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Klettern ohne alles: Keine Schuhe, kein Seil, keine Kreide –

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Beitrag von holgi-w » Fr 12. Feb 2016, 15:25

Aria hat geschrieben:(...) Friedjof alias Nackidei (...)


Kannst du nicht mal langsam damit aufhören, bitte?
Bummler redest du schließlich auch nicht dauernd mit seinem vorherigen Namen an (um nur ein Beispiel zu nennen).

 
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Re: Klettern ohne alles: Keine Schuhe, kein Seil, keine Krei

Beitrag von Kartunger » Fr 12. Feb 2016, 15:58

Hans H. hat geschrieben:Aber: was ich selbst aus meiner Erfahrung am eindrucksvollsten finde ist, dass die ohne Schuhe klettern. Wenn ich noch in dem Alter wäre, würde ich das nächsten Sommer sofort auch versuchen. Damals war ich nie auf diese Idee gekommen (eigentlich schade). Ich denke, da muss man die Fußsohle noch länger darauf trainieren, als für das Barfußlaufen.


Die schwierigste jemals begangene Free Solo Begehung erfolgte durch Andreas Probst mit dem Schwierigkeitsgrad 8b ebenfalls Barfuß

http://www.klettern.de/community/leute/ ... 4120.5.htm

Tolle Bilder zum Free Solo klettern findet man auch bei den Huber-Brüdern, ich bekomme da beim Betrachten schon Gänsehaut:
http://huberbuam.de/de/alpine-hoehepunk ... slide-5-hs
http://huberbuam.de/de/alpine-hoehepunk ... slide-6-hs
http://huberbuam.de/de/alpine-hoehepunk ... 0&slide-20

Weiter oben wurde Freeclimbing mit Free Solo verwechselt. Beim Freeclimbing ist einen Sicherung erlaubt, aber keine Hilfsmittel beim aufsteigen. Free Solo bezeichnen die Kletterer als reinste Form des Kletterns - da liegt es doch nahe dies auch einmal nackt zu tun mit der gleiche Motivation wie z. b. nacktwandern, der Natur noch näher zu sein.

Gruß Kartunger

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Re: Klettern ohne alles: Keine Schuhe, kein Seil, keine Krei

Beitrag von Hans H. » Fr 12. Feb 2016, 22:48

@Kartunger:
Mit den Begriffen hast du ja Recht, aber wie viele hätten es verstanden, wenn ich hier Free Solo geschrieben hätte? Da du jetzt die Erläuterung gebracht hast, können wir jetzt ja die Begriffe korrekt anwenden...

Nur für das, was ich damals an Klettereien gemacht habe, verwende ich beide Begriffe nicht gern, da ich sehr weit von dem entfernt war, was man heute mindestens darunter versteht. Meine maximal-Aufstiege, höchstens senkrecht ohne Überhänge und immer mit Griffen und Tritten, die wenigstens rund 5 cm tief waren (also Stufe 3 der UIAA-Skala, die von 1 bis 11+ reicht - nur sicher geführt war´s mal etwas schwerer, aber das waren Ausnahmen) - das sind doch Anfänger-Wände für die Leute der heutigen Sportkletter-Szene. Das Sportklettern in diesem Sinne gab es auch noch nicht und keine Kletterwände zum trainieren.

Am Bild mit Andreas Proft, der barfuß klettert, sieht schon jeder Laie den enormen Unterschied der Struktur dieser Wand zu der mit dem spanischen Kletterer des zu Beginn gezeigten Videos. Das ist schon eine ganz andere Schwierigkeit, aber ist das nun leichtsinnig? Ich meine nicht für den, der es kann. Wenn es weniger Trainierte nachahmen wollen, dann aber schon. Der Nachahmereffekt ist immer das große Risiko der Extremsportarten.

Bei den Bildern der Hubers sieht man deutlich, dass die manchmal mit dem ganzen Körpergewicht an nur drei Fingerkuppen hängen. Natürlich muss man dazu in der Lage sein, eine größere Anzahl an einarmigen Klimmzügen so an nur drei Fingerkuppen zu machen. Wer von den Forumsmitgliedern hier kann sich überhaupt vorstellen, nur an drei Fingerkuppen sicher zu hängen? (also ohne das 2. Fingerglied zum Greifen mit zu benutzen!) Bei mir waren es damals immer wenigstens vier Finger und je zwei Fingerglieder, mit denen ich bei der Griff-Tiefe greifen konnte, und auch das ging nur über begrenzte Zeit (damit wird die so zu kletternde Höhe schon sehr begrenzt).

Und diese Fingerkraft war damals unter den nicht kletternden Kumpels unserer Schi-Trainingsgruppe bereits überdurchschnittlich, obwohl das alles Leistungssportler waren - aber im Vergleich zu denen, die Schwierigkeiten 7, 8 und mehr klettern war das gar nichts. Diese doch extrem großen Unterschiede in den individuell erreichten Fähigkeiten relativieren eben auch was für den einen Leichtsinn ist und für den anderen noch lange nicht.
Was die Hubers machen ist für mich technisch gesehen jenseits jeglichen Vorstellungsvermögens, aber das "warum" verstehe ich sehr gut.

Wo ist nun die Grenze des Nacktkletterns? Was barfuß geht, sollte natürlich auch nackt möglich sein, also auch höhere Schwierigkeiten, als in dem Video zu Beginn. Nur gibt es mit höherer Schwierigkeit auch zunehmend Körperkontakte mit dem Fels, und der kann sehr kratzig oder scharfkantig sein, wie ich ja seinerzeit selbst erfahren musste.

 
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Re: Klettern ohne alles: Keine Schuhe, kein Seil, keine Krei

Beitrag von riedfritz » So 14. Feb 2016, 09:58

nur an drei Fingerkuppen sicher zu hängen?
Wenn man nackt ist, ist man ja auch leichter als angezogen :mrgreen:

Ich halte Friedjofs Äußerung, Rücksicht auf die Rettungstrupps zu nehmen, für unsinnig. Wie Du uns schilderst sind die Fähigkeiten jedes einzelnen (in allen Sportarten) zu unterschiedlich, als daß man irgendwo eine Grenze zwischen "normaler" sportlicher Betätigung und Hochleistung, zwischen verantwortlichem Handeln und Leichtsinn, ziehen kann.
Wer schon mal aus dem Stand mit Langlaufschiern umgefallen ist, hat vielleicht eine Vorstellung davon.


Viele Grüße,

Fritz

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Re: Klettern ohne alles: Keine Schuhe, kein Seil, keine Krei

Beitrag von Hans H. » So 14. Feb 2016, 22:54

riedfritz hat geschrieben:
nur an drei Fingerkuppen sicher zu hängen?
Wenn man nackt ist, ist man ja auch leichter als angezogen :mrgreen:

Dabei kann ich mir gut vorstellen, dass auch manche nackt trainieren, denn sie trainieren täglich morgens vor der Arbeit und abends nach Feierabend zu Hause an ihren Übungsbrettern wie z.B.:
http://www.klettern.de/besser-klettern/ ... 10.5.htm#1
Seht mal die schmaleren der Rillen an. Auch daran hängend werden Klimmzüge gemacht! Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man daran hängen kann, aber ich habe es mit eigenen Augen an ähnlichen Trainingsbrettchen gesehen! Viele haben eine eigene Trainingswand zu Hause, oft auch unter der Dachschräge für das tägliche Training für Überhänge. Natürlich liegt dann eine Matratze am Boden darunter, weil man beim Training oft voll an die Grenzen geht.

Es ist wirklich so wie du schreibst: der Unterschied zwischen "normaler" sportlicher Betätigung und Hochleistung ist extrem groß. Das wird insbesondere denen bewusst, die selbst im Leistungssport aktiv waren, sozusagen "in der 2. Liga" und damit weit besser trainiert, als der normale Durchschnittssportler. Als Außenstehender sieht man kaum wie viele es gibt, die in einer Sportart sehr viel trainiert haben (in meinem Fall in der Uni-Schigruppe bis zu 25 Std. / Woche, später für Marathon und Triathlon bis zu 15 Std. / Woche), damit regional sehr weit vorn lagen und von der Spitze dennoch unerreichbar weit entfernt.

Da das Klettern bei mir ja nie die "Hauptsportart war", sondern neben Bergläufen eher eine Art des Sommertrainings für die Vorbereitung auf den Winter, möchte ich hier zur Verdeutlichung der extremen Unterschiede mal kurz auf meinen Fall in den 1970ger Jahren abweichen, wenn auch das vom Kletter-Topic abweicht:
Bei Testläufen auf einer FIS-Strecke in der Schweiz sagte man uns z.B., dass noch ca. 100 schnellere Athleten allein in Deutschland zwischen uns (der Uni-Leistungsgruppe) und C. Neureuther (mein Jahrgang) lagen (bzw. der "Gold-Rosi", da wir auch eine Frauen-Leistungsgruppe hatten). Das sind ja für Außenstehende scheinbar nicht so viele (die oberen 0,1% hat man damit ja bereits erreicht). Aber um da heranzukommen, hätten wir das Training schon 10 bis 15 Jahre früher verdoppeln bis vervierfachen müssen. Also war real gesehen der Leistungsunterschied zu den Teilnehmern in internationalen Rennen größer, als der Unterschied vom Durchschnitt zu uns!

Wenn man das in wenigstens einer Sportart so extrem mitgemacht hat, wertet man die Leistungen der Spitze ganz anders, als Durchschnittssportler, nur-Urlaubs-Alpinisten und sonstige Außenstehende. Das sind Dimensionen im Unterschied, die sich die meisten Zuschauer von Wettkämpfen oder eben solchen Videos von Kletterern nicht wirklich vorstellen können.

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Re: Klettern ohne alles: Keine Schuhe, kein Seil, keine Krei

Beitrag von Aria » Mo 15. Feb 2016, 15:52

Reinhold Messner - vom Schlossgraben ins Vakuumbett – Zitat aus dem Focus vom 1995:

Eine drei Meter hohe Mauer seines Schlosses Juval bei Meran war Bergfex Reinhold Messner, der 14 Achttausender mühelos erklomm, am Donnerstag kurz vor Mitternacht zum Verhängnis geworden.
(…)
Beim Überklettern einer Mauer rutschte der 50jährige in Turnschuhen auf einem regennassen Stein ab und landete auf den Fersen. In einem Vakuumbett kam Messner zunächst ins Meraner Unfallklinikum, dann ins Krankenhaus Bozen. Unter Vollnarkose ließ er sich in einer dreistündigen Notoperation das zertrümmerte rechte Fersenbein zusammenflicken.


Im Nachhinein kann man konstatieren: Die Achttausender zu besteigen war weniger gefährlich als die 3 m hohe Mauer zu Hause.

 
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Re: Klettern ohne alles: Keine Schuhe, kein Seil, keine Krei

Beitrag von riedfritz » Di 16. Feb 2016, 11:17

Die Achttausender zu besteigen war weniger gefährlich als die 3 m hohe Mauer zu Hause.
Aria, ich gehe mal davon aus, daß Du diese Bemerkung scherzhaft gemeint hast. Schließlich ist sein Bruder am Mount Everest ums Leben gekommen. An die Mauer ist er wahrscheinlich mit der Einstellung "Das mach ich ja mit Links" herangegangen und deshalb fehlte die Konzentration und die richtige Ausrüstung. Vor allem ist aber die ärztliche Versorgung in erreichbarer Nähe.

Viele Grüße,

Fritz

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Re: Klettern ohne alles: Keine Schuhe, kein Seil, keine Krei

Beitrag von Hans H. » Di 16. Feb 2016, 13:46

- nein, nicht am Mount Everest, sondern an der Diamirwand am Nanga-Parbat.
Ansonsten dürfte ja klar sein, dass Aria die Bemerkung scherzhaft gemeint hat. Übrigens, soweit ich mich erinnere, hatte er den Schlüssel vergessen und wollte deshalb über die Mauer klettern. Also, geplant war das auch nicht, vor allem nicht in der Nacht.

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