von Nudus Excitatus » Do 2. Jun 2022, 17:01
Ich erinnere mich gerne an mein erstes Mal nackt am Strand, weil es eine Erfahrung fürs Leben war. Da war ich 19 und zu Besuch auf der Insel Amrum und tagsüber auf mich alleine gestellt. Sommer, Sonne, ich gehe zum Strand, wer die Insel kennt weiß, dass man von Wittdün aus eine gute halbe Stunde laufen muss, bis man am Wasser ist. Auf dem Weg hin hatte ich schon bemerkt, dass manche nackt gelaufen sind, aber die waren auch weiter weg. Irgendwann komme ich am Wasser an und bin überrascht, dass dort alle, also wirklich alle nichts an hatten. Außer ich und das löste bei mir ein extremes Bauchkribbeln aus. Puh, soll ich mich jetzt auch ausziehen? Ich laufe erst noch ein Stück am Wasser lang, sehe aber niemand in Badesachen. Allmählich kam ich mir auch komisch vor, als Einziger da angezogen lang zu laufen und meine Aufregung steigerte sich bei der Vorstellung mich auch auszuziehen. Es war eigentlich auch alles vertreten, Familien mit kleinen und großen Kindern, Paare unterschiedlichsten Alters, Einzelne Männer und Frauen und alle machten den Eindruck als wäre das völlig normal nichts an zu haben.
Die Entscheidung kam dann doch, ich mach es. Noch mehr Aufregung meldete sich bei mir, denn ich war damals auch recht schüchtern, gehörte immer nicht zu den Ersten und Mutigsten die "gesprungen" sind... Ich bin dann etwas Abseits gegangen weil ich wohl dachte "jetzt gucken bestimmt alle". Ja, ich hatte auch Angst, dass man vielleicht sieht, dass ich total aufgeregt bin. Aber ich packe mein Handtuch aus und gucke mich um und ziehe mich aus. Plötzlich stehe ich splitternackt im Wind und spüre das erste Mal komplette körperliche Freiheit. Völlig anders als beim duschen oder umziehen.
Zu meiner Überraschung passierte um mich herum nichts, keiner starrte mich an, oder nahm überhaupt Notiz von mir, oder, oder. Bei mir passierte allerdings viel, ich fühlte mich plötzlich unheimlich frei und auch glücklich und zufrieden und ein bisschen Stolz jetzt auch einer von vielen hier zu sein. Dann übte ich regelrecht das nackte da sein. Erst lag ich nur auf dem Bauch, dann auf dem Rücken wo sich das nackt sein noch nackter anfühlte (ja gibts denn so was?), dann ging ich ins Wasser und musste dann ja nackt an anderen Nackten vorbei, was sich auch voller Spannung vollzog. Als ich das alles überlebt hatte, ging ich auch am Wasser ein Stück spazieren, erst in die Richtung wo kaum noch Leute waren, dann in die Gegenrichtung wo es dichter bevölkert war. Vielleicht klingt es merkwürdig aber ich hatte das Gefühl mich zeigen zu wollen, am meisten aber mir selbst zeigen zu wollen, im Sinne von "ja, ich bin auch nackt wie ihr und finde es zwar noch nicht normal, aber toll und jeder darf es sehen".
Unruhe kam bei mir dann doch auf, als ich vom Spaziergang zurück kam und ca. 10 m von meinem Platz, was an dem riesen Strand ziemlich dicht ist, ein Mädchen ungefähr in meinem Alter lag. Mit so was hatte ich natürlich nicht gerechnet, was meine ohnehin aufgeregte Stimmung wieder verstärkte, nachdem ich mich ans nackt sein langsam gewöhnte. Wir hatten dann aber oft schüchternen Blickkontakt und ich glaube wir waren beide ein bisschen unsicher über unser da sein. Plötzlich war das nackte da sein nicht mehr so anonym wie vorher. Irgendwie beobachteten wir uns immer wieder schüchtern gegenseitig, was aber sehr respektvoll und mit einem zarten lächeln geschah. Letztlich wechselten wir kein Wort, wer weiß, vielleicht war es für sie auch neu? Was für eine Aufregung und heute? Eine gewisse Euphorie ist nie verloren gegangen, wenn ich das erste Mal im Jahr mich nackt draußen bewegen kann spüre ich die nackte Freiheit, sagen wir fast, wie beim ersten Mal.
Den Rückweg bin ich dann auch völlig nackt gelaufen und habe mich erst an den Dünen angezogen und an den nächsten Tagen war klar, was ich vor hatte. Nur mit dem Unterschied, dass ich mich gleich hinter den Dünen ausgezogen habe und den Weg zum Wasser schon natürlich genießen konnte.
Seitdem gehe ich freiwillig an keinen Textilstrand und suche und finde immer irgendwelche Nachtbademöglichkeiten. Da die Badestellen aber inzwischen blöderweise überwiegend von Textillbadern belegt werden, paddel ich überwiegend mit meinem SUP nackt auf den Seen, da störe ich niemanden und ich genieße die Freiheit und Ruhe auf dem Wasser.