier kommt das Gefühl der eigenen Verantwortlichkeit in Konflikt zum eigenen Handeln. Und verantwortungslos handelt nur der, der die Verantwortung für sein eigenes Handeln abgegeben hat oder nicht übernimmt.

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Re: TOLERANZ versus AKZEPTANZ

Beitrag von Shiva205 » Mo 14. Aug 2017, 14:21

Eule hat geschrieben:Hast du wirklich ein so kleingeistiges soziales Gesichtsfeld, wie du es hier äußerst? Nein, dieses will ich einfach nicht glauben.
Dann glaub's besser nicht.

Ich hab nicht gesagt, dass man keine Gewalt gegen sich selbst ausüben soll. Manchmal muss man es um zu überleben. Toleranz strapaziert immer unsere Geduld - bis hin zur Frustrationstoleranz. Und wenn die überschritten wird, entstehen ernsthafte Probleme. Daher kann Toleranz immer nur ein vorübergehendes Provisorium sein, ähnlich wie Höflichkeit, die dazu dient einen potentiellen Streit erst mal nicht eskalieren zu lassen. In der weiteren Entwickung entsteht dann entweder eine Akzeptanz, z.B. wenn ich mich an etwas Fremdes gewöhnt habe und es dann als vertraut empfinde, oder aber es entseht keine Akzeptanz. In letzterem Fall setzt die andauernde Toleranz einen Stachel in mir, der sich langzeitig negativ auswirkt weil ich dann "permanent gegen die eigene Überzeugung handeln muss", wie du richtig ausgedrückt hast.

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