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Nacktsein und wohl fühlen als Hilfe bei Erkrankung

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Nacktsein und wohl fühlen als Hilfe bei Erkrankung

Beitrag von Seestern » Di 30. Jun 2015, 13:03

Hallo,
gerne möchte ich über mich schreiben und gerne auch Beiträge zu diesem Thema lesen.
Ich bin traumatisiert durch exzessive Gewalt in der Kindheit.
Daraus entstand die Erkrankung komplex Posttraumatische Belastungsstörung mit Depression.
Als Kind habe ich meine Erkrankung und manche ihrer Symptome als normal empfunden.
Manche habe ich aus Angst nicht erzählt.
Über das was mir gut tat habe ich mir damals keine Gedanken gemacht.
Ich habe es einfach hingenommen ,die schönen Gefühle.
Im Alter von 12 Jahren habe ich entdeckt das ich auf nackten Hautstellen ,wenn sie Berührung zum
Beispiel mit der Bettdecke haben,mir angenehm gut tun.
Ich bin da sehr empfänglich für Berührungen.
Heute ,zurückblickend auf meinen Erlebten Gewalterfahrungen,weiß ich die Berührungen um so mehr
zu schätzen als Gegensatz zu der Gewalt.
Später besann ich mich auf das schöne Gefühl in der Kindheit zurück, das ich mich nackt wohlfühle.
Ich merkte das die Empfindungen wie die Bettdecke oder den Wind und die Sonne auf meiner Haut,meinen
Somatoformen Empfindungen und meiner Seele gut tun.
Ich habe viele Kliniken besucht und auch von meinem Schönem Gefühl des Nacktsein in einer Klinik dem Therapeuten und auch der ambulanten Traumatherapeutin erzählt.Sie sagten das sie sich vorstellen können das es einem Gut tut.Die Traumatherapeutin sagte auch,als ich Ihr erzählte das ich aufhöre mit Fkk,warum ,es würde mir doch so gut tun.Jetzt habe ich erkannt das es mir gut tut,und möchte gerne das Nackt sein leben.
Da wo es erlaubt ist,ich wünsche mir das es in sehr viel mehr Bereichen erlaubt wird.
Meinen linken Arm habe ich geistig als Kind taub gestellt.So konnte ich die exzessiven Schläge aushalten.
Mein Körper hat somatoformen Störungen. Das Nackt sein mit seinen Empfindungen hilft mir Stabilität während meiner Erkrankung zu erlangen.
In einer Schweizer Talkrunde im Fernsehen , wurde über das Nackt sein diskutiert.
Ein Fotograf erzählte von seinem Besuch in einem FKK Verein zu dokumentarischen Zwecken.
Dort gibt es eine Frau erzählte er,mit nur einem Beim.Sie litt aufgrund Ihres fehlendem Beines an Depressionen.
Als Sie in dem FKK Verein ging,verlor sich Ihre Depression.Sie war so angenommen wie Sie ist.
Das tat mir auch gut als ich in einem Essener FKK Verein war.Ich war angenommen wie ich bin.
Liebe Grüsse Bernd

 

Re: Nacktsein und wohl fühlen als Hilfe bei Erkrankung

Beitrag von Schnubbel » Di 30. Jun 2015, 13:58

Hallo Bernd,
so platt der Spruch sein mag - "Der Zweck heiligt die Mittel!" - so wahr wird er, die Dir zur Verfügung stehenden und hoffentlich seriösen Mittel zu nutzen, um evtl. dienlich zu sein.
Über die FKK habe ich versucht, "zurück" zu finden. Die FKK war EIN "Mittel", was ich ausprobiert habe. Die FKK galt/gilt für mich als Befreiung - symbolisiert durch das Ablegen der Kleidung. Von was ich mich befreit fühle - Sorgen, Ängsten, Nöten, um nur ein paar zu nennen.
Auszuprobieren ist EIN Motto. Ausprobieren durch "machen", ohne vorher zu viel zu überlegen, ob es Sinn machen könnte, hilfreich sein könnte - auch auf die Gefahr hin, sich bei anderen Menschen ggf. der Lächerlichkeit preiszugeben.
Zudem gilt - Not macht erfinderisch! Augen und Ohren offen zu halten, was sonst noch in Betracht kommen könnte, kann sehr viel mehr Perspektiven bieten. Auch was zunächst nach einem "na ja-Gefühl" aussieht, kann sich nach einem "ausprobieren" als hilfreich erweisen - umgekehrt gilt das auch....wenn´s nach einem "ausprobieren" nicht passt, wird's nicht mehr gemacht.
Körper, Geist, Seele - mit Spiritualität in Verbindung gebracht, kann innere Blockaden lösen, innere Barrikaden einstürzen lassen. Sich innerlich zu öffnen - sich selbst gegenüber - kann ein 1. Schritt sein, über die Spiritualität mehr Zugang zu Körper, Geist und Seele zu finden. Geist und/oder Seele haben NIX mit Religion/in und/oder Glauben zu tun...
MACHEN....und rede anschließend mit den Dir vertrauten Menschen darüber. Oder noch besser - Du nimmst sie mit...zum "machen" von was auch immer!

 

Re: Nacktsein und wohl fühlen als Hilfe bei Erkrankung

Beitrag von Seestern » Fr 3. Jul 2015, 14:32

Hallo,schön würde es sein, wenn Reha Kliniken und auch andere Kliniken ,
das Nackt Schwimmen in Ihren Hauseigenen Schwimmbad ,im Zuge der Therapie anbieten.
Ich habe zwei Kliniken angeschrieben und warte noch auf Antwort.
Liebe Grüsse Bernd

 

Re: Nacktsein und wohl fühlen als Hilfe bei Erkrankung

Beitrag von Schnubbel » Fr 3. Jul 2015, 16:17

Seestern hat geschrieben:Hallo,schön würde es sein, wenn Reha Kliniken und auch andere Kliniken ,
das Nackt Schwimmen in Ihren Hauseigenen Schwimmbad ,im Zuge der Therapie anbieten.
Ich habe zwei Kliniken angeschrieben und warte noch auf Antwort.
Liebe Grüsse Bernd


Hallo Bernd,
das wird wohl eher schwierig, eine Zustimmung zu bekommen.
Aus anderen Gründen habe ich 8 Reha-Maßnahmen gemacht und
weiß, dass gerade hauseigene Swimmingpools ein sehr sensibles
Thema sind...nicht nur therapie-, sondern auch hygienebedingt.
Aber...eine Anfrage ist es wert...vielleicht hast Du ja Glück... ;-)

 

Re: Nacktsein und wohl fühlen als Hilfe bei Erkrankung

Beitrag von Föhri15 » Mi 8. Jul 2015, 17:47

Hallo Bernd, mit Erstaunen lese ich von Gleichgesinnten hier im Forum. Ich bin inzwischen Frührentner und eine meiner Krankheiten sind mittelschwere Depressionen. Im vergangenen Sommer 2014 habe ich für mich das Nacktsein wieder entdeckt und mit einem Hobby verbunden. Ich machte Aktfotos an verschiedenen abgelegenen Orten, bearbeite diese abends am PC. Mich hat das freie, nackte Auftreten sehr befreit. Meine Depressionen habe ich etwas überwinden können, denn ich zwinge mich sooft wie möglich in die Natur zu gehen und mich nackt zu fotografieren. Es gab Zeiten, da konnte ich meinen Körper nicht sehen. Nach 14 Kilo Gewichtsabnahme und Sport im Winter im Fitnessstudio verlebe ich den Sommer, bei schönem Wetter am FKK-Strand, laufe ins Watt und mache mit meiner, inzwischen, neuen Kamera Aktfotos. Meine Ehe ist zwar inzwischen kaputt, weil man für derartige Hobby's kein Verständnis hatte. Für mich ist es aber Therapie, Erleichterung, Freude am eigenen Körper und Selbstsicherheit. Ich hatte ab dem 11. Lebensjahr sexuelle Übergriffe meiner Schwager und diese Erlebnisse haben mich verschlossen werden lassen. Erst das Nacktsein ermöglichte mir diese Übergriffe etwas besser verarbeiten zu können.
Vielleicht meldest Du Dich einmal, würde gern mehr darüber schreiben, wenn das hier geht?
Mich mit jemandem Gleichgesinnten auszusprechen hilft mir sehr.
Gruß Föhri15

 

Re: Nacktsein und wohl fühlen als Hilfe bei Erkrankung

Beitrag von Schnubbel » Mi 8. Jul 2015, 21:07

Es ist im Grunde genommen so, dass die Art einer Erkrankung, die Art einer Einschränkung keine Rolle spielt - wichtig ist, dass es wirklich Möglichkeiten gibt, mit den Erkrankungen, den Einschränkungen zu leben, indem man mit ihnen einen Umgang findet....auch durch das Nackt-sein ist das möglich.

Eine völlig andere Erkrankung schien mir den Weg zu verbauen. Um sich mit den neuen Lebensumständen irgendwie zu arrangieren, habe ich den Weg zur FKK gefunden. So war es mir möglich, die Umstände der lebensbedrohlichen Erkrankung als Teil meines Lebens anzunehmen und zu erlernen, die Erkrankung zu verarbeiten. Ängste und Risiken bleiben bei der Erkrankung bestehen....den Umgang mit den Ängsten und den Risiken habe ich gelernt.

Die Nacktheit bedeutet für mich Freiheit, Natürlichkeit, Befreiung von etwas, Spaß, Freude - mit den 5 Sinnen etwas wahrnehmen, was mir wichtig erscheint. Nicht lange überlegt zu haben, sondern GEMACHT zu haben, ohne mich "erklären" zu wollen.

Ein Austausch im Umgang mit solchen Erfahrungen - etwas "loswerden" zu können bei Menschen, die verstehen, wovon geredet wird. um annehmen und verarbeiten zu lernen, verarbeiten zu können.

Nacktheit ist mehr...kann sehr viel mehr!

 

Re: Nacktsein und wohl fühlen als Hilfe bei Erkrankung

Beitrag von Föhri15 » Do 9. Jul 2015, 01:44

Ich freue mich hier endlich mal Menschen gefunden zu haben die Nacktheit und Krankheit nicht als Problem sehen. Leider ist das in meinem Umfeld nicht so! Inzwischen habe ich gelernt damit umzugehen und mache mein Ding, vielleicht wundern sich meine Nachbarn, dass ich meine Fenster früh am Nachmittag mit Rollos verschließe. Man kann nicht bei jedem Wetter hinausgehen, ich kann aber auch zu Hause mein Hobby pflegen und nackt meine Fotos machen. Es befreit mich, gibt mir mein Selbstwertgefühl obwohl etwas Argwohn bleibt. Muss man sich als Außenseiter fühlen, nur weil man sich nackt sehr wohl fühlt? Mir jedenfalls hilft es mit meinen Krankheiten besser umzugehen. Ich bin sehr froh hier bei den FKK-Freunden Gleichgesinnte gefunden zu haben, wo man sich austauschen und über das Nackt sein frei reden kann. Es ist jetzt 02.30 Uhr und mein RLS (unruhige Beine) gibt Signal auf zu stehen. Naja, hab ja den PC um später noch einmal schlafen gehen zu können, vielleicht? Gruß Föhri15

 

Re: Nacktsein und wohl fühlen als Hilfe bei Erkrankung

Beitrag von Schnubbel » Do 9. Jul 2015, 08:28

"Umfeld" ist wichtig. Wir brauchen alle die sozialen Kontakte, um LEBEN zu können! Dem Umfeld kann viel, kann alles Persönliche mitgeteilt werden...muss es aber nicht. Wenn es um solch privat/intime Dinge geht, braucht es viel Mut, um darüber reden zu können - gleichzeitig aber auch sehr viel Verständnis des Umfeldes. Dieses Verständnis wird nicht immer gegeben sein. Und entsprechend erfolgen die Reaktionen - evtl. sehr unwirsche sogar, bishin zu weiterer Ablehnung.

"Mach Dein Ding!" - das ist nicht nur ein Werbe-Slogan aus dem TV, sondern kann jede Frau/jeder Mann auf ihr/sein privates Umfeld beziehen, ohne ein Wort darüber verlieren zu müssen. Besser ist es natürlich, sich mit jemandem austauschen zu können - real oder virtuell.

Mit einem heftigen gesundheitlichen Einschnitt - egal welcher Natur - verändert sich das Leben...und zwar nachhaltig. Ob ein solcher Einschnitt im Kindes- oder Jugendalter oder im Erwachsenenalter war...ein solcher Einschnitt hebt das Leben aus den Angeln. Sich dessen bewusst zu werden, hilft schon mal ein bisschen.

Das Mittel zum Zweck - der Zweck heiligt die Mittel! Das Nacktsein kann ein Mittel sein, um (wieder) zu sich zu finden, sich zu (sprichwörtlich) zu befreien, etwas rauszulassen, was weder sichtbar, noch spürbar ist. Wenn der Umgang mit sich selbst durch das Nacktsein "einfacher"/gelassener wird, ist das schon mal ein Erfolg.

Ich weiß, dass diese Gedanken schwierige sind! Es ist schwierig, sich zu etwas zu überwinden - allein sich Gedanken zu machen, wie es weitergehen soll. Der innere "Schweinehund" ist oft sehr schwierig in den Griff zu bekommen. Allerdings - zu langes Überlegen, was ein Mittel zum Zweck sein könnte und ob es "hilft", bringt auch nichts. Etwas MACHEN durch Ausprobieren - das ist es...so war´s bei mir zumindest!

Der Umgang mit dem Umfeld - sie dürfen alles essen...müssen aber nicht alles wissen. Zudem ist jede Frau / jeder Mann sich selbst gegenüber eine Lady / ein Gentleman! Und bekannterweise genießen diese, was das Leben ihnen so bietet...und schweigen!
Nur sehr vertraulichen Menschen gegenüber "das Wort" zu gönnen, dass "Nacktsein und wohlfühlen als Hilfe bei Erkrankung" angesehen und "gemacht" wird, lässt im engen Umfeld Unterstützung/Verständnis aufkommen.

MACHEN, was gefällt - durch Dein nacktsein, durch Dein fotografieren, durch "was auch immer"...

 

Re: Nacktsein und wohl fühlen als Hilfe bei Erkrankung

Beitrag von Föhri15 » Do 9. Jul 2015, 13:16

Eigentlich hat es einen Durchbruch bei mir gegeben, nachdem ich viele Bilder gemacht hatte und mich seelisch befreien wollte. Den Strand vor meiner Nase hatte ich wieder entdeckt, meinen Körper auch. Ich habe mich an den PC gesetzt und nacheinander zwei Bildbände gefertigt. Der erste war eine Niederschrift meiner noch kaputten Seele, der zweite schon eine Verbesserung ohne dunkle Gedanken und Momente. Schon in diesen beiden Bänden konnte man die Wandlung in eine gesündere Richtung erkennen. Das Schreiben der Texte und das bearbeiten der Bilder war für mich der Weg, zurück, in die Zukunft! Mit meinem Umfeld habe ich total gebrochen, ich brauche keine Freunde die in der Not keine Zeit für mich haben! Meine Richtung ist klar, mein nächstes großes Ziel, auch im Dezember/Januar 4 Wochen nach Mallorca, weg vom kalten Deutschland. Ja und über den Sommer habe ich den FKK-Strand in 15 Minuten Fußweg erreicht. Natürlich bin ich mit Kamera und Stativ unterwegs. Gruß von der schönen Nordsee Föhri 15

 

Re: Nacktsein und wohl fühlen als Hilfe bei Erkrankung

Beitrag von Schnubbel » Do 9. Jul 2015, 18:44

Das WAS spielt keine Rolle! Wichtig ist, DASS selbst etwas getan wird, um aus einem Tal wieder hinauszukommen. Motivator dazu allerdings kann nur der eigene Wille sein. Wenn Helfer/innen erforderlich sind, ist das okay.
Ob mit Menschen gleich gebrochen wird, wenn sie sich mit Deinen Unternehmungen nicht einverstanden erklären, lasse ich mal im Raum stehen. Diese Menschen sehen die Tatsachen...aber die Umstände, warum das mit Dir so ist, wie es ist, verstehen sie evtl. nicht. Sie wissen evtl., was mit Dir passiert ist, können sich allerdings nicht in Deine Situation versetzen - wie auch...ihnen ist Gott sei Dank eine solche Situation nicht widerfahren, wie sie Dir widerfahren ist.
Menschen mit anderen heftigen Diagnosen/Erkrankungen haben ähnliche Probleme im Umgang mit ihrem Umfeld. Deren Angehörige sind vielfach ebenso wenig in der Lage, "zu verstehen". Auch sie können das nicht verstehen, weil sie selbst nie mit einer solchen Diagnose/Erkrankung umgehen mussten, haben nicht lernen müssen, mit den Sorgen, Ängsten, Nöten, Problemen, Risiken umzugehen. Sie haben zwar auch mit Sorgen, Ängsten, Nöten, Problemen, Risiken umzugehen....diese sind nur ganz anders strukturiert.

MACHEN...egal was! MACHEN, was gut tut! Niemand muss sich dafür rechtfertigen, wenn das "Getane" gut tut. Das Umfeld wird irgendwann erkennen, dass es Dir wieder besser geht und sich mit Dir freuen, dass dem so ist - auch wenn sie evtl. nie verstehen werden/können, dass das nackt-sein für DICH neue Energien freisetzt!

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