Wie paßt das zusammen?

[NeuerWind]

@ NeuerWind Was missfällt dir an dem Wort "Opfer"?

Opfer impliziert, daß es einen Täter gibt, und dieser das Opfer dominiert. Beide müssen diese Rollen annehmen. Erst wenn sich der eine dem anderen unterwirft, läuft das perfide Spiel. Und das tut er nicht automatisch deshalb, weil der andere ihn in dieser Rolle haben möchte. Durch Schlagfertigkeit dreht man das ganze um und der andere muß stark rudern, um wieder "Halt" zu bekommen.
Werden Nacktbilder verteilt und der, welcher sichtbar ist, kann Bilder von dem Zeigenden, selbst in kompromittierender Haltung, erhalten und teilen, ändert sich das Machtverhältnis sofort.

Unsere beschissene Gesellschaft stilisiert das Opfersein so hoch, anstatt die Menschen dazu zu erziehen, sich zu wehren.

[riedfritz]

Unsere beschissene Gesellschaft stilisiert das Opfersein so hoch, anstatt die Menschen dazu zu erziehen, sich zu wehren.

Ein "Täter" hat niemals überhaupt das Recht den Versuch zu einer Straftat zu starten, ganz egal, ob das eventuelle "Opfer" in der Lage sein wird, sich zu wehren!
Was für ein verqueres Menschenbild hast du denn?

[Eule]

@ NeuerWind

Opfer impliziert, daß es einen Täter gibt, und dieser das Opfer dominiert.

Ein Opfer impliziert, dass es ein Ereignis gegen das Opfer gibt. Es kann sich um eine strafbare Handlung gegen das Opfer handeln oder um ein anderes Ereignis handeln. Die Frage der Dominanz stellt sich hier nicht, das Ereignis als solches ist maßgebend.

Beide müssen diese Rollen annehmen.

Nein, das Opfer hat keinen eigenen Entscheidungswillen in dieser Sache.

Erst wenn sich der eine dem anderen unterwirft, läuft das perfide Spiel.

Auch hier gehe ich mit dir nicht einig. Das Opfer unterwirft sich nicht bzw. muss sich nicht unterwerfen. Der Begriff des Opfers setzt ja geradezu voraus, dass das Opfer keine eigene Entscheidungsmöglichkeit hat.

Durch Schlagfertigkeit dreht man das ganze um und der andere muß stark rudern, um wieder "Halt" zu bekommen.

Hierzu ist es erforderlich, den Täter zu kennen und ihm Widerstand leisten zu können.

Werden Nacktbilder verteilt und der, welcher sichtbar ist, kann Bilder von dem Zeigenden, selbst in kompromittierender Haltung, erhalten und teilen, ändert sich das Machtverhältnis sofort.

Eine für mich etwas merkwürdige Argumentation, die nach meiner Ansicht an der Realität vorbei geht.

Unsere beschissene Gesellschaft stilisiert das Opfersein so hoch, anstatt die Menschen dazu zu erziehen, sich zu wehren.

Hier geht es wohl weniger um dasd Opfer als solches. Es geht hier um die Opferrolle und dieses ist etwas völlig anderes.

[NeuerWind]

...

Wo kein Opfer, da kein Täter. Täter gibt es nur, wenn es Menschen gibt, die sich als Opfer identifizieren. Sonst läuft der Angriff ins Nichts. Das ist insbesondere beim Verbreiten von Nacktbildern so.

[ynda]

Täter gibt es nur, wenn es Menschen gibt, die sich als Opfer identifizieren.

Über diese Behauptung solltest du noch mal ein paar Stunden intensiv nach denken
Auch wenn sich ein Opfer vehement und letztendlich auch erfolgreich wehrt und die Lage umdrehen kann,
ist der Täter immer noch ein Täter und das Opfer immer noch ein Opfer der Tat.

[Hannes]

Die Kunst der Psychoanalyse besteht darin, einen Menschen zu heilen,
ohne ihn reparieren zu wollen.

[riedfritz]

Über diese Behauptung solltest du noch mal ein paar Stunden intensiv nach denken

Das hilft nicht! Er erzählt den gleichen Unsinn schon seit Tagen! Ähnlich wie Donald Trump, wenn er möchte, dass auch Lehrer in der Schule Waffen tragen sollen, anstatt die Waffengesetze zu verschärfen. Schuld sind die, die nicht zurückschießen können!

[Wäller]

Und die Frau, die nach der Verabreichung von KO-Tropfen vergewaltigt wurde, ist auch kein Opfer. Schließlich hätte die auch darauf achten können, dass niemand Gelegenheit hat, die KO-Tropfen in ihr Glas zu geben.
Wer also nicht alles getan hat, um nicht in die Situation zu geraten, ein Opfer werden zu können, der ist dann auch kein Opfer.

[Nudehiker]

Ich denke, es sind einfach etablierte gesellschaftliche Konventionen. Man könnte sicherlich kulturhistorisch tief ins Abendland und das Christentum sowie in die Definitionen von Moral und was es ist das Gesellschaft funktionieren läßt, aka soziale Kontrolle, eingehen, aber wahrscheinlich wird dies weiterhin schwierig sein; zumindest so lange wie wir Sexualität als etwas Körperliches erleben.

Für mich ist es durch Lebenserfahrung und das Praktizieren von Nacktheit (nicht nur am Fkk-Strand) zu etwas selbstverständlichem geworden. Und was selbstverständlich ist, erkennt man nicht mehr als Ausnahme, erkennt man nicht mehr als abnormal.

Prüderie bedeutet stets Kontrolle, über andere und über sich selbst IMO

LG Nudehiker

[Eule]

@ NeuerWind

Wo kein Opfer, da kein Täter. Täter gibt es nur, wenn es Menschen gibt, die sich als Opfer identifizieren.

Ich muss jetzt mal sehr deutlich reagieren. Das Mordopfer ist kein Opfer, weil das Mordopfer sich nicht als Opfer identifizieren kann. Somit ist der Mörder kein Täter, weil es kein Opfer gibt. Weil der Mörder kein Täter ist, kann er folglich auch nicht wegen Mordes verurteilt werden.
Hast du dir überhaupt mal überlegt, was diese deine Meinung in letzter Konsequenz bedeutet? Ich habe den Eindruck, dass du dieses nicht getan hast und hier eine Meinung äußerst, die ausgesprochen verrückt ist. Ja verrückt, weil die Bestimmung der von dir hier geäußerten Begründung wirklich massiv verschoben, also verrückt, wurde.

Sonst läuft der Angriff ins Nichts.

Ein Angriff verläuft nur dann ins Leere, wenn das Objekt, also das Ziel des Angriffes, nicht existent ist. Der Angegriffene muss also von diesem Angriff noch nicht einmal Kenntnis haben, um zum Opfer zu werden. Die Tat als solches mit der vorgegebenen Angriffsrichtung reicht völlig aus, um zu einer Tat und hier widergesetzlichen Tat zu werden.

Das ist insbesondere beim Verbreiten von Nacktbildern so.

Die Verbreitung von Nacktbildern zum Zwecke der Verächtlichmachung einer anderen Person stellt keine Ausnahme dar und würde diese Tat nicht legalisieren.
Ich kann dir nur eines sagen: Wenn du dieser der von dir hier geäußerten Meinung folgst und entsprechend handelst, dann würdest du dich einem Strafverfahren aussetzen und kein Richter/kein Staatsanwalt würde dieser deiner Argumentation folgen. Ich kann dir hier nur raten, dem Rat von Ynda zu folgen und dir mal Gedanken darüber zu machen, ob das, was du hier so äußerst, wirklich mit der Realität in Übereinstimmung zu bringen ist.