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FKK an die nächste Generation weitergeben

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Re: FKK an die nächste Generation weitergeben

Beitrag von Ritter_Rost » Mo 5. Okt 2015, 10:11

Hallo Moppel, da hast du sicherlich Recht. Das ist leider auch meine Erfahrung. Ich war jetzt im Sommer mit meinem Sohn auf einem Vereinsplatz, der wundervoll gelegen mitten in einem Wald ist. Herrliche Natur und absolute Freiheit. Auf Grund der Abgeschiedenheit auch wenig bis keine Zäune, nur ein leichter Drahtzaun um die Rehe abzuhalten. Allerdings seit Jahren ein starker Mitgliederschwund auf dem Gelände, so das am WE kaum noch 10 Leute da waren. Unter der Woche waren wir alleine. Interessenten in der Gegend gibt es durchaus, aber leider bietet der Platz kaum Infrastruktur. Kein Mobiltelefonempfang und auch kein WLan sind schon mal ein großes Manko für die jungen Leute.
Freizeit auf dem Platz? Ein Schwimmbad, das ist gut. Aber sonst? Tischtennisplatten und ein verwachsenes Badmintonfeld locken halt keinen mehr hinterm Baum hervor. Eine notwendige Umgestaltung wird von den Altvereinsmitgliedern blockiert, die aber selber die Plätze nicht mehr nutzen. So stirbt denn so ein Platz und ein Verein langsam aus. Stillstand ist der Tod, sang schon Grönemeyer.
Dazu kommt, das vieles mittlerweile arg renovierungsbedürftig ist und auch das junge Familien abschreckt. Die meisten suchen halt etwas zum Abschalten und entspannen und nicht den Arbeitseinsatz auch noch am Wochenende. Ich möchte ja auch am WE das mit meinem Kind nachholen, was unter der Woche nicht geht.
Andere Vereine erheben deswegen einen höheren Satz, dafür gibt es keinen Arbeitseinsatz mehr. Und die haben auch mehr jüngere Mitglieder.

Ansonsten, am Samstag war mein Zwerg das erste Mal mit in der Sauna, in Herne im Lago. Eine tolle Saunaanlage. Und er hat die Herzen der gesamten anwesenden Weiblichkeit mit seinem Charme gebrochen. Er fand es superschön, möchte unbedingt bald wieder hin. Es war auch zu süß, wie er mit den Armen auf die Hüften gestützt mit den Damen sprach, die ihm erklärten wie er am besten ins kalte Becken geht oder sich kalt abduscht. Ohne Scham oder Scheu. Natürlichkeit halt in ihrer normalsten Erscheinungsform.

Die Entwicklung der "Familiensaunas" in denen man mit Badehose saunieren kann, laufen dem natürlich ein wenig zuwider. Aber sie können ein Einstieg sein. Das Konzept der natürlichen Nacktheit muss endlich wieder von der negativen Bewertung in der Gesellschaft befreit werden.

 

Re: FKK an die nächste Generation weitergeben

Beitrag von Friedjof » Mo 5. Okt 2015, 13:07

Folgender Beitrag ist (mal wieder) etwas lang geworden. Diesen zu lesen ist aber nicht verpflichtend. :)

FKKSaar_84 hat geschrieben:Wenn es also normal ist dass es jeder macht ist es auch normal für die nächste Generation.

Das wage ich sehr zu bezweifeln. Das Thema wurde in diesem und mehr noch im alten Forum immer wieder thematisiert.
Grundsätzlich hast du recht wenn du sagst, dass man Kinder relativ leicht an FKK heranführen kann und sie auch Spaß daran haben (können). Wir Erwachsenen müssen es ihnen nur entsprechend vorleben. Ich bin selbst in einer Naturistenfamilie aufgewachsen und war mit meiner Familie 18 Jahre Mitglied in einem FKK-Verein. In diesem Umfeld wuchsen wiederum unsere beiden Töchter auf.
Wir verbrachten als Familie fast jedes schöne Wochenende auf dem Freizeitgelände des Vereins. Wohnwagen-Stellplätze, Schwimmbad, Sauna, schönes Vereinshaus, Spielplatz, Volleyballfelder… Kurzum, alles war bestens und unsere Mädels fühlten sich dort gemeinsam mit mehreren anderen Kindern stets pudelwohl. Die Kinder trafen sich auch häufig außerhalb des Vereinslebens zuhause. Wir Erwachsenen übrigens auch.
Was wir Eltern schon die Jahre zuvor bei anderen Familien im Verein beobachteten war die Tatsache, dass die meisten Kinder mit Eintritt in die Pubertät immer seltener ihre Eltern auf das Freizeitgelände begleiteten und irgendwann ganz wegblieben. Bei einigen Kindern machte sich trotz der bis dahin so zwanglos gezeigten Nacktheit plötzlich ein Schamgefühl bemerkbar, welches sich in der Form zeigte, dass einige Mädchen und Jungen plötzlich mit Slip oder Bikini/Badehose über das Gelände liefen.
Die Verweigerungshaltung der Kinder sorgte dann vorübergehend auch für ein anderes Freizeitverhalten der Eltern, die der Kinder wegen dann nicht mehr so häufig auf dem Freizeitgelände erschienen und mit ihren Kindern häufiger etwas anderes unternahmen. Irgendwann waren dann die Kinder so weit, dass Ihre Eltern sie über das Wochenende auch allein lassen konnten oder diese bei Freundinnen/Freunden übernachteten.

Diese Beobachtung bzw. Verhalten der Kinder von FKK-Familien ist nicht neu und hat es immer schon gegeben und ist auch nichts FKK-Vereinsspezifisches. Unsere Elterngeneration hat das aber stets recht gelassen gesehen. Sie konnten sich relativ sicher sein, dass ihre Kinder nach der Phase ihrer "Selbstfindung" wieder zur FKK zurückfanden und diese eines Tages wieder am Vereinsleben teilnahmen. Die nächste FKK-Generation war geboren! :D Mitunter tauchte da auch plötzlich nach etlichen Jahren der Abstinenz plötzlich ein ehemaliges Mitglied wieder auf, jetzt jedoch mit Lebenspartner und Kind. Das war dann stets eine freudige Überraschung.

Dieser Selbstläufer funktioniert heute aber nicht mehr oder nur noch äußerst selten. Problem ist, dass sehr viele Kinder von FKK-Familien nach ihrer Zeit der Nacktabstinenz während der Pubertät und auch später eben nicht mehr zur FKK zurückfinden. Das ist u.a. ein Grund dafür, dass FKK-Vereine über Nachwuchs klagen und sie teils zu Senioren-Sportvereinen mutieren, wo bei der Ankunft auf dem Freizeitgelände erst einmal der Rollator aus dem Kofferraum gewuchtet wird. :shock:
Wenn die Vereine trotzdem noch "leben" und einen gewissen Mitgliederstand halten können liegt das an den "Eintagsfliegen". Das sind Leute, die sich im Verein anmelden, aber bereits ein Jahr später wieder verschwunden sind.

Ok, über Vereins-FKK wurde im Forum schon viel debattiert. Vereine aller Art klagen über ausbleibenden Nachwuchs; das ist also nichts FKK-Spezifisches. Aber in FKK-Vereinen wird eines deutlich: Die Jugend hat heute und zunehmend kein Interesse mehr an FKK. Für sie ist FKK keine Lebenseinstellung mehr. Sie sieht darin nur noch nacktes Sonnen und Baden, ein Hobby also, mehr nicht. Das ist wie mit den Schützenvereinen. Welcher Jugendliche will da noch schwerbehangen mit Blech an der Jacke, welches den aufrechten Gang kaum noch ermöglicht, mit Wumtata durch das Dorf ziehen?

Um vom Vereins-FKK wegzukommen: Die Jugend hat heute andere Interessen. Ja, sie geht natürlich auch zum Sonnen und Baden an den See oder ins Schwimmbad. Da hat sich gegenüber früheren Zeiten wohl kaum etwas verändert. Aber eben bitte angezogen. Entweder in einem schicken Bikini mit Markenemblem oder einer Knielangen Schlabbershorts mit zwölf Taschen. Aber nackig? Iiihhh! "Das ist doch pervers" und andere Sprüche begleiten heute die FKKler. Hinzu kommt die allgegenwärtige Schussbereitschaft von Smartphone-Kameras. Das Thema hatten wir hier immer wieder. Die Angst, nach einem nacktem Sonnenbad am See auf immer und ewig in allen sozialen Netzwerken zur Schau gestellt zu werden ist einfach da und auch berechtigt. Und dann wären da noch die zig anderen Fun-Sportarten und andere Freizeitmöglichkeiten, denen heute die Jugend lieber nachgeht und mit denen wir Alten nichts am Hut haben (weil wir nicht mehr können).

Ob wir es nun wahr haben wollen oder nicht: Auch wenn wir uns noch so sehr bemühen werden wir das Rad nicht zurückdrehen können. Momentan ist nackt sein in der Öffentlichkeit bei den meisten jungen Menschen einfach ein No-Go. Da täuscht auch nicht die Tatsache drüber hinweg, dass wir Jugendliche und junge Menschen in der gemischten Sauna antreffen oder hier und da ein neuer Nacktwanderweg entsteht. Die allgemeine Tendenz ist einfach eine andere.

Und somit komme ich auf die Aussage von FKKSaar_84 zurück, Zitat:
„Wenn es also normal ist dass es jeder macht ist es auch normal für die nächste Generation“.
Erstens macht nicht jeder FKK. Es war schon immer eine recht kleine Minderheit. Zweitens macht die nächste Generation schon lange nicht mehr unbedingt dass, was ihnen ihre Eltern vorlebten. Das war einmal. Unsere Jugend ist heute viel selbstbewusster als in früheren Zeiten. Kinder erlernen heute nicht mehr unbedingt den Beruf ihrer Eltern und gehen deren vorgelebten Hobbys nach. Stattdessen zieht es sie früher als ehemals aus dem Elternhaus, studieren irgendwo auf der Welt und machen ihr Ding. Familienzusammenhalt, Normen und Werte, Traditionen u.a. sind alles Dinge, die zwar noch bei unseren Kindern vorhanden sind, aber nicht mehr den Stellenwert haben wie einst einmal.

Wir können und sollten dagegen auch nichts unternehmen. Das ist der Lauf der Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Was wir können und tun sollten ist, unseren Kindern das lebensnotwendige Rüstzeug mitgeben, damit sie in unserer heutigen Ellenbogengesellschaft bestehen können. Ich denke, dass meine Frau und ich das mit unseren beiden Töchtern geschafft haben. Nun ja, mit FKK haben die beiden nichts mehr am Hut, und dennoch scheinen sie glücklich. Sie sind in anderen Freizeitbereichen aktiv. Der Sohn unserer Nachbarn hat auch nichts (mehr) für die große, über viele, viele Jahre entstandene Modelleisenbahn seines Vaters übrig. Ist das denn so schlimm?

Dennoch dürfen wir aber darauf hoffen, dass eines Tages FKK wieder seinen Stellenwert in der Gesellschafft erhält, den es mal hatte (nach Möglichkeit einen größeren).
Aber das werden wir nicht mehr erleben.

Hier eine Lebensweisheit von dem libanesischen Philosophen und Dichter Khalil Gibran, welche ich vor langer Zeit während meines Studiums las und die mich außerordentlich beeindruckte und sowohl mich und meine Frau in der Erziehung unserer Kinder stets leitete.
Ich denke, das passt vielleicht zum Thema. Vielleicht sind deshalb unsere Kinder keine FKKler geworden?

Deine Kinder sind nicht deine Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht
des Lebens nach sich selbst.

Sie kommen durch dich, aber nicht von dir,
und obwohl sie bei dir sind,
gehören sie dir nicht.

Du kannst ihnen deine Liebe geben, aber nicht deine Gedanken;
denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Du kannst ihrem Körper ein Heim geben,
aber nicht ihrer Seele;
denn ihre Seele wohnt im Haus von morgen,
das du nicht besuchen kannst,
nicht einmal in deinen Träumen.

Du kannst versuchen ihnen gleich zu sein,
aber suche nicht, sie dir gleich zu machen,
denn das Leben geht nicht rückwärts
und verweilt nicht beim Gestern.

Du bist der Bogen, von dem deine Kinder
als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Lass deine Bogenrundung in der Hand
des Schützen Freude bereiten.

 

Re: FKK an die nächste Generation weitergeben

Beitrag von Moppel17+4 » Mo 5. Okt 2015, 15:52

Ein "back to the roots" wird es in bestimmten Bereichen des Lebens geben müssen, weil ein "schneller, höher, weiter" in einigen Bereichen nicht mehr möglich erscheint. Die rein konsumorientierte Gesellschaft hat einen Makel - der Faktor Mensch geht mehr und mehr verloren. Der Mensch wird nur noch als Konsument gesehen, nicht mehr als Genießer von etwas, wo kein Umsatz generiert wird.
Daher frage ich mich, ob ein FKK-Gelände unbedingt einen Handyempfang oder einen W-Lan-Anschluss haben muss. Was es heute an potenziellen Gefahrenmomenten gibt, gab es früher auch schon, als Handy wie W-Lan noch keine Themen waren. Dabei gilt doch, dass es in FKK-Bereichen sowieso entsprechende Verbote gibt. Wer meint, nur durch eine technische Aufrüstung mehr Menschen anzuziehen, befindet sich auf dem Holzweg! Der eigenen Intuition zu folgen, ob FKK etwas ist oder eher doch nicht, gibt viel eher Anlass dazu, sich ein Bild zu machen.
Das Anspruchsdenken ist zudem viel zu hoch. "Was wird denn dort geboten?" Wer nur danach geht, sollte sich selbst hinterfragen, was er bereit ist einzubringen. Muss es das silberne Tablett sein, was ich haben, bzw. mitbringen werde?
Zu überlegen, was in den letzten Jahren in der FKK-Bewegung versäumt wurde, macht keinen Sinn. Die alten Zöpfe gehören abgeschnitten. Die jetzige Situation als Neuanfang zu sehen, würde viel eher die Blick nach vorn richten.

 

Re: FKK an die nächste Generation weitergeben

Beitrag von Friedjof » Mo 5. Okt 2015, 16:46

Moppel17+4 hat geschrieben: Die alten Zöpfe gehören abgeschnitten. Die jetzige Situation als Neuanfang zu sehen, würde viel eher die Blick nach vorn richten.

Und was wäre da dein Vorschlag? Es ist schon recht schwierig, Kinder für aus ihrer Sicht "altmodische Dinge" zu gewinnen. Und dann noch FKK?
Ich organisiere seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit Kommune und Ev. Kirche jedes Jahr eine Ferienfreizeit in Finnland. Obwohl ich keine Probleme damit habe, genügend Teilnehmer für diese Fahrten zu gewinnen merke ich doch, dass das Interesse nachlässt. Die Kinder und Jugendlichen wägen zunehmend ab, wo wohl der "Spaßfaktor" größer ist: Drei Wochen in einer einsamst gelegenen Blockhütte an einem See in den finnischen Wäldern oder doch lieber Halli-Galli-Ferien, auch mit der Jugendgruppe, in Lloret de Mar zum Beispiel?
Und ich mag es kaum sagen: Eine Ferienfreizeit mit Jugendlichen an einen Ort ohne Handyempfang wird zunehmend unmöglich. Nicht wenige Kinder und Eltern! machen das heute zur Bedingung. Nun macht es natürlich auch Sinn, vor Ort telefonieren zu können, schon allein um im Bedarfsfall Hilfe herbeirufen zu können. Den Kindern und Jugendlichen geht es da aber um andere Dinge.

Das war jetzt nur ein Vergleich und soll nur zeigen, dass Jugendliche heute wesentlich mehr Möglichkeiten haben, ihren Interessen nachzugehen. Alten Dingen nachzutrauern bringt uns nicht weiter. Sie bestimmen, wo es lang geht, nicht wir Erwachsenen.

https://www.youtube.com/watch?v=MoserV75ZoY

 

Re: FKK an die nächste Generation weitergeben

Beitrag von Moppel17+4 » Di 6. Okt 2015, 00:57

Friedjof hat geschrieben:Das war jetzt nur ein Vergleich und soll nur zeigen, dass Jugendliche heute wesentlich mehr Möglichkeiten haben, ihren Interessen nachzugehen. Alten Dingen nachzutrauern bringt uns nicht weiter. Sie bestimmen, wo es lang geht, nicht wir Erwachsenen.


Wenn Eltern den Kindern/Jugendlichen auf diese Weise immer wieder "folgen", ist Kindern/Jugendlichen Tür und Tor geöffnet, alle Möglichkeiten ihrer zeitweisen Interessen/Launen auszuschöpfen. Diese Möglichkeiten sind nur gegeben, weil es die wirtschaftlichen Voraussetzungen der Eltern erlauben. Eltern stellen damit auch "ruhig", wenn sie Kindern/Jugendlichen all das ermöglichen, woran sie Interesse haben, selbst wenn diese Interessen oft nur irgendwelchen Launen entspringen, bzw., weil Freundinnen und/oder Freunde das auch machen.
Ich habe es selbst erlebt, dass Eltern ihre Kinder "ruhig" stellten, indem sie den Kindern/Jugendlichen an Wochenenden Geld in die Hand drückten, um was auch immer mit dem Geld anzustellen. Das Geld wurde auf den Kopf gehauen. Es waren vornehmlich betuchte Eltern.
Die materiellen Möglichkeiten sind es heute, die den Kindern/Jugendlichen sehr viel mehr ermöglichen, egal ob es sich um sinnvolle oder unsinnige Dinge handelt. Den Kindern/Jugendlichen kann kein Vorwurf gemacht werden. Sie nehmen das in Anspruch, was ihnen die Eltern gewähren und finanzieren.
Es ist klar, dass Kinder/Jugendliche wie Eltern "mithalten" wollen, um nicht durch ein Sieb zu fallen. Dafür strecken sich Eltern zur Decke. Ob das immer den Zweck erfüllt und den Kindern/Jugendlichen im späteren Leben wirklich weiterhilft? Das wage ich zu bezweifeln!

 
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Re: FKK an die nächste Generation weitergeben

Beitrag von norbert » Di 6. Okt 2015, 08:37

@ Moppel

Die Jugendlichen wenden sich nicht von der FKK ab, weil sie zuviel Taschengeld bekommen.

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Re: FKK an die nächste Generation weitergeben

Beitrag von Bummler » Di 6. Okt 2015, 09:03

Würden sie sich zuwenden, wenn sie dafür Taschengeld bekämen?

 

Re: FKK an die nächste Generation weitergeben

Beitrag von guenni » Di 6. Okt 2015, 09:20

würdest du dich abwenden, wenn du dafür geld bekämest?

 
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Re: FKK an die nächste Generation weitergeben

Beitrag von norbert » Di 6. Okt 2015, 09:48

Das käme auf den Betrag an.
:lol:

 

Re: FKK an die nächste Generation weitergeben

Beitrag von Eisbär » Di 6. Okt 2015, 13:32

Friedjof hat geschrieben:Du kannst versuchen ihnen gleich zu sein,
aber suche nicht, sie dir gleich zu machen,
denn das Leben geht nicht rückwärts
und verweilt nicht beim Gestern.


Hallo Friedjof,
eigentlich bin ich ja nur noch Mitleser, aber dein Beitrag und dieses Gedicht sprechen mir aus dem Herzen.
Erste Frage: Von wem ist das Gedicht?

Zweitens (zum zitierten Text):
Ich schätze mich glücklich, dass mein Leben nach fast 50 Jahren immer noch von dem Gefühl bestimmt wird "etwas neues erfahren" zu wollen.
Ich habe das Glück, zu meinen inzwischen recht erwachsenen Kindern ein sehr enges Verhältnis zu haben und durch sie auch den Zugang zu einem recht "jungen" Leben zu haben. Ich verstehe die Dinge die einen zwischen 24 und 27 sorgen, erfreuen und bewegen und teile ihre Technikverliebtheit, ihre Spontanität und teilweise ihren Musikgeschmack und die Feierkultur.
Das Leben hat mich mitgenommen und ist nicht einfach an mir vorbeigezogen. Letztlich ist es doch das, was jede junge Generation sucht: Leben!
Was hat das jetzt mit FKK zu tun?
Wenig und viel. Mein Kinder stellen zwar heute FKK nicht in dn Mittelpunkt ihres Lebens, sind aber voll "nostalgischer" Erinnerungen an die Kinderzeit, in der nacktes herumtollen und die gemeinsamen Urlaube auf FKK-Campingplätzen GANZ GENAU ihren damals kindlichen Bedürfnissen entsprachen. Es war für sie Leben pur und sie hatten alles was sie damals brauchten.
Heute sind sie älter, haben andere Bedürfnisse und FKK wie sie sich in Deutschland präsentiert ist nicht in der Lage diese Bedürfnisse zu befriedigen. Es ist nicht das nackt sein, das einen jungen Menschen glücklich macht. Es ist das "sein wie ich bin und das nackt" was erstrebenswert ist. Der Teil mit dem "sein wie ich bin" ist es, der in der FKK für junge Leute fehlt.
FKK im herkömlichen Sinne hat für 25jährige mehr Einschränkungen als Bereicherungen zu bieten. 25 sein heißt, mit Freunden per Handy beiläufig zu kommunizieren. Es heißt mal spontan laut und selbstverliebt zu sein, sich zu feiern und in den Mittelpunkt zu stellen.
Es heißt, seine Musik zu hören und es zu genießen, sich auch mal "daneben" zu benehmen.
Ein Rennpferd ist nun mal kein Pony und eine Party ist kein Kaffekränzchen.

Ich sehe auch nicht, wie sich das Bedürfnis der "älteren" in FKK-Vereinen oder dem Rentnerclub "INF" mit dem Lebensgefühl junger FKKler vereinbaren ließe, den wo Leben ist da ist Bewegung und Lärm.
Ich selber bin körperlich ein alter Ackegaul, aber ich genieße es den Rennpferden zuzusehen und an ihren Parties teilzuhaben, das Leben zu spüren.
Ich würde mir wünschen, dass eine Generation junger FKKler eine neue Form von FKK hervorbringt, wo der Spaß und das Leben im Vordergrund stehen. Das Leben heute ist nicht mehr bestimmt von Mittagsruhe, Satzungen und Tradition. Es ist in Bewegung, schnell und laut. Es macht wenig Sinn, dass 50jährige der Jugend ein ansprechendes Programm designen. Sie müssen nur zulassen, dass die jungen das selber tun und sich selber mal zurücknehmen. Seinen wir doch objektiv: Wir sind nicht mehr diejenigen die bestimmen was Spaß ist. Das haben wir mit 25 gemacht. :D

Noch zum Thema Handy, WLAN und Konsum:
Handy, Internet und social networks sind Dinge die zum Leben gehören. Manchmal ist der Umgang damit für uns nicht ganz nachvollziehbar, aber das muß er auch nicht sein.
Wer hofft junge Menschen für ein nacktes Leben ohne diese Errungenschaften zu begeistern kann genausogut hoffen, dass sich ein Fußballfan zum Fernsehen in den Keller verzieht oder ein Schützenverein im abgeschlossenen Vereinsgelände und ohne Bier marschiert.
FKK-Vereine oder Gruppen haben dann eine Zukunft, wenn sie alle Bereiche des Lebens zulassen den FKK Ist nur ein Teilaspekt eines vollständigen Lebens.
Das erinnert mich an eine Begrüßungsthread den ich neulich las, in dem es sinngemäß hieß:
"Es interessiert mich nicht mich hier darüber auszutauschen wie schön nackt sein ist. Da setze ich in diesem Forum Konsens voraus. Mich interessieren alle andere Themen, über die das Leben interessant machen"
Eine FKK in der man die Nacktheit als Selbstzweck in den Mittelpunkt stellt und alle anderen Themen als "Off Topic" oder konfliktverdächtig ausklammert, wird sich irgendwann selbst erledigen.

(Im Augenblick angezogene) Grüße!
Thorsten
:lol:

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