von Mandragora » Fr 27. Sep 2019, 10:58
Vor gut zwei Jahren habe ich mein Elternhaus übernommen.
Ein Haus, Ende der fünfziger Jahre gebaut, mit einem schönen großen Grundstück (ca. 650 m³) wie es damals üblich war.
Leider ist es ein Eckhaus, so dass das Grundstück sehr einsehbar ist.
Meine Mutter hatte aus Altersgründen den Garten sehr pflegeleicht gehalten, so dass dort kein Sichtschutz vorhanden war.
Der Teil des Gartens, der in der Straßenecke liegt, ist eigentlich unnütz und verursacht nur Arbeit.
Der bleibt weiter pflegeleicht.
Da es aber von vornherein mein Ziel war, mich soweit es geht nackt im Garten aufzuhalten, habe ich den anderen Teil des Grundstücks mit einem Sichtschutzzaun zur Straße hin versehen und kann nun gut zwei Drittel des Gartens sowie die Terrasse nackt nutzen.
Leider steht ein Nachbarhaus so, dass die Nachbarn meinen gesamten Garten von ihrem Balkon aus überblicken können. Das stört mich generell, nicht nur wegen des Nacktseins.
Ich habe deshalb nach hohen Pflanzen gesucht, die schnell wachsen und bin auf Riesenchinaschilf (Miscanthus Giganteus) und Blauglockenbaum (Paulownia Tomentosa) gestoßen.
Aber auch das braucht Zeit zum Wachsen (vor allem durch die letzten beiden trockenen Sommer wächst es nur spärlich), die ich aber nicht habe zum Warten.
Also habe ich mein nacktes Dasein trotz der Sichtbarkeit gelebt.
Nackt Rasen mähen, nackt Gärtnern, überhaupt alles ums Haus soweit wie möglich nackt erledigen, das hat schon was.
Die Nachbarn in dem besagten Haus allerdings scheinen mich ob meiner Nacktheit zu meiden.
Sie grüßen von selber gar nicht mehr (auch nicht, wenn ich bekleidet bin) und wenn ich zuerst grüße (wozu ich mittlerweile aber keine große Lust mehr habe), werde ich nur sehr verhalten zurück gegrüßt.
Dazu stellen sie ihren Sonnenschirm auf dem Balkon immer so auf, dass er weniger vor der Sonne schützt als vor dem Blick zu meinem sündigen Treiben.
Ich finde das schade, ein entspanntes Verhältnis wäre mir lieber, aber ich sehe auch nicht ein, dass ich wegen deren Befindlichkeiten auf meinen Lebensstil verzichten soll. So dermaßen viel Zeit habe ich ja auch nicht mehr und da muss man machen was man machen möchte.
Leider ist es so, dass ich mich unwohl fühle, wenn ich im Garten bin und die gleichzeitig auf dem Balkon. Das kommt aber nicht sehr oft vor.
Ich baue auch darauf, dass bald die Paulownien so groß sind, dass ich, und die Nachbarn eben auch, Ruhe haben.
Schade finde ich es aber trotzdem.
Der Nachbar zur anderen Seite, den ich von Kind auf kenne hat kein Problem mit mir, er hat mir selber gesagt, dass es ihm egal ist.
Wir haben uns auch schon über den Zaun hinweg miteinander unterhalten, er angezogen und ich nackt.
Allerdings ist es so, dass ich mich dabei etwas komisch fühle, so ein rechter Hardcorenudist bin ich wohl noch nicht. Aber das schleift sich bestimmt auch noch ab.
Fazit: Ich genieße das nackte Leben im und ums Haus sehr und möchte darauf nicht mehr verzichten.
Sowie die Temperaturen es einigermaßen erlauben halte ich mich draußen nackt auf.
Das geht für kurze Zeit sogar schon im Februar.
Ab und zu (allerdings nur im Sommer) macht auch meine Freundin mit, aber die ist ansonsten doch recht textilorientiert (leider).
Von weiter weg können mich auch andere Nachbarn sehen, so dass ich davon ausgehen kann, dass mein Lebensstil in der Siedlung bekannt ist.
Von irgendwelchen negativen Auswirkungen kann ich nicht berichten (bis auf das Verhalten der Nachbarn nebenan, aber darum versuche ich mich nicht zu kümmern).
Nächstes Ziel ist ein Saunahäuschen im Garten, das wäre eine feine Sache. Was mich etwas abschreckt, ist das Fundament dafür, ich habe mit so etwas keinerlei Erfahrung.
Ich möchte mir da eine schöne kleine Wellnessoase schaffen.
Also: Wer gerne nackt zu Hause, im Garten, auf der Terrasse usw. sein möchte soll es sein.
Das Leben ist zu kurz um die Dinge nicht zu tun, die man tun möchte.
Es ist nicht verboten, niemand erleidet einen Schaden dadurch und wenn doch mal jemand komisch reagiert, dann ist das eben so.
Deswegen zu verzichten ist es nicht wert.