@ Aria
Wir nähern uns wieder den Zuständen des Manchester Kapitalismus, die für Marx den Grund waren, seinen „Kapital“ zu schreiben und seine Theorie zu entwickeln.
Das seher ich nicht so. Wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft, wenn gleich das Soziale tatsächlich etwas zurück gedrängt zu sein scheint. Wir haben Gewerkschaften, Tarifverträge und soziale Absicherungssysteme. Also die Grundlage ist eine andere, als die, auf die du dich hier beispielhaft beziehst.
Dass diese Theorie nie wirklich in die Praxis umgesetzt wurde, lag an der Unzulänglichkeiten des Menschen, konkret an seinem Egoismus und Neid:
Hier stimme ich dir zu. Diese Feststellung kannst du aber auch schon in der Apostelgeschichte nachlesen, nämlich über das Scheitern der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem.
Sobald jemand zu Macht/Geld kommt, verhält er sich wie ein Kapitalist, d.h. er schaut, dass nur er und die seinen davon profitierten.
Dieses würe ich nicht so pauschal sagen. Ich kenne einige Gegenbeispiele. Natürlich heben diese Gegenbeispiele die Richtigkeit deiner Erklärung für viele Fälle nicht auf, aber eben trifft diese deine Aussage nicht so grundsätzlich zu, wie du diese aussprichst.
Trotz aller Unzulänglichkeiten haben die meisten sich sozialistisch nennenden Länder ernsthaft versucht, der arbeitenden Bevölkerung zu bieten, was sie konnten.
Diese Unzulänglichkeiten waren systembedingt.
Alle hatten Arbeit, keiner musste hungern oder auf der Straße wohnen.
Diese Aussage stimmt nicht, siehe Rumänien, Nord-Korea. Die Situation in China ist für mich nicht einsichtig, weil Informationen aus China nicht zu erhalten sind. Hier denke ich an die Situation der Landarbeiter, ebens in Tibet.
Hier ist sich jeder selbst der nächste, die Wohltätigkeitsveranstaltungen der Reichen zur Weihnachtzeit sind nichts als Alibi, um sagen zu können: Wir tun was für die Armen.
Ich habe den Eindruck, dass diese deine Kapitalismuskritik sehr lebensfremd, also außerhalb deiner persönlichen Erfahrung liegt. Sie scheint mir so Schülerhaft, so wenig hinterfragt und nur von Vorurteilen geleitet.
Okay, das System DDR war auch nicht das Gelbe von Ei, ja weit davon entfernt, wenn man die Unfreiheit der Bürger dazurechnet.
Du kannst mal ruhig die persönliche Unfreiheit in der DDR außen vor lassen. Sie hat für unsere wirtschaftspolitische Diskussion jetzt keine Bedeutung. Warum war die DDR wirtschaftspolitisch nicht das Gelbe vom Ei? Weil sie nicht nach den Bedürfnissen der Bürger ausgerichtet war. Auch war sie nicht nach dem sozialistischen Modell a<usgerichtet. Bedenke bitte, die Linke und hier insbesondere die linke Studentenbewegung in der Bundesrepublik nannte diese Wirtschaftsform in der DDR "StaMoKap" (
Staats
Monopolistischer
Kapitalismus).
Wer auf Dauer die Lebensmittel und Wohnungen staatlich subventioniert, d.h. unter den Herstellungskosten seine Waren verkauft, der wird früher oder später pleite.
Also, Wohnungen wurden nicht subventioniert. Sie wurden enteignet und die von den Mietern zu zahlende Miete war so niedrig, dass aus den Mieteinkünften keine Renovierungskosten generiert werden konnten. Die Folge warf, dass wegen der Nichtinstandhaltung Häuser in der DDR zusammengebrochen sind. Es sind keine Menschen dabei zu Schaden gekommen, zumindest ist mir diesbezügliches nicht bekannt geworden. Denn diese baufälligen Häuser wurden vorher geräumt.
Darüber hinaus fehlte dieses Subventionsgeld für die nötige Wartung der Anlagen und für Investitionen, was ein stetiges Hinterherhinken der Industrie zur Folge hatte.
Eine Planwirtschaft bietet Systembedingt wenig Anreize für eine Neuinvestition. Es werden die Produkte nach Plan erwirtschaftet, teilweise ohne Überprüfung, ob es hier nicht ein günstigeres Produktionsverfahren zur Anwendung kommen könnte. Die Fabrik, die meine Familie nicht zurück erhalten konnte, weil noch von den Sowjets enteignet, stand technisch auf den Stgand von 1950. Der von der SED eingesetzte und über die DDR Wirtschaftsschule (ggf. auch Universität) ausgebildete Betriebsführer meinte, mit einem Investitionsvolumen von 1.000.000,-- DM diese Fabrik auf den neuesten Stand zu bringen. Für ihn war das eine riesige und unvorstellbare Menge Geld. Für eine völlige Neuausstattung einer Fabrik in der bestehenden Größe jedoch etwas mehr als "die Portokoasse". Die gesammte DDR-Wirtschaft war bis auf wenige Ausnahmen nicht für den Weltmarkt aufgestellt. Allerdings hatte die DDR-Wirtschaft auch nicht die politische Freiheit, sich auf dem Weltmarkt behaupten zu können. Der Zusammenbruch der DDR-Wirtschaft basierte daher, dass die Sowjetunion über den Weltmarktpreis in die DDR lieferte und dort unter dem Weltmarktpreis einkaufte. Diese so verstecktern Besatzungskosten und das systembedingte Missmanagement waren die Ursachen für den Zusammenbruch der DDR-Wirtschaft.
... nachdem der Markt in den Ostblockstaaten, für die die DDR-Produkte früher gut waren, wegbrach, weil man dort nun für weniger Geld Besseres aus dem Westen bekam.
Die DDR-Wirtschaft war wie die übrige sozialisitsche Wirtschaften in den anderen Ländern im Begriffe des Zusammenbruches. Die DDR-Wirtschaft wurde auch durch sehr großügie Kredite der Bundesrepublik gestützt. Natürlich haben diese Kredite nicht ausgereicht, weil eben das gesamte System keinerlei Überlebensfähigkeit hatte. Weder aus wirtschasftspolitischer Sicht noch aus anderer Sicht heraus. Also die Mähr, dass die DDR-Wirtschaft nur deswegen zusammengebrochen sei, weil ihr der Ostmarkt verloren ging, ist falsch. Natürlich hat dieses die Rettungsversuche erheblich behindert, dieses wsill ich also nicht bestreiten. Aber verursacht hat es dieses in der Tat nicht.
Ich war in fast Ländern Westeuropas, habe dort Tage und Wochen und manchmal Monate gearbeitet, ...
Gut, du kennst die Situation in der sozialistischen Wirtschaft nicht aus eingenem Erleben. Dein Wissen darübedr ist also nur theoretischer Art und scheinbar einseitig vom der linken politsichen Sektror der Bundesrepublik geprägt. Damit dürfte deine Bewunderung bezüglich des sozialistischen Wirtschaftsmodell nur theoretischer Art sein und als solches ist diese für mich nachvolluziehbar. Nur hat dieses leider recht wenig mit der Realität des sozialistischen Wirtschaftssystems zu tun.
@ Zett
Die Diktatur des Poletariats kann keine Demokratie sein, weil ja hier nur die Interessen des Poletariats berücksichtigt werden. Darum gab es im Arbeiter- und Bauernstaat, als der sich die DDR bezeichnete, ja den Begriff des geistigen Arbeiters. Denn das Poletariat waren nur die Arbediter, die mit ihren Händen in den Fabriken oder Betrieben arbeiteten. Deine gesellschaftspolitische Analyse und Bewertung ist geprägt von einer negativen Sicht der gesamten Gesellschaft und daher falsch.
@ nackidei
Wenn ich sage, ich hätte heute kein Problem damit, ein öffentliches DFK-Amt anzunehmen, heißt das doch nicht, dass ich das mache
Wenn du kein Problem damit hast, warum machst du es denn dann nicht?
Ich ging davon aus, dass du damit meintest, ob ich mir dieses aufgrund meiner beruflichen Position zutrauen würde.
Nedin, ich ging und gehe von deiner Persönlichkeitsstruktur aus, so wie du diese mir hier vermittelst.
Ich hatte das nie vor und werde es auch nicht tun.
Und genau dieses habe ich so eingeschätzt.
Ich bin nicht aus einem FKK-Verein ausgetreten, um im Dachverband dieser Vereine mich für diese Form der Vereinsmeierei einzusetzen.
Das habe ich dir auch nicht unterstellt. Aber du hast dieses jedoch zumindest theoretisch und als für dich vorstellbar dargestellt. Aber ich habe stets den Eindruck, dass du für ein solches Amt auch nicht geeignet bist. Nicht weil du schlecht wärst. Nein, dieses kann ich nicht so abschließend beurteilen. Sondern weil dir der notwendige Ernst fehlt, der so einem Amtsträger abverlangt wird. Solange jemand für sich die Entscheidung fällt, ein derartiges Amts nicht anzutreten, finde ich diese Entscheidung auch ok. Es gibt wirklich genug Amtsträger, die für ihr Amt die erforderlichen Befähigungen nicht besitzen. Aber man sollte dann auch nicht so tun, als ob man für ein solches Amt persönlich geeignet sei. Es gibt auch viele Ämter, für die ich mich nicht bewerben will und werde, weil nach meiner Einschätzung ich hierfür nicht der richtige Mann wäre. Ist ja auch gut so.
Mein lieber Nackidei. Ich bezweifle ja nicht deine Standfestigkeit generell. Ich betrachte diese vielmehr partiell für vorhanden, finde diese dort auch gut und berechtigt. Nur sollte man ein Bodenbrett nicht mit einem gesamten Fußboden verwechseln.
Du Eule besitzt sicherlich die bessere Glaskugel von uns beiden und beweist eine viel bessere Ferndiagnosefähigkeit als ich…
Danke der Ehre. Ich schau lediglich genauer hinein.