FKK-Freunde.info

Bisher habe ich mich immer darüber aufgeregt, daß behördliche Regelungen zum Nacktbaden ausschließlich aus Verboten und Strafandrohungen für FKKler bestehen. Hilft ja ungemein.

Nun kam mir der Gedanke, daß es womöglich gar nicht möglich ist, selbst in einem begrenzten öffentlichen Bereich wie einer FKK-Liegewiese in einem Park oder an einem See das Nacktsein vorzuschreiben. Andererseits haben viele solcher Bereiche ja Polizeiverordnungen mit Dutzenden von Verboten für alles mögliche, Grills, Messer, Hunde, Zelte, Farbfernseher, so daß ein Bekleidungsverbot hinsichtlich einer Einschränkung von Freiheitsrechten nicht besonders ins Auge sticht.

Nicht gemeint sind natürlich Bereiche wie z.B. Schwimmbäder, die unter das Hausrecht fallen.

Also gibt es irgendwo tatsächlich amtliche Nacktgebote?

Wenn es Nacktgebote gibt, dann nur im Rahmen des Hausrechts.

Beispiel: Zieselsmaar (bei Köln), das man als allgemein zugängliches, öffentliches FKK-Freibad verstehen kann, welches von einem Verein betrieben wird, dem das Gelände von öffentlicher Hand zur Verfügung gestellt wurde. Das "Gebot" zur Nacktheit ist hier vom Verein im Rahmen des ihm von der öffentlichen Hand eingeräumten Hausrechts gegeben.

Ähnliches dürfte für FKK-Zeiten in z.B. öffentlich und allgemein zugänglichen Hallenbädern gelten, wobei die jeweiligen Betreiber FKK-Regeln für die entsprechenden Zeiten aufstellen können. Können - denn sie müssen es nicht. Und wenn sie es tun - ist es auch noch eine Frage inwieweit das Nacktgebot durchgesetzt wird.

Freie Badeseen: Da ist mir kein, von der öffentlichen Hand gegebenes Nacktgebot bekannt - wie es ja auch (außer in traurigen Ausnahmen) auch kein Bekleidungsgebot (z.B. Beschilderung der Art "Hier ist kein FKK") gibt.

@regenmacher: Wie ist das am Meer? Das ist ja auch öffentlich und ist explizit Nacktgebot, wenn es sich um ein FKK-Strand handelt. Ich begebe mich nächstes - nicht kommendes - Wochenende an so einem Strand bei Stinteck um eine Nacktwattwanderung teilzunehmen, das ein Verein aus Itzehoe veranstaltet.

Strand bei Stinteck / Das ist ja auch öffentlich und ist explizit Nacktgebot,

Man kann auf einem öffentlichen, also allen Bürgern gehörenden, Gelände niemandem verwehren, seine Kleidung anzubehalten! Die Kennzeichnung von FKK-Stränden heißt lediglich, dass dort eindeutig FKK-Aufenthalt erlaubt ist, aber nicht Pflicht! Das solltest du als langjähriges Forumsmitglied eigentlich schon wissen.
Eure Nacktwanderung ist eine private Veranstaltung und wenn ihr Angezogene von der Wanderung ausschließt, ist das eure Sache!

regenmacher hat geschrieben:Freie Badeseen: Da ist mir kein, von der öffentlichen Hand gegebenes Nacktgebot bekannt - wie es ja auch (außer in traurigen Ausnahmen) auch kein Bekleidungsgebot (z.B. Beschilderung der Art "Hier ist kein FKK") gibt.

Ich kenne nur das Buga-Gelände in Kassel, auf dem an den Zugängen Schilder stehen mit dem Hinweis "FKK" und darunter "Stadtgartenamt". Dass man daraus ein Gebot ableiten kann, glaube ich (leider) nicht.

LnG Jochen

ad peter hat geschrieben:Wie ist das am Meer?

Wie riedfritz schon schrieb, existiert zumeist an FKK-Stränden kein Nacktgebot im Sinne einer Verpflichtung nackt zu sein. Du erkennst das häufig auch schon, wenn du einen flüchtigen Blick in die zugehörige Verordnung wirfst, in der du typischerweise so Formulierungen der Art "... ist der Verzicht auf Badebekleidungen zulässig ..." findest. Das klingt also schon eher nach "clothing optional". Personen, die sich durchgängig dort bekleidet aufhalten, werden also allenfalls ein Kopfschütteln und vermutlich auch manch bösen Blick ernten. Wegen ihrer Bekleidung kann Ihnen gegenüber aber kein Platzverbot ausgesprochen werden.

Bezüglich eines zulässigen Nacktgebotes sieht es etwas anders aus, wenn die zuständige Behörde (Gemeinde) das Hausrecht im Bereich des FKK-Strandes an dritte weitergegeben hat - z.B. an einen Campingplatzbetreiber neben dem FKK-Strand. Dann ist es immer noch ein im Besitz der Gemeinde befindlicher, öffentlicher Strand, der von jeder Person nutzbar ist, aber der Campingplatzbetreiber kann von diesem, ihm quasi abgetretenen Hausrecht Gebrauch machen und z.B. ein Platzverbot gegenüber Dauer-Textilisten aussprechen.

Wie das nun im Falle des FKK-Strandes Stinteck ist, kann ich nicht sagen. Interessant ist aber der Hinweis, das von Nutzern dieses Strandes eine Art Nutzungsgebühr verlangt wird. Durch die Zahlung dieser Gebühr entsteht ein Vertrag mit den Nutzern. Solche Verträge sind immer eine willkommene Gelegenheit besondere Bedingungen aufzustellen: Das würde mühelos ein Nacktheitsgebot ermöglichen.

Anders Beispiel: Schönfeldwiese im englischen Garten (von der es übrigens ein Spiegelbild im Zentrum von Paris gibt - jedenfalls während der hellen Tagesstunden) Die Wiese ist öffentlicher Raum, es gibt auch kein Abtreten des Hausrechts auf dritte - so das kein Nacktheitsgebot für die Wiese existiert..

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Die Einstiegsfrage verstehe ich so: Gibt es neben dem FKK-Verbot auch ein FKK-Gebot in der Öffentlichkeit. Meines Wissens nach nicht. Ein Gebot im Sinne einer Verpflichtung für die FKK dürfte es nicht geben. Man kann daraus schließen, dass überall dort, wo es nicht verboten ist, erlaubt sei. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass man hier auf Regeln achten muss, die der Anstand vorgibt. Neben dem allgemein bekannten § 118 OWiG kann man Kirchen, Moscheen oder andere religiöse Orte nicht unbekleidet betreten, es sei denn, hier länge ein besonderer Grund vor. Regenmacher hat schon auf das Hausrecht verwiesen, welches ebenfalls beachtet werden muss.

Hier bitte beachten, ein amtliches Gebot ist eine Vorschrift, die ein bestimmtes Handeln zwingend vorschreibt; wie ein Verbot eine bestimmte Handlung verbietet. Daher wird es ein amtliches und damit allgemein gültiges Gebot zur FKK nicht geben.

@ Jochen

Ich kenne nur das Buga-Gelände in Kassel, auf dem an den Zugängen Schilder stehen mit dem Hinweis "FKK" und darunter "Stadtgartenamt".

Das Buga-Gelände steht unter dem Hausrecht des Stadtgartenamtes. Du kannst davon ausgehen, dass dort erwartet wird, diese Buga bekleidet zu besuchen. Mit dem Schild wird nur eine bestimmte Fläche für die FKK freigegeben. Ja, ich würde hier auch nicht ein Gebot zur Kleidungslosigkeit ableiten. Denn dann müsste dieses ausdrücklich in einer Benutzungsordnung vermerkt sein.

Ein FKK Gebot wird es immer nur in oder auf privaten Raum und Boden geben. Es oist von der Gesellschaft und der Obrigkeit nicht gewollt, dass man machen kann was will.

Ich würde sofort meine Sachen packen und umziehen, wenn es eine Straße geben würde die eine Sackgasse ist und am Ende ein schönes kleines Dorf ist wo man nur rein kommt und dort leben darf, wenn man dieses Gebot einhält. Andererseits kann man dann auch niemanden Obdachlos machen wenn es später zu spirenzien kommt. Schade eigentlich.
Nur wie sollte man so einen Traum mit dem FKK Dorf verwirklichen können? Meiner Meinung nach ist das echt unmöglich denn überall wo gelebt wird da kommt auch die Polizei rein und ob die, die "Gesetze" des Dorfes auch so akzeptieren, glaube ich nicht.

Meiner Meinung nach ist das echt unmöglich denn überall wo gelebt wird

....da kommt auch mal der Winter und da wird jeder froh sein, dass er etwas Wärmendes überziehen kann, damit er nicht friert!

@ riedfritz
Auch innerhalb der FKK-Bewegung gibt es kein absolutes Kleidungsverbot. Die Kleidung hat eine Schutzfunktion und diese darf nicht missachtet werden.