ostfriesenpaar hat geschrieben:Bummler hat geschrieben:komme ich nicht umhin festzustellen, dass es tatsächlich nur eine wissenschaftlich nachgewiesene Ursache für das Entstehen von Hautkrebs gibt. Die Sonne.
Könnte aber daran liegen, dass seitens Ärzteschaft, Pharma- und Kosmetikindustrie kein besonders Interesse besteht nach Nachweisen zu suchen, dass auch Sonneschutzmittel, vor allem in Verbindung mit Sonnenexposition, zu erhöhtem Hautkrebsrisiko führt.
Man sollte nicht immer Theorien in die Welt setzen, dass es daran liegen könnte .... , wenn man keine Ahnung davon hat, welche umfangreichen Forschungsarbeiten in der angesprochenen Sache bestehen und in den Fachzeitschriften (hier verschiedenen der Dermatologie und in "Cancer") veröffentlicht worden sind.
Da dies bereits sehr oft gesagt und korrigiert wurde, finde ich es inzwischen wirklich ziemlich unbegreiflich, dass es sich in diesem Forum immer wieder wiederholt, dass man die Existenz von Dingen anzweifelt, die man nicht zufällig kennt. Nach meinem Empfinden ist dieses Diskussionsniveau vergleichbar mit kleinen Kindern, die sich die Augen zu halten und dann meinen, sie würden nicht gesehen.
Warum es einen gleichzeitigen Anstieg der Hautkrebsfälle gerade während der letzten 20 Jahre gibt, in denen auch die Anwendung der Sonnenschutzmittel drastisch zugenommen hat, und warum dazwischen absolut kein kausaler Zusammenhang besteht, wurde bereits früher in diesem Thread ausführlich erläutert. Der Auslöser der weit überwiegenden Mehrzahl dieser Hautkrebsfälle liegt über 30 Jahre zurück (da so eine lange Spanne zwischen Auslösung und Ausbruch liegt), also deutlich vor dem Anstieg der Benutzung der Sonnenschutzmittel mit den hohen Faktoren.
Natürlich müssen wir auch die verminderte Vitamin-D-Bildung in der Haut bei hohem Schutzfaktor berücksichtigen und möglichst für jeden Hauttyp das optimale Mittel aus beiderlei Sicht wählen (ist natürlich nicht leicht), statt generell gleich zu LSF 50+ für jede haut zu greifen. Eine Klinik in Seattle hat schließlich mal veröffentlicht, die Zahl der Krebsfälle aufgrund des sehr verbreiteten Vitamin-D-Mangels sei höher, als die Zahl der Hautkrebsfälle durch zu viel Sonne. Der Mangel macht u.a. Immunschwäche, auch wenn die Apotheker in D.-land noch nie davon gehört haben, dass es auch andere Wirkungen als die gegen die Osteoporose gibt. Für die optimale Immunabwehr braucht man aber deutlich mehr Vitamin-D, als für die Vorbeugung gegen Osteoporose, und deshalb ist die empfohlene Dosis auch hierzulande deutlich niedriger, als in vielen anderen Ländern, die diesen Zusammenhang kapiert haben.
Die Diskussion der Ärzte aus Seattle und denen z.B. der Charité habe ich jetzt nicht weiter verfolgt, aber die haben sich ziemlich heftig gestritten. Beachten muss man dabei auch wieder, dass Seattle in der sonnenärmsten Region der USA liegt. Die Sache ist also sehr vielschichtig! Bei starker Einstrahlung braucht jeder Sonnenschutz. Ich verwende LSF 30 im Schnee in den Alpen ebenso wie beim Urlaub auf Teneriffa (und LSF 50 an einem kleinen vorgeschädigten Bereich vor Brustbein und Schlüsselbeinen). Hier zu Hause im Garten habe ich mich in 2016 nur ein einziges Mal mit LSF 20 geschützt, als an einem Tag die Luft extrem klar und die UV-Einstrahlung sehr hoch war. Beide Extreme: zu viel Schutz, oder gar keinen Schutz, sollte man jedenfalls vermeiden und je nach Hauttyp für sich selbst das Optimum suchen.
Übrigens zu den Mitteln:
Ich hatte ja jetzt (wie im Sommer angekündigt) das Mittel vom Drogeriemarkt auf Gel-Basis (Sport - sensitive oder so ähnlich) getestet und ich finde das ganz gut. Es ist deutlich weniger "schmierig", als die im Test gut bewertete Lidl-Lotion. Aber man kann nicht sagen, dass dieses Mittel auf Gel-Basis überhaupt nicht "schmierig" wäre. Ich finde es aber deutlich angenehmer. Außerdem ist die als gut bewertete Lidl-Lotion so stark parfümiert, dass ich sie allein schon deshalb nicht mehr kaufe. Wenn es Mitmenschen, mit denen ich zusammen nackt Wandern war (auf Teneriffa), als unangenehm empfinden in meinem Lee zu gehen, dann ist es schon echt "die Härte", wie stark das nach Parfümierung stinkt.