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Ich habe diese Bewertung unter einem Naturistenweg gefunden.

Einfach schön und ruhig. Ungestört und nette Leute kennen gelernt, die natürlich waren. Natürlich haben wir auch freizügige Fotos gemacht, bzw. haben uns fotografieren lassen. Man hilft sich fototechnisch gegenseitig. Kommen immer gerne wieder.

Fotos machen und machen lassen auf dem Naturistenweg - Selbstakzeptanz oder Exhibitionismus?

Dokumentation

Erinnerungsfotos

Warum denn nicht, ich hab mich von meiner jeweiligen Begleitung dort (u.a.) auch fotografieren lassen,
und umgekehrt Fotos gemacht. Zur Erinnerung, aus Jux, um anderen zu zeigen wie es dort ist, usw.
Wo ist das Problem?!
Das wer auch Fotos zum Zwecke der Selbstakzeptanz macht, kann ich nachvollziehen, der Begriff
Exhibitionismus ist hier aber völlig fehl am Platz.

Ich mag auch gerne Fotos von mir selbst machen - einfach nur für die eigenen Erinnerungen. Das hat mit Exibitionismus gar nichts zu tun, ich mache das nur, wenn ich alleine bin. Meist mit Selbstauslöser oder im Urlaub macht meine Frau Fotos von mir und ich von ihr für unser privates Fotoalbum.

Ich glaube, hier wird sich an dem Zusatz "freizügig" gestört.
Ich mache auch häufig Bilder, wenn ich nackt unterwegs bin. Alles normale Erinnerungsfotos oder auch für mein BlueSky-Konto.
Wenn es Freizügigkeit sein sollte, dann gilt: Was im gegenseitigen Einvernehmen gemacht wird, sollte nicht verurteilt werden.

Ich finde, beide Begriffe treffen es nicht.
Es geht weder um Selbstakzeptanz in dem Moment, noch um ein fragwürdiges Aufgeilen damit, andere zu verstören,
oder in Verlegenheit zu bringen, indem man sein Geschlechtsteil entblöst, denn das ist der Tatbestand von
Exhibitionismus.
Vielmehr ist es die Freude darüber in der freien Natur, so sein zu können: nämlich nackt!

Und wie bei vielen anderen "Lebenshighlights", möchten wir diesen besonderen Moment mit
unserer Smartphonekamera festhalten damit wir an dunklen kalten Winterabenden etwas Schönes haben,
an das wir uns erinnern und worauf wir uns freuen können wenn es endlich wieder wärmer wird.

Tatsächlich wird die Formulierung, "freizügige Fotos" gewöhnlich verwendet, um die Bilder als etwas Besonderes, vielleicht Aufregendes oder Sensationelles zu präsentieren. Ich würde diesen Sichtweisen nicht folgen. Es ist vielleicht ja auch nur ein persönlich üblicher Sprachgebrauch und man könnte diesem Sprachgebrauch seine aufregenden Wirkung nehmen, indem man sich darüber nicht aufregt.

Exhibitionismus ist ursprünglich ein medizinischer Begriff für eine abweichende Form der sexuelle Erregung oder Befriedigung zu finden. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden diese sogenannten Perversionen formuliert und allen ist gemeinsam, dass sie nicht einer Zeugung dienten. Nach damals herrschender Moral galt aber Sexualität, ohne den Zweck Kinder zu zeugen, als nicht akzeptabel. Diese Unterscheidung von "normaler Sexualität" und abweichender Sexualität galt u. a. Sigmund Freud noch als maßgebend.
Leider geht es bei der Definition von Exhibitionismus, medizinisch und juristisch, um die Präsentation von Nacktheit, mit dem Ziel, andere zu erschrecken, weil man das sexuell erregend findet. Leider wird dieser Begriff auch für die Präsentation von Nacktheit angewendet und manchmal werden Menschen wegen einfacher Nacktheit als Exhibitionisten verfolgt. Man sollte sich und anderen endlich klarmachen, dass der Versuch, Personen durch die eigene Nacktheit zu nötigen, diese wahrzunehmen und sich mit Gewalt als Opfer erniedrigt zu fühlen, nichts mit einfacher Nacktheit zu tun hat, die Andere gern direkt oder auf Bildern wahrnehmen können, wenn sie möchten. Auch nackt auf der Bühne zu stehen, Malenden Modell zu stehen oder auch ein Striptease haben mit Exhibitionismus, als medizinischer oder juristischer Begriff, nichts zu tun. Das Wort Exhibition bedeutet egentlich natürlich, dass man etwas zeigt, ausstellt oder sehen lässt. In sofern wäre es vielleicht gut, die sexuelle Straftat der sexuellen Nötigung zuzuordnen.

Ich persönlich empfinde Freizügigkeit als etwas Positives. Vergleichbar etwa mit Großzügigkeit.
So auch freizügige Fotos, freizügige Klamotten, freizügige Arbeitsweise (freie Wahl des Arbeitsplatzes u. d. Arbeitszeit)...

Für mich trägt eine gewisse Freizügigkeit auch zu einem erfüllten Lebensgefühl bei.
Denke aber, das andere da etwas enger gestrickt sind

Die Einstellung finde ich super. So lebe ich mittlerweile auch.