Eisbär hat geschrieben:Hallo Friedjof,
eigentlich bin ich ja nur noch Mitleser, aber dein Beitrag und dieses Gedicht sprechen mir aus dem Herzen.
Erste Frage: Von wem ist das Gedicht?
Es ist von dem libanesisch-amerikanischen Dichter und Philosoph Khalil Gibran. Erst über dieses Gedicht bin ich während meines Studiums auf ihn aufmerksam geworden. Das Gedicht gibt es in verschiedenen Übersetzungen. Letztlich ist der Inhalt, bzw. das, was es aussagen soll, gleich. Die letzten beiden Zeilen werden häufig (wie auch bei der wiederholung von Tim) weggelassen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Khalil_Gibranhttp://www.aphorismen.de/suche?f_autor= ... lil+GibranDie Gedichte und Verse sind nicht immer leicht zu verstehen und wollen häufig erst interpretiert werden. Das macht sie aber lesenswert. Ich mag sie.
Zweitens (zum zitierten Text):
Ich schätze mich glücklich,...
Du sprichst mir aus der Seele Eisbär! Dein Satz "Das Leben hat mich mitgenommen und ist nicht einfach an mir vorbeigezogen" kann ich auch für mich in Anspruch nehmen. Die Welt entwickelt sich weiter und mit ihnen die Menschen, sowohl im Positiven als auch im Negativen. Dabei ist natürlich klar, dass es die Kinder sind, die die Zukunft bestimmen und an den entsprechenden Schrauben drehen. Wir können nur hoffen, dass wir ihnen für die Welt der Zukunft den richtigen Schraubenschlüssel gegeben haben.
Auch wir, also meine Frau und ich haben unsere Kinder den Schlüssel für die FKK-Welt gegeben, beide haben auch viele Jahre in ihr gelebt und waren dort mit uns und vielen anderen Kindern glücklich. Beide erinnern sich heute, mit 28 Jahren, sehr gern an diese Zeit und würden sie nicht missen wollen. Gern schauen sie auch alte Fotos von einst vom Leben auf dem FKK-Vereinsgelände an, auch zusammen mit ihren Freundinnen. Und dennoch gehört FKK zu ihrer Vergangenheit.
@ all:
Wir sollten alle lernen, die Wünsche und Vorstellungen unserer Kinder zu respektieren, jedenfalls soweit sie sich mit unserer gesellschaftlichen Ordnung noch im Einklang befindet. Wenn wir versuchen, unsere Kinder uns gleich zu machen laufen wir Gefahr, sie zu verlieren. Was ist daran so schlecht, wenn unser Nachwuchs nichts von FKK hält oder Papas Modelleisenbahn verschmäht, an die der noch mit 60 Jahren herumbastelt? Habt doch Teil an dem, was eure Kinder heute bewegt anstatt dem Gestern nachzutrauern. Wollt ihr als oller Griesgram enden? Ich nicht!
Und noch etwas zum Nachdenken. Ich hatte das schon mal im alten Forum gepostet, wo wir dieses Thema bereits unter „Stirbt FKK langsam aus?“ thematisierten:
Vor einigen Jahren stießen meine Frau und ich in den französischen Pyrenäen mehr zufällig auf ein FKK-Vereinsgelände. Da gab es jede Menge Jugendliche und junge Erwachsene. Der Grund: Das Jungvolk verfügte auf diesem Gelände über ein großes Gebäude, einem restaurierten und wohnlich hergerichteten, ehemaligen Gesindehaus mit einer Scheune. Hier hatte ein Mitglied des Vereins und begeisterter Amateurfunker eine „Funkbude“ mit einer leistungsfähigen Kurzwellen-Amateurfunkstation eingerichtet, mit der Kontakte zu Amateurfunkern in aller Welt hergestellt werden konnten. Gleich nebenan befand sich die „Hackerbude“ (ich weiß die französische Bezeichnung nicht mehr) der jugendlichen Computerfreaks, ausgestattet mit einer Internetanbindung via Satellit. Hier konnten die Jugendlichen unter Anleitung zweier Erwachsenen, die sogar Kurse für den Erwerb der Amateurfunklizenz anboten, nach Herzenslust ihrem Hobby nachgehen. Dafür haben sich Jugendliche und junge Erwachsene aus der Umgebung gerne die Hose ausgezogen, obwohl sie mit FKK zuvor gar nichts am Hut hatten. Wer es nicht gleich machte, konnte oder wollte wurde das auch akzeptiert. Jeder so wie er wollte. Und wer glaubt, dass da nur die männliche Jugend anzutreffen war: weit gefehlt. Es herrschte da eine, so meine ich aus der Erinnerung recht heterogene Struktur.
Ja, so oder ähnlich innovativ muss sich heute ein FKK-Verein zeigen. Da gibt’s sicherlich noch viele andere Möglichkeiten. Dann wird´s auch was mit dem FKK-Nachwuchs… vielleicht.